Innenpolitik Die Schande von Chemnitz
Die schämen sich, daß auf dieser Demo von Neonazis der Hitlergruß gezeigt wurde, für "Merkel muß weg"-Rufe wohl eher nicht.
Es geht nicht darum, Ostdeutschland an den Pranger zu stellen, allerdings sollten sich die Ostdeutschen klarwerden, was die Minderheit der NPD/AfDler anrichten.
Karl
Es wurde auch laut und vernehmlich „Ausländer raus“ gebrüllt. Merkel hat damit nichts zu tun, sondern leider ist Chemnitz nur der letzte Vorfall einer Kette von Ereignissen, die in Rostock Lichtenhagen kurz nach der Wende begann.
Die Grenze verläuft aber nicht zwischen Ost und West. Auch im Osten gibt es viele Menschen, die sich dem rechten Mob entgegen stellen. Dies wird sich bald auch in Chemnitz zeigen. Überall entstehen Initiativen derjenigen, die sich diesen Gesellen entgegenstellen.
Karl
Das war auch ein Thema bei dem Besuch der Familienministerin in Chemnitz. Die Oberbürgermeisterin sagte, dass die Uni einen hohen Ausländeranteil habe und sie sich wünsche, dass das so bleibt.
BEi dem sog. Sachsen-Gespräch mit Herrn Kretschmer usw. ertönte anfangs wieder Hassgeheul gegen diesen. ABer wie soll sich das denn ändern, wenn Politiker dorthin reisen, mit den Menschen sprechen wollen und draussen toben wieder mal einige (dieses Mal weniger, weil mehr Polizei anwesend war).
Viele hätten Angst vor den Gekommenen und diese hätten nun Angst vor den Einheimischen.
Karl
Wenn nun Reisewarnungen ausgesprochen werden,die für all diejenigen gelten dürften, die anders aussehen, anders sprechen. Und diejenigen, die als Asylanten dort schon gelandet sind, dürften grosse Ängste haben ,das Haus zu verlassen. Es sind ja oft junge Familien mit kleinen Kindern.
Was wächst dann von dieser Seite wieder an Hass hoch - wir waren doch schon viel weiter. Es wäre gut und richtig, sachliche Gespräche zwischen Politikern und dem Volk zu führen. Aber dazu gehört im Vorfeld schon auch ein wenig Einsicht ,dass das das nicht als richtig bezeichnet werden kann, was dort geschieht.
Auch Einsicht, dass für persönliche, auch negative Verläufe von Schicksalen doch nicht hilfesuchende Flüchtlinge verantwortlich gemacht werden, bzw. diese gejagt und bedroht werden können. Wodurch würde sich das SChicksal eines einzelnen Deutschen wirklich ändern, wenn dieser furchtbare Spruch: für jeden toten Deutschen einen toten Ausländer Wirklichkeit wird?
Verdrängt wurde in Sachsen vermutlich eine Menge.
Bei Maischberger war Kurt Biedenkopf, lange Zeit MP in Sachsen. Erschüttert war ich persönlich, wie dieser früher so hoch intellektuelle Mann mittlerweile abgebaut hat, aber fest an seiner Meinung beharrt, er hatte nie Schuld und alles wäre nicht so schlimm, wie nun alle denken.
Es ist eine Schande, diese Worte von König Kurt zu hören, dem vermutlich nur sein eigenes Lebenswerk am Herzen liegt. Olga
..........Trotzdem ihnen aber das "wir schaffen das!" ungefragt vor die Füße geworfen wurde, haben sie in dieser Hinsicht großes geleistet.Hmmmm: Wen hätte sie denn deiner Meinung nach fragen müssen/sollen?
..........Trotzdem ihnen aber das "wir schaffen das!" ungefragt vor die Füße geworfen wurde, haben sie in dieser Hinsicht großes geleistet.
Hmmmm: Wen hätte sie denn deiner Meinung nach fragen müssen/sollen?Ja, SChorsch - was wäre gewesen, wenn unsere Kanzlerin vor 3 Jahren gesagt hätte; wir schaffen das nicht und trotzdem die Flüchtlinge aus Ungarn, Österreich, Griechenland usw. zu uns geströmt wären? Hätte dann irgendwer wirklich verlangt, die Bundeswehr zum Angriff zu schicken?
Wäre da da der Unmut unter einigen, die natürlich vorher schon alles wussten, was geschehen wird, wirklich geringer gewesen? Oder würden die Leute dann eher anerkennen,dass wir (also das gesamte deutsche Volk) sehr viel geschafft haben? Dieser Motivationsspruch war in jedem Fall gut, um die Zivilbevölkerung mit dieser völlig neuen Situation zu Höchstleistungen anzuspornen. Ich freue mich immer darüber, die mittlerweile eingetretene "bunte" Selbstverständlichkeit erleben zu können und würde dies auch den Menschen wünschen, die dazu bisher noch keine Chance hatten, bzw. diese nicht ergriffen haben. Olga
Schreibst du das ernsthaft in Kenntnis der damaligen Situation daß viele Leute auf der Autobahn usw. gewandert kamen?Versäumt hatte die BK vorher (demokratisch) nachzufragen, ob und wieviel Bürger dieses Landes das überhaupt schaffen wollen. .
lupus
Ich las kürzlich die Geschichte von einem syrischen Paar mit einem Kind; die Frau war mit dem 2. Kind schwanger als sie im Bahnhof von Budapest strandeten. Aufgrund der langen und anstrengenden Flucht setzten bei der Frau die Wehen früher ein und sie entband ihr Kind in einer Unterführung dieses Bahnhofes auf einer schmutzigen Decke ohne Möglichkeit, Wasser zu bekommen (nur aus einer Flasche mit Mineralwasser). Als dann unsere Kanzlerin verfügte, dass diese Menschen aus Budapest bei uns aufgenommen werden (weil Orban bereits seine ersten Grausamkeiten an den Tag legte) konnten sie einen Zug nach München erreichen, wo das Baby, das knapp überlebte (es gab auch keine Milch, weder aus der Tüte noch von der völlig geschwächten Mutter) mit Blaulicht in ein MÜnchner Krankenhaus kam und gut behandelt wurde. DAs Kind ist heute ein ganz normales, fröhliches - die Eltern leben in einer Wohnung und verdienen sich ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft und bezahlen auch Steuern und Sozialabgaben bei uns. ES muss wohl nicht erwähnt werden ,dass diese Menschen unserem Land sehr ,sehr dankbar sind und natürlich auch unserer Kanzlerin.
Dies ist keine Einzelgeschichte, aber leider wird vorwiegend von den Fällen gerne berichtet, wo es weniger gut lief. Aber wer mit offenen Augen und Ohren durch unser Land geht, wird die positiven Entwicklungen nicht übersehen können.
Aktuell hörte ich ,dass gestern beim Sachsen-Gespräch die Bürgermeisterin von Chemnitz aufforderten, die Gratiskonzerte der "toten Hosen" und "Kraftwerk" nicht zuzulassen. Warum möchte die Leute in Chemnitz teilweise diese Auftritte nicht, die doch auch dazu beitragen könnten, die Stimmung etwas zu verbessern. Olga
Es wurde auch laut und vernehmlich „Ausländer raus“ gebrüllt. Merkel hat damit nichts zu tun, sondern leider ist Chemnitz nur der letzte Vorfall einer Kette von Ereignissen, die in Rostock Lichtenhagen kurz nach der Wende begann.Nun aber mal ganz langsam, und die Kirche hübsch im Dorf gelassen.
Die Grenze verläuft aber nicht zwischen Ost und West. Auch im Osten gibt es viele Menschen, die sich dem rechten Mob entgegen stellen. Dies wird sich bald auch in Chemnitz zeigen. Überall entstehen Initiativen derjenigen, die sich diesen Gesellen entgegenstellen.
Karl
Du blendest hier nämlich ganz bewusst die rechtsextremen und rechtsterroristischen Aktionen und Feldzüge der Bundesrepublik-alt in den 70-er und 80-er Jahren großzügig aus.
Erinnert sei an die Anschläge auf das Münchener Oktoberfest mit 12 Toten, an Anschläge auf ausländische Mitbürger, an Anschläge auf Sendeanlagen amerikanischer Radiostationen, an den Meuchelmord am sowjetischen Ehrenmal im West-Berliner Tiergarten usw. Die bekannte "Wehrsportgruppe Hoffman" steht hierbei exemplarisch.
Neenee karl, DAS begann nicht in Rostock-Lichtenhagen, DAS war unselige Tradition in der Bundesrepublik, die dann nach der Wende in den Osten rüberschwappte, mit dem Bayerischen Schönhuber und Udo Vogt und all den anderen Gestalten.
Nur allzu gern wird hier verdrängt, statt endlich mal aufzuarbeiten.
Hier mal ein link zum Thema. Auch als podcast.
@ monja_moin
Größere Menschenansammlungen sollte man generell meiden, um der Gefahr, die durch Terroranschläge entstehen kann, aus dem Weg zu gehen. Ostdeutschland an den Pranger zu stellen, ist natürlich wieder die billigste aller Varianten.
Ich habe immer noch keine Angst in Deutschland und auch anderswo im Urlaub vor Terroranschläge.
Passieren kann überall etwas.
Sollte man größere Menschenansammlungen meiden wollen, dann darf man nur noch zu Hause sitzen, an keine größeren Veranstaltungen, Events teilnehmen, ja sogar größere Bahnhöfe meiden usw.
Hier war allerdings nur von größeren Demonstrationen zu lesen und auch nicht, daß man diese meiden soll, sondern daß man achtsamer sein sollte.
Und zwar nicht nur in Sachsen oder Ostdeutschland, sondern überall wo größere Demos stattfinden.
Monja.