Innenpolitik Die Bundespräsidentensuche
Daa meint man, nach der doch grandiosen Kür von Herr Gauck hätte die ganze Diskussion ein Ende (niemand hält das Ganze auf), aber es geht munter und fast atemberaubender Diskussionsgeschwindigkeit (in kürzester Zeit so viele Beiträge!) weiter.
Was, so sehen wir es in unseren klerikal-klösterlichen und konservativen Kreisen, bewegt neuerdings eine so konservative Zeitung wie die F.A.Z. dazu, so regierungs- und elitenkritische Artikel zu schreiben. Das war so etwa in Zusammenhang mit Herrn Guttenberg (den hatte u.a. die F.A.S. "fertiggemacht"), sie, F.A.Z. und F.A.S., spielte im Concerto contram Wulff die tragende Stimme und jetzt ... was schreibt sie jetzt:
Gauck und die Freiheit Risiken und Nebenwirkungen
26.02.2012 · Joachim Gauck redet gut, aber oft zu viel. Als Präsident muss er neue Themen finden. Seine Tränen muss er sparen, seine Eitelkeit kontrollieren.
Und so weiter ...
Interessant wird's allerdings erst, wenn sich der dann gewählte Bundespräsident Gauck etwa zur These äußern darf, muß, kann ...
Auf seine solche Rede sind nicht nur die Klostermäuse gespannt. Aber da ja Reden - zumindest bundespräsidiale - nichts kosten (meine Güte, wenn man diesem Manne Gottschalck-Honorare zahlen müßte!) und auch niemand schaden (die betroffen sein sollten, scheren sich einen Teufel darum!) und auch keine relevanten Auswirkungen haben, sollte man Herrn Gauck reden lassen ... das kann er ja zur Genüge, wie ihm die F.A.Z. bescheinigt.
Die Klostermaus
Was, so sehen wir es in unseren klerikal-klösterlichen und konservativen Kreisen, bewegt neuerdings eine so konservative Zeitung wie die F.A.Z. dazu, so regierungs- und elitenkritische Artikel zu schreiben. Das war so etwa in Zusammenhang mit Herrn Guttenberg (den hatte u.a. die F.A.S. "fertiggemacht"), sie, F.A.Z. und F.A.S., spielte im Concerto contram Wulff die tragende Stimme und jetzt ... was schreibt sie jetzt:
Gauck und die Freiheit Risiken und Nebenwirkungen
26.02.2012 · Joachim Gauck redet gut, aber oft zu viel. Als Präsident muss er neue Themen finden. Seine Tränen muss er sparen, seine Eitelkeit kontrollieren.
Und so weiter ...
Interessant wird's allerdings erst, wenn sich der dann gewählte Bundespräsident Gauck etwa zur These äußern darf, muß, kann ...
Die ganze Griechenland-Rettungsaktion dient vor allem dazu, den involvierten französischen und deutschen Großbanken zu helfen.
Auf seine solche Rede sind nicht nur die Klostermäuse gespannt. Aber da ja Reden - zumindest bundespräsidiale - nichts kosten (meine Güte, wenn man diesem Manne Gottschalck-Honorare zahlen müßte!) und auch niemand schaden (die betroffen sein sollten, scheren sich einen Teufel darum!) und auch keine relevanten Auswirkungen haben, sollte man Herrn Gauck reden lassen ... das kann er ja zur Genüge, wie ihm die F.A.Z. bescheinigt.
Die Klostermaus
Re: Gauck und kein Ende
Bis zur Wahl des Bundespräsidenten ist ja die Überschrift „Die Bundesspräsidentensuche“ noch aktuell, denn zumindest die Linken suchen ja noch recht eifrig nach einem hoffnungsvollen Gegenkandidaten.
Danach wird es sich erst Recht lohnen, über unseren Neuen ersten Mann im Staate zu schreiben, das könnte doch noch sehr unterhaltsam werden.
Danach wird es sich erst Recht lohnen, über unseren Neuen ersten Mann im Staate zu schreiben, das könnte doch noch sehr unterhaltsam werden.
Bitte nicht ganz ernst nehmen.
In der heutigen Süddeutschen Zeitung (Montag, den 27. Februar, 2012 Seite 2)
Thema des Tages/ Außenansicht
Joachim, der Lokomotivführer? (Von Hans-Jochen Tschiche)
Gauck lässt sich als DDR-Bürgerrechtler bewundern - dabei sprang er erst später auf den fahrenden Zug (Zitate aus dem Text)
Joachim Gauck wird überall als ehemaliger DDR-Bürgerrechtler herumgereicht. Er fährt ganz unge-niert auf diesem Ticket durch die politische Landschaft. Er war, das muss man ihm zugestehen, ein integrer Pfarrer der Mecklenburgischen Landeskirche. Er hat sich nie auf fragwürdige Weise mit den Sicherheitsbehörden eingelassen. Und er hat sich auch nicht gescheut, in seinen kirchlichen Ämtern ein offenes Wort zu wagen. Die Sicherheitsbehörden haben ihn überwacht. Aber in der entstehenden Opposition unter dem Dach der Kirche ist er mir nie begegnet.[/indent]
Weiter (zur Entwicklung der kirchlichen Opposition in der DDR)
Weiter ...
Weiter ...
(Siehe dazu auch den Artikel in der F.A.S.; S. 3: [i]Vater Gauck.)
Weiter ... (zur aktuellen Situation)
Zum Autor (lt. SZ): Hans-Jochen Tschiche, 82, war seit 1968 in der DDR-Opposition aktiv. Der Pfarrer leitete die Evangelische Akademie in Magdeburg.
Ein paar kleine Zitate zur Meinungsbildung; vielleicht läßt sich der Gesamttext aus der SZ verlinken.
Die Klostermaus
Thema des Tages/ Außenansicht
Joachim, der Lokomotivführer? (Von Hans-Jochen Tschiche)
Gauck lässt sich als DDR-Bürgerrechtler bewundern - dabei sprang er erst später auf den fahrenden Zug (Zitate aus dem Text)
Joachim Gauck wird überall als ehemaliger DDR-Bürgerrechtler herumgereicht. Er fährt ganz unge-niert auf diesem Ticket durch die politische Landschaft. Er war, das muss man ihm zugestehen, ein integrer Pfarrer der Mecklenburgischen Landeskirche. Er hat sich nie auf fragwürdige Weise mit den Sicherheitsbehörden eingelassen. Und er hat sich auch nicht gescheut, in seinen kirchlichen Ämtern ein offenes Wort zu wagen. Die Sicherheitsbehörden haben ihn überwacht. Aber in der entstehenden Opposition unter dem Dach der Kirche ist er mir nie begegnet.[/indent]
Weiter (zur Entwicklung der kirchlichen Opposition in der DDR)
Ein führender Kirchenmann bat, man möge doch immer daran denken, dass durch öffentliche Äußerungen von Gruppenmitgliedern staatliche Stellen nicht das Gesicht verlieren dürften. Eine spannungsvolle Geschichte: Die Kirchenoberen bremsten, die Aufmüpfigen drängten. Gauck ist nie dadurch aufgefallen, dass er gedrängt hat.
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Aus dieser Bewegung kamen die Leute, die man heute die Bürgerrechtler nennt. Sie forderten die Demokratisierung des sozialistischen Staates. Ich war von Anfang an dabei. Von Gauck habe ich in dieser Zeit nie etwas gehört.
Etwa seit 1987 wollten wir aus dem Gewächshaus der Kirche ausziehen und im Freiland der Öffentlichkeit eine gesellschaftliche Organisation gründen. ...
Am bekanntesten wurde das Neue Forum. Joachim Gauck gehört nicht zu den Vätern dieser Gründung. Er sprang erst später auf den fahrenden Zug auf. Wenn ich heute die veröffentlichte Meinung wahrnehme, wird er immer als Lokomotivführer der Oppositionsbewegung beschrieben. Er hat sich das nach meinem Wissen auch immer gefallen lassen.
Am bekanntesten wurde das Neue Forum. Joachim Gauck gehört nicht zu den Vätern dieser Gründung. Er sprang erst später auf den fahrenden Zug auf. Wenn ich heute die veröffentlichte Meinung wahrnehme, wird er immer als Lokomotivführer der Oppositionsbewegung beschrieben. Er hat sich das nach meinem Wissen auch immer gefallen lassen.
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Im März 1990 wurde ich in die Volkskammer gewählt, rauschebärtig, mit verknitterten Hosen und ohne Schlips. Ein Mensch unbürgerlichen Aussehens und linker Gesinnung. Hier begegnete ich Gauck zum ersten Mal: ein gepflegter Herr mit elegantem Anzug, natürlich mit Schlips, sonorer Stimme und selbstbewusstem Auftreten. Nach einigen Sätzen mit ihm war mir klar: Er ist ein Mann konservativ-bürgerlicher Gesinnung. Zwei fremde Welten trafen aufeinander.
Wir waren die Türöffner, andere aber haben die Politik gemacht. Linkes Denken war Gauck immer schon suspekt, die DDR hasste er. Die mehrjährige Haft seines Vaters war der Nährboden, aus dem dieser Hass wuchs.
Wir waren die Türöffner, andere aber haben die Politik gemacht. Linkes Denken war Gauck immer schon suspekt, die DDR hasste er. Die mehrjährige Haft seines Vaters war der Nährboden, aus dem dieser Hass wuchs.
(Siehe dazu auch den Artikel in der F.A.S.; S. 3: [i]Vater Gauck.)
Im Sommer 1990 war er am Ziel seiner Sehnsucht. Er stimmte dem Einigungsvertrag bedingungslos zu. Hartnäckig verfolgte er noch ein anderes Ziel. Er wollte, dass die Akten der Staatssicherheit im Osten blieben und er zu ihrem Verwalter berufen wird. Beides erreichte er.
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Das Motto 'Ich bin da angekommen, wo ich schon immer sein wollte, und es soll grundsätzlich alles so bleiben' ist zu wenig für das Amt des Bundespräsidenten. Ein Mann, von keinem Selbstzweifel geplagt, von einer Aura kindlicher Eitelkeit umgeben, der in der Öffentlichkeit mit einer herablassenden Jovialität seine Worte auf seine Zuhörer herabfließen lässt, bietet zwar ein interessantes Schauspiel, aber erfüllt nicht die Erwartungen an einen Präsidenten.
Was mich in Rage gebracht hat, war eine Preisverleihung in München. Gauck wurde mit den Ge-schwistern Scholl verglichen. Er hat das nicht zurückgewiesen und ist nicht schamrot geworden. Wer sich so hofieren lässt, droht der Gefangene seiner Eitelkeit zu werden.
Was mich in Rage gebracht hat, war eine Preisverleihung in München. Gauck wurde mit den Ge-schwistern Scholl verglichen. Er hat das nicht zurückgewiesen und ist nicht schamrot geworden. Wer sich so hofieren lässt, droht der Gefangene seiner Eitelkeit zu werden.
Zum Autor (lt. SZ): Hans-Jochen Tschiche, 82, war seit 1968 in der DDR-Opposition aktiv. Der Pfarrer leitete die Evangelische Akademie in Magdeburg.
Ein paar kleine Zitate zur Meinungsbildung; vielleicht läßt sich der Gesamttext aus der SZ verlinken.
Die Klostermaus
Bitte nicht ganz ernst nehmen.
Politiker wollen ernst genommen werden, und das fällt mir sehr schwer.
Kabarettisten und Journalisten wollen uns auf heitere Art die Wahrheit sagen, und es lohnt sich zumindest, sie aufmerksam zu beachten.
Im Moment weiß ich nicht, was unterhaltsamer ist, das Kandidatenkarussell unserer Abgeordneten oder dessen satirische Aufarbeitung.
Re: Gauck und kein Ende/Teil 2
Die Reaktionen der tatsächlichen Aktivisten bei der Einleitung der Wende waren doch mit Sicherheit zu erwarten, und ich hatte mich schon gewundert, dass sie sich nicht früher zu Wort meldeten.
Gauck ist nicht der großartige Kandidat als dem man ihn hochgelobt hat, und das Zögern der Bundeskanzlerin hatte sicherlich seine Berechtigung.
Man hatte Gauck einen Bärendienst erwiesen indem man ihm zum idealen Präsidentschaftskandidaten kürte.
Das Amt des Bundespräsidenten wahrzunehmen ist keine Bücherlesung und auch keine Sonntagspredigt.
Nach der Aufsehen erregenden Ablösung des Vorgängers und dem Spektakel um den Nachfolger richtet sich nun zwangsläufig alle Aufmerksamkeit auf den bejahrten Wanderprediger, und er wird es nicht leicht haben.
Aber das muss der eitle selbsternannte Bürgerrechtler selbst ausbaden.
Hier ist der Link zu ddem besagten Artikel
Gauck ist nicht der großartige Kandidat als dem man ihn hochgelobt hat, und das Zögern der Bundeskanzlerin hatte sicherlich seine Berechtigung.
Man hatte Gauck einen Bärendienst erwiesen indem man ihm zum idealen Präsidentschaftskandidaten kürte.
Das Amt des Bundespräsidenten wahrzunehmen ist keine Bücherlesung und auch keine Sonntagspredigt.
Nach der Aufsehen erregenden Ablösung des Vorgängers und dem Spektakel um den Nachfolger richtet sich nun zwangsläufig alle Aufmerksamkeit auf den bejahrten Wanderprediger, und er wird es nicht leicht haben.
Aber das muss der eitle selbsternannte Bürgerrechtler selbst ausbaden.
Hier ist der Link zu ddem besagten Artikel
Ich finde, man sollte Herrn Gauck nun endlich in Ruhe lassen
und erst mal abwarten, was er so bringt.
Dieses vorher so Schlechtmachen finde ich fies.
Nun laßt ihn mal in Ruhe!
Ich finde, man sollte diesen Thread nun auch schließen,
denn wir haben doch in Kürze wieder einen Bundespräsidenten.
Margrit
und erst mal abwarten, was er so bringt.
Dieses vorher so Schlechtmachen finde ich fies.
Nun laßt ihn mal in Ruhe!
Ich finde, man sollte diesen Thread nun auch schließen,
denn wir haben doch in Kürze wieder einen Bundespräsidenten.
Margrit
neben der "mutti" werden wir bald auch einen "vati" haben. beide sind ostler. beide sind evangelische. da enden aber auch schon die gemeinsamkeiten. merkel passte sich damals weitgehend an. war eine hinz + kunz. gauck dagegen verweigerte sich, wo er es konnte. noch nicht einmal bei den "jungen pionieren" oder bei der "fdj" war er. schon gar nicht war er in der sed.
--
Wolfgang
Seltsam, seltsam - der Schreiberling hat also eine "Mutti", die jünger ist als er? Wie klappt das denn biologisch, bzw. hat er es wirklich in seinem fortgeschrittenen Altern noch nötig, fiktive Eltern zu haben?
Woher weiss der Schreiberling das von Gauck? War der als Kind schon so berühmt in der damals recht neuen DDR,dass bereits festgehalten wurde, dass er nicht bei der FDJ war? Das muss ja ca 1950 gewesen sein?
Woher weiss er von den Anpassungseigenschaften der Mutti? Kann der SChreiberlin dies fundiert belegen - oder ist es nur wieder die übliche Plapperei Andersmeinender? Olga
--
Wolfgang
Seltsam, seltsam - der Schreiberling hat also eine "Mutti", die jünger ist als er? Wie klappt das denn biologisch, bzw. hat er es wirklich in seinem fortgeschrittenen Altern noch nötig, fiktive Eltern zu haben?
Woher weiss der Schreiberling das von Gauck? War der als Kind schon so berühmt in der damals recht neuen DDR,dass bereits festgehalten wurde, dass er nicht bei der FDJ war? Das muss ja ca 1950 gewesen sein?
Woher weiss er von den Anpassungseigenschaften der Mutti? Kann der SChreiberlin dies fundiert belegen - oder ist es nur wieder die übliche Plapperei Andersmeinender? Olga
Re: Gauck und kein Ende/Teil 2
Ich finde, man sollte Herrn Gauck nun endlich in Ruhe lassen
und erst mal abwarten, was er so bringt.
Dieses vorher so Schlechtmachen finde ich fies.
Nun laßt ihn mal in Ruhe!
Es ist sicherlich nicht ganz unwichtig, bereits vor der Wahl etwas mehr über den Kandidaten zu erfahren.
Bei seinem Vorgänger wäre uns viel Ärger erspart geblieben, wenn man sich vorher mehr für ihn interessiert hätte.
Ich finde, man sollte diesen Thread nun auch schließen,
denn wir haben doch in Kürze wieder einen Bundespräsidenten.
Margrit
Ja, man könnte dann einen neuen Thread über den "Präsidenten der Herzen" und seine Herzschrittmacher eröffnen, denn es wird sich nicht verheimlichen lassen wessen Geistes Kind da zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Herr Gauck steht nicht unter Denkmalsschutz, und er wird es nicht verhindern können, dass man sich jetzt noch intensiver mit ihm und seiner Geschichte beschäftigt.
Ja, man könnte dann einen neuen Thread über den "Präsidenten der Herzen" und seine Herzschrittmacher eröffnen, denn es wird sich nicht verheimlichen lassen wessen Geistes Kind da zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Gestern hörte ich anlässlich der Preisverleihung an den Kabarettisten Georg Schramm, dass anstelle des "Präsidenten der Herzen" dieser - Schrammn - zum "Präsidenten der Hirne" gewählt werden könnte.
Es scheint also doch Alternativen zu geben!
Ich bin aber Margrits Meinung, jetzt erstmal diese Diskussion ruhen zu lassen. Was soll denn auch noch gesagt werden?
Clara