Innenpolitik Die Schweiz isoliert sich
Re: Die Schweiz isoliert sich
Liebe Luchsi, ich sehe das Problem etwas Gesamteuropäisch. Man kann sich aus einem Strauß bilateraler Verträge mit Brüssel nicht das herauspicken, was einem gerade angenehm ist und das zurückgeben was lästig ist. Ich denke mal, hier wird die EU reagieren. Jahrzehnte lang hat Brüssel mit Bern auch bekommen, was jedem Vollmitglied der EU zusteht, ohne dass sich die Schweiz in Richtung Europa bewegt hatte. Die EU macht im Moment der Schweiz nur klar, dass man die mühsam ausgehandelten Freiheiten nicht einzeln, sondern nur als ganzes Paket haben kann.
hafel
hafel
ich weiß nicht was "Schnäppchenjäger" mit dem Thema zu tun haben....tz.tz.tz.
Der Handel macht die Preise (Angebot / Nachfrage), der Käufer vergleicht (Ware / Preis) und kauft-ein ganz legitimer Ablauf......
sammy
Der Handel macht die Preise (Angebot / Nachfrage), der Käufer vergleicht (Ware / Preis) und kauft-ein ganz legitimer Ablauf......
sammy
Billiglöhner drücken auch den Lohn der Einheimischen oder machen sie gar arbeitslos. Gewinner sind die Unternehmer.
Es gibt viel zu tun für die Politiker um die Gesetze so zu ändern, dass Unternehmer keine Billiglöhner einstellen dürfen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Einheimischen und Zugereisten. ----das ist nur ein Beispiel---
Auch auf Deutschland bezogen: Wie kann es richtig sein, gut ausgebildete Menschen aus fremden Ländern ins Land zu holen, die dort auch dringend gebraucht werden? Wie sollen diese Länder ihren Standard erhöhen, wenn ihnen die Leute abgeworben werden?
Das Wahlergebnis der Schweiz würde hier sehr ähnlich ausfallen, schätze ich.
-uki-
Es gibt viel zu tun für die Politiker um die Gesetze so zu ändern, dass Unternehmer keine Billiglöhner einstellen dürfen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Einheimischen und Zugereisten. ----das ist nur ein Beispiel---
Auch auf Deutschland bezogen: Wie kann es richtig sein, gut ausgebildete Menschen aus fremden Ländern ins Land zu holen, die dort auch dringend gebraucht werden? Wie sollen diese Länder ihren Standard erhöhen, wenn ihnen die Leute abgeworben werden?
Das Wahlergebnis der Schweiz würde hier sehr ähnlich ausfallen, schätze ich.
-uki-
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Nicht nur zwischen Mann und Frau, auch zwischen Einheimischen und Zugereisten.
uki, genau das muss das erklärte Ziel der Politik sein und sich gegen alle "Angriffe" der Wirtschaft wehren, denen diese Zielsetzung offensichtlich ein Dorn im Auge ist.
sammy
Re: Die Schweiz isoliert sich
Das bestreite ich doch gar nicht, Hafel, ich habe nur versucht zu erklären, wieso die Hälfte der Schweizer diesmal ihre Regierung "abgewatscht" hat. Was nämlich außerhalb der Schweiz kaum wahrgenommen wird, dass diese Vereinbarungen mit der EU auch Haken haben, die es zulassen, dass die Schweiz immer mal wieder kräftig über den Tisch gezogen wird, ohne dass sich die dafür verantwortlichen Politiker zu wehren getrauen. Sie knicken zuviel vor dem allmächtigen EU - Apparat ein. Aber das haben wir ja nicht nur in der Schweiz!
Nun hat eben der Souverän, das Volk- wenn auch nur etwa zu Hälfte- ganz demokratisch ( was doch so einen hohen Wert hat) auf den Tisch gehauen. Klar hat das die populistische SVP, die sehr genau auf das Murren in der Bevölkerung achtet, den Ball aufgefangen und gespielt. Da kochen hier parteipolitisch ebenfalls der Süppchen der politischen Gegner von Rot bis Grün. Frag nicht, was hier gerade im Grenzland los ist!
Ich bin überzeugt, dass es da einen Kompromiss mit der EU geben wird, denn die EU-Drohungen sind sehr sanft, wenn man das genau anschaut. Bis jetzt wird ja "nur geprüft"!
Vor allem die hohen Beitragsleistungen der Schweiz an die EU wird diese nicht verschmähen wollen.
Und um alles neu zu regulieren bleiben 3 Jahre Zeit. Wozu also das Geschrei?
Warten wir es doch einfach mal ab.
Luchs
Nun hat eben der Souverän, das Volk- wenn auch nur etwa zu Hälfte- ganz demokratisch ( was doch so einen hohen Wert hat) auf den Tisch gehauen. Klar hat das die populistische SVP, die sehr genau auf das Murren in der Bevölkerung achtet, den Ball aufgefangen und gespielt. Da kochen hier parteipolitisch ebenfalls der Süppchen der politischen Gegner von Rot bis Grün. Frag nicht, was hier gerade im Grenzland los ist!
Ich bin überzeugt, dass es da einen Kompromiss mit der EU geben wird, denn die EU-Drohungen sind sehr sanft, wenn man das genau anschaut. Bis jetzt wird ja "nur geprüft"!
Vor allem die hohen Beitragsleistungen der Schweiz an die EU wird diese nicht verschmähen wollen.
Und um alles neu zu regulieren bleiben 3 Jahre Zeit. Wozu also das Geschrei?
Warten wir es doch einfach mal ab.
Luchs
Endlich sind wir einer Meinung sammy!
Re: Die Schweiz isoliert sich
Aha, Dutch, langsam kommst Du sogar der Entscheidung der Schweiz näher oder hast Du überlesen, was ich heute vormittag (10.37 Uhr)schon andeutete?
Luchs (Keine Alpenländerin, sondern Schwarzwälderin ,ist aber fast dasselbe )
Luchs (Keine Alpenländerin, sondern Schwarzwälderin ,ist aber fast dasselbe )
Luchsies Beitrag von 10:37 sollte in der Tagesschau laufen.
Ich hab ihn gelesen und mit Wärme aufgenommen.
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll ohne zu schleimen, aber Deine Beiträge treffen immer "des Pudels Kern" - geh einfach davon aus, dass ich JAWOLL sage.
:)
Ich hab ihn gelesen und mit Wärme aufgenommen.
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll ohne zu schleimen, aber Deine Beiträge treffen immer "des Pudels Kern" - geh einfach davon aus, dass ich JAWOLL sage.
:)
Überall schlagen die Wogen wegen des Schweizer Referendums hoch, auch im ST. Obwohl ich mich aus Zeitmangel schon lange nicht mehr aktiv beteiligt habe, lese ich hin und wieder einige Beiträge und möchte mich heute wieder einmal zu Wort melden. Ich schließe mich der Schelte, die von einigen wegen des Ergebnisses kommt, nicht an, ganz im Gegenteil.
Die unaufgeregten Beiträge von Luchs und anderen haben mir sehr gut gefallen, weil sie mit offenen Augen und realistisch an das Problem herangegangen sind.
Es ist mir schleierhaft, warum die Befürworter ungebremster Zuwanderung die damit verbundenen Probleme entweder ganz negieren oder wenigstens unter den Tisch kehren. Die Schweiz ist ein kleines und zudem äußerst dichtbesiedeltes Land mit einem Ausländeranteil von ca. 24%. Wenn der Zustrom von 80.000 Ausländern pro Jahr unvermindert anhält, wird Wohnraum immer knapper werden. Wo sollen die Menschen wohnen? So wie Luchs es schrieb - oben in den Bergen oder soll man Wolkenkratzer rund um die Seen errichten? Die Mieten werden explodieren, was auch weniger betuchte Einheimische treffen wird, denn nicht alle Schweizer sind Millionäre. Davor kann man doch nicht einfach die Augen verschließen. Im Übrigen ist es ja nicht so, dass man NIEMAND mehr ins Land lassen will. Ein kontrollierter Zuzug ist noch immer möglich.
Claude hat ein treffendes Wort benutzt: "Berufsempörer". Ich denke, dass etliche von diesen "Berufsempörern" europaweit zu denen gehören, die am lautesten schreien. Wahrscheinlich sind sie selbst nicht betroffen. Statt zu wettern, sollte man lieber rational analysieren, warum dieses Ergebnis zustande kam und wo die Ängste der Befürworter herkommen. Wenn man diese Ängste nicht ernst nimmt, könnte ein Flächenbrand daraus entstehen. Schließlich brodelt es nicht nur in der Schweiz.
Zwar wird nach meiner Meinung am Ende alles sowieso nicht so heiß gegessen werden, wie es jetzt diskutiert wird, aber auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Befürchtungen dennoch nicht.
Die Regulierungswut der EU geht vielen gehörig gegen den Strich, weil sie immer häufiger das Gefühl haben, dass nationale Belange überhaupt keine Berechtigung mehr haben. Meiner Meinung nach ist die Gefahr groß, dass gerade deshalb rechtspopulistische Parteien Zulauf bekommen - nicht nur in der Schweiz.
Natürlich kann in einem vereinten Europa nicht jeder machen, was er will; wenn aber nationale Eigenarten und Rechte für die EU-Bürokraten zunehmend völlig ohne Bedeutung sind und EU-Recht immer vor nationales Recht geht, spielt man den Rattenfängern in die Hände, die am rechten Rand im Trüben fischen.
Ich würde mich freuen, wenn ich unrecht hätte, aber ich befürchte, dass bei den Europawahlen das ganz rechte Spektrum gerade deshalb mehr Zulauf bekommen wird als es vielen lieb ist.
Lalelu
Die unaufgeregten Beiträge von Luchs und anderen haben mir sehr gut gefallen, weil sie mit offenen Augen und realistisch an das Problem herangegangen sind.
Es ist mir schleierhaft, warum die Befürworter ungebremster Zuwanderung die damit verbundenen Probleme entweder ganz negieren oder wenigstens unter den Tisch kehren. Die Schweiz ist ein kleines und zudem äußerst dichtbesiedeltes Land mit einem Ausländeranteil von ca. 24%. Wenn der Zustrom von 80.000 Ausländern pro Jahr unvermindert anhält, wird Wohnraum immer knapper werden. Wo sollen die Menschen wohnen? So wie Luchs es schrieb - oben in den Bergen oder soll man Wolkenkratzer rund um die Seen errichten? Die Mieten werden explodieren, was auch weniger betuchte Einheimische treffen wird, denn nicht alle Schweizer sind Millionäre. Davor kann man doch nicht einfach die Augen verschließen. Im Übrigen ist es ja nicht so, dass man NIEMAND mehr ins Land lassen will. Ein kontrollierter Zuzug ist noch immer möglich.
Claude hat ein treffendes Wort benutzt: "Berufsempörer". Ich denke, dass etliche von diesen "Berufsempörern" europaweit zu denen gehören, die am lautesten schreien. Wahrscheinlich sind sie selbst nicht betroffen. Statt zu wettern, sollte man lieber rational analysieren, warum dieses Ergebnis zustande kam und wo die Ängste der Befürworter herkommen. Wenn man diese Ängste nicht ernst nimmt, könnte ein Flächenbrand daraus entstehen. Schließlich brodelt es nicht nur in der Schweiz.
Zwar wird nach meiner Meinung am Ende alles sowieso nicht so heiß gegessen werden, wie es jetzt diskutiert wird, aber auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Befürchtungen dennoch nicht.
Die Regulierungswut der EU geht vielen gehörig gegen den Strich, weil sie immer häufiger das Gefühl haben, dass nationale Belange überhaupt keine Berechtigung mehr haben. Meiner Meinung nach ist die Gefahr groß, dass gerade deshalb rechtspopulistische Parteien Zulauf bekommen - nicht nur in der Schweiz.
Natürlich kann in einem vereinten Europa nicht jeder machen, was er will; wenn aber nationale Eigenarten und Rechte für die EU-Bürokraten zunehmend völlig ohne Bedeutung sind und EU-Recht immer vor nationales Recht geht, spielt man den Rattenfängern in die Hände, die am rechten Rand im Trüben fischen.
Ich würde mich freuen, wenn ich unrecht hätte, aber ich befürchte, dass bei den Europawahlen das ganz rechte Spektrum gerade deshalb mehr Zulauf bekommen wird als es vielen lieb ist.
Lalelu
Ein Einwanderungsrecht nach den Vorbild Kanadas würde den Zweck voll erfüllen. Oder ist Kanada etwa keine Demokratie mit seinen Einwanderungsbedingungen?
Aber nein, Kohls Regierungserklärung von 1991 gilt immer noch: "Deutschland ist kein Einwanderungsland". Seither wird von allen Regierungen auf diesem Gebiet nur herumgeeiert.
Deutschland drittgrößtes Einwanderungsland der Welt. Vorbild Kanada
Aber nein, Kohls Regierungserklärung von 1991 gilt immer noch: "Deutschland ist kein Einwanderungsland". Seither wird von allen Regierungen auf diesem Gebiet nur herumgeeiert.
Deutschland drittgrößtes Einwanderungsland der Welt. Vorbild Kanada