Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Vergangenheit von Margot Honnecker

Innenpolitik Die Vergangenheit von Margot Honnecker

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf carlos1 vom 06.02.2014, 00:25:01
Stalin hatte die Option sich für die Westmächte zu entscheiden gegen Hitler. Er entschied sich für Hitler.


ich hatte das ja schon zum "Hitler-Stalin Pakt" ausgeführt ...

Stalin hatte sich nicht "für Hitler entschieden" , was irgendeine
obskure gemengelage suggerieren soll ... er musste politik machen
gegen die übermacht des deutschen faschismus und spielte auf zeit .

das die antikommunistischen westmächte wenig zur entspannung
innerhalb des politbüros der SU beitrugen , sollte auf der hand liegen .

das hauptziel des deutschen bürgertums lag in der vernichtung
des sozialismus ...
das hauptziel der westalliierten , in der begrenzung der
ausweitung seiner einflusssphären .

entsprechend konstatierte Winston Churchill , nach ende
des krieges :

" wir haben das falsche schwein geschlachtet . "

was er meinte war ...

die westmächte hätten besser erstmal den faschisten bei der
zerschlagung der Sowjetunion geholfen und dann europa in
ihrem interesse neu geordnet .

und

herr oberwichtig ...

falsches zitieren sollte dem "fussvolk" vorbehalten bleiben ...
und passt so gar nicht zu der oberlehrer attitüde .

sitting bull
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von sittingbull
mit besten und lieben grüssen an genossin margot verabschiede ich mich aus diesem thread .

sitting bull
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von luchs35
als Antwort auf sittingbull vom 06.02.2014, 13:07:54
Das können die Diskutanten verkraften, SB, viel Konstruktives beizutragen hattest Du für den "Klassenfeind" ! eh nicht.
Dagegen war der von Dir angesäuselte "Herr Oberlehrer" geradezu eine Quelle des Geschichtswissens!

Anzeige

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf dutchweepee vom 06.02.2014, 01:59:42
"Ein "europäisches Haus" sollte diese Feinfühligkeit in der Politik beachten - auch wenn es geradeum die Ukraine geht." dutch


Bin derselben Meinung, dutch. Mit Fingerspitzengefühl handeln. Nicht nur im Raketenstreit. Auch beim Besuch von Politikern in Sotschi bei der Winter-Olympiade. Die Gastgeber vergessen das nicht. Unter vier Augen ließe sich auf höchster Ebene auf lange Sicht mehr erreichen als durch das Rauschen im Blätterwald. Als ich in Moskau war, viele Jahre nach den ol. Spielen 1980, die wegen des Afghanistaneinmarsches der Russen von den USA und auch der Bundesrep. boykottiert wurden, bekam ich es unter die Nase gerieben. Bei uns war das längst vergessen.

Im kollektiven Gedächtnis der Russen sind viele Kränkungen gespeichert, angefangen vom Mongolensturm (200 Jahre unter der Herrschaft der Goldenen Horde), den du erwähnst, den die Geschichtsschreibung u. a. als Ursache der Rückständigkeit in der Moderne hinstellt. Langfristig wäre es notwendig auch Russland immer näher an Europa heranzuziehen. Dtld war immer für Russen ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Ansprechpartner für Russland in Europa.

Die Ursprünge des ersten russischen Staates, die Kiewer Rus, lagen in der Ukraine. Das Großfürstentum Moskau war nach dem Ende der Mongolenzeit der Sammler der russischen Erde, Keimzelle des russischen Staates, das dritte Rom nach der Eroberung Konstantinopels durch dei Türken 1453. Einfach ist das für die Russen nicht das zu vergessen.

Dass die Regierung der Ukraine keine Lichtgestalt an der Spitze hat, klar. Wir müssen unsere Hoffnungen auf die Zukunft richten und darauf warten, dass Russland sich nicht vom Westen (Europa) isoliert.

Der Begriff vom Haus Europa wurde von Gorbatschow oft verwendet. Wir kritisieren russische Verhältnisse und die in der Ukraine deshalb so heftig, weil wir Russland als Teil Europas betrachten.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf luchs35 vom 06.02.2014, 14:28:16
Hallo Luchs,
danke für deinen Hinweis auf die Bedeutung der Geschichte. Wir reden sehr viel darüber, aber so richtig gucken wir nicht dahinter.

Das Thema ist längst nicht erschöpft. Deshalb ein paar Links.

Die "Kastanienrede" Stalins vor dem 18. Parteitag der KPdSu am 10.3.1939 ist ein wichtiges Dokument, weil es die Zielsetzungen und Denkweise Stalins und der russischen Führung offenlegt. Ich habe leider im Internet den Text nicht gefunden.

Die Entlassung Litwinows Anfang Mai als Außenminister hatte Signalwirkung. Nicht nur weil Litw. Jude war und trat für ein Zusammengehen mit den Westmächten und für eine Unterstützung Polens eintrat.

http://www.1000dokumente.de/?c=dokument_ru&dokument=0024_lit&object=context&l=de

http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/fmi/mitglieder/Ausserplanmaessige-_und_Honorarprofessorinnen_und_Professoren/koerfer_daniel/Presseartikel_Daniel_Koerfer/Zeitgeschichte/Deutsch-sowjetische_Beutepartnerschaft__Langfassung_/index.html

Stalins Rede vom 10.3.39 beschreibt die internationale Anarchie durchaus treffend, wenn er von neuen imperialistischen Kriegen spricht, die noch nicht zu einem allgemeinen Weltkrieg geworden sind. Er attackiert vor allem die Tatenlosigkeit der Westmächte. Vorausgegangen war das Münchener Abkommen, bei dem die SU als Großmacht nicht beteiligt war, dann die Erledigung der Resttschechei am 15. März. Der Entschluss Hitlers im Fall "Weiß" (Überfall auf POlen am 1.9.) fiel im April 1939. England gab Polen Ende März eine Garantierklärung ab und ein Hilfeversprechen im Fall eines Angriffs.

Stalin hatte durchaus Optionen. Es wurde seit längerem mit England und Frkrch über ein Beistandsabkommen für Polen verhandelt. Polen widersetzte sich dabei aber strikt der russischen Forderung auf Durchmarschrechte für die Rote Armee. Mit gutem Grund vielleicht. Aber wie sollte die SU helfen, wenn sie Polen nicht Beistand leisten konnte?

Hitler, der einen Zweifrontenkrieg vermeiden musste, sah in der Rede eine Offerte. Von den Westmächten und Dtld gleichermaßen umworben, konnte Stalin das Angebot prüfen und den Preis hochtreiben. Ideologisch nutzbarer Machtgewinn und verstärkte Sicherheit sowohl als Einzelkomponenten als auch als einander bedingende Gesamtheit waren die Leitziele der sowjetischen Politik.

Die dt. Seite hatte momentan mehr zu bieten als England mit einer schwachen Armee. Die Behauptung Stalins aber in seiner Rede, dass die Aggressiven die Schwachen ohne Gegenwehr überwältigen könnten trifft so ganz nicht zu. Die Aufrüstung war längst in England in Gang gekommen.

In einem persönlichen Schreiben vom 20.8.30 bat Hitler Stalin um schnelle Verhandlungen. Stalin hätte auf die offene Mitteilung, dass er gegen Polen Krieg führen werde auch anders reagieren können und müssen. Er unterließ es und schloss lieber einen unheilvollen Pakt mit dem ideologischen Gegner ab, um augenblicklicher Vorteile willen.

Selbst in dem veröffentlichten Nichtangriffspakt ist die aggressive Zielsetzung erkennbar. Die angekündigte beiderseitige Neutralität sollte nämlich bei jedem möglichen kriegerischen Konflikt gelten. Das konnte nur bei Polen der Fall sein.

Im Neutralitätsvertrag zwischen Dtld und der SU von 1926 (Berliner Vertrag) dagegen war Neutralität nur im Verteidigungsfall vorgesehen. Das Geheime Zusatzabkommen war jedoch 1939 nicht veröffentlicht worden.

Neutral verhielt sich die SU 1939 im Polenfeldzug auf keinen Fall. Nicht nur, dass sie Ostpolen besetzte, sie leistete auch aktive Hilfe bei der Koordination deutscher Luftangriffe in Polen bei Luftangriffen durch den Sender Minsk, der Funksignale bei Angriffen der Luftwaffe in kurzen Abständen aussandte (vgl. link).

Für Stalin war dies eine Situation, die er seit den 20er Jahren als wünschenswert bezeichnet hatte: Die kapitalistischen Staaten bekrieten sich gegenseitig, die SU dagegen kann abwarten, zusehen und ihr Potenzial in dem Zeitpunkt zur Geltung bringen, der ihrer Politik (ideologische Expansion) günstig erscheint.

Es war nicht der Genialität Stalins zuzuschreiben, dass er sich in dieser vorteilhaften Position wiederfand, sondern der zügellosen expansiven Gesamtpolitik Hitlers.

Wie in der Öffentlichkeit das taktische Zusammengehen (so wurde es von kritischen Beobachtern auch gesehen) wirkte, zeigte isch u. a. an einem Beispiel aus dem besetzten Frankreich. Die kommunistische Zeitung "Humanité" ersuchte 1940 nach der Okkupation des Landes um eine Lizenz zur Neuerscheinung bei der dt. Besatzungsmacht.

Meine Mutter erzählte eines Tages im Lager, dass die SA-Leute, die uns ständig begleiteten, von sich gegeben hätten, dass sie ehemalige Kommunisten seien. Es muss 1940 oder Anfang 1941 gewesen sein.

In dem einen Link wird auch der Beschluss erwähnt im Frühjahr 1940 die gefangenen Polen zu töten. Insgesamt übe 12 000 Gefangene waren es. 4500 wurden bei Katyn von zwei NKVD-Leuten mit Ledermänteln in einer schallgedämmten Holzhütte mit deutschen Walther-Pistolen erschossen. Deutsche Waffen, weil dadurch auf dt. Täter geschlossen werden spllte. Wo die übrigen 7500 Polen sind, ist bis heute ungeklärt.
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 06.02.2014, 23:16:00
.
lieber carlos,

ich bin nicht früher dazu gekommen, mich bei dir für deine erklärungen des you-tube-videos, seite 11, 02.02.2014 21:03,
zu bedanken
UND alle deine anderen artikel.

ich habe noch viel zu lernen ...

liebe grüsse,
m./.
.

Anzeige

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von luchs35
als Antwort auf carlos1 vom 06.02.2014, 23:16:00
Danke, Carlos, für die große Mühe, die Du Dir zur Aufklärung der damaligen Situation machst. Wer sich nicht wirklich mit den Vorgängen jener Zeit auseinandersetzt, tappt im Dunkeln oder fällt auf das Geschwafel von Halbwissen herein, auf das man leider überall stößt und dem man auch immer wieder selbst unterliegt.

Ich habe nun ebenfalls nach der Kastanienrede gegoogelt, aber meist sind nur Buchhinweise und Auszüge angegeben.

Vielleicht hilft der nachfolgende Link weiter.

Zweifellos jedoch wäre es die Aufgabe Europas, sich Russland anzunähern, denn es ist ebenfalls z.T. Europa, verknüpft mit Eurasien. Und ich bin auch der Überzeugung trotz vielem, was hemmt, dass auch Russland daran gelegen ist, mit Rest-Europa einen für alle europäischen Völker gangbaren Weg zu finden. Mit Russland verbindet uns zuviel, als dass man sich einfach mit dem derzeitigen Stand zufriedengeben sollte.

Luchs
Crimmscher
Crimmscher
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf luchs35 vom 07.02.2014, 09:07:34
Beim Lesen der Kastanienrede kommen mir Visionen zum Deutschen Engagement in der Welt.

Ich glaub ich muss zum mal zum Arzt.

Übrigens als in Katyn der Massenmord geschah und als die 6.Armee in Stalingrad geschlagen wurde, waren die Eltern manches Freiheitpredigers und Menschenrechtsapostels stramme Mitglieder der NSDAP.

Gr.Crimmscher
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2014, 00:16:18
liebe margarit,
danke für deinen Beitrag. Ich möchte aber anmerken, dass ich grundsätzlich keine Artikel schreibe. Warum sich häufig längere Texte ergeben, liegt einfach daran, dass beim Schreiben die Gedanken weiterlaufen. Ein wenig Training für die grauen Zellen, mehr nicht. Lernen muss ich noch sehr sehr viel.

Vollends komisch finde ich die Bemerkungen eines Foristen, dessen Nutzernamen ich ständig vergesse, der behauptete, ich würde wissenschaftlich schreiben.

Das Internet ist ein stinkender Haufen Mist, wenn nicht der Umgang mit Medien und Informationen gelernt wird. Ich wühle öfters in dem Mist herum und manchmal finde ich sogaer etwas Brauchbares.

Ich finde es bedauerlich, dass so wenig über diese Frau M. Honecker zutage kam. Ich habe nur das Video mehrfach angeschaut und ein paar Gedanken niedergeschrieben. Vieles habe ich vorher gelöscht. Den Vorspann habe ich immer weggelassen. Dort stand das Datum groß und deutlich geschrieben, wie justus vermerkte.
Einen schönen Tag noch
c
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 07.02.2014, 11:27:12
.
lache, lieber carlos, so ist es wenn beim altern die zipperlein auftauchen ...

ich habe zu meiner 3,5 lesebrille nun auch noch eine sehr stark vergrössernde lupe genommen. ja, da steht es, "fdj 1952",
tut mir leid.

[themenabweichendes schmunzeln:]
kannst du dir vorstellen, welchen horror ich vor den neuen 22-stelligen konto-nummern habe,
zumal die frau, die mir hilft, trotz 20-jährigem leben in diesem unserem lande, sich immer noch nicht entscheiden kann, welche der doch nur 10 bezeichnungen zu den 10 zahlenzeichen gehört.
da kommt freude auf
bei einer überweisung hat das gemeinsame ausfüllen mich einen zehner gekostet, wegen der benötigten zeit,
anschliesend waren wir beide total fertig [/schmunzeln]

lg m./.
.

Anzeige