Innenpolitik Die Renten steigen auch dieses Jahr: West 3,22% Ost: 3,37%
"Nach meinem Studium im Jahr 1967 bekam ich als Ingenieur in der Leichtundustrie mit der Gehaltsgruppe I2 ganze 670,00 MDN Brutto."Da warst du ja noch gut dran. Mein Anfangsgehalt (1966) nach 5 Jahren Studium als Oberstufenlehrer war genau 550 MDN- das Gehalt meiner Frau (gleiche Ausbildung, gleicher Beruf) 490 MDN (interessant auch zum Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit - ich hatte vorrangig die höheren Klassenstufen und weniger Arbeit und Stress.)
Ich meinte allerdings das Gehalt Ende 70-iger bis Ende Achtziger - das war doch deutlich höher.
Eben - um die 1000 Mark.
Wurde ja dann zur Rentenberechnung mit dem Faktor 2 bis 3,3 multipliziert für diese letzten etwa 15 DDR-Jahre .
Dass es auch hier deutlich niedrigere Löhne gab, wie z.B. bei Frisören u. viele anderen Berufsgruppen, ist mir schon klar.
Ich hatte mich allerdings auf die 51 Arbeitsjahre von hinterwaeldler bezogen, der als Industriemeister deutlich höheren Verdinst gehabt haben muss.
Nach meinem Studium im Jahr 1967 bekam ich als Ingenieur in der Leichtundustrie mit der Gehaltsgruppe I2 ganze 670,00 MDN Brutto.justus, du bestätigst das, was auch meine Erfahrungen sind. Genau diesen Lohn kenne ich auch für Ingenieure, die sich in meiner Familie u. im Bekanntenkreis befanden. Und das war etwas mehr wie der Durchschnitt. Und das war es dann aber auch. Finanziell hat sich ein Studium nicht besonders gelohnt. Da hatten Schichtarbeiter u. Menschen die in dem sogenannten "Rollen- Schichtrhythmus " arbeiteten, also auch am WE, genauso viel. Und der Bergarbeiter oder zb jemand der bei der Handelsflotte gearbeitet hat, hatten wesentlich mehr verdient. Aber das waren Ausnahmen.
Zu dieser Zeit verdienten einige 400- 500 Mark, viele noch weniger. Aus dem Grund, bin ich dann aus meinem medizinischen Beruf zur EDV gegangen, denn als stomatologische Schwester hätte ich 360 Mark verdient. In der EDV, die damals groß im kommen, im Aufbruch war, hatte 100 Mark mehr u die Aussicht, dass sich das Gehalt noch steigern kann..
Auf den Verdienst über Tausend Mark, der hier im Raum steht, konnten " Stasimitarbeiter" kommen, denn sie bekamen einen 2. Lohn, der sich im Raum um 500 Mark u mehr bewegte. Das ist alles heute bekannt u. belegt. Das nur mal so nebenbei erwähnt.
Ich wünsche dir einen sonnigen Sonntag.
Tina
Das die Renten erhöht werden, ist doch zunächst erstmal für alle Rentner erfreulich.
Die Unzufriedenheit über die Rentenhöhe, sowie die in den Beiträgen angeführten Gründe,
über die Ursachen niedriger Zahlungen werden immer abenteuerlicher. Selbst Bezüge aus Stasitätigkeit werden hier erwähnt. Ich denke das kritisieren verschiedener Möglichkeiten der Berechnungen,
führt außer Streit und Schuldzuweisungen zu keinem befriedigendem Ergebnis.
max123
Wiso schreibst du das? Glaubst du das Geld für die Erhöhung kommt aus Steuermitteln?
Dem Staat kostet die Rentenerhöhung viel Geld, das muss man anerkennen.
geschrieben von Tina1
lupus
@justus39, Tina1,
In der BRD waren die Einkommen in 1967 etwa doppelt so hoch für Berufsanfänger. Allerdings lag da die Sozialversicherungsgrenze bei 800 DM.
Dafür wird bei der Ermittlung der Punkte für DDR Bürger ein Faktor angewandt.
Im übrigen scheint mir klaus mit seiner Einkommensschätzung recht gut zu liegen.
Hier eine Studie für 1988
http://doku.iab.de/mittab/1990/1990_4_mittab_stephan_wiedemann.pdf
Ciao
Hobbyradler
Hallo Justus
da bist du für die Rente ja sehr gut weggekommen.
Wenn ich richtig rechne hast du für die 670 Mark von 1967 nun 1,25 Rentenpunkte erhalten.
Also mehr als der westliche Durchschnittsverdiener.
lupus
Den Wert 800 DM als Bemessungsgrenze schrieb ich aus Erinnerung. Nun habe ich für 1967 den genauen Wert gefunden. Es waren sogar nur 715,83 DM. Die etwa 800 DM waren es bei meinem Einstieg 1969
Allerdings stiegen diese Werte sehr schnell an.
Ciao
Hobbyradler
Meine Rente wurde wohl als Westrente berechnet und wird auch so erhöht, trotzdem bin ich noch ganz gut weggekommen, da ich nach der Wiedervereinigung noch gute Verträge bekam.
Da ich auch von meiner Rente allein nicht leben muss, habe ich keinen Grund zu meckern.
justus
Hallo justus39,
es ist sehr schade, dass es überhaupt Diskussionen dieser Art gibt.
Wenn aber jemand mit ordentlicher Ausbildung, Industriemeister + Betriebswirt, bei 51 Jahren Arbeitsleben, immer wieder die BRD wegen seiner sehr geringfügig über dem Hartz 4 liegenden Rente anklagt, die BRD unter anderem wegen seiner persönlichen wirtschaftlichen Probleme verachtet, dann sollte er eigentlich mit der Wahrheit herausrücken oder seine Anklagen unterbinden.
Für mich wäre es unmöglich in einem Staat zu leben, den ich abgrundtief verachte.
Das ist eine völlig andere Diskussion als mit Menschen die einfach aufzeigen, dass es mit Hartz 4 nicht reicht und sie deshalb eine Lösung benötigen.
Ciao
Hobbyradler
Wenn ich gewusst hätte, dass ich einmal eine Rente in Euro ausgezahlt bekomme wenn ich Ostmark einzahle, würde ich mich wohl zu einer Zusatzrente entschlossen haben, Ostgeld hatte ich in den letzten Jahren genug.
In der DDR musste man als Freiberufler den Unternehmeranteil mitbezahlen, also doppelte Beiträge.
In der BRD zahlte diesen Anteil die Künstlersozialkasse dazu.
Wenn ich mich mit meinen Eltern vergleiche, die trotz umfangreicher und qualifizierter Arbeit gerade so über Runden kamen, habe ich direkt ein schlechtes Gewissen.
justus