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Innenpolitik Die Wirtschaft jammert- hausgemacht

mulde1
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Die Wirtschaft jammert- hausgemacht
geschrieben von mulde1

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mulde
Die Wirtschaft jammert über fehlende Spitzenkräfte, über gut ausgebildete Facharbeiter!
Sie schreit nach Ausländischen Arbeitskräften
Versäumt aber die Ursachen beim Namen zu nennen :
1. Das sie es waren die über Jahrzehnte aus Kostengründen eine eigene Ausbildung
Nicht mehr ausreichend gefördert haben!
2. Sich mehr und auf die unfähigen „Berater“ verlassen haben, die eigentlich , außer
Belanglosen geschwafel nicht wirkliches zustande brachten.
Selbst eigentlich nur selber abkassieren wollten/ oder haben!

Ich bin sog .Ossi kann daher auch nur die Situation aus der zeit 1990-91 hier zum Besten
Geben:
Mein Betrieb ein grösserer Baubetrieb (Industriebau) in etwa mit Hoch – Tief oder
Phillip Holzmann vergleichbar .
Wir hatten zu der zeit etwa 300 Lehrlinge ( Azubis) Maurer –Zimmerleute- Baumaschinisten
Sogar eine stattliche Anzahl Tischlerlehrlinge . Von Auszubildenden im Bürotrakt will ich hier nicht weiter erwähnen.
Wir hatten eine eigene Berufsschule . eigene Lehrbaustellen und Verträge mit den
Hochschulen für Bauwesen zur weiterführenden Qualifikation vieler Studenten!
Dazu war es möglich für begabte Azubis ihren Facharbeiter mit Abitur zu machen!
Nach den Ereignissen der Wendezeit kamen nun die „Berater“ in Scharen aus den alten
Bundesländern und uns erklärt was wir alles verkehrt gemacht haben sollten.
Diese „Berater „ waren in der Regel nicht vom Fach und so Mitte 20 bis Anfang 30 Jahre jung! Also jung –dynamisch – heute würde man sagen und „erfolglos“
Deren bestreben war nun der damaligen Betriebsführung klar zu machen wo die
Kostenintensiven Posten im Betriebsablauf zu suchen seien“
Als erstes bekam die Betriebsschule einen roten Strich, dann die Hochschulverträge
In der folge wurden die Lehrzeit ohne eigene Schule zu ende gebracht- dazu musste
Die neu gegründete Kommunale Berufsschule extra neue Klassen aufbauen:
All die ach so schlauen Berater hatten einen Spruch gemeinsam Ich zitiere:
Eine eigene Betriebsschule können wir uns in zukunft niht mehr leisten
Wörtlich „zu viel kosten“ Jungfacharbeiter kann man sich auf den freien Markt
Holen, man muss sich nicht mit deren Ausbildung belasten!
Das was damals im Osten uns die richtige Lösung vorgeschlagen wurde und nicht nur
Im Osten das war Deutschland weit gültig.
Man war vieler Orts In den Oberen Chefetagen der Meinung A’la USA es reicht
Eine Anlernphase , eine gediegene Ausbildung egal ob Ost oder West ausgebildet
wurde in Deutschland immer gut!
Das das nie in den letzten 20 Jahren beherzigt wurde , ist heute das gejammere der Industrie und Wirtschaft!
Heute 2007 hat die Wirtschaft noch kein eigenes Rezept wie sie aus der Misere rauskommen will vor lauter falschen Kosten Nutzen denken verschlafen sie die Zukunft

kagula
kagula
Mitglied

Re: Die Wirtschaft jammert- hausgemacht
geschrieben von kagula
als Antwort auf mulde1 vom 28.06.2007, 14:26:02
Es begann Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre im Wirtsschaftswunder-Boom, überall fehlten Arbeitskräfte - also begann man bei unseren Nachbarn zu werben. Italiener, Spanier, Griechen und als das nicht reichte wurde Anatolien entdeckt.
Bergbau und Stahlindustrie verschwanden vom deutschen Arbeitsmarkt und der Boom endete.
Geblieben sind die Nachkommen der einstigen "Gastarbeiter" die von der Wirtschaft "entsorgt" wurden.
Anfang der 70er Jahre erfolgte wieder ein kleiner Aufschwung, Die Wirtschaft lieferte sich mörderische Abwerbungen von Arbeitskräften, doch auch dieses ging vorbei und überschüssiges Menschenmaterial wurde rücksichtslos aussortiert.
Nun sind wir wieder da wo wir schon waren - wie sich doch die Bilder gleichen! Fazit:
In der Wirtschaft gehört Jammern zum Geschäft - egal ob in guten oder schlechten Zeiten.
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kagula

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