Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 08.11.2013, 12:35:46
Für Snowden käme, wenn überhaupt, nur ein Zivilgericht in Frage. Und, hätte er intelligent gehandelt, wäre er in den USA geblieben und dort als geheimer Informant tätig geworden.
geschrieben von adam


"Als geheimer Informant? Für wen?

Also da kann ich wiederum nur staunen. Wenn die USA Snowden in die Hände bekommen, dann verschwindet dieser Mann, für den Rest seines Lebens im Gefängnis.
Die Amis entschuldigen alles was sie tun, mit Terrorbekämpfung und deswegen wurden/werden in den USA auch Unschuldige ohne rechtskräftige Verurteilung eingesperrt, entführt oder gefoltert.

Als Beispiel möchte ich Murat Kurnaz und Khaled al-Masri nennen.

Als Beispiel möchte ich Murat Kurnaz und Khaled al-Masri nennen.
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von Tina1
als Antwort auf dutchweepee vom 07.11.2013, 17:01:15


Wie recht Du hast! Und ist es dann nicht fatal, wenn die Verhandlungs-Spielräume einer Wirtschafts-Delegation bereits im Vorfeld abgehört und weitergegeben wurden? Wenn Preise und Forderungen und Schwachstellen der deutschen Verhandlungspartner durch komplettes Abhören der Telefon- und Internetkommunikation dem Gegenüber bekannt sind, sodass er die für sich günstigste Strategie knallhart planen kann?


Dutch wie recht du hast ! Aber ist es nicht leider so das die technische Entwicklung, vorallem die rasend schnelle Entwicklung in der Computer- u. Mobilfunkbranche auch Gefahren mit sich bringt? Bringt dieser Fortschritt nicht auch viele neue Möglichkeiten für Überwachung und Spionage?
Muss man sich nicht irgendwann mal die Frage stellen, will man das überhaupt, also diese wahnsinnig schnelle Entwicklung der Technik auch mit all seinen negativen Aspekten? Ich glaube das was jetzt alles so bekannt wurde, was man heute alles schon machen kann ist bestimmt nur die Spitze vom Eisberg..
Muss man sich nicht auch mal fragen wo soll das hinführen, denn das weiß bestimmt keiner so richtig? Man hat das Gefühl es wird nur geforscht, entwickelt und dann auf den Markt gebracht. Dabei geht es immer um viel Geld, um Profit! Ich denke kein Mensch wird diese Entwicklung aufhalten können und daher wird auch kein Mensch erreichen das er sich dem "Ausspionieren" entziehen kann. Das war real nie möglich was ich lange erlebt habe, das wird virtuell gleich garnicht möglich sein.
Man muss wie sooft das Problem an der Wurzel packen, alles andere wird im Sand verlaufen und bedeutet das sich jeder selber schützen muss, sich einfach auch mit der negativen Seite auseinander setzen muss.

Mir fällt in dem Zusammenhang auch die Industrie ein. Das ist zwar ein anderes Feld aber auch da hat man gespürt was neuste Technik bei allem Positiven auch negatives bringen kann. Maschinen mit allerneuester Technik, Computergesteuert ist auf der einen Seite was tolles, denn es macht die Arbeit körperlich leicht und die Arbeit wird interessanter. Aber das negative dabei ist das diese Maschinen unzählige Arbeitsplätze vernichten. Die Maschine ersetzt so zu sagen den Mensch, also die Errungenschaften sind auch "Arbeitsplatzvernichtend" ? Das hat mich schon vor vielen Jahren erschreckt als ich diese Entwicklung verfolgte. Auch hier ist die Frage will man das die Entwicklung weiter in die Richtung läuft? Kann man sich erlauben Arbeitsplätze zu vernichten? Das sind meine Gedanken und das auch nur mit meinen Worten ausgedrückt, mehr aber auch nicht. Ich hoffe man stört sich nicht daran?
Tina

nostalgie
nostalgie
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Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf adam vom 08.11.2013, 12:35:46
Immernoch knabber ich an der Motivation des Herrn Snowden herum.
Seine Arbeit hatte er sich selbst ausgesucht, er wußte also, was auf ihn zu kommt.
Geheimdienst heißt immer auch: Spionage zum Wohl des eigenen Landes, auch das wußte er.
Wer dort arbeitet, muß einen Eid ablegen. Den hat er gebrochen.

Warum fällt ihm plötzlich ein, dass er da nicht mehr mit machen will?
Haßt er sein eigenes Volk so, und liebt den Rest der Welt?

Wie kommt es zu diesem plötzlichen Sinneswandel? Er wird illoyal,
verrät seine Regierung! Verläßt seine Familie, begibt sich auf Abenteuerreise mit ungewissem Ausgang.
Warum?

Ich kann das nicht ganz nachvollziehen.

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2013, 12:49:42
Vergessen sollte man nicht.

Snowden war bei der NSA eingestellt, er hatte es sogar zum Administrator gebracht also war er wirklich mit seiner alltäglichen Arbeit vertraut und wußte auf was er sich eingelassen hatte, seine Privilegien nutzte er dann noch skrupelos aus indem er noch die Passwörter seiner Kollegen klaute welche daraufhin suspendiert wurden.

Ironie ein.

Dann warte ich nur noch auf das positive oder die grosse Änderungen welche auf Snowdens Aktion kommen sollten. Vielleicht reicht es für ein abhörsicheres Handy für uns alle...

Ironie aus.

Phil.

Entschuldige nostalgie, wir haben fasst das gleiche geschrieben.
adam
adam
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2013, 12:49:42
Für Snowden käme, wenn überhaupt, nur ein Zivilgericht in Frage. Und, hätte er intelligent gehandelt, wäre er in den USA geblieben und dort als geheimer Informant tätig geworden.
geschrieben von picaro


"Als geheimer Informant? Für wen?

Also da kann ich wiederum nur staunen. Wenn die USA Snowden in die Hände bekommen, dann verschwindet dieser Mann, für den Rest seines Lebens im Gefängnis.
Die Amis entschuldigen alles was sie tun, mit Terrorbekämpfung und deswegen wurden/werden in den USA auch Unschuldige ohne rechtskräftige Verurteilung eingesperrt, entführt oder gefoltert.

Als Beispiel möchte ich Murat Kurnaz und Khaled al-Masri nennen.

Als Beispiel möchte ich Murat Kurnaz und Khaled al-Masri nennen.
geschrieben von adam


Als Informant für die amerikanische Presse.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nostalgie vom 08.11.2013, 12:53:23
Wie kommt es zu diesem plötzlichen Sinneswandel? Er wird illoyal, verrät seine Regierung! Verläßt seine Familie, begibt sich auf Abenteuerreise mit ungewissem Ausgang. Warum?


Selbst die Springer-Presse hat es auch herausgefunden: "Der frühere NSA-Agent Snowden hat es als seine Pflicht empfunden, über das Überwachungsprogramm der USA zu informieren. "Die Regierung arbeitet nicht für die Bürger, sondern nur für sich selbst."

"Jeder, der davon erfährt, hat die Pflicht, auch darüber zu berichten. Ich habe lange mit diesen Enthüllungen gewartet. Zwischendurch hätten längst politische Personen diese Informationen öffentlich machen können. Doch niemand hat die Courage aufzustehen und damit aufzuhören."

"Als er vor rund zehn Jahren zum US-Militär stieß und beim Geheimdienst landete, habe er noch an "unsere noblen Absichten" geglaubt, sagte Snowden. "Ich habe gewartet und beobachtet und versucht, meinen Job zu tun." Mit der Zeit sei ihm aber immer klarer geworden, dass niemand etwas unternehme, um die Auswüchse der Kontrolle durch die Regierung zu stoppen."

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nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf dutchweepee vom 08.11.2013, 13:11:17
Danke für den Link.
Ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Braucht man zehn Jahre, um zu merken, man tut etwas falsches? Er hätte doch auch kündigen können.?
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 08.11.2013, 13:11:17
Das ist richtig. Die Obama-Administration ist empört über den angeblichen Verrat Snowdens. Es ist ihr aber auf keinem Fall bewusst, welcher Schaden durch sie den Personen, Staaten oder Unternehmen in aller Welt auf Grund ihrer Aktivität angerichtet wurde. Für die NSA und den Fife Eyes gibt es praktisch zweierlei Völker-, Wirtschafts- und Menschenrecht. Das ist die eigentliche Ursache.

Das wird von der Merkeladministration (das darf man jetzt nach ihrem furiosen Wahlsieg sagen) unterstützt und in diesem Interview bestätigt: derstandard.at: Angela Merkel hat offenbar kein Aufklärungsinteresse Die Person Merkel ist nur darüber empört, das es nun auch sie betraf und zwischen ihr und dem gemeinen Pöbel kein Unterschied gemacht wird. Diese Arroganz war schon vor der BTW absehbar. Sie fordert von den Geheimdiensten eine Ausnahme.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nostalgie vom 08.11.2013, 13:47:45
Braucht man zehn Jahre, um zu merken, man tut etwas falsches? Er hätte doch auch kündigen können.?


Das weiß man nie nostalgie ...vielleicht hatten bereits viele NSA-Mitarbeiter und Freunde in seinem Umfeld resigniert und gekündigt - geändert hat sich dadurch an den Auswüchsen der NSA nichts. Wenn er der Auffassung ist, dass die NSA gegen die Interessen der US-Bürger handelt, war sein Gang an die Öffentlichkeit die einzig logische Konsequenz.

Nochmals zu der vorgeschlagenen Alternative, dass Snowden als geheimer Presseinformant á la DEEP THROAT (Watergate) hätte veröffentlichen sollen. Wir leben nicht mehr in den 70ern, wo man geheimnisvolle Briefcouverts in einer Tiefgarage im Gegenlicht der Autoscheinwerfer übergibt. Er ist Geheimdienst-Insider und weiß, wie schnell man ihn heute anhand digitaler Spuren enttarnt hätte. Er konnte das ja beim WIKILEAKS-Informanten Bradley Manning verfolgen.

Er hatte nur die Möglichkeit in den Knast zu gehen oder ins Exil/Asyl.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 08.11.2013, 13:47:45
Ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Braucht man zehn Jahre, um zu merken, man tut etwas falsches? Er hätte doch auch kündigen können.?

Eine Kündigung wäre vermutlich nicht einfacher gewesen. Die Geheimdienste hatten schon zuvor ähnliche Vorfälle. Letztlich wurden ehemaligen Mitarbeiter als Wichtigtuer bezeichnet, um sich in den Vordergrund zu drängen, auch von der Presse. Sein Leben wäre in der gleichen Gefahr wie heute und ihm war das im vollen Umfang bewusst. Er hatte in aller Konsequenz nur die Wahl zwischen aufhören oder weitermachen. Erst durch seine "Fahnenflucht" wurden die Medien wirklich aufmerksam.

Er wurde in diesem Sinn erzogen. Auch die Stasi-Leute wurden zu dem erzogen, was sie getan haben. Man muss anerkennen und beachten, das er fast von selbst zu dieser Erkenntnis kam und genau erwogen hat, in welches Risiko er sich einließ. Das war ein autodidaktischen Lernprozess.

Manche Nazis glauben übrigens noch heute, das in der sg Reichskristallnacht vor genau 75 Jahren ihre Väter und Großväter alles richtig machten.

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