Innenpolitik Diese Bundesregierung ist unfähig

@dutch

mir hat seinerzeit, als ich mich wunderte, wie so manches im Osten  (es gab nicht nur die DDR, auch die anderen ex-Comecon Staaten wurden ja "vermarktwirtschaftlicht", sorry, das klingt jetzt fast wie verwurstet...) abgewickelt  (manche auch um den Finger gewickelt)  wurde, ein "Experte" der tüchtig vor Ort werkelte, gesagt, es wäre doch naiv zu denken, dass "wenn man ins Bordell hinein geht , wieder 'unbefleckt' herauskommt".

Brutal gesagt, aber das, was geschehen ist (den Konkurrenten auszuschalten oder durch Aufkauf zu schlucken) , war eben nur marktkonform und wurde von den West-Managern auch so erwartet (die arbeitsvertragsgemäß den Gewinn ihrer Firma mehren müssen). Oder kämpferischer ausgedrückt, im Krieg der Systeme hat der Ellenbogen des Individuums über die Solidarität des Kollektivs gesiegt.

Ich bin überzeugt, dass etliche (nicht alle)  DDR Betriebe hätten überleben können, wenn die Anpassungen  in einem temporär 'geschützten' Raum stattfinden hätten können. Nur war das politisch nicht gewollt. Die Marktwirtschaft ist nun mal keine Veranstaltung von Altruisten. Sie versucht immer die eigenen Kostgen so gering wie möglich zu halten und so viel Kosten wie möglich auf andere zu übertragen (siehe Umwelt, Resourcenausbeutung, Billiglöhne im globalen Süden ...). Eben systemkonform.

PS: Auch VEB Manager haben innerhalb des Comecon gegen ausländische Betriebe 'Konkurrenzdruck' ausgeübt, und diesen damit verbundenen Kosten-/Leistungsdruck und Stress an ihre Mitarbeiter weitergegeben um die Lieferverträge (Planvorgaben) zu erfüllen ...

Du hast das sehr gut formuliert AIXOIS... Ich kann wirklich nichts ergänzen. Nur braucht dann heute kein "Westmensch" entsetzt zu sein, wenn die "Ostmenschen" es entsetzlich finden, dass die wirtschaftliche Annektion der DDR nicht offizielle Geschichtsschreibung ist.

Ich frage mich wie Frieden auf der Welt möglich sein soll wenn sich sogar die Deutschen bekriegen. Ich finde dieses Ost/West Gedöns nicht erstrebenswert und langsam nervt es mich auch 😡.
Bruny

Der Osten hat 89- 90 geglaubt die "Brüder und Schwestern" sind faire Brüder und Schwestern. Das man in Wirklichkeit, als kleine Plötze, sich in einem Haifischbecken wieder findet war vielen nicht bewußt, sowas kannten sie vorher nicht. Die Politiker vom Bund, alle Parteien, haben auch nichts verlauten lassen. Alle waren "besoffen" von der Wiedervereinigung - wenigstens zu Anfang.

Später war es zum Wehren schon zu spät. So sehen wir diesen Teil der Geschichte Deutschlands, auch wenn es einigen im Forum nicht recht ist - meckert ruhig, wir haben uns ein dickes Fell angewöhnt.

Ich kann Leute aus Thüringen, Sachsen, der Lausitz, Vorpommern und der Altmark verstehen, wenn sie nicht gut auf die SPD und CDU zu sprechen sind - wenn man sich verraten fühlt ist man auch verraten. Entschuldigen kann man sich zwar, aber der Verrat sitzt wie Mißtrauen im Knochenmark. Und es betrifft zuviele Generationen.
Und auch in anderen Regionen ist das Mißtrauen gewachsen. Wenn die Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren und die Politiker nur wegschauen brauchen sie sich auch dort nicht über Verluste zu beklagen. Sie sollten mal anfangen Politik für die Menschen zu machen und nicht ständig die "Erträge der Wirtschaft" schützen.

Ja..., man sollte wirklich denken, dass nach 30 Jahren ein wenig Ruhe eintritt, bruny...aber wenn ich hier hin und wieder lese, wie man sich teilweise bekriegt, kann das nichts werden.

Damit sage ich nicht, dass alles vergessen ist, nur sollte doch der Blick im Heute und in die Zukunft viel erstrebenswerter sein. Probleme, die gelöst werden müssen, gibt es genug, und zwar heute !

Der Ballast, der teilweise anhängt , belastet manche immer noch sehr aber irgendwann sollte man diesen abwerfen ! Es lebt sich leichter !

Kristine

@werderanerin, das wäre zu schön, bloß einige mockieren sich dauernd über die "undankbaren Ossis" die nicht die anderen Parteien wählen, sondern die AfD. Sagt man aber seine Meinung dazu ist es auch nicht recht....

Solange dieser Mief nicht verzogen ist, wird es wohl schwierig bleiben. Um aufeinander zu zugehen braucht es wenigstens zwei.

"Einer allein rennt garantiert in die falsche Richtung, weil er den anderen nicht sehen und finden kann."

 

Ich denke schon, dass man sogar hier im ST immer mal wieder durchaus aufeinander zugeht und zumindest versucht, den Anderen zu begreifen, etwas nachzuvollziehen.. Das dies nicht immer einfach ist, weiß ich zu gut. Darum geht es auch gar nicht. Man muss hin und wieder die andere Meinung stehenlassen.

Mir ist klar, dass Jeder hier irgendwie ja sein Leben gelebt hat, manche in Ost und manche in West und eben seine, ganz eigenen Erfahrungen gemacht hat. Die kann man nicht wegwischen !!!
Für mich persönlich gibt es diese Bezeichnungen Ost/West sowieso schon ewig nicht mehr !!!

Wir haben damals in Berlin alle..., egal ob Ost/West zusammengearbeitet. Und soll ich etwas sagen, es ging. Natürlich waren auch unterschiedliche Meinungen vorhanden aber das war völlig egal , wir hatten keine Zeit für politische Auseinandersetzungen  und es spielte auch keine Rolle !

Ich empfinde ja nicht nach Ost, West, Nord, Süd...das sind für mich Himmelsrichtungen !

Kristine

Hast ja Recht, man muß nach vorne schauen und vorran gehen, auch wenn die Geschichte einem wie Klötze an den Beinen hängt.

Darum ging es mir auch garnicht, eher mußte mein Frust heute raus...
(Hatte mit Dutch so über alte Zeiten geschrieben und auch meine alten LP's erwähnt. Wollte sie heute mal wieder hören und beim rausnehmen aus dem Schrank die Katastrophe - Sie fallen runter. Bis auf eine alle im Eimer. Meine Stimmung ist heute sehr mies)

Kein Problem...gönn dir ein Weinchen oder Bierchen, dann gehst, o.k....bist ehrlich !

Kristine