Innenpolitik Die Schande von Chemnitz
Da kommt mir der Hass einer 85-jährigen aus dem Osten in den Sinn - sie hasst Kopftücher, junge Männer dunkler Hautfarbe mit ihren Smartphones, die die Straßenbahnen bevölkern - Ausländer, die sie kennt, also z.B. im medizinischen Bereich, wenn sie nett sind, mag sie dagegen....sie ist nicht generell ausländerfeindlich, meint sie....
Immer wieder regt sie sich auf, dass sie mit ihrer kleinen Rente Zuzahlungen leisten muss für Medikamente, die Flüchtlinge aber kostenlos versorgt werden - angeblich dürfen die auch umsonst Straßenbahn fahren...
Diese Wutausbrüche der sonst sehr netten Dame machen mich hilflos - sie war im Krieg als Flüchtlingskind aus Ostpreußen in die spätere DDR gekommen - weiß, dass es nicht einfach ist, fremd zu sein - immerhin gab es keine Sprachprobleme.
Diese Menschen sind es, die auf die Parolen der AFD hereinfallen - man muss ihre Sorgen ernst nehmen, aber es ist sehr schwer, ihnen mit Argumenten beizukommen.
LG barbarakary
Ich finde es einfach nur schändlich meine Landsleute aus Sachsen unter Generverdacht zu stellen und so in den Dreck zu ziehen. Es gibt nicht ALLE oder DIE. Bilder beherrschen die Medien. Bilder sagen mehr als tausend Worte und Bilder lügen! Wenn wir ALLE meinen dann sollten wir alle an einem Strang ziehen und uns nicht von wer weiß wem spalten lassen. Divide et Impera sagten die Römer und das Reich zerfiel. Ähnliches ist in unserem Land am Nagen. Wenn ich von meinem Vaterland spreche bin ich noch lange nicht rechts. Ich bin auch nicht rechts wenn ich pünktlich bin. Ich bin weder links noch rechts. Ich bin VORN!!!
Da Du ja ausgerechnet mich ansprichst in Sachen Generalverdacht ..... für die Nazis stehen in Deinem gesamten Vaterland, nicht nur in Chemnitz, alle Ausländer unter Generalverdacht - und die sind auch sauber und pünktlich!
Edita
Da kommt mir der Hass einer 85-jährigen aus dem Osten in den Sinn - sie hasst Kopftücher, junge Männer dunkler Hautfarbe mit ihren Smartphones, die die Straßenbahnen bevölkern - Ausländer, die sie kennt, also z.B. im medizinischen Bereich, wenn sie nett sind, mag sie dagegen....sie ist nicht generell ausländerfeindlich, meint sie....
Immer wieder regt sie sich auf, dass sie mit ihrer kleinen Rente Zuzahlungen leisten muss für Medikamente, die Flüchtlinge aber kostenlos versorgt werden - angeblich dürfen die auch umsonst Straßenbahn fahren...
Diese Wutausbrüche der sonst sehr netten Dame machen mich hilflos - sie war im Krieg als Flüchtlingskind aus Ostpreußen in die spätere DDR gekommen - weiß, dass es nicht einfach ist, fremd zu sein - immerhin gab es keine Sprachprobleme.
Diese Menschen sind es, die auf die Parolen der AFD hereinfallen - man muss ihre Sorgen ernst nehmen, aber es ist sehr schwer, ihnen mit Argumenten beizukommen.
LG barbarakary
Es wäre schon viel geholfen, wenn "kleine Rentner" Sozialleistungen nicht extra beantragen müssten.
Soweit ich weiss, erhalten z.B. Hartz 4 Empfängerdas ganze "Wohlfühlpaket"
(ich nenn das jetzt mal so etwas flapsig) automatisch - also Befreiung von GEZ, Sozialticket, "Düsselpass" (in Düsseldorf) der zu kostenlosen EIntritt oder ermässigten Preisen in städtischen Einrichtungen/Museen/Konzerten führt, weniger Hundesteuer, Härtefallregel bei Zahnersatz und
Arztbesuchen etc - die Liste ist noch viel länger und ergibt leicht einen geldwerten Vorteil von über 100 Euro/ Monat - Wohngeld ausgenommen.
Die o.a. Rentnerin müsste das alles mühsam einzeln beantragen -
inkl. der Wartezeiten in diversen Ämtern/Behörden.
Einige wissen auch nicht einmal, was ihnen "zusteht" bzw. man "schämt"
sich Anträge zu stellen.
LG
Sam
Hallo Marina,
genau, ich meinte mit den „Kriegsopfern“ die heute noch lebende hoch betagte Generation, die im 2. Weltkrieg Kinder und Jugendliche waren. Die Altersgruppe, die auch @Barbarakary meint!
Deren Kinder und Enkel sind heute auf der Straße bei den Demonstrationen!
Und ich ich meinte natürlich nicht, dass a l l e „Wessis“ RAF-Anhänger waren und als Linksterroristen mordeten wie ja gegenwärtig, wie @Thomas zurecht betont, auch nicht a l l e „Ossis“ AfD wählen, mit der NSU rechtsterroristisch mordeten, Ausländer jagen und Flüchtlingsheime anstecken und den Hitlergruß zeigen!
Reichsbürger, AfD und rechtsterroristischen Rassismus gibt es gegenwärtig zudem bundesweit, die CSU meines Bundeslandes Bayern grenzt sich auch viel zu wenig gegen rechtsextrem ab wie viele ihrer WählerInnen, die zur AfD wechselten und auch die BRD hatte sicherlich ein „Altnaziproblem“ in ihren ersten Jahrzehnten und diese zogen ihren Nachwuchs heran! Ich erwähnte ja schon NPD und Republikaner!
Trotzdem, denn wie sollen wir sonst diskutieren, muss ich zusammenfassend benennen können, wenn sich eine Extremismusform in einer bestimmten historischen Situation in einem System zeigt.
Und mit welchen Kriterien ich sie mir erkläre.
Weder RAF noch NSU oder andere Terroristen und Extremisten sehe ich als „Opfer“!
Ich sehe auch keine einzige Kränkung und Verbitterung als Berechtigung für antidemokratische, terroristische und menschenrechtswidrige Aktionen!
Niemand kann sagen: „Weil die Flüchtlinge kamen, darf und muss ich sogar kriminell die Demokratie zerstören!“
Ich meine eher die große Menge der nicht gewalttätigen „Wutbürger“, die sich nicht von den Extremisten abgrenzen!
Ich verstehe ihre Wut und Verbitterung! Aber Rechtsxtremismus ist ein zerstörerisches Verbrechen und eine selbstzerstörerische Sackgasse noch dazu!
Ja, Sam, und dazu kommt ja noch, dass diese Rentnerin Demokratie und Kapitalismus nicht als allgemein wohlstandsbringend erlebte wie es nach dem 2. Weltkrieg der Fall war, sondern sie lernte nur den neoliberalen Galopp in die soziale Schere seit den 90er Jahren kennen mit dem Systemwechsel.
Sie erlebte keine wirtschaftliche Aufbruchstimmung, sondern die schleichende gesamtdeutsche Politikverdrossenheit!
Das ist auch kein Freischein für Rassismus, aber macht mir Verbitterung, Wut und enorme Lebenskränkung nachvollziehbar.
Und dann noch unsere Politiker, die immer von uns als „die Menschen“, „das Volk“ reden als ob sie von oben herab über uns stehend auf uns bockige Blagen hinabschauen!
Ich denke, dass darum viele BürgerInnen neben Rechtsextremen laufen und keine Grenze ziehen, weil sie ihre Wut nicht weiter ignoriert sehen wollen!
Das ist gefährlich und bringt ihnen keinerlei Verbesserungen, aber sie werden wenigstens gesehen und diskutiert!
Hallo Majanne,
alles klar, dein Beitrag ist sehr gut, ich bin mit allem einverstanden.
Zu deiner Bemerkung: "die CSU meines Bundeslandes Bayern grenzt sich auch viel zu wenig gegen rechtsextrem ab wie viele ihrer WählerInnen, die zur AfD wechselten und auch die BRD hatte sicherlich ein „Altnaziproblem“ in ihren ersten Jahrzehnten und diese zogen ihren Nachwuchs heran! Ich erwähnte ja schon NPD und Republikaner!":
Da kann man sogar noch hinzufügen: Nicht nur die CSU, sondern viele Politiker züchten sich die Rechtsextremen heute heran. Nicht nur durch ihre Politik, die Ausfälle von Seehofer, Söder und Konsorten unterscheiden sich kaum von der AFD-Sprache, jedenfalls bis vor kurzem, jetzt sind sie ja "reumütig" zurückgerudert, weil sie festgestellt haben, dass sie ihre Wähler verprellen, die das nicht mehr so hinnehmen.
Schlimm finde ich, dass jemand wie Seehofer Innenminister werden konnte!
Mit dem Altnaziproblem der BRD hast du auch recht, es gab da mal ein Buch mit dem Titel Furchtbare Juristen, da wird beschrieben, welche Pöstchen die alten Nazis nach der NS-Zeit hier besetzten und dass gerade sie als Juristen dann wieder zu Gericht sitzen duften über Verbrechen während der NS-Zeit, die danach abgeurteilt wurden. Ziemlich abartig das alles! Dann gab es ja auch diverse Politiker wie Filbinger oder Carstens oder Waldheim in Österreich oder wer auch immer. Das ist ein weites Feld! Ich hör schon auf.
An dieser Stelle möchte ich an die Entstehung der Grünen erinnern.
Diese Bewegung war zunächst eine Sammlung von unterschiedlichsten Bürgerinitiativen, Menschen forderten eine neue Politik, sie sahen sich im alten Parteiensystem immer weniger vertreten. Neue soziale Bewegungen entwickelten sich, die sich hauptsächlich um die Themen Umwelt, Frieden und Frauenrechte drehten. Wie die Studentenbewegung verließen auch sie die gewohnten Pfade politischer Einflussnahme, veranstalten Demonstrationen, Blockaden, Hausbesetzungen. Im Gegensatz zu den Studenten aber konnten sie einen weitaus größeren Teil der deutschen Bevölkerung mobilisieren. Waren aber von der Mehrheit der Bevölkerung nicht gerne gesehen. Dennoch: Sie schafften die 5% Hürde.
Helmut Kohl gab den Neulingen der Bonner Politik keine zwei Jahre – ein Irrtum, wie sich gezeigt hat.
Das ist für mich gelebte Demokratie, die das Grundgesetz mit Leben füllt:
Art 20. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
Ich hoffe, dass sich in Ost-Deutschland viele Menschen zusammenfinden, die ihre Visionen von einer besseren Politik in positiver Weise zur Sprache bringen.
Möchte noch anfügen: Auch im Westen der Republik wäre frische Luft wünschenswert ..
Als gebürtiger Sachse , der seit Jahrzehnten im Südschwarzwald lebt , möchte ich auch meinen Senf dazu geben . Es wird , auch in der Presse oft gefragt warum so oft besonders in Sachse soviel rumgemotzt wird . Bei meinen häufigen Besuchen in der alten Heimat stellte ich oft fest das die Leute unzufrieden mit ihrer Situation sind . Das rührt z.T. noch aus der DDR-Zeit , wir waren die Westler , euch ging es gut und wir konnten nur zusehen . Dieser Umstand geht sogar noch weiter zurück , in Teilen Ost-Sachsens konnte man kein West-Fernsehen empfangen , der Sender Ochsenkopf in Bayer bzw. der Sender Rias-Berlin war zu weit weg .
Als gebürtiger Sachse , der seit Jahrzehnten im Südschwarzwald lebt , möchte ich auch meinen Senf dazu geben . Es wird , auch in der Presse oft gefragt warum so oft besonders in Sachse soviel rumgemotzt wird . Bei meinen häufigen Besuchen in der alten Heimat stellte ich oft fest das die Leute unzufrieden mit ihrer Situation sind . Das rührt z.T. noch aus der DDR-Zeit , wir waren die Westler , euch ging es gut und wir konnten nur zusehen . Dieser Umstand geht sogar noch weiter zurück , in Teilen Ost-Sachsens konnte man kein West-Fernsehen empfangen , der Sender Ochsenkopf in Bayer bzw. der Sender Rias-Berlin war zu weit weg . MfG. Wieladingen44