Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Karl
Karl
Administrator

Re: off topic
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 03.11.2013, 00:00:57
Da scheint auf dem Grund eines Trichters ein Feindbild gegenüber den USA zu klemmen und in den Trichter wird nur aufgesogen, was gegen die USA spricht.
geschrieben von adam
Das ist nun sicher falsch. Ich werfe Dir auch nicht einen naiven Proamerikanismus vor. Bitte lese nach, wie begeistert ich anfänglich von Obama war. Nein, ich bin kein Feind der USA, insbesondere nicht der amerikanischen Menschen. Ich habe viele freundschaftliche Kontakte und hatte erst kürzlich anlässlich meines Abschlussmeetings einige hier in Freiburg versammelt. Meine Kritik an den derzeitigen Vorgängen wird auch von vielen US-Bürgern in den gebildeten Schichten geteilt.

Ich bilde mir meine Meinung zur Politik der USA aufgrund von Taten der Administration. Leider ist mein Vertrauensvorschuss gegenüber Obama und seiner Mannschaft aufgebraucht.

Karl

P.S.: Ich habe übrigens nirgends die Existenz des Terrorismus in Frage gestellt. Ich schrieb "Gäbe es den Terrorismus nicht, müsste er erfunden werden". Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der internationale Terrorismus als Vorwand tauglich ist, das System der globalen Totalüberwachung den Bürgern schmackhaft zu machen. Die Ziele, die dabei aber primär verfolgt werden, gehen sehr weit über die Terrorabwehr hinaus, s. z. B. Merkels Handy. Es geht darum, politische und letztlich wirtschaftliche Vorteile zu erringen.

Das Problem von BigData ist dabei nicht prinzipiell ein amerikanisches, die US-Amerikaner sind hier technologisch nur führend.
adam
adam
Mitglied

Re: off topic
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 03.11.2013, 08:17:06
Das lasse ich so stehen. Du weißt, daß und wie ich mich dem Seniorentreff verbunden fühle und ich nie etwas tun oder schreiben würde, was dem Ganzen schaden könnte. Dafür und nur deshalb erlaube ich mir ab und zu ein offenes Wort an den Webmaster. Das habe ich getan.

Schönen Sonntag

adam
miriam
miriam
Mitglied

Re: Was sagen einige der prominenten Stimmen der USA zur NSA-Affäre?
geschrieben von miriam
Persönlich finde ich es irrelevant, dass dreiviertel der Deutschen sich von der NSA nicht bedroht fühlen.

(In der Tat: auch ich habe mich beim Gedanken ertappt, dass mir keiner in den Kochtopf guckt, wenn ich ein Paprikahuhn zubereite...)

Doch welche ist die Meinung einiger USA-Staatsbürger - zum Beispiel die von Noam Chomsky über die NSA bzw über ihre Aktivitäten und deren Konsequenzen?

Zur Erinnerung: bei einer Umfrage, durchgeführt vom US-Magazins "Foreign Policy, wurde der Linguistikprofessor Noam Chomsky zum wichtigsten Intellektuellen im englischsprachigem Raum gewählt. Ich weiß nicht ob so etwas überhaupt besteht – wichtigster Intellektueller – aber in meinem unendlichen Sinn für Kategorisierungen, hat mir diese Behauptung gefallen.

Was aber sagt Noam Chomsky über den US-Präsidenten - sich auf die NSA-Aktivitäten beziehend?

"Wenn man Obama vor einen Internationalen Gerichtshof stellen würde, dann sollte man ihn dafür anklagen, dass er eine der extremsten Terroristen-Kampagnen der Welt organisiert hat."

Chomskys scharfe Kritik zielt auf die Tatsache, dass durch diese Ausspähaktivitäten, Grundsätze der Magna Carta außer Kraft gesetzt wurden – unter anderem eine der wichtigsten Grundprinzipien der Demokratie: die Unschuldsvermutung.

Bush habe Verdächtige seinerzeit töten lassen – dies ruft uns Noam Chomsky in Erinnerung – und dies ohne erst einmal, so wie es die Magna Charta vorsieht – sie erst einmal vor Gericht zu stellen.
Guantanamo verletzt Prinzipien, die seit hunderten von Jahren festgelegt waren.

Was Obamas Administration betrifft: diese habe eine viel zu große Macht – so Noam Chomsky weiter – und führe z.B. einen Drohnen-Krieg. Die Drohnen nennt Comsky terroristische Waffen – und durch ihren Einsatz, wird auch Terrorismus geschürt.

In eigener Sache; ich bin nicht mit allen Behauptungen Noam Chomskys einverstanden – trotzdem sollte man über seine Analyse der Obama-Regierung und über die Aktivitäten der NSA - nachdenken.

Miriam

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Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 03.11.2013, 10:01:50
Ich habe mich gestern nicht zwingend zu einigen Monologen geäußert. Die Verfasser kenne ich zur Genüge. Mir fiel dazu nur noch ein, das offensichtlich der Russe mit Messern zwischen den Zähnen bei Brest auf der Lauer liegen, um den friedlichen Amis in Deutschland die Kehle zu durchschneiten. So ungefähr haben 1941 die Schlagzeilen gelautet und dieses Bedrohungszenario führte auch zur Konfrontation in der Blütezeit des Kalten Krieges und dem NATO-Doppelbeschluss.

Mir fällt dazu wirklich nichts Besseres ein als die Worte .... (Nein ich werde dann wieder gesperrt.)

Was erfahren wir heute aus der Presse: spiegel.de: US-Pläne: In Deutschland stationierte Atomwaffen sollen modernisiert werden Ich fühle mich um Jahrzehnte zurück versetzt. Wenn ich obigen Monologen folge, befinden wir uns wieder kurz vor einem Weltkrieg. Dabei geben sich in West und Ost unzählige Menschen viel Mühe, so etwas nie wieder zuzulassen. Zu ihnen gehört auch Ed Snowden.

Denkt daran: Diese Waffen sind auch für uns Deutsche nicht kostenlos und ziehen automatisch wieder die Visiere der Startrampen in Russland auf Deutschland. Auch wenn darüber nicht gesprochen und geschrieben wird. So selbstlos sind die Amis noch nie gewesen.
Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.11.2013, 13:23:43
"Mir fiel dazu nur noch ein, das offensichtlich der Russe mit Messern zwischen den Zähnen bei Brest auf der Lauer liegen, um den friedlichen Amis in Deutschland die Kehle zu durchschneiten. So ungefähr haben 1941 die Schlagzeilen gelautet und dieses Bedrohungszenario führte auch zur Konfrontation in der Blütezeit des Kalten Krieges und dem NATO-Doppelbeschluss. "


Die heutige Situation, die du mit der Situation und den Nazischlagzeilen v. 1941 vergleichst, ist eine völlig andere.

Interessant auch, dass du auf die Konfrontation während des "Kalten Krieges" hinweist und dabei den Eindruck erwecken willst, dass das damalige Bedrohungszenario einzig und allein eine Folge der Aufrüstung und Kriegspolitik der westlichen Staaten war( dein Hinweis auf den NATO-Doppelbeschluss).
Das entspricht, wie wir heute wissen, so nicht den Tatsachen.
Ende der 70-iger modernisierte die SU ihre atomaren Mittelstreckenraketen und stationierte sie in allen osteuropäischen Staaten. Die Anzahl der SS20 übertraf die Anzahl der damals in Westeuropa stat. ähnlichen Waffen um das 3 1/2-fache.

Einen Unterschied gab es allerdings. Der Nato-Doppelbeschluss(Thema:Pershing II-Raketen und Cruise-Missile-Marschflugkörper) rief in den westl. Staaten die Friedensbewegung auf den Plan (Massendemonstrationen...).
Ähnliche vorsichtige Proteste in den soz. Staaten( z.B. DDR / Thema:"Schwerter zu Pflugscharen") AUCH gegen die Aufrüstung der Ostblockstaaten, wurden brutal in Keime erstickt.
Allein das Tragen der berühmten Aufkleber wurde geahndet ( Exmatrikulationen, Nichtzulassung zum Abitur, Strafversetzung aus Betrieben...)

Das nur zur Erinnerung!
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von dutchweepee
Auch ich fühle mich von der NSA nicht "bedroht" - allerdings habe ich auch keine Angst vor dem französischen, chinesischen, indonesischen oder italienischen Geheimdienst. Ich finde es nur schändlich, dass unsere Telefonate in unserem eigenen Land millionenfach von fremden Diensten abgegriffen werden, ohne dass unsere Regierung auch nur den Anschein erweckt, dagegen etwas zu unternehmen.

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 02.11.2013, 22:58:22
Angenommen in einer Diskussion geht es um Gefahren des Verkehrs und explizit um Flugzeugabstürze. Menschen die unter Flugangst leiden, sind schwer zu überzeugen, dass Fliegen die sicherste Art der Fortbewegung ist. Auf andere Weise am Verkehr teilzunehmen, per Pedes, mit Fahrrad oder Auto istr weitaus gefährlicher als mit dem Flugzeug. Darauf hinzuweisen ist ein Ablenkungsmanöver meint der von Flugangst geplagte: "Es geht hier um A, nicht um B."

Karl Du beschwerst dich über die USA. Ich nehme an das ist so . seit den Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg . Diesen Krieg haben die Amis allein ausgefochten. Onkel Ho (Ho Ho Ho Chi Minh) hatte lediglich die Menschen in Südvietnam befreien wollen. Mit umfangreiche Hilfe des GröFaZ (Größten Friedenasfreund aller Zeiten) Josef Wissarionowitsch Stalin gelang es Südvietnam zu befreien. Die Südvietnamesen wurden mit dem kommunistisch-paradiesischen Leben beschenkt.. Die Amerikaner mußten abziehen ohne das riesige Ölvorkommen ausbeuten zu können.

Sigo
nerida
nerida
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von nerida
als Antwort auf sysiphus vom 03.11.2013, 17:31:34
Mit umfangreiche Hilfe des GröFaZ (Größten Friedenasfreund aller Zeiten) Josef Wissarionowitsch Stalin gelang es Südvietnam zu befreien. Die Südvietnamesen wurden mit dem kommunistisch-paradiesischen Leben beschenkt.. Die Amerikaner mußten abziehen ohne das riesige Ölvorkommen ausbeuten zu können.


so ist das mit den Erinnerungen und was für ein Glück, dass man gewisse Details (die man gern mal vergisst) so wunderbar im Net nachlesen kann.
Onkel Stalin war bei Kriegsende 1975 schon länger tot, dafür lebte und regierte unser allseits bekannter küssender Onkel Breschnew - aber das sind wohl Nebensächlichkeiten.

Wichtig ist für mich selbst, dass ich damals mit heissen Herzen gegen diesen Krieg auf den Straßen demonstriert habe und das heute noch richtig finde.
Allerdings haben sich seit damals die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse geändert, die Möglichkeiten Informationen - auch rückwirkend - haben sich so unendlich vervielfacht.

Da müsste ich doch geistig total unbeweglich sein, wenn ich - auch unter Berücksichtigung der Vergangenheit - meine Bewertungen des jetzigen Weltgeschehens nicht anpassen könnte.
Das heisst doch nicht, dass sich meine Grundwerte wie Anstand und soziales Verhalten, deshalb geändert haben.

Eines habe ich in all den Jahren gelernt, es ist besser erst mal einen Schritt zurücktreten und abwarten bis alle Säue durchs Dorf getrieben wurden um jedesmal festzustellen, wer da alles die Nasenringe trägt.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 03.11.2013, 16:04:44
Daran anknüpfend ein Zitat über Thomas Drake in derstandard.at: Vorgänger Snowdens warnte schon 2005
[i]Bisweilen wird er sarkastisch, zum Beispiel, wenn er aufführt, wie naiv manche Zeitgenossen seien. Leute etwa, die sagen, sie hätten nichts zu verbergen, weshalb ihnen herzlich egal sei, ob Big Brother mithöre. "Okay, dann gib mir deinen Autoschlüssel, deinen Wohnungsschlüssel, deine Kontoauszüge, deine Krankenakte, deine Passwörter. Ich werfe alles in den Briefkasten eines wildfremden Menschen, und der wird es für dich aufbewahren."[/indent]
Ihr habt richtig gelesen. Vor Snowden gab es schon mal einen Drake. Der hat es aber nach eigenen Worten nicht richtig den Menschen erzählt.
Re: off topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 03.11.2013, 08:17:06

Das Problem von BigData ist dabei nicht prinzipiell ein amerikanisches, die US-Amerikaner sind hier technologisch nur führend.
geschrieben von karl


Die Russen haben vielleicht nicht die modernsten Computer.

Aber sie haben das bessere Personal.

nordstern

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