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Innenpolitik Die Schande von Chemnitz

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 21.09.2018, 10:00:43

Schorsch und Edita - es sind m.E. die Mechanismen der Parteien,die daran arbeiten, unsere Demokratie und Liberalität aufzulösen und sich damit ihre Anhänger um sich scharen, die dankbar aufnehmen, was von dort abgesondert wird. Gerade diese oft schlichten Menschen erkennen aber nicht die extreme Gefahr, die sie selbst betreffen würde, weil gerade sie von diesen Parteien zu willenlosen WErkzeugen degradiert werden. Die BAsis sind dann gigantische VErsprechungen, die nie in die Tat umgesetzt würden.
Nur,weil die BRD einer der reichsten, sichersten und geordnetsten Staaten der Welt ist, sollen wir Deutsche auf unser Grundrecht verzichten, alles von vorn bis hinten schlechtzureden? Die AFD entstand dadurch, dass Lamentieren und das Beschimpfen des eigenen Landes geradezu als Nachweis von Patriotismus gelten soll. Und da ist immer ansteckender für die Gruppe der Leute, die denken, ihr persönliches Schicksal, wenn es mal nicht so gut läuft, sei ausschliesslich Sache der Politiker (ausserhalb der AfD),d ie aber zu unfähig sind, es jedem Menschen in Deutschland so richtig schön und gut zu machen.

Das führt dazu,dass viele Menschen irrer Hass umtreibt. Z.B. bei denjenigen ,die jede fremde Lebensäusserung als strafwürdige Zumutung begreifen und auch den notorischen Laberer, der anderen wertvolle Lebenszeit durch die Erläuterung von Dingen stiehlt, von denen sie aus sehr guten Gründen nie etwas wissen wollten.
Letztere Spezie ist besonders oft in anonymen Foren anzutreffen, weil sie vermutlich in der realen Welt keine Zuhörer mehr finden.
Olga

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 21.09.2018, 16:58:40
Ich weiß nicht, wo du politisch stehst (ich bin zwar schon lange eingetragenes Mitglied hier, melde mich aber erst seit Kurzem hier zu Wort), aber du zeigst mir (zu) viel Einfühlungsvermogen in die Denkweise der lauten Rechten und rechtfertigst sie. Die Schuld an den jetzigen Verhältnissen und dem Verhalten dieser rechten Minderheit - und das ist sie tatsächlich immer noch - verteilst du mir zu einseitig und verallgemeindernd auf die politisch Verantwortlichen, auf die "Etablierten". Die haben in deinen Augen alles zu verantworten, auch die Krawalle und Aufmärsche?
(Das mit dem Kampf gegen das Establishment hatten wir doch schon einmal. Nur kamen die Vorwürfe und Angriffe damals von links.)
Mit Deinem Eindruck kann ich leben, obwohl ich glaube dass ...
Wenn Du genau gelesen hättest, dann hättest Du festgestellt, dass ich lediglich reale Fakten leidenschaftslos auftisch(t)e und kommentiere. Auch die Ursachen genau so neutral. Und dass ich deswegen Krawallbrüder damit nicht automatisch gut heisse.
Aber ich sehe schon, dass aus (meinen) Beiträgen (wieder) etwas Falsches herausgelesen oder hineininterpretiert wird, was gar nicht da steht. So kann mit mir nicht diskutiert werden.
Und nochmal, etablierte Parteien sind auch für den Krawall ganz allein ursprünglich verantwortlich.
Zufriedene Bürger gehen nicht auf die Strasse; wer auf die Strasse geht, hat einen triftigen Grund. Nicht jeder hält sich dann an Regeln, und gerechtfertige Unzufriedenheit kann/muss in Krawall ausarten - wenn sich nämlich keiner der Angelegenheit gebührend annimmt.
Das ist bisher aber nicht der Fall, stattdessen werden teure Stühle gerückt. Das muss doch regelrechten Hass lostreten.

Das Establishment ist/sind doch nicht die Etablierten, die ich meine; das sind doch zwei Paar ganz unterschiedliche Schuhe. Oder ich habe Deinen Begriff falsch ausgelegt?
Mit rd 17% legalen Wählerstimmen aus dem Stand sind sie auch keine unbedeutende Minderheit, die man vergessen könnte. Genau das sollte zu bedenken sein.

Wo ich stehe? Muss ich zwar nicht sagen, aber es ist kein Geheimnis, dass ich mich mit den Ideen der FDP gut anfreunden könnte. Ansonsten halte ich mich mit 78+ strikte zurück mit SchubladenDenken, speziell mit ParteienDenken. Das hat keinen Zweck als Kleiner Wicht. Ich war zu lange in einer Behörde tätig, ich habe dort gelernt - und ich weiss daher wie der Hase läuft. Nix für mich. Trotzdem kann ich mir eine möglichst neutrale Meinung bilden - und sie auch rausposaunen. Würde ich damit einer Partei nach dem Munde reden, dann wäre das halt so. Aber das sind garantiert keine Krawallbrüder. Aber auch mit denen würde ich reden; denn auch sie haben was zu sagen, und sie haben Sorgen.
Sie zu schneiden, zu ignorieren und zu diffamieren und in die Ecke zu stellen hat doch keinen Sinn. Das ist kontraproduktiv - wie zu sehen ist. Genau das passiert ihnen doch aber.
RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.09.2018, 20:55:23
https://www.ardmediathek.de/radio/Leute/Petra-K%C3%83%C2%B6pping-S%C3%83%C2%A4chsische-Staatsminister/SWR1/Audio-Podcast?bcastId=47588166&documentId=56039378

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komaran
komaran
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von komaran
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.09.2018, 20:55:23

Die "Schande von Chemnitz" erinnert in Sachsen immer mehr an die "Schande von Sebnitz" , die sich nach einiger Zeit als Heißluftballon erwies.
Ich weiss nicht, ob sich alle Politiker und Medien, die Sebnitz zur "braunen Hochburg" hinschmierten, irgendwann bei den Sebnitzern entschuldigt haben.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von pschroed

Es wird Zeit, es wird wirklich Zeit daß die Augen geöffnet werden.
Es ist ein Paukenschlag wo sich Maaßen noch verharmlosend der Zwischenfälle in Chemitz geäussert hat.
Phil.


CHEMNITZ  Generalbundesanwalt nimmt sechs mutmassliche Rechtsterroristen fest

Generalbundesanwalt Peter Frank hat gegen Rechtsextreme aus dem Raum Chemnitz Ermittlungen wegen der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung eingeleitet. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft richtet sich der Verdacht gegen sieben Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Sechs von ihnen wurden am Montagmorgen festgenommen, ein weiterer saß bereits in Haft.

Die Männer sollen unter dem Decknamen "Revolution Chemnitz" eine Terrorvereinigung gebildet haben. Alle Beschuldigten gehören der Hooligan-, Skinhead- oder Neonazi-Szene im Raum Chemnitz an. Ob sie auch an den rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz Ende August beteiligt waren, ist noch unklar. Es gilt allerdings als wahrscheinlich.

Der Plan der sieben Männer, so die Ermittler, soll gewesen sein, Angriffe und Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende zu begehen. Sie sollen bereits mit der Beschaffung von Schusswaffen befasst gewesen sein.

Die Festnahmen unter dem Tatvorwurf "Rechtsterrorismus" im Raum Chemnitz sind ein Paukenschlag. Nach den Ausschreitungen von Chemnitz hatte sich Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen noch verharmlosend zu den Vorgängen dort geäußert. Die Bundesregierung hat inzwischen entschieden, dass Maaßen seinen Posten räumen muss.

In Chemnitz war es Ende August im Rahmen einer Demonstration, an der Tausende teilnahmen, zu etlichen Übergriffen und Straftaten durch Rechtsextreme gekommen. Zahlreiche Ausländer wurden dabei tätlich angegriffen, bedroht und beschimpft. Rechtsextreme zeigten den Hitlergruß, Rechte verfolgten eine Gruppe Sozialdemokraten und traten einige von ihnen. Ein Dutzend Vermummte überfielen ein jüdisches Restauran

Die Bundesanwaltschaft setzt damit den von Frank kurz nach seinem Amtsantritt 2016 vorgegebenen harten Kurs gegen Rechtsextreme fort. Bereits kurz nach den Vorfällen von Chemnitz hatten die Karlsruher Ermittler Vorermittlungen eingeleitet. Man sei "sehr besorgt" hieß es damals.

Die Gruppe "Revolution Chemnitz" soll sich spätestens am 11. September gegründet haben. Fünf von ihnen sollen auch an Übergriffen Rechtsextremer auf Ausländer auf der Chemnitzer Schlossteichinsel am 14. September beteiligt gewesen sein. Die Ermittler vermuten, dass die Aktion eine Art Probelauf für eine noch schlimmere Aktion gewesen sein könnte. Diese sei möglicherweise für den Tag der deutschen Einheit am kommenden Mittwoch geplant gewesen

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf pschroed vom 01.10.2018, 11:42:30

Ich habe mir den ersten Link
CHEMNITZ  Generalbundesanwalt nimmt sechs mutmassliche Rechtsterroristen fest
angeschaut und Gänsehaut bekommen.

Hoffentlich bleibt es nicht nur beim Beobachten und es wird durchgegriffen nach unseren rechtsstaatlichen Möglichkeiten.

Ich wünsche mir, daß Demos die so offen gegen unser Grundgestz verstoßen, nicht mehr genehmigt werden.

Das hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun!

Jeder der dort mit läuft oder diese Gruppierungen verbal unterstützt und Verständnis dafür zeigt, ist kein besorgter Bürger!

Monja.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 01.10.2018, 12:26:32

Bravo Monja!
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: jeder der schweigt bei solchen Hitlereien kann kein besorgter Bürger sein; er ist nur ein geschichtsvergessener Feigling.

Gut, dass jetzt anscheinend ein braunes Nest ausgehoben wurde. Wie ich hörte, planten die zum sog. Tag der Einheit einen Angriff auf Ausländer usw. und spielten dies auch schon als Test an einem Chemnitzer Platz auf.

Wäre interessant gewesen, zu erfahren, ob dies dann Hetz- oder welche Jagden geworden wären? Gottseidank gab es keine Blindheit auf dem rechten Auge  - wurde auch Zeit! Olga

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von pschroed

Wer erinnert sich noch an die heftigen Diskussionen hier im ST. über das Chemnitzer Hetzvideo ?
Anbei neue Erkenntnisse.
Chatprotokolle von bekannten Rechtsextremer zeigen Verabredung zu Hetzjagden in Chemnitz.
Maaßen wäre gut beraten gewesen 2018 die Fakten abzuwarten anstatt amateurhaft aufzutreten.
Interessanter Link aus der SZ, es lohnt sich im Thread zu stöbern mit den verschiedenen Ansichten vom letzten Jahr.   Phil.
QUELLE https://www.sueddeutsche.de/politik/chemnitz-rechtsextremismus-hetzjagden-maassen-1.4577009

Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von Edita
als Antwort auf pschroed vom 26.08.2019, 17:25:47
Wer erinnert sich noch an die heftigen Diskussionen hier im ST. über das Chemnitzer Hetzvideo ?
Anbei neue Erkenntnisse.
Chatprotokolle von bekannten Rechtsextremer zeigen Verabredung zu Hetzjagden in Chemnitz.
Maaßen wäre gut beraten gewesen 2018 die Fakten abzuwarten anstatt amateurhaft aufzutreten.
Interessanter Link aus der SZ, es lohnt sich im Thread zu stöbern mit den verschiedenen Ansichten vom letzten Jahr.   Phil.
QUELLE https://www.sueddeutsche.de/politik/chemnitz-rechtsextremismus-hetzjagden-maassen-1.4577009
Danke lieber Phil - wer das abgestritten hat - oder nicht erkennen konnte - wollte nicht, weil er nicht nur auf dem rechten Auge blind ist!

Edita
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Die Schande von Chemnitz
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 26.08.2019, 18:00:21

@ Edita

Langsam, langsam. Das, was jetzt mittels der Veröffentlichung  dieser Chatprotokolle bewiesen werden soll, beweist doch in Wirklichkeit gar nichts.
Erinnere Dich - damals ging es ausschließlich um die Bewertung dieses "Hasenvideos", und in diesem war von einer geplanten Hetzjagd nichts zu sehen. Das aber war der Angriffspunkt, es wurde von Dir, marina, von pschroed sowieso, die Behauptung aufgestellt, dass in diesem Video eben diese Hetzjagd zu sehen war.
Wenn jetzt eben diese Chatprotokolle "auftauchen", dann ist das eine neue Informationslage. Diese Informationen aber lagen damals ja nicht vor, weshalb man nicht einfach im Nachhinein behaupten darf, man hätte damals schon hätte erkennen müssen, dass es sich um eine Hetzjagd gehandelt hat.
Ebenso sollte man die vielen Konjunktive im link beachten.
 


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