Innenpolitik Die Schweiz isoliert sich

So sehe ich das auch, Claude. Es werden neue Verhandlungen angesetzt, und in Kürze wird wieder Ruhe einkehren. Die jetzt ausgesetzen EU-Gespräche mit der Schweiz über Stromlieferungen sind lächerlich und als hilflosees Zugeständnis der EU an ihre Länder zu werten.

Ich verstehe aber auch das Geschrei einiger EU-Politiker, denn die Haltung der Schweizer könnte womöglich auf andere europäische Länder überspringen, deren Bevölkerung ebenso entscheiden würde, wenn sie dürfte und könnte. Nur gibt es dort dann ganz andere Störungen, weil nicht direkt abgestimmt, sondern mehr oder weniger hart auf der Strasse "protestiert" wird.

Wie Felide andeutete, abwarten, bis z.Bsp. in Deutschland 24 % Ausländeranteil erreicht wird oder - hochgerechnet von den 83 000 Zuwanderern in die Schweiz pro Jahr- 830 000 Zuwanderern jährlich in Deutschland erreicht wird. Diese "Diskussionen" möchte ich mir dann nicht mehr vorstellen.

Es geht in der Schweiz nicht um "Rosinenpickerei" wie jetzt gerne wieder betont wird, sondern um eine vernünftige Lösung anstehender und bedrohlicher Probleme.

Ganz abgesehen von der der Schweiz. Abstimmung, geht es im Hintergrund der jetzt so empörten Politiker- und Wirtschaftsbosse-Schelte doch auch um die gerechten Löhne, mit denen die Bevölkerung, einheimische und niedergelassene Ausländer, unter Druck gesetzt werden, weil man mit den Zuwanderern aus armen Ländern und deren menschenunwürdigen Löhnen wiederum schachern kann.

So kann die eigene Bevölkerung durch die Einwanderung von zusätzlichen Armutseinwanderer leichter erpresst werden, während diese wieder schamlos mit menschenunwürdigen Löhnen ausgenützt werden.

Ich könnte noch viel dazu schreiben und Beispiele aus der Praxis anführen, aber das würde doch zuviel hier.

Luchs

ich habe jetzt in mehreren Kommentaren gelesen, dass vermutet wird, es gehe speziell darum ,die gut ausgebildeten deutschen Einwanderer
fern zu halten und durch die Kontingent- Regelung auch zum Verlassen der Schweiz zu zwingen.
Die Zeit schreibt dies ausführlicher.

Fuck you

die Graphik macht es deutlich wie es mit der Zuwanderung aussieht.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/infografik-schweiz-auslaenderanteil

Felide

Mein Bauchgefühl und nicht nur das sagt mir, daß das
Nein zur ungebremsten Zuwanderung nicht an die Adresse der
Deutschen gerichtet war. Da dürften andere, noch nicht so recht
durchschaubare Fäden von außen gezogen werden.

M.

Dein Bauchgefühl trügt Dich vermutlich, Medea.

Ich habe bereits vor der Abstimmung bei Interviews einiger Initiatoren gehört, dass es ihnen hauptsächlich um die deutschen Einwanderer geht. Einige sprachen sogar davon, dass man sich als Schweizer längst in der Minderheit fühle. Vermutlich handelt es sich hierbei auch um Gefühle.

Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass sie tatsächlich die Mehrheit bekommen würden.
Pippa

Mit der angestrebten Kontingentierung werden doch bestenfalls Symptome bekämpft, ohne dass sich an den Ursachen irgend etwas ändert.
Weiter vorn habe ich einmal die Frage gestellt, warum es eigentlich einen so grossen Mangel an Fachkräften in der Schweiz hat. Vermutlich waren meine Überlegungen nicht überzeugend und so würde es mich interessieren, ob jemand eine gute Erklärung dafür hat.

Warum das in der Schweiz so ist, vermag ich als deutsche Staatsbürgerin nicht zu beurteilen, aber dieses Problem gibt es auch in D.

Hier ist es ganz einfach so, dass eben in der Vergangenheit nicht genug ausgebildet wurde.
Vermutlich vermindert ausreichendes Ausbilden den Profit und da überlässt man dieses lästige Übel eben lieber dem Ausland.

Pippa

Ich glaube kaum, dass es nur Fachkräfte sind die in der Schweiz Arbeit suchen und finden. Es wird halt so sein wie bei uns, dass es Arbeitskräfte sind die im Gastgewebe angelernt sind oder nicht einmal das und dort arbeiten weil sie in DE keine Arbeit finden. Auch bei uns sind Deutsche die nur angelernt sind und somit keine Fachkräfte. Deutschland sucht verzweifelt Fachkräfte z.B.: Ärzte und holt sich diese eben meist aus Polen. Fachkräfte auf bestimmten Gebieten werden überall gesucht und wo Überschuss herrscht werden sogar Fachkräfte entlassen und sind arbeitslos. Dieses Dilemma kommt früher oder später auf alle Länder zu. Die Ursachen dazu sollten gemeinsam gesucht und bewältigt werden. Damit keiner mit dem Finger auf Andere zeigt.
Auch in Deutschland ist nicht jeder eine Fachkraft der im Ausland arbeitet.

Felide

Die Schweiz will eine kontrolierte Einwanderung. Darüber sollten wir auch nachdenken.
Andererseits machen bei uns nicht die Ausländer das Problem aus, sondern eher die Deutschen, wenn wir mal diejenigen sehen, die gar nicht arbeiten wollen.

Die Eidgenossen praktizieren ganz einfach nur Basis-Demokratie,
das was da lief ist in der Parlamentarischen Demokratie undenkbar.

Es gibt zur Zeit viel Lärm um Nichts.

Man wird in der EU zwar protestieren, aber die bilateralen Verträge nicht anrühren.
Das kann sich derzeit die EU gar nicht erlauben, zumal die Schweiz damit Akzente setzte.

Gr Crimmscher