Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Hartz-IV-Neubewertung

Innenpolitik Die Hartz-IV-Neubewertung

Cathalina
Cathalina
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 29.09.2010, 14:15:06
Ich sehe es genauso, wer jahrelang in die Arbeitslosenversicherung gezahlt hat, sollte länger Arbeitslosengeld bekommen. Nach einem Jahr auf Hartz IV zu fallen , ist ungerecht.
Ich bin auch dafür die Zuverdienstgrenzen anzuheben
Ein absolutes Unding ist in meinen Augen, dass angerechnet wird wenn Kinder sich durch Ferienjobs Geld verdienen um sich einen Wunsch zu erfüllen.
stellamaris
geschrieben von stellamaris


Genauso sehr ich das auch, damit nimmt man ihnen jegliche Motivation sich überhaupt um Arbeit zu bemühen. Aber genau das begreifen unsere Politiker scheinbar überhaupt nicht.

Cath
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von hugo
als Antwort auf ursula_j vom 29.09.2010, 13:53:51
,hm ja ursula,,
würde der Satz richtig geschrieben: "Hartz IV ist eine Hilfe des Staates für Menschen, die er durch seine Politik in ungewünschte, unverschuldete Armut getrieben hat

dann bräuchten sich unsere Nackenhaare nicht mehr sträuben.

Aber so klingt es als wären diese Menschen aus freien Stücken der gut bezahlten Arbeit, dem tollen Job, dem hohen möglichem Einkommen, der steuerpflichtigen Tätigkeit absichtlich und böswillig ausgewichen und müssten deshalb bestraft werden.

mit den Forderungen nach Lohnabstandsgebot -oder dem WW Geschwafel, Arbeit muss sich mehr lohnen als Untätigkeit usw, werden ausschließlich Ressentiments geschürt.

Das hätte nur einen Sinn wenn jedem Arbeitslosem vorher ein entsprechender gutbezahlter Job angeboten -zugewiesen vermittelt würde und er diesen ohne glaubwürdigem Grund ablehnt.

heutzutage sind in meiner Gegend diese armen Leute so verrückt nach Arbeit, das viele von Ihnen die allerwildesten Angebote annehmen und sich dafür noch hoch verschulden,,

aber sie landen dann nicht etwa als Bestverdiener auf einer Bohrinsel oder einer gesicherten zukunftsträchtigen Arbeit sondern bei einer Drückerkolonne im Ruhrpot usw..

die Zeitungen sind voll davon, was diese Ärmsten alles unternehmen um in einen Job oder um von ihren Schulden weg zu kommen,,,

oft werden sie noch zusätzlich abgezockt..die Arge ist so ziemlich das Allerletzte wo sie Hilfe finden können.

Da wird ihnen mit großer Sicherheit irgendein Mist vermittelt der am Ende in einen Kreislauf führt aus dem es fast kein Entrinnen mehr gibt.

Der Einstieg in den Eineurojob oder in Zeitarbeit, in einen 400€ Job, einen Minijob, in Niedriglohn, in Halbtagsbeschäftigung, sinnlose Umschulungen, mehrfache Bewerbertrainings, usw ist für die meisten ein Ausstieg aus dem normalem Menschenleben

rein in eine ungewisse Zukunft als Absteiger ins tiefste soziale Kellergeschoss,,,,

und damit ist das Lohnúnanständigkeitsgebot wieder hergestellt und die Däumchendrehenden Politiker können sich, mit dem Zeigefinger auf die faulen Schweine die in in den sozialen Hängematten herumlungern, weiter feist im Selbstbedienungsladen BRD bereichern.

Warum nur kommen immerzu (auch gestern bei der Maischberger)Leute zu Wort, die sich zu 90 % Gedanken um die 3 Prozent unwilligen Mitmenschen machen, dabei aber die 97% anständigen fleißigen unschuldig in Armut gesunkenen, verunglimpfen beleidigen und in Generalverdacht nehmen ?

hugo







senhora
senhora
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von senhora
Nun verstehe ich allmählich, wie die Rechnerei funktioniert hat.
Wenn die Basis zum Beispiel die Friseuse mit 3,70 € Stundenlohn ist (Aufstockung wurde herausgerechnet) nehme, dann ist alles klar.
[i]Riede bestätigte, dass bei den Berechnungen letztlich nur die unteren knapp 14 Prozent der Erwerbseinkommen eine Rolle spielten. Zwar sei das „untere Einkommensquintil“ herangezogen worden, also die untersten 20 Prozent der Einkommen. Aus diesen seien aber Transferleistungen vom Staat wieder herausgerechnet worden, um einen „Zirkelschluss“ zu vermeiden, sagte Riede.[/indent]

Senhora


Anzeige

ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf Medea vom 29.09.2010, 14:29:57
Warum sollen ausgerechnet Harz IV Leute die Zeit um Jahrzehnte zurück drehen?

Medea, ich bin sicher, dass auch deine Enkelkinder und Urenkel in Pampers gewickelt werden.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 29.09.2010, 14:15:06
[quote=stellamaris]Ich sehe es genauso, wer jahrelang in die Arbeitslosenversicherung gezahlt hat, sollte länger Arbeitslosengeld bekommen. Nach einem Jahr auf Hartz IV zu fallen , ist ungerecht.

Stellamaris - wer jahrelang in die ARbeitslosenversicherung einbezahlte, bekommt das ALG ja auch länger - es sind dies dann für über 50-jährige 18 - 24 Monate.
Hartz IV ist kein leistungsloses Bürgergeld - das vergessen die Leute immer. Zukünftig wird dankenswerterweise auch in dreimonatigen Intervallen noch härter geprüft, ob sich der Empfänger der Transferleistungen tatkräftig um einen Arbeitsplatz bemühte - wenn dies nicht der Fall ist, wird sanktioniert.
Wenn die Zuverdienstgrenzen erhöht werden - was ein guter Vorschlag ist - werden sich genau die darüber ärgern, die via Schwarzarbeit "aufstocken". Es ist ja auch bedenkenswert, wenn H 4-Empfängern mit "jobs" gedroht wird (oder härten Sanktionen) steigen diese aus dem System sofort aus. Wovon leben sie dann eigentlich? Olga
Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.09.2010, 16:11:09
olga, nach Auskunft des 55jährigen, den wir gerade eingestellt haben, hätte er ALG I für 15 Monate bekommen
(nach 30jähriger ununterbrochener Anstellung, also keine Abzüge wegen nicht genügend Anwartschaft oder sowas)

Was mir neu war, ist, dass über 50jährigen Arbeitslosen jetzt für 2 Jahre die Sozialabgaben aufs Niveau des letzten Gehalts aufgestockt werden, wenn sie ein niedrigeres Gehalt bekommen als bei ihrer letzten Anstellung.

Sorella


Anzeige

clara
clara
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von clara
als Antwort auf Medea vom 29.09.2010, 14:29:57
Medea, aber nicht, dass wir wieder zu so was Ähnlichem kommen wie es anno dazumal das "Kochbuch für Arbeiterfrauen" war, mit dem idealisierenden Titel 'Das häusliche Glück'26".
Gestern habe ich einen Film über die "Tafeln" in Deutschland gesehen. Viele derjenigen, die aus Überlebensgründen gezwungen sind, dorthin zu gehen, empfinden es persönlich als peinlich.
Natürlich gibt es auch Leute, die sich gar keine Gedanken mehr zu dieser Art von Versorgung machen. Dies wurde auch erwähnt.

Clara
Medea
Medea
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von Medea
als Antwort auf ursula_j vom 29.09.2010, 16:08:56
Nein Ursula,
ich wollte auch das Rad der Zeit nicht zurückdrehen,
nur noch einmal erinnern, daß die bequemen Pampers auch ihren Tribut fordern rein umweltmäßig betrachtet.

M.


ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf Medea vom 29.09.2010, 16:48:46
Medea,

es ist ja richtig. Aber warum wird es nur dann hervor geholt, wenn es um die Hartz IV Leute geht, die zum größten Teil schon genug gestraft sind.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ohne die fünf Euros geht es auch .....
geschrieben von hugo
als Antwort auf ursula_j vom 29.09.2010, 16:56:35
und nun ist die Bonusulla dabei die jetzt schon gewaltigen Unterschiede zwischen den Untergruppenmenschen noch weiter zu vertiefen.

Eine Harzfamilie in München, Hamburg oder Frankfurt,,,wo es sowieso massenhaft kulturelle Angebote in 5 Km Umkreis gibt, wird mit diesen Gutscheinen viel mehr anfangen können als z.B im Flächenland Vorpommern wo das Nächste Theater, Schwimmbad, Kulturhaus, Sportcentrum usw in 10 Min nicht erreichbar ist, falls überhaupt im Umkreis von 50 Km etwas brauchbares ist.

Ich stell mir jetzt schon vor welch Gemauschel und Gezerre es um diese Zuwendungen geben wird.
Eine Stadt mit entsprechendem Sportpark und ein Sportpark mit guten Fühlern zur Vergabestelle dieser Gutscheine (oder wer bestimmt was die Kinder dafür nutzen dürfen(können/sollen/müssen ?) wird letztendlich der Nutznießer sein.

Wir haben hier ja jetzt schon den Streit um die Zuführung bzw die Verweigerung von Ein-Euro-Jobbern für bestimmte Institutionen mit oder ohne entsprechenden Beziehungen zur Arge usw,,,die sich dann natürlich gegenseitig unwürdige und verfälschende Konkurrenz machen,,,

Da sind wohl die nächsten großen Enttäuschungen und Prozesslawinen für diese unausgegorene Teilüberlegung vorprogrammiert.

ich leg das mal als betriebsames, unreflektiertes oder zielloses Handeln ohne Konzept oder -wie es im Buche steht- als Aktionismus ab. die Dame weiss schon lange nicht mehr was sich im wahrem Leben abspielt, die ist schon sowas von abgehoben,,die merkt ihre Dauerbeleidigungen gegenüber den Ärmsten in der Bevölkerung schon gar nicht mehr.

hugo

Anzeige