Innenpolitik Die Union will nicht Juniorpartner in einer Regierung werden
Also, den Eindruck gewann ichgestern Abend von Herrn Laschet aber nicht als er sich zwei Stunden den Fragen der ModeratorInnen und auch seiner MitbewerberInnen stellte.
Eines ist aber sehr sicher bei der CDU/CSU: sie werden nie mit der Linken Sondierungsgespräche führen oder gar Koalitionsgespräche. Und diesen Punkt finden doch grossenteils ältere Wähler für sehr wichtig, da diese Frage von der SPD und den Grünen bisher nicht konkret beantwortet wird.
Heute gibt es sogar einen Aufruf von Frau Wissler (die Linke), die zu einer Koalition von Grün/Rot/Rot flehentlich aufruft. Mich wundert das auch nicht bei einer Partei, die konstant seit Monaten an der 5%-Hürde rumschrammt. Kann ja gut sein, dass die Möglichkeit zu einer solchen Koalition besteht und die Linke dann am Wahlabend ein Wahlergebnis von 4.9% einfährt - das wäre dann absolutes Pech für diese Partei. Olga
SPD und Grüne halten sich Möglichkeiten offen. Was ist daran falsch? Ich behaupte, dass die Linke von heute nicht identisch mit der alten SED ist.
Und es ist uralter und unbrauchbarer Trick, wenn die CDU wie schon vor 30 Jahren darauf herumreitet, es würde bei uns sofort der Kommunismus ausbrechen. Die CDU will lieber die Wirtschaft " entfesseln". Wohin uns diese Entfesselung in vielen Bereichen gebracht hat, sehen wir jeden Tag.
Die CDU/CSU braucht im restlichen Wahlkampf diese "roten Socken" nicht mehr zu bemühen - jetzt steckt Herr SCholz unddie SPD selbst noch in einem Durchsuchungs-Desaster,den die anderen Mitbewerber nicht sang- und klanglos an sich vorbeiziehen lassen.
Es stimmt - die heutige Linke hat schon aufgrund ihres Alters grossenteils nichts mehr mit der SED zu tun. Ausnahmen dürften Herrn Bartsch, Herr Gysi und auch Frau Wagenknecht sein, die seltsamerweise kurz vor dem Untergang der SED dieser noch beigetreten ist.
Aber die Mehrheit unserer BEvölkerung und hier auch die früheren DDR-Bürger dürften kein grosses Interesse an einer Regierungsbeteiligung der Linken haben. DAfür kosten die Programme zu viel Geld, das Deutschland auf lange Sicht nicht haben wird. Auch wenn sie als kleinste Partei nach einer Koalitions sicher nicht viel von dem umsetzen könnten ,was sie jetzt versprechen - besteht im Vorfeld schon dieGefahr,dass sich erfolgreiche Unternehmen entsprechend rüsten und sich auch anderswo umsehen, wo sie ihre Geschäfte stressfreier betreiben können.
Mit einer "Entfesselung" der Wirtschaft dürfte dies nichts zu tun haben. Auf diese kommt ein Transformationsprozess zu, den wir seit Jahrhunderten in der Form nicht hatten - und je unwilliger und ungeschickter die Industrie dies macht, desto höher werden die Millionen von ARbeitslosen in unserem Land.
Ich persönlich kann wie vermutlich Millionen in unserem Land nur bestätigen ,dass es mir während der Merkel-Jahre immer gut ging und ich dies gerne noch einige Jahre so hätte. Dafür war und bin ich immer bereit gewesen, in unserem Land mit ausgeprägtem Sozialbewusstsein Steuern und Abgaben zu bezahlen und gerne auch mehr, um das zu kompensieren, was andere nicht können, denen es nicht so gut ging und geht.
DAs ist meine grosse Befürchtung ,dass wir uns schon bald diesen ambitionierten Sozialhaushalt nicht mehr leisten können, auch, weil es immer weniger zahlungsfähige Leistungsträger gibt, die dazu in der Lage wären oder sich irgendwann auch die Frage stellt, ob sie dazu bereit sind. Auf diesen Menschen lastet in Zunkunft sehr, sehr viel. Olga
Und diesen Punkt finden doch grossenteils ältere Wähler für sehr wichtig, da diese Frage von der SPD und den Grünen bisher nicht konkret beantwortet wird.Liebe Olga.
Heute gibt es sogar einen Aufruf von Frau Wissler (die Linke), die zu einer Koalition von Grün/Rot/Rot flehentlich aufruft. Mich wundert das auch nicht bei einer Partei, die konstant seit Monaten an der 5%-Hürde rumschrammt. Kann ja gut sein, dass die Möglichkeit zu einer solchen Koalition besteht und die Linke dann am Wahlabend ein Wahlergebnis von 4.9% einfährt - das wäre dann absolutes Pech für diese Partei. Olga
Nachdem ich mir das Triell gestern angeschaut, ich frage mich wirklich wer sollte das alles bezahlen ?
Keiner von drei Kandidaten gab eine konkrete Antwort, ausser Laschet wo von einer höheren Besteuerung absah.
Sollte es so kommen wie es in Frankreich passierte, unter der Präsidentschaft von Holland, in dem er die Industrie mit Steuern belastete, und daraufhin diese sich aus Frankreich zurückzogen das wäre schade, ein Szenario wo mit Rot-Rot-Grün, nicht ausgeschlossen ist .
Der kleine Bürger wäre wieder der Leidtragende, es geht leider nur um das Geld, geht es der Industrie gut so profitiert auch der Bürger.
Die Nachbarländer würden mit Handkuss die DAX Konzerne aufnehmen, wo die Regeln eher relaxer sind wie in DE. Phil.
Dem vorletzten Absatz stimme ich vorbehaltlos zu, auch mir geht es gut, und ich verteidige diesen Staat trotz aller Probleme, die in den letzten Jahren verschärft wurden (ich will nicht mit all den Schlagworten kommen, die von allen möglichen Parteien pausenlos gedroschen werden - Mängel und Rückständigkeit bei Digitalisierung, Bildung, Gesundheitssystem etc. pp.). Mir ist es aber auch schon während der SPD-Regierungszeiten gut gegangen, da muss ich der CDU nicht besonders dankbar sein.
Es wird einfach Zeit für einen Wechsel, Stillstand haben wir lange genug gehabt. Und falls die Linken in eine Koalition eintreten sollten, würden sie sich mit ihren Maximalforderungen niemals durchsetzen.
Lieber Phil,
schon heute produzieren die Automobilhersteller mehr Autos in ihren Auslandsmärkten (China, USA) als in Deutschland. Das hängt auch damit zusammen, dass diese Märkte für die Hersteller viel interessanter sind als in vergreisenden Staaten wie Deutschland und Europa allgemein.
Im schlmmsten Fall rechnet man in der Automobil-Branche mit ca 1 Mio Arbeitsloser, wenn auf die E-Fahrzeuge konsequent umgestellt wird (was der Fall in wenigen Jahren sein wird). Hauptsächlich kommen diese aus der Zulieferindustrie der Automobiler,da die Fabriken selbst längst mit ihren WEiterbildungsmassnahmen angefangen haben,bzw. über entsprechende Sozialprogramme bei Entlassungen mit den Gewerkschaften und Betriebsräten verhandeln.
1 Mio ARbeitslose, bedeutet weniger Steuereinnahmen, weniger Einzahlungen in Sozialkassen und Rentenversicherung - aber überall mehr Entnahmen. DA geht irgendwann die Rechnung nicht mehr auf . Olga
Liebe Olga.
Ich glaube auch nicht dass das eintreten würde, ich kann mir nicht vorstellen daß man so naiv regieren könnte. Phil.
Liebe Novella,
es gab ja nie SPD-Regierungszeiten (genau so wenig wie CDURegierungszeiten, alledings in Bayern einige Jahre CSU-Regierungszeiten). Es waren immer Koalitionen. Bei der SPD sehr lange mit der FDP, mit den Grünen und nun Jahrzehnte mit der CDU/CSU.
Ich habe es auch die gesamte Merkel-Zeit nicht als Stillstand erlebt; dafür waren zu viele Krisen, die gelöst werden mussten und die von Frau Merkel und der jeweiligen Regierung bekannt sachlich, ruhig und auch effizient erledigt wurden.
Daran haben sich die deutschen Menschen, die ja nicht gerade für ihre Reformfreudigkeit bekannt sind, gewöhnt. Ich vertrete die Ansicht,dass sie es auch jetzt so handhaben wollen, wenn Frau Merkel, ihre lange Konstante nicht mehr sein wird. Und da passt eine Partei die Linke genau sowenig ins Kalkül wie es bei den meisten Wählern diese AfD wäre.
Obwohl ich hier wirklich darauf verweisen möchte, dass ich gespannt bin, wie lange die AfD-Wähler dies noch so akzeptieren werden, zumal man davon ausgehen kann, dass sie bei der Bundestagswahl im Osten von Deutschland hohe Werte einfahren werden.
Es dürfte auch ein Grund sein, weshalb Herr SCholz so weit vorne liegt; er machte sich ja zum Merkel 2.0 in diesem Wahlkampf, wobei ihm seine ruhige und sachliche Art sehr helfen und auch vergessen lassen, dass er von den drei Kandidaten derjenige mit dengrössten Skandalen ist (Cum-Ex, Wirecard und jetzt noch die Razzia). Was wurden da dievergleichsweise Banalitäten von Frau Baerbock aufgebauscht genauso wie dieser unglückselige Lacher von Herrn Laschet während des Hochwassers (und der ähnliche Lacher von Herrn Steinmeier an gleicher Stelle ignoriert). Olga
Der Wahlabend wird uns zeigen, welche Koalitionen möglich sein könnten...dennoch denke ich, dass die derzeitigen Umfragen noch nicht zeigen, was so alles möglich ist.
Ein Großteil der WählerInnen wird nach wie vor nicht wissen, wo das Kreuzchen zu setzen ist..., da halfen meiner Meinung nach auch die "Triells und der gestrige Schlagabtausch" nicht viel...es war ja nichts neues zu hören...wie auch.
Annalena Baerbock tritt momentan recht souverän auf, man spürt, dass sie lockerer sein kann, die Kanzlerschaft ist in die Ferne gerückt. Somit wird's "leichter". Ihre eigenen Werte steigen, wobei die Werte der Partei leicht sinken.
Nach der Wahl heißt es, Koalitionen zu verhandeln und ich habe das Gefühl, das wird unglaublich schwer werden. Da geht es nicht mehr um Sprüche..., hier wird knallhart verhandelt werden müssen und wir werden sehen, WAS dann hinten raus kommt...
Kristine
Ich sehe das ähnlich, liebe Werderanerin.
Von Frau Baerbock bin ich sehr angetan. Wieviel Kraft muss in dieser Frau stecken,sich doch nach diesen oft sehr billigen Angriffen wieder so nach oben gekämpft zu haben.
Egal, welche Koalition - sie wird eine wichtige Rolle in der nächsten Regierung spielen und das hat sie sich hart verdient, wie ich finde.
Was die Umfragen anbelangt, denen sollte man wirklich mit Vorsicht begegnen: ein Grossteil der Wähler hat schon gewählt oder wird es in diesen Tagen tun. Die Briefwahlquote errechnet man aktuell mit mindestens 40%.
Und wenn Leute von den Demoskopen nach ihrem Wahlverhalten befragt werden - einige werden lügen, einige ganz anders wählen als geplant und angegeben und wieder andere gar nicht wählen.
Einfach abwarten bis 26.9. 18.00 Uhr - dann wissen wir mehr.
Am kommenden Wochenende erfahren wir dann ja, wie Russland gewählt hat. In den Umfragen liegt die Putin-Partei bei ca 15%, aber man arbeitet anscheinend schon an der personellen Zusammensetzung in der Duma und wird in den verbleibenden Tagen sicher noch die sehr wenigen Oppositionellen ausschalten, die sich jetzt noch getrauen, gegen Putin zu sein.
Da bin ich doch sehr froh, in einem Land leben und wählen zu dürfen, wo ein Ergebnis mit Spannung erwartet werden kann. Olga