Innenpolitik Die Vergangenheit von Margot Honnecker
"Trotzdem ist es seltsam, das gerade die Menschen, die in diesem Unterdrückungssystem viele Jahre gelebt und gearbeitet haben, von denen, die die DDR nur mit hochgeleierten Autoscheiben durchfahren haben (wie durch einen Safarizoo), als Lügner hingestellt werden.
Na gut, die Ossis konnten nicht die Bild lesen und wussten darum auch nicht, was wirklich geschah." hinterwaeldler
Na gut, die Ossis konnten nicht die Bild lesen und wussten darum auch nicht, was wirklich geschah." hinterwaeldler
Lügen heißt bewusst die Unwahrheit sagen, trotz besseren Wissens etwas behaupten, was nicht der Wirklichkeit entspricht. Über die Transitstrecke nach Berlin zu fahrnen war immer eine Tortur, nicht nur wegen der holprigen Strecke,die nicht ausgebessert wurde (obwohl für Instandhaltung hunderte Mio DM jedes Jahr an die DDR flossen), sondern vor allem wegen der Braunkohlenabgase in den Heizperioden. Auch wer im Zug durchfuhr hatte ein unvergessliches Geruchserlebnis in der Gegend von Bitterfeld und Leuna. Selbst bei geschlossenem Fenster stank es erbärmlich. Der Vergleich mit der Safarizone (..."wie durch eine Safarizone) stinkt auch zum Himmel.
Auf den Transitstrecken war Parken nur an bestimmten Orten gestattet, wegen Verbots der Kontaktaufnahme. Als unsere offizielle DDR-Begleitperson auf einem solchen Rastplatz sich verabschieden wollte, rasten sofort zwei Volkspolizeiwagen auf den West-Bus zu und verlangten Ausweise und sofortiges Verlassen des Rastplatzes.
Nicht jede/jeder, die Stuss verkündet, lügt. Es kann auch ein Brett sein, das sie/ihn behindert.
Ich weiß sehr gut aus diesem Forum, dass hinter Verboten, Stacheldraht, Sperrzonen, Minenfeldern, Selbstschussanlagen das große traute Glück in den den kleinen Nischen zu Hause sein konnte.
Auf den Transitstrecken war Parken nur an bestimmten Orten gestattet, wegen Verbots der Kontaktaufnahme. Als unsere offizielle DDR-Begleitperson auf einem solchen Rastplatz sich verabschieden wollte, rasten sofort zwei Volkspolizeiwagen auf den West-Bus zu und verlangten Ausweise und sofortiges Verlassen des Rastplatzes.
auf unseren reisen in die DDR hab ich sowas nicht erlebt .
wir hatten sogar provokant den "Arbeiterkampf" , Zeitung des Kommunistischen Bund (KB)
im focus der grenzsoldaten liegen .
klar , die zeitung wurde eingezogen und überprüft ... uns aber wieder ausgehändigt ...
und wir mit einem verbindlichen "dann noch gute reise" in das "abenteuer" DDR entlassen .
wir sind auf der transitstrecke in diversen raststätten eingekehrt und haben mit bürgern
der DDR gegessen , getrunken und diskutiert ...
von irgendeiner angst hab ich nichts mitbekommen .
auf der heimreise wurde unser auto dann allerdings von westdeutschen grenzern
gründlich auseinandergemommen ...
und der "arbeiterkampf" eingezogen und einbehalten .
sitting bull
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
@SB:
Das mag durchaus so sein, wie Du hier schreibst. Ich hake das ab, unter "Kommunisten unter sich".
Ich habe die ähnlichen Erfahrungen wie Carlos gemacht. Wir waren allerdings auch keine Kommunisten und hatten rote Kampfblätter dabei.
Hafel
Das mag durchaus so sein, wie Du hier schreibst. Ich hake das ab, unter "Kommunisten unter sich".
Ich habe die ähnlichen Erfahrungen wie Carlos gemacht. Wir waren allerdings auch keine Kommunisten und hatten rote Kampfblätter dabei.
Hafel
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"...von denen, die die DDR nur mit hochgeleierten Autoscheiben durchfahren haben (wie durch einen Safarizoo),..."
Nun übertreib mal nicht. So schlimm waren die Überwachungsmaßmahmen der DDR-Behörden nach Durchfahren der Grenze auch wieder nicht.
Also - ich bin mit meinen West-Besuchern viel in der DDR unterwegs gewesen, ohne jemals angehalten zu werden.
Sie hatten die Möglichkeiten sich über unser Warenangebot in Kaufhallen u. sonstigen Läden ...zu informieren und natürlich auch - ich wohne im Braunkohlengürtel ( Lausitz)- das "Umwelterlebnis" Kraftwerke, Schwarze Pumpe, Synthesewerk Schwarzheide nebst Städten und Dörfern drumherum mitzuerleben.
Auch den Zustand der Straßen, der Altbauten der Großstädte Cottbus, Leipzig und Dresden u. v. mehr war meinen Besuchern bekannt.
UND - was mir auffiel - sie nahmen Dinge wahr, die uns als langjährigen DDR-Bürgern nicht mehr auffielen, weil es (leider) Gewohnheit geworden war.
Immer positiv angetan waren sie über das Zusammenleben der Leute hier untereinander, die Wärme der Beziehungen im täglichen Leben. Sie waren angetan vom Umgang miteinander, von der Fähigkeit Probleme selbst zu beheben (handwerklich...).
Will sagen - wer es wollte - konnte sich gut informieren und brauchte nicht - wie du annimmst- die Bildzeitung.
Auch das ein Unterschied - ich hatte nicht die Möglichkeit mich auf der anderen Seite zu informieren.
Alle meine Besuchsanträge zu besonderen Ereignissen ( Beerdigung Tante, ...) wurden abgelehnt.
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
@ Klaus:
Hier muss eventuell der zeitliche Aspekt berücksichtigt werden.
Ich hatte jedes Jahr meine Eltern und Schwestern in Leipzig besucht. So galt die Einreisegenehmigung in den 60er Jahren nur für den Bezirk Leipzig, den ich dann auch nicht verlassen durfte.
Ich stellte damals einen Antrag bei der "Nationalen Front", die uns immer aufdringlich liebevoll betreute, mal nach Reichenbach/V zu reisen, was abgelehnt wurde. Wir bekamen ein Angebot mit einer Taxe (wohl der Stasi) und nicht mit eigenem Auto, nach Weimar und Buchenwald.
Später gab es Reiseerleichterungen und konnten wir uns mit eigenem Pkw fei auf DDR-Territorium bewegen und habe ich vom Erzgebirge bis nach Mecklenburg alle interessanten Schmalspurbahnen besucht. Es gab da zwar Probleme mit der Fotografiererei von Bahnanlagen, aber "wir" hatten da eine Technik entwickelt die es dennoch möglich machte.
hafel
Hier muss eventuell der zeitliche Aspekt berücksichtigt werden.
Ich hatte jedes Jahr meine Eltern und Schwestern in Leipzig besucht. So galt die Einreisegenehmigung in den 60er Jahren nur für den Bezirk Leipzig, den ich dann auch nicht verlassen durfte.
Ich stellte damals einen Antrag bei der "Nationalen Front", die uns immer aufdringlich liebevoll betreute, mal nach Reichenbach/V zu reisen, was abgelehnt wurde. Wir bekamen ein Angebot mit einer Taxe (wohl der Stasi) und nicht mit eigenem Auto, nach Weimar und Buchenwald.
Später gab es Reiseerleichterungen und konnten wir uns mit eigenem Pkw fei auf DDR-Territorium bewegen und habe ich vom Erzgebirge bis nach Mecklenburg alle interessanten Schmalspurbahnen besucht. Es gab da zwar Probleme mit der Fotografiererei von Bahnanlagen, aber "wir" hatten da eine Technik entwickelt die es dennoch möglich machte.
hafel
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich weiß sehr gut aus diesem Forum, dass hinter Verboten, Stacheldraht, Sperrzonen, Minenfeldern, Selbstschussanlagen das große traute Glück in den den kleinen Nischen zu Hause sein konnte.
Diese aufgezählten Grenzsicherungen gibt es gegenwärtig auch in den mit uns verbündeten demokratischen Staaten wie bsw den USA und Israel.
Siehe auch:
sueddeutsche.de: Die "Mauer" zwischen USA und Mexiko - Die Verteidigten Staaten
Humanistischer Pressedienst: Mauern und Grenzen: Israel und Palästina
Warum seid ihr so zimperlich? Immerhin hat diese Grenze euch 7 Jahre vor Millionen Billiglohnarbeitern aus dem Osten Deutschlands bewahrt. Die DDR war ja schon vor dem Strauß-Kredit 1983 Pleite. Weshalb hat der Geschäftsmann F.-J. Strauß dem Honecker dieses Geld verschafft? Doch nicht etwa aus humanitären Gesichtspunkten? Ich kenne keinen Geschäftemacher, der aus humanitären Gründen ein Verlustgeschäft eingeht. Du etwa?
Anderseits kannst du aber sehen, wie sorgsam der Osten mit den paar Westkröten umgegangen ist. Eine Milliarde DM verbrennt eine Großbank heute an einem Tag und das hat keine rechtlichen Folgen. Oder ist irgend ein Vorstand hinter Gittern gewandert?
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es gab da zwar Probleme mit der Fotografiererei von Bahnanlagen, aber "wir" hatten da eine Technik entwickelt die es dennoch möglich machte.
deutschebahn.com: Allgemeine Hausordnung der Deutschen Bahn Dann gibt es für jeden Fernbahnhof und jede Lokalbahn noch eine spezielle Hausordnung, in der ein paar Sätze zum Fotografieren und Filmen verloren werden. Nun stelle dich bitte nicht so ahnungslos. Die Kategorie Museumsbahn gab es damals in der DDR noch nicht.
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
HW:
Du willst doch nicht im Ernst die Fotografiererei auf DB- und ehemaligen DR-Bahnhöfen gleichsetzen? Ich konnte immer und problemlos auf DB-Bahnhöfen fotografieren. Sonst hätte ich mein Buch "Die Eisenbahn in Kiel", was voll von Bildern ist, nicht schreiben können. Wer sich hier dumm stellt ist die Frage?
Hafel
Du willst doch nicht im Ernst die Fotografiererei auf DB- und ehemaligen DR-Bahnhöfen gleichsetzen? Ich konnte immer und problemlos auf DB-Bahnhöfen fotografieren. Sonst hätte ich mein Buch "Die Eisenbahn in Kiel", was voll von Bildern ist, nicht schreiben können. Wer sich hier dumm stellt ist die Frage?
Hafel
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Diese aufgezählten Grenzsicherungen gibt es gegenwärtig auch in den mit uns verbündeten demokratischen Staaten wie bsw den USA und Israel."
Mit einem kleinen Unterschied.
Die DDR-Grenzanlagen hatten in ihrer techn. Struktur eine klare Ausrichtung.
Sie war NICHT angelegt, um ein Eindringen in die DDR zu verhindern und die DDR-Bevölkerung zu schützen, sondern zu verhindern, dass die DDR-Bevölkerung das sozialistische Paradies verlassen kann.
Schon eine eigenartige soziale Einrichtung für die Bürger, zumal Rentner jederzeit die DDR verlassen konnten - da sparte man im Sosialparadies des Sozialismus die Renten.
Eben realer Sozialismus. Wer alt ist und dem Staat auf der Tasche liegt kann gegen.
Re: Die Vergangenheit von Margot Honnecker
@ HW: "Diese aufgezählten Grenzsicherungen gibt es gegenwärtig auch in den mit uns verbündeten demokratischen Staaten wie bsw den USA und Israel."
Auf die Schussrichtung kommt es an!
hafel
Auf die Schussrichtung kommt es an!
hafel