Innenpolitik Die Schweiz isoliert sich
Ich sehe diesen Thread erst jetzt.
Natürlich wird auch hier der „Schweizer-Abstimmungskrimi“
verfolgt und mit Fingern auf uns gezeigt, das hätte ich gar nicht
anders erwartet ... ich habe alles gelesen
Liebe Medea, dir danke ich für dein diplomatisches Verständnis
für unsere direkte Demokratie. In den Medien hört man viele
Stimmen dazu. Vielleicht gäbe es den Euro auch nicht, wenn das
Volk in den entsprechenden Ländern darüber hätte abstimmen dürfen.
Jedenfalls sagen das meine Franzosenfreunde
Zitat Therese...
“1..Empfinde ich es als Affront, uns zu unterstellen, wir würden
bei einer Abstimmung über die Einführung der Todesstrafe ja stimmen.
2..Die Schweiz hat nicht 5 Mio. Einwohner, sondern über 8 Mio.
3..Wir hängen nur am Nationalfeiertag, 1.Aug. Fahnen an die Häuser
und dieser Brauch hat in den letzten Jahren extrem abgenommen.
...Zitatende
Ich danke dir, liebe Therese, für diese Richtigstellung!
Als Schweizerin bin auch ich involviert, so zu sagen mitten drin und
erlebe das rasche Wachstum der Bevölkerung bei einer Einwanderung
von jährlich rund 80 Tausend Ausländern. Es wird gebaut wie verrückt,
immer enger, immer höher. Unserem kleinen Land kann das einfach
nicht mehr zugemutet werden.
Wenn unsere Politiker Nägel mit Köpfen gemacht hätten, hätte es diese
Initiative und damit diesen „Schlüsselmoment“ in der Schweizer Politik
gar nicht gegeben, in der sich das Unbehagen der Bevölkerung widerspiegelt,
das von der Politik nicht entsprechend ernst genommen wurde.
Ein Blick ins Tessin zeigt z.B. wie gross die Probleme mit Grenzgängern
sind. Tessiner-Firmen stellen italienische Lehrlinge ein (weil billiger)
-die Einheimischen bleiben auf der Strecke.
Was würdet Ihr als Eltern dazu sagen?
Liebe Luchs, deiner sachlichen Stellungnahme könnte ich nichts hinzufügen.
Du hast als Ausländerin, seit vielen Jahren in der Schweiz lebend, unser
Problem am „Schopf“ erkannt – dafür danke ich dir!
Auch du, lieber Hinterwäldler, verstehst die „Chose“, danke für deinen
den Tatsachen entsprechenden Beitrag.
Aber, dutch, ich verstehe dich nicht
Warst nicht DU es, der einmal ziemlich heftig betonte, dass der Souverän das Volk sei.
Hier noch zwei Stimmen nur aus dem Ausland:
-Joachim Poss, SPD-Abgeordneter räumt ein, es sei nicht auszuschliessen,
dass auch in anderen europäischen Ländern ähnliche Politikansätze
an Zustimmung gewinnen.
-Für seine Verhältnisse zurückhaltend reagierte Bernd Lucke, Chef der
europakritischen Alternative für Deutschland: «Das Votum sollte ernst
genommen werden», sagte er. Unabhängig vom Inhalt des Schweizer
Referendums sei auch in Deutschland ein Zuwanderungsrecht zu schaffen,
das auf Qualifikation und Integrationsfähigkeit der Zuwanderer abstelle
und eine Einwanderung in die Sozialsysteme wirksam unterbinde.
Schöne Grüsse an alle
hisun
.*.
Natürlich wird auch hier der „Schweizer-Abstimmungskrimi“
verfolgt und mit Fingern auf uns gezeigt, das hätte ich gar nicht
anders erwartet ... ich habe alles gelesen
Liebe Medea, dir danke ich für dein diplomatisches Verständnis
für unsere direkte Demokratie. In den Medien hört man viele
Stimmen dazu. Vielleicht gäbe es den Euro auch nicht, wenn das
Volk in den entsprechenden Ländern darüber hätte abstimmen dürfen.
Jedenfalls sagen das meine Franzosenfreunde
Zitat Therese...
“1..Empfinde ich es als Affront, uns zu unterstellen, wir würden
bei einer Abstimmung über die Einführung der Todesstrafe ja stimmen.
2..Die Schweiz hat nicht 5 Mio. Einwohner, sondern über 8 Mio.
3..Wir hängen nur am Nationalfeiertag, 1.Aug. Fahnen an die Häuser
und dieser Brauch hat in den letzten Jahren extrem abgenommen.
...Zitatende
Ich danke dir, liebe Therese, für diese Richtigstellung!
Als Schweizerin bin auch ich involviert, so zu sagen mitten drin und
erlebe das rasche Wachstum der Bevölkerung bei einer Einwanderung
von jährlich rund 80 Tausend Ausländern. Es wird gebaut wie verrückt,
immer enger, immer höher. Unserem kleinen Land kann das einfach
nicht mehr zugemutet werden.
Wenn unsere Politiker Nägel mit Köpfen gemacht hätten, hätte es diese
Initiative und damit diesen „Schlüsselmoment“ in der Schweizer Politik
gar nicht gegeben, in der sich das Unbehagen der Bevölkerung widerspiegelt,
das von der Politik nicht entsprechend ernst genommen wurde.
Ein Blick ins Tessin zeigt z.B. wie gross die Probleme mit Grenzgängern
sind. Tessiner-Firmen stellen italienische Lehrlinge ein (weil billiger)
-die Einheimischen bleiben auf der Strecke.
Was würdet Ihr als Eltern dazu sagen?
Liebe Luchs, deiner sachlichen Stellungnahme könnte ich nichts hinzufügen.
Du hast als Ausländerin, seit vielen Jahren in der Schweiz lebend, unser
Problem am „Schopf“ erkannt – dafür danke ich dir!
Auch du, lieber Hinterwäldler, verstehst die „Chose“, danke für deinen
den Tatsachen entsprechenden Beitrag.
Aber, dutch, ich verstehe dich nicht
Warst nicht DU es, der einmal ziemlich heftig betonte, dass der Souverän das Volk sei.
Hier noch zwei Stimmen nur aus dem Ausland:
-Joachim Poss, SPD-Abgeordneter räumt ein, es sei nicht auszuschliessen,
dass auch in anderen europäischen Ländern ähnliche Politikansätze
an Zustimmung gewinnen.
-Für seine Verhältnisse zurückhaltend reagierte Bernd Lucke, Chef der
europakritischen Alternative für Deutschland: «Das Votum sollte ernst
genommen werden», sagte er. Unabhängig vom Inhalt des Schweizer
Referendums sei auch in Deutschland ein Zuwanderungsrecht zu schaffen,
das auf Qualifikation und Integrationsfähigkeit der Zuwanderer abstelle
und eine Einwanderung in die Sozialsysteme wirksam unterbinde.
Schöne Grüsse an alle
hisun
.*.
Jetzt würde mich wirklich interessieren, wie Du abgestimmt hast, Hisun! Clara
viele wissen gar nicht wie hoch die Einwanderungsquoten in den Ländern sind. Die Schweiz hat nun mal eine der höchsten Zahlen. Sowie ich es gelesen habe über 20% und Deutschland dagegen nur 8%.
Fachpersonal fehlt auch in Deutschland, denkt z.B.: an den Ärztemangel, Deutschland lässt deshalb ausgebildete Polen zuwandern. Ich habe lange in der Schweiz gearbeitet mein Bruder lebt heute noch in der Schweiz, weder er noch ich hatten jemals Schwierigkeiten mit dem Verbleiben im Land. Es ist wohl verständlich, dass ein kleines Land nicht unbegrenzt Leute aus anderen Ländern aufnehmen kann. Bei uns ist der Anteil der deutschen Arbeiter mittlerweile auch am höchsten, finden diese Leute im eigenen Land keine Arbeit oder stimmt dort sonst was nicht. Gut bei uns ist es Saisonbedingt und die meisten Deutschen arbeiten im Gastgewerbe. Wobei selbst die deutschen Gäste lieber unsere Leute sehen würde. Woran dies wohl liegt?
Leute die sich gut im Land integrieren werden, so wie ich es einschätze, auch weiterhin keine Schwierigkeiten haben. Es werden halt nicht mehr so viele zuwandern können.
Felide
Fachpersonal fehlt auch in Deutschland, denkt z.B.: an den Ärztemangel, Deutschland lässt deshalb ausgebildete Polen zuwandern. Ich habe lange in der Schweiz gearbeitet mein Bruder lebt heute noch in der Schweiz, weder er noch ich hatten jemals Schwierigkeiten mit dem Verbleiben im Land. Es ist wohl verständlich, dass ein kleines Land nicht unbegrenzt Leute aus anderen Ländern aufnehmen kann. Bei uns ist der Anteil der deutschen Arbeiter mittlerweile auch am höchsten, finden diese Leute im eigenen Land keine Arbeit oder stimmt dort sonst was nicht. Gut bei uns ist es Saisonbedingt und die meisten Deutschen arbeiten im Gastgewerbe. Wobei selbst die deutschen Gäste lieber unsere Leute sehen würde. Woran dies wohl liegt?
Leute die sich gut im Land integrieren werden, so wie ich es einschätze, auch weiterhin keine Schwierigkeiten haben. Es werden halt nicht mehr so viele zuwandern können.
Felide
Re: Die Schweiz isoliert sich
Nur zur Ergänzung, Felide: Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von 24 % und gehört zudem zu den dichtbesiedelsten Länder der Welt. Dass hier einmal Stopp gesagt wird, war vorauszusehen.
Betreffs der Abkommen mit der EU wird es ganz sicher eine neue Regelung geben, an einen Bruch glaube ich nicht. Da sind die Beziehungen trotz der Querelen zu ausgewogen, und auf die gut zahlende Schweiz wird die EU auch nicht verzichten wollen.
Die Personenfreizügigkeit wird seitens der Schweiz ja nicht generell aufgehoben, sondern neu reguliert. Wer sich zukünftig via Inserat oder Arbeitsamt sowie Direktkontakt mit Schweizer Firmen (die ja ebenfalls im Ausland per Inserat oder via Arbeitsämter Stellen anbieten) offiziell um eine Stelle bewirbt und eine Arbeitszusage , bezw. einen Arbeitsvertrag bekommt, kann sich wie zuvor hier niederlassen. Behindert wird nur der unkontrollierte Zuzug. Wer also echtes Arbeitsinteresse hat, bewirbt sich, bekommt seinen Vertrag, und alles geht seinen Weg. Das hatte sich vor dem EU-Abkommen schon bewährt und darauf will die Schweiz zurückkommen. Das ist alles!
Luchs
Betreffs der Abkommen mit der EU wird es ganz sicher eine neue Regelung geben, an einen Bruch glaube ich nicht. Da sind die Beziehungen trotz der Querelen zu ausgewogen, und auf die gut zahlende Schweiz wird die EU auch nicht verzichten wollen.
Die Personenfreizügigkeit wird seitens der Schweiz ja nicht generell aufgehoben, sondern neu reguliert. Wer sich zukünftig via Inserat oder Arbeitsamt sowie Direktkontakt mit Schweizer Firmen (die ja ebenfalls im Ausland per Inserat oder via Arbeitsämter Stellen anbieten) offiziell um eine Stelle bewirbt und eine Arbeitszusage , bezw. einen Arbeitsvertrag bekommt, kann sich wie zuvor hier niederlassen. Behindert wird nur der unkontrollierte Zuzug. Wer also echtes Arbeitsinteresse hat, bewirbt sich, bekommt seinen Vertrag, und alles geht seinen Weg. Das hatte sich vor dem EU-Abkommen schon bewährt und darauf will die Schweiz zurückkommen. Das ist alles!
Luchs
Luchs35,
So habe ich es vor Jahren schon erlebt und sehe es auch in der eigenen Verwandtschaft. Es kann nirgends auf Dauer einen unkontrollierten Zulauf geben. Warte ab wenn es in Deutschland ein Zulauf von 24% gibt was dann da los ist. Wir werden es vielleicht noch erleben.
LG Felide
So habe ich es vor Jahren schon erlebt und sehe es auch in der eigenen Verwandtschaft. Es kann nirgends auf Dauer einen unkontrollierten Zulauf geben. Warte ab wenn es in Deutschland ein Zulauf von 24% gibt was dann da los ist. Wir werden es vielleicht noch erleben.
LG Felide
Re: Die Schweiz isoliert sich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Wogen schlagen hoch über die Abstimmung in der Schweiz, aber sie werden sich nachdem sich die Berufsempörer wieder beruhigt haben, wieder glätten!
Schauen wir mal wie die Schweizer diese Volksabstimmung umsetzen erst dann sollte man reagieren. Es wird vermutlich zu neuen Verhandlungen kommen und deren Ergebnisse muss man eben abwarten!
Schauen wir mal wie die Schweizer diese Volksabstimmung umsetzen erst dann sollte man reagieren. Es wird vermutlich zu neuen Verhandlungen kommen und deren Ergebnisse muss man eben abwarten!
Re: Die Schweiz isoliert sich
erste Konsequenzen:
"Die EU-Kommission kündigte bereits Folgen für mehrere wirtschaftlich wichtige Abkommen mit den Eidgenossen an. Sie setzte am Montag die Gespräche über einen grenzüberschreitenden Stromhandel aus. Das weitere Vorgehen wolle sie im größeren Kontext der bilateralen Beziehungen analysieren."
heute im "Spiegel".
"Die EU-Kommission kündigte bereits Folgen für mehrere wirtschaftlich wichtige Abkommen mit den Eidgenossen an. Sie setzte am Montag die Gespräche über einen grenzüberschreitenden Stromhandel aus. Das weitere Vorgehen wolle sie im größeren Kontext der bilateralen Beziehungen analysieren."
heute im "Spiegel".
Ja, das ist eines der Geschäftsmodelle der Alpenrepublik.
Aufgebaut und geduldet von den einflußreichen finanziellen Schwergewichten.
lupus
Aufgebaut und geduldet von den einflußreichen finanziellen Schwergewichten.
lupus
Re: Die Schweiz isoliert sich
Justus; ich halte mir an Hand Deines Beispiels mit der großen Familie die eigene Situation vor Augen. Ich habe drei Kinder und oft wollten die bei den Entscheidungen der Eltern demokratische Regeln einfordern. Wir Eltern hätten da immer 3:2 verloren.
Hafel
Es würde vielleich in diesem Falle ein Bild geben, wenn jedes Elternteil eine volle Stimme und die drei Kinder zusammen auch eine gleichberechtigte Stimme hätten, dann kann es höstens 2:1 stehen.
Übertragen auf die Schweiz sähe es auch schon anders aus, wenn mindestens eine 3/4 Mehrheit nötig wäre, denn ein Verhältnis von 50,3% zu 49,7% gibt doch nicht die eindeutige Volksmeinung wider.
justus