Innenpolitik Die Krise bei Volkswagen
Es gibt ja nicht sehr viel Unternehmen, die hautnah mit Deutschland, auch international, verbunden werden. In der Autoindustrie sind es neben VW sicherlich noch Mercedes und BMW, ansonsten würde ich vielleicht noch Siemens dazu zählen.
Volkswagen befindet sich in einer gewaltigen Krise. Mehrere Werksschließungen ( im Inland ) stehen an, es geht um 10-tausende von Arbeitsplätzen.
Bei den anstehenden Tarifverhandlungen prallen in diesem Jahr "Welten" aufeinander. Auf der einen Seite wird ein Lohn- und Gehaltszuwachs von 7% gefordert, auf Unternehmerseite eine Gehaltskürzung, der Abbau von VW-Sondervereinbarungen und "mindestens 2 Null-Runden".
Sicher gehen im VW-Haustarifvertrag ein großer Teil der Vereinbarungen - zum Teil weit - über den "normalen" Metall-Tarifvertrag hinaus. Das bestreitet eigentlich niemand.
Die Frage ist: sollten diese Volkswagenspezifischen Leistungen schrittweise herunter gefahren werden und sich an den IG-Metall Tarifvertrag anpassen?
MarkusXP
also ich finde diese situation wirklich spannend......
ich presch mal gleich mit einer meinung voran:
aufgrund der hohen lohn- und gehaltssituation der vw mitarbeiter
könnte ich mir schon vorstellen, dass man ggf 2-3 nullrunden anbieten könnte
aber
nur wenn auch die dividende für 2-3 jahre eine nullrunde machen
warum sollen mitarbeiter auf geld verzichten, wenn die aktionäre das nicht wollen?
dass ein großteil der probleme durch management fehler herrühren erscheint für mich total klar!
und die manager erhalten ja ihre legitimation auch durch die aktionäre.
wenn ich also mein geld jemand gebe und sage: mach was draus und der verpulvert es.....
sind dann die mitarbeiter schuld?
und in bezug auf die entlassungen und werksschließungen stellt sich für mich die frage:
gibt es bei vw keine babyboomer?
gibt es bei vw keine jungen fachkräfte, die auch woanders gerne genommen werden?
ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es so dringend ist, das man von jetzt auf nachher 10.000 mitarbeiter entlässt.
ich halte es fast schon für kriminell, dass man in so einer situation eine so hohe summe an dividende auszahlt.
früher hat man rücklagen gebildet, um krisensituationen finanziell besser handeln zu können.
aber ich muß auch sagen, wenn verluste geschrieben werden, dann muss man ausgaben kürzen, das leuchtet doch jedem ein. und hier ggf. noch geld von steuerzahlern reinzupumpen, nur um arbeitsplätze kurzfristig zu retten, die dann doch verloren sind, das halte ich für falsch.
es müssen gute lösungen für die mitarbeiter gefunden werden wie z.B. frühpensionierungen und evtl. vermittlung anderer guter arbeitsplätze für junge mitarbeiter.
es gibt doch immer sozialverträgliche lösungen.
Die Einschätzung der derzeitigen Vorgänge in der Autoindustrie und allen Fertigungen die damit verbunden sind, müsste man eigentlich von mehreren Standpunkten aus beurteilen.Im Wesentlichen von Arbeiter und Angestellten, von der Unternehmerschaft und aber auch von der Seite des Staate als Vertreter der Allgemeinheit.
Eine Feststellung passt zu allen, es ist eine Tragödie!
Ich vertrete die Ansicht, dass die Allgemeinheit der wichtigste Beteiligte in Bezug auf die augenblicklich und aber auch die langfristige Auswirkung ist.
lupus
ein aspekt halte ich für besonders wichtig:
was wird denn aus den werken, die geschlossen werden sollen?
werden die von chinesen aufgekauft?
werden wir bald nur noch chinesische unternehmen im autobereich haben?
Der Hintergrund ist wichtig. Die guten Leistungen für VW-Mitarbeiter weit über Tarif wurden in üppigen Zeiten von gut vernetzten Gewerkschaften, vermutlich auch guter Vernetzung in der Politik, erstritten.
...Die Frage ist: sollten diese Volkswagenspezifischen Leistungen schrittweise herunter gefahren werden und sich an den IG-Metall Tarifvertrag anpassen?
MarkusXP
Und das VW-Management hat in der Vergangenheit Skandale produziert und Entwicklungen Im Automobilbau verschlafen. Die Produktionskosten an deutschen VW-Standorten sind zu hoch gegenüber den Standorten im Ausland.
Und jetzt ist ein VW-Automobil zu teuer, vor allem beim wichtigen Markt für den Normalverbraucher, der immer ein wichtiger Markt für VW war. Muss das näher begründet werden oder ist das klar? Und jetzt werden staatliche Hilfen gefordert für VW-Fehler.
Da handelt es sich um das klassische Klischee: Gewinne Privatisieren und Verluste Verstaatlichen.
Oder etwa nicht? Nein, die Allgemeinheit, Gesellschaft und Steuerzahler, darf nicht für die Fehler von VW verantwortlich bemacht werden. Und ach die Belegschaft bei VW muss jetzt lernen, sich in ihren Forderungen zurück zu nehmen.
Nick42
Ich mache mir wahrscheinlich jetzt keine Freunde, aber für mich kam das Verbrenneraus zu schnell, das funktioniert nicht kommt noch hinzu dass E Karossen angeboten werden wo unbezahlbar sind. Auch die EU machte diesen Fehler , alles schnell schnell, wo die Bürger nur zu den Rechten hin getrieben hat.
Nach dem Motto wir zeigen der Welt wie es geht, China wäre ein Beispiel gewesen wo der Staat sehr viel Geld in die E Mobilität investierte.
Warum ist die EU immer bei den letzten ? Ich versteh das nicht.
Zeitumstellung 🤠 hoffentlich werde ich das noch erleben.
Besser wäre es gewesen sich auf den Wasserstoff zu konzentrieren wo sauber ist wenn er grün produziert wird und die Reichweite ok ist.
Wie DE da wieder herauskommt ? Phil.
Das lässt sich so nicht vergleichen, denn ob der Aktionär eine Dividende ausgezahlt bekommt, oder nicht, ändert an seiner Vermögensituation diese Aktie betreffen rein gar nichts. Wird sie nicht ausgezahlt, verbleibt ihr Wert im Aktienkurs, wird sie ausgezahlt, vermindert sich der Aktienkurs um diesen Ausschüttungsbetrag.
aufgrund der hohen lohn- und gehaltssituation der vw mitarbeiter
könnte ich mir schon vorstellen, dass man ggf 2-3 nullrunden anbieten könnte
aber
nur wenn auch die dividende für 2-3 jahre eine nullrunde machen
Das Minus bei einer Nullrunde der Lohnerhöhung beim Arbeiter/Angestellten bleibt denen jedoch erhalten. Außerdem hat der größte Teil der VW-Aktionäre mit dem VW-Konzern gar nichts zu tun.
Kürzungen sollten dagegen auch auf das Management ausgedehnt werden, denn dieses hat die Krise maßgeblich mit verursacht, und sollte deshalb auch mithaften, d.h., mit zur Kasse gebeten werden, wenn's um Einsparungen geht.
Die VW-Gehälter im allgmeinen sind deutlich zu hoch, und auch damit verbunden die Autos viel zu teuer geworden. Allein der letzte Passat, den ich mir kaufte, kostete ohne extravaganten Schnick-Schnack knapp 40.000,-€. Geht gar nicht.
Nicht nur im Inland.Die Zukunft der Audi Fabrik in Brüssel-Forest mit 2.500 beschäftigten ist ja auch weiterhin nicht klar. Auch bei nur einer 'Umstrukturierung' stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Eine Entscheidung steht noch aus : Fabrik schließen oder an einen Investor verkaufen (Renault ?) . In DE wie in BE bangen die Arbeiter um ihre Arbeitsplätze - nicht aber der Firmen"adel", der das Unternehmen - "vollverantwortlich" wie es immer so schön heißt - geleitet hat und der wegen des damit verbundenen hohen "Unternehmensrisikos" entsprechend fürstlich entlohnt wurde (Risikoprämie !).Volkswagen befindet sich in einer gewaltigen Krise. Mehrere Werksschließungen ( im Inland ) stehen an, es geht um 10-tausende von Arbeitsplätzen.
Die Arbeiter haben keine hohen Prämien bekommen, aber dürfen das volle Risiko tragen, beim Management ist es gerade umgekehrt.
Von mir bekommst du kein Dementi. Wie und ob die Automobilbranche wieder aus dem selbst verursachten Dilemma rauskommen ist mir auch ein Rätsel und welche drastischen Auswirkungen das auf die Zulieferer hat, weiß ja jetzt auch noch niemand.
Bruny
autos gehen ja nicht
die fahen😂