Innenpolitik Die Renten steigen auch dieses Jahr: West 3,22% Ost: 3,37%
Jein, olga.Die Aufstellung Ihrer Summe verstehe ich nicht ganz. Betrifft dies Renten? Die höchstmögliche Rente in Deutschland, die jemand sich erwirtschaftet hat, beträgt aktuell ca 2.700.-- Euro. Ihre DArstellung ist leider ziemlich unrealistisch. @Olga
Ich habe weiter oben schon daraufhingewiesen, dass die theoretisch höchste Rente
(45 Jahre - max Beitrag) in 2015 EURO 2.742 war.
Heute dürfte sie etwas höher liegen - knapp unter 3000 Euro.
Durch eine Witwer/Witwenrente zum Beispiel kann man
durchaus auf eine höhere Rente als die individuelle Höchstrente kommen.
Auch Beamtenpensionen (ich weiss - keine Rente - wird aber
ähnlich behandelt) können wesentlich höher als 4000 Euro ausfallen.
LG
Sam
Danke Sam für die Erklärung (und sorry, dass ich vorher etwas nicht so intensiv gelesen habe).
ABer es dürfte schon fürstliche Ausgangsrenten gewesen sein, wenn sie z.B. inkl. Witwenrenten (die ja nur 55% der früheren Rente betragen) dann total 4.000.- Euro betragen.
Bei der gesamten Betrachtungsweise sollte aber fairerweise berücksichtigt werden, dass höhere Renten versteuert werden müssen. Zwar nicht zu 100%, da sie ja immer noch partiell steuerpflichtig werden. Bei mir (ich beziehe seit 2009 die gesetzliche Rente) sind das 42%, also 58% habe ich steuerfrei. Diese 58% wachsen aber nicht mit den Rentensteigerungen, sondern sind ein Fixbetrag, der mit meinem Rentenbescheid 2009 errechnet wurde.
Steigt die Rente prozentual höher, kommen auch immer mehr Rentner in die Steuerpflicht. Die zu bezahlende Steuer kann man also getrost von der Erhöhung abziehen, die dann netto völlig anders aussieht.
Beamtenpensionen sind aber ein anderes Thema. Hier ist der Staat der Arbeitgeber und hat laut Grundgesetz die Pflicht zur Versorgung seiner "Amtsdiener". Das sich in vielen Fällen hier auch Akademiker befinden (Professoren, Richter, hohe Ministerialbeamte, Politiker usw.) sind auch die Pensionen oft bedeutend höher als es bei "normalen" Rentnern mit "normalen" Berufen der Fall ist.
Beamtenpensionen waren und sind immer schon steuerpflichtig gewesen. Olga
Die erste Aussage sehe ich auch so – nur gestatte mir folgende Frage zum zweiten Teil.
Ist es gerecht, dass derjenige der eine höhere Rente bezieht, seinen Lebensstandard nach unten korrigieren soll?
Ciao
Hobbyradler
Wieso muss der seinen Lebensstandart nach unten korrigieren?
Er bekommt doch die gleiche Rentenerhöhung wie jeder andere auch.
justus
Eine Bemerkung zu Rente und Steuern zur Aufregung:
Wer über die Rente zur Zahlung von Einkommensteuer kommt hat genug und kann etwas zum Gemeinwohl abgeben.
lupus
Eamtenpensionen werden einkommenssteuerlich nicht wie Rente sondern wie Lohn behandelt.
Wieso muss der seinen Lebensstandart nach unten korrigieren?
Er bekommt doch die gleiche Rentenerhöhung wie jeder andere auch.
justus
Der mit der höheren Rente wird in der Regel einen höheren wirtschaftlichen Lebensstandard haben als der mit weniger Rente. Vielleicht kauft er grundsätzlich etwas höherwertige Ware.
Sein geringerer Kaufkraftausgleich wäre gegenüber dem mit niedriger Rente ungerecht.
Diese Gleichmacherei hat oft gewaltige Haken. Die % Lösung ist bei Rentenerhöhungen gerechter.
Ciao
Hobbyradler
Wieso Aufregung? Ich rege mich grundsätzlich schon lange nicht mehr über Dinge auf, die ich nicht ändern kann, wozu bei mir Forderungen des Finanzamtes, das WEtter usw. gehören.
Auch ich denke, wer mehr hat, soll mehr geben. ABer wann und ob jemand genug hat, kann nur derjenige selbst entscheiden, den es betrifft. Wie hier auch schon richtig ausgeführt, hängt dies auch mit dem individuellen Lebensstil zusammen und kann nicht pauschalisiert werden. Und wenn doch, von wem und auf welchem Level? Ganz unten oder ganz oben? Olga
Die % Lösung ist bei Rentenerhöhungen gerechter.
Ciao
Hobbyradler
Bei Null Prozent hat ja nun keiner etwas davon, aber wenn Du meinst.
Ich erlebe nur, dass junge Menschen nicht selten die Meinung äußern, dass es für Geringverdiener gar keinen Sinn macht, überhaupt einer steuerpflichtigen Arbeit nachzugehen. Soviel wie sie bei einer kleinen Rente bekommen würden, muss ihnen der Staat auch zahlen wenn sie gar nicht in die Rentenkasse einzahlen.
Für mich selbst ist die Rente nur ein Zubrot, obwohl ich bei Renteneintritt meine 50 Jahre voll hatte, ich muss nicht ausschließlich von ihr leben.
justus
SChön für Sie, Justus.
Es gibt ja auch Ärzte und Anwälte, die nicht am gesetzlichen Rentensystem partizipieren, weil sie eigene, ständische Versicherungen haben, in die sie einbezahlen und die dann später auszahlen.
Es gibt auch die Erbengeneration, die von ihren Vorfahren Immobilien erhalten, die sie dann vermieten und von den monatlichen Mieten gut leben.
Es gibt viele Modelle, aber eines bleibt: die Pflicht, in die gesetzliche Rentenversicherung einzubezahlen, wenn man einen normalen, sozialversicherungspflichtigen Job hat.
Das nennt man Solidarität und ich halte dies auch für richtig und wichtig. Obwohl auch ich mir früher oft gewünscht hätte, hier selbst entscheiden zu können, ob ich nicht doch lieber in andere Modelle einzahlen möchte. Es gab ja mal Zeiten, wo man noch richtig Zinsen abschöpfen konnte oder auch in Lebensversicherungen gut ansparen könnte. Ich hätte sicher nach mehr als 40 Jahren äquivalenter Zahlungen in solche Modelle heute ein ebenso gutes, wenn nicht finanziell besseres Leben als es der Fall ist. Aber wichtig ist mir das schon lange nicht mehr, weil mein persönliches Bestreben immer war: gut und zufrieden und vor allem auch finanziell unabhängig von Partner und Staat leben zu können. DArauf habe ich jahrzehntelang hingearbeitet und bin froh, dass es mir gelungen ist. Olga
Ich habe mal kurz über die Grenze geschaut -
nach Österreich.
Als Kompromiss aus der Festbetrags/Prozentdebatte
könnte ich mir auch folgendes vorstellen:
Die Rente wird weiter prozentual erhöht - aber etwas weniger
als die 3,22 % und alle Rentner erhalten
zu Weihnachten einen einheitlichen Fixbetrag von xxx Euro.
LG
Sam
Ja, das wäre toll.
Ich habe eine österreichische Wanderfreundin, die in ihrer Jugend in Österreich arbeitete.
Die freut sich immer wie eine Schneekönigin über ihr - wenn auch geringes - Weihnachtsgeld.
Pippa