Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf lupus vom 23.06.2020, 17:34:42

ich meinte das durchaus im doppelten, ökonomischen (der 'Wert' wird durch den Preis ausgedrückt) als auch ethisch-wertbeimessenden Sinn  (egal mit welchen externen, auch nicht pekuniären Kosten hergestzellt, dem Konsumenten ist das Fleisch sehr lieb, aber halt nicht 'teuer').

"Wer billig kauft, kauft teuer" - so geht ein alter Spruch.

olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 23.06.2020, 17:54:48

"Wer billig kauft, kauft teuer" - so geht ein alter Spruch.
Und das gilt nicht nur für Lebensmittel.
KIK macht gerade Werbung ,dass sie T-Shirts in allen Grössen für je 1.99 Euro verkaufen. Vermutlich wieder hergestellt in Bangladesh, wo die Ausbeutung dann nicht vor unserer Haustüre stattfindet.
Kauft man so ein T-Shirt, das schon im Laden stinkt und trägt es einige Male, vertraut es dann noch der Waschmaschine an, wird man erleben, was da wieder rauskommt. Also stimmt dieser Spruch wirklich in vielen Bereichen. Olga
aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2020, 17:52:06

Wo Frau Olga recht hat, hat sie recht :

" Ich glaube ja auch nicht ,dass diese Stuttgarter Typen jemals eine TAZ gelesen haben ,bzw. wissen ,was das überhaupt ist. "

Zumindest dem 'Glauben' hänge auch ich an.

Unsäglich ist, wie die "Stuttgarter Eckensee Entgleisung" aus vielen Richtungen schon wieder politisch instrumentalisiert wird. Diese Lautsprecher aber sehr leise waren, wenn es um die Frage ging, was macht der lock-down mit den jungen Hengstfüllen. Wie reagieren sie, wenn sie wieder auf die Weide freigelassen werden, müssen sie neu zugeritten werden, damit sie einen Stattel (er)tragen ?


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wandersmann
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf lupus vom 23.06.2020, 15:28:17
Althergebrachtes wohlschmeckendes Gericht. Am besten mit Gänseblut.
lupus
Hieß bei uns "Tote Oma", und gibt es nach wie vor in Garküchen, die etwas auf sich halten.

Tote Oma.jpg
Mit Sauerkraut und Kartoffeln. Könnt' ich mich reinlegen.
olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 23.06.2020, 19:05:15

So etwas könnte ich nie, nie essen - und warum nennt man das dann auch noch "tote Oma"?
Als ich im Internat war (mit ca 15 Jahren) gab es in diesem Kloster auch eine Landwirtschaft mit Tieren, die auch dort geschlachtet wurden. Teile davon landeten dann in der Klosterküche, wo sie auch zu Wurst verarbeitet , die dann ausser Haus verkauft wurde.
Es war immer Strafdienst, wenn wir Mädchen (die wir meist aus der Grossstadt kamen) dorthin abkommandiert wurden. Als es mich einmal traf, stolperte ich über einen Eimer mit frischem Blut,d er sich über den Boden und meine Beine ergoss. Schreiend verliess ich die Küche und war stundenlang nicht mehr zu beruhigen. Aber das war ja der Sinn der Strafe durch die Nonnen.
Nie hätte ich in meinem Leben Wurst oder Fleisch essen können,dass Blut ausweist und das ist bis heute so. Olga

teri
teri
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 23.06.2020, 17:43:37
" ...Soziale Marktwirtschaft, wie wir sie bis in den frühen 80iger Jahren hatten ...
Die von Sicco Mansholt betriebene Agrarpolitik einer europäischen Lebensmittelautarkie und damit verbunden, von Garantiepreisen und erheblichen Produktions (Produktivitätssteigerungen) war sehr erfolgreich, führte aber schon Ende der 1960 Jahren zu Überschüssen, die nicht mehr gebraucht wurden (Milchseen, Butterberge, Weinseen ...). Damals galt schon: "wachse oder weiche" -und die kleinen Bauernhöfe mussten aufgeben, die agrarindustrielle Produktion war angesagt: Einkommen durch viel Menge zu billigen Preisen.

Mansholt wurde vom Saulus zum Paulus, nicht zuletzt durch seine Partnerschaft mit der Grünen Petra Kelly, wie sein Brief vom Februar 1972 (auch heute noch lesenswert) an den Präsidenten der E-Kommission zeigt und in dem er eine radikale, neue, stärker dem Gemeinwohl verpflichtete Politik forderte.

Ich muß einer wenig tiefer gehen und global ausholen, denn lokal allein läßt sich das leider kaum verständlich beschreiben.

.......Die Produktivitätssteigerung begann mit der Überdüngung der Felder, Massentierhaltung und Gifitigen Sprühmitteln wie Glyphosat......

Ich schreib jetzt mal schnell aus dem Gedächtnis, also verzeih, wenn ich evtl einige klitzekleine Fehler mache.....

Der Neoliberalismus begann mit drei typischen Forderungen der freien Marktwirtschaft - Privatisierung, Deregulierung und tiefe Einschnitte bei den Sozialabgaben. Das war das Milton Friedman Programm.

Dieses Wirtschaftsmodell ließ sich nur nach Krisen und Katastrophen ausnutzen, weil die jeweilis von einer Katastrophe beteiligten Bürger wenig Übersicht und Fragestellung an wirtschaftlichen Veränderung aus der Notlage heraus hatten. Angst und Chaos sind bekanntlich die besten Katalysatoren für jeden neuen großen Sprung nach vorn. (Deshalb sehe ich schon mit Bangen der Veränderung nach der Corona-Krise entgegen)...

Friedmans Änhängern dieses, seines Modus Operandi - der eine fundamentalistische Form des Kapitalismus war, hat schon immer Desaster gebraucht, um voranzukommen. Damit hatten sie freies Feld für ihren Neoliberalen Finanzkapitalismus....

Ich rede jetzt nicht von lokalen, auf Deutschland beschränkten Krisen, sondern von Globalen. Meiner Meinung nach kann die Wirtschaft der heutigen Zeit nicht aus einer lokalen Sicht allein wahrgenommen werden, da es unglaubliche viel Verzweigungen gibt, die darauf Einfluß nehmen.

Ich nenne nur Chile, Irak, der 11.September, Boris Jelzin, Margaret Thatcher, Reagan, Sarkozy,  - u.v.a. Kreuzritter des Freien, globalen Marktes, der sich dank vieler Katastrophen durch die Hintertür einrichten ließ... dank IWF und seinen knallharten Forderungen nach sozialen Sparmaßnahmen und Privatisierungen zugunsten der Banken, Fonds - und Superreichen............

Damit begann die Doktrin des freien Marktes, und zeigt wie mit jeder neuen Katastrophe Wirtschaft und Politik des Westens die Welt unter sich neu aufteilten. Doch Dank einem winzigen Virus ist jetzt der Westen auch selbst zum Handkuß gekommen und muß sich nun maßlos überschulden ohne zu wissen, wie das Finanzsystem weiter funktionieren wird - denn Wachstum ist nun nicht mehr das Modewort der Bürger.....(Danke Mutter Natur für Coroana😏)

Deshalb hätten die europäischen Staaten nun die möglichkeit, dem Agrarsektor nicht nur der neoliberalen Lobby zu überlassen, sondern selbst einzugreifen..........z,B. mit hohen Förderungen der nationalen, regionalen Landwirtschaft (Bedingung) aus dem EU-Topf.

Wie? Das wäre eine Diskussion wert. 👍

Gruß
teri



 

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lupus
lupus
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus
als Antwort auf wandersmann vom 23.06.2020, 19:05:15

So toll ist es für mich nicht ,aber es ist ein gutes Gericht auch ohne dem besonders gutem Stück Fleisch das andere Diskutanten grundsätzlich kaufen. Die sind geschmacklich etwas eingeengt (vielleicht auch durch einen Schock den nur ein Psychiater beseitigen könnte) und überlassen den Rest des Schlachtkörpers der dumpen Masse.👿
lupus

Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2020, 17:21:10

Olga, es gibt eine wunderbare Operette in der es um das Schreiben, Lesen, und auch Rechnen geht...... Die könnte ich dir empfehlen.
Selbst die Jahrgänge aus Januar 1946 sind die "ganzletzten" Kriegskinder, wenn sich die Biologie nicht geändert sein. Übrigens letztens in Lesch Kosmos wurden die Naturerscheinungen bestätigt, welche keine Veränderungen haben! Und ich gehöre nicht zum Januar 1946 sondern sehr viel früher habe ich diese Welt betreten! Auch sei bemerkt in meinem Profil sind alle Angaben korrekt eingetragen.
Schüsse und Winke, Winke,
Wilfrid 45

aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf teri vom 23.06.2020, 19:44:43

Das ist ja alles richtig, nur fängt für mich der Systemfehler nicht erst beim "Neo-" Liberalismus an , der ja nur eine Ausprägung des Systems ist, das einseitig die Erträge des Wirtschaftens dem "Kapital", weniger den arbeitenden Menschen zukommen lässt unter Vereinnahmung der natürlich Ressourcen, deren Kosten dann wieder die Allgemeinheit zu tragen hat, nicht der, der davon in erster Linie den Nutzen hat.

Was die GAP an geht,die derzeit auf EU Ebene in die Entscheidungsphase kommt (2021-2027), so stimme ich voll zu, das sollte viel mehr diskutiert werden, öffentlicher als dies bis jetzt der Fall ist, wer von den Wählern (und auf die kommt es an in einer Demokratie) weiss denn schon, worum es da geht ? Es sieht so aus, als ob selbst die (relativ bescheidenen) Vorschläge der Kommission zur Verbesserung der GAP (Gemeinschaftliche Agrarpoltik) von den stark Lobby-hörigen Agrarministern der Mitgliedsländer verwässert werden.

Die nationalen /regionalen Agrarier werden schon mit erheblichen Mitteln aus dem EU Topf gefördert. Nur ist die zweite Säule (ELER)  halt viel schwächer als die Direktsubventionen der ersten.
LEADER als Teil des ELER ist ein in den ländlichen Regionen weithin beliebtes, partizipatives Fördereinstrument, das jeder auf dem Land kennt und nicht missen möchte.

Revolutionär wäre es, vom Versorungsdenken der Nachkriegszeit wegzukommen und die Frage zu stellen, warum der Landwirt überhaupt, nicht aber der Friseur oder der ... subventioniert werden muss.

Ein Beispiel (ELER Niedersachsen 2014-2020)



   Quelle     ELER NX

und hier noch ein Bildchen vom BUND zu den GAP Säulen:




 

aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2020, 19:43:12

Mal gut, dass Sie nicht zur Ferkelkastration abkommandiert wurden...

Ich musste da als Teenie mal durch, sehe aber die Bilder immer noch vor mir, und höre die über den ganzen Hof gellenden  Schmerzenquiekschreie  der ohne Betäubung 'entmannten' Jungferkel. Danach zweimal mit einem jodgetränkten Wattebauschstecken  drüber, das wars.


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