Innenpolitik Die Bundespräsidentensuche
Re: Objektive Geschichtsschreibung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hoppla - wo ist denn dein berühmter schreibstil geblieben?
du kannst ja direkt vernünftig schreiben
liest sich irgendwie ganz anders
Zu den Beiträgen von Marija, Medea, sitting bull
Es ging und geht mir nicht - obwohl mein Beitrag den Gedanken einer Schreiberin aufgriff - um irgendeine persönliche Replik etc. (Jede öffentliche persönliche Anmerkung, Ungezogenheit und Anpöbelei ignoriere ich im Internet grundsätzlich, ebenso die zensierenden Zeitgenossen/innen hier.)
Der von mir skizzierte Sachverhalt ist bezüglich seiner sachlichen Problematik evident. Interessant wäre es, würden alte Menschen, historisches Interesse und historische Kenntnisse vorausgesetzt (ob die jeweils persönlichen Erfahrungen ausreichen, möge jeder selbst beurteilen), diesen Sachverhalt verifizieren. Denn sie haben ja aufgrund ihres Alters die Chance, größere Zeiträume zu überblicken und zu vernetzen. Sie können, eher als ein junger Mensch, gegebenenfalls geschichtliche Sachverhalte ergänzen, korrigieren, verifizieren oder falsifizieren. Und vielleicht haben sie auch ein Interesse daran, ihre tradierten (persönlichen) Geschichtsbilder zu überprüfen?
Was hatte man etwa in der Schule zum Potsdamer Abkommen erfahren? Wie wurde dieses Abkommen - vorausgesetzt jemand studierte Gesichte, Politologie etc. - während des Studiums behandelt und bewertet? In welchen historischen Darstellungen habe ich dieses oder jenes zum Potsdamer Abkommen gelesen? Oder noch interessanter: Wie haben dieses Abkommen etwa Vogelsang, Nipperdey, Birke, Eschenburg, Stefan Doernberg u.v.a Historiker dargestellt?[/indent]
Natürlich hat eine solche kritische Betrachtung auch eine persönliche, eine subjektive Seite. Denn gegebenenfalls könnte oder müßte jemand sein [i]Geschichtsbild (lassen wir mal die Qualität dieses Geschichtsbildes außer acht!) revidieren. Man könnte auch sagen: So hat man die Chance, sich der historischen Wahrheit wieder einen weiteren Schritt zu nähern.
Wie weit es der/die einzelne schafft, zwischen seinen persönlichen geschichtlichen Erfahrungen und einem [i]ganzen historischen Sachverhalt zu unterscheiden, liegt in der jeweiligen Persönlichkeit (hier spielen Intellekt, Wissen, kritisches Vermögen, auch die Fähigkeit zur Selbstkritik etc. eine wichtige Rolle); manchem reicht es halt, seine Meinung, oft nicht gerade von Wissen und Fakten getragen, als absolute und immerwährende Wahrheit zu verkünden.[/indent]
Als Beispiel. Was haben die westdeutschen Bürger etwa über den Arbeiteraufstand ab 1953 erfahren? Hier ist die Beschreibung über die Rolle und das Verhalten der Sowjetarmee sehr unterschiedlich geschildert worden. Offensichtlich basieren nicht wenige der genannten Fakten auf Behauptungen, Vermutungen und bzw. oder sind widersprüchlich.
Ähnliches zum Mauerbau. Wo erfuhr der bundesdeutsche Bürger etwa über die soziale und wirtschaftliche Situation der DDR um 1960? In den damaligen bundesdeutschen Zeitungen, eben auch in den damals gängigen Schulbüchern. (Siehe dazu die weiteren Stichworte in meinen vorausgegangenen Beitrag.)
Schwierig ist sicher die persönliche Situation eines Menschen, der, wie etwa Medea, die Vertreibung am eigenen Leibe erfahren hat, sich mit dem ganzen Komplex der Vertreibung (d.h. letztlich mit dem ganzen Zweiten Weltkrieg etc.) objektiv auseinandersetzen sollte. Der kann und will dies vielleicht auch nicht.
Aber vielleicht ist sowieso mein ganz Beitrag überflüssig, denn - so gerade mein Gedanke - vielleicht geht es ja hier, bei allen politischen und historischen Diskussionen, offenbar nur darum, die jeweils subjektiven Eindrücke, Erfahrungen und natürlich vor allem Meinungen von sich zu geben.
Ich selbst - diese persönliche Anmerkung sei gestattet? - erstaune und erschrecke immer noch, wenn man die Diskrepanz zwischen vermittelten und verordneten Geschichtsbildern, scheinbaren politischen, auch wirtschaftlichen, finanziellen und militärischen Tatsachen (publiziert in der Presse, in den anderen Medien, durch staatliche Propaganda etc.) und den nach und nach zu Tage tretenden Realitäten sieht. Man könnte auch von der permanenten Entmythologierung der (staatlichen) Histiographie sprechen.
Sehr aufschlußreich ist dazu die Diskussion zu [i]"Berichte der US-Geheimdienste: Keine Beweise für iranisches Atomwaffenprogramm"[/indent]
Robertino
Es ging und geht mir nicht - obwohl mein Beitrag den Gedanken einer Schreiberin aufgriff - um irgendeine persönliche Replik etc. (Jede öffentliche persönliche Anmerkung, Ungezogenheit und Anpöbelei ignoriere ich im Internet grundsätzlich, ebenso die zensierenden Zeitgenossen/innen hier.)
Der von mir skizzierte Sachverhalt ist bezüglich seiner sachlichen Problematik evident. Interessant wäre es, würden alte Menschen, historisches Interesse und historische Kenntnisse vorausgesetzt (ob die jeweils persönlichen Erfahrungen ausreichen, möge jeder selbst beurteilen), diesen Sachverhalt verifizieren. Denn sie haben ja aufgrund ihres Alters die Chance, größere Zeiträume zu überblicken und zu vernetzen. Sie können, eher als ein junger Mensch, gegebenenfalls geschichtliche Sachverhalte ergänzen, korrigieren, verifizieren oder falsifizieren. Und vielleicht haben sie auch ein Interesse daran, ihre tradierten (persönlichen) Geschichtsbilder zu überprüfen?
Was hatte man etwa in der Schule zum Potsdamer Abkommen erfahren? Wie wurde dieses Abkommen - vorausgesetzt jemand studierte Gesichte, Politologie etc. - während des Studiums behandelt und bewertet? In welchen historischen Darstellungen habe ich dieses oder jenes zum Potsdamer Abkommen gelesen? Oder noch interessanter: Wie haben dieses Abkommen etwa Vogelsang, Nipperdey, Birke, Eschenburg, Stefan Doernberg u.v.a Historiker dargestellt?[/indent]
Natürlich hat eine solche kritische Betrachtung auch eine persönliche, eine subjektive Seite. Denn gegebenenfalls könnte oder müßte jemand sein [i]Geschichtsbild (lassen wir mal die Qualität dieses Geschichtsbildes außer acht!) revidieren. Man könnte auch sagen: So hat man die Chance, sich der historischen Wahrheit wieder einen weiteren Schritt zu nähern.
Wie weit es der/die einzelne schafft, zwischen seinen persönlichen geschichtlichen Erfahrungen und einem [i]ganzen historischen Sachverhalt zu unterscheiden, liegt in der jeweiligen Persönlichkeit (hier spielen Intellekt, Wissen, kritisches Vermögen, auch die Fähigkeit zur Selbstkritik etc. eine wichtige Rolle); manchem reicht es halt, seine Meinung, oft nicht gerade von Wissen und Fakten getragen, als absolute und immerwährende Wahrheit zu verkünden.[/indent]
Als Beispiel. Was haben die westdeutschen Bürger etwa über den Arbeiteraufstand ab 1953 erfahren? Hier ist die Beschreibung über die Rolle und das Verhalten der Sowjetarmee sehr unterschiedlich geschildert worden. Offensichtlich basieren nicht wenige der genannten Fakten auf Behauptungen, Vermutungen und bzw. oder sind widersprüchlich.
Ähnliches zum Mauerbau. Wo erfuhr der bundesdeutsche Bürger etwa über die soziale und wirtschaftliche Situation der DDR um 1960? In den damaligen bundesdeutschen Zeitungen, eben auch in den damals gängigen Schulbüchern. (Siehe dazu die weiteren Stichworte in meinen vorausgegangenen Beitrag.)
Schwierig ist sicher die persönliche Situation eines Menschen, der, wie etwa Medea, die Vertreibung am eigenen Leibe erfahren hat, sich mit dem ganzen Komplex der Vertreibung (d.h. letztlich mit dem ganzen Zweiten Weltkrieg etc.) objektiv auseinandersetzen sollte. Der kann und will dies vielleicht auch nicht.
Aber vielleicht ist sowieso mein ganz Beitrag überflüssig, denn - so gerade mein Gedanke - vielleicht geht es ja hier, bei allen politischen und historischen Diskussionen, offenbar nur darum, die jeweils subjektiven Eindrücke, Erfahrungen und natürlich vor allem Meinungen von sich zu geben.
Ich selbst - diese persönliche Anmerkung sei gestattet? - erstaune und erschrecke immer noch, wenn man die Diskrepanz zwischen vermittelten und verordneten Geschichtsbildern, scheinbaren politischen, auch wirtschaftlichen, finanziellen und militärischen Tatsachen (publiziert in der Presse, in den anderen Medien, durch staatliche Propaganda etc.) und den nach und nach zu Tage tretenden Realitäten sieht. Man könnte auch von der permanenten Entmythologierung der (staatlichen) Histiographie sprechen.
Sehr aufschlußreich ist dazu die Diskussion zu [i]"Berichte der US-Geheimdienste: Keine Beweise für iranisches Atomwaffenprogramm"[/indent]
Robertino
Re: Objektive Geschichtsschreibung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"meinen eltern , bei ihrem besuch in der heimstadt meines vaters in pommern ,
haben die polen vor die füsse gespuckt ."
Es kommt immer darauf an, wie man solche Besuche gestaltet- also selbst auftritt.
Mit "hoppla , da sind wir wieder" - hat man natürlich den falschen Weg gewählt.
Ich kann persönlich die Erfahrungen von Medea bestätigen, als meine Mutter und ich nach Grenzöffnung 1970 ( oder 1971?) unsere damalige Wohnung, aus der wir im Juni 1945 vertrieben wurden, besuchten.
Unsere damaligen Möbel, Tapeten, Wäsche in den Schränken... waren noch vorhanden.
Nicht ganz einfach für meine Mutter - weniger für mich, denn ich hatte daran ohnehin keine Erinnerung mehr.
Uns wurde freundlich begegnet und wir erhielten sogar noch einen Schuhkarton mit Photos von uns, die die jetzigen Bewohner aufgehoben hatten.
Keinerlei Vorwürfe, nur Hinweise darauf, dass sie ja auch vertrieben wurden( von den Russen, wie sie sagten) aus dem ehemaligen Ostpolen - und dann noch ganz weit nach Westen, wo sie nicht unbedingt gern gesehen wurden.
Was da nach fast 70 Jahren von einigen Aktivisten aus Vertriebenenverbänden rausgehauen wird, ist ganz einfach peinlich und kontraproduktiv gegenüber unseren Nachbarn.
Nicht in Ordnung deinerseits ist allerdings, dass du ganz pauschal die Vertriebenenverbände in einen Negativbezug bringst.
Du setzt sie sogar in "", um zu zeigen, dass dir das Wort "vertrieben" nicht passt ( nehme ich mal an !?)
Also vertrieben wurden AUCH Millionen Deutsche und das war für die Betroffenen furchtbar.
Über die Ursachen und die Schuldigen für diese Vertreibungen brauchen die meisten Vertriebenen keine geschichtliche Aufklärung.
Übrigens gibt es seit der Wende in meiner Heimatstadt auch einen Vertriebenenverband, der ganz hervorragende Arbeit im Sinne der Völkerverständigung - speziell mit Polen - leistet.
Vielleicht solltest du dich mal mit Leuten unterhalten, die in solchen Verbänden gute Arbeit leisten und nicht nur mit einigen wenigen Extremisten, die natürlich im Zentrum der Medien stehen.
Re: Objektive Geschichtsschreibung?
hoppla - wo ist denn dein berühmter schreibstil geblieben?
was zeichnet meinen "berühmten schreibstiel" aus ?
interessiert
sitting bull
Re: Objektive Geschichtsschreibung?
meinen eltern , bei ihrem besuch in der heimstadt meines vaters in pommern ,
haben die polen vor die füsse gespuckt .......
......... statt "hoppla , da sind wir wieder" , wäre vielleicht ein bischen demut , verbunden
Wie wahr, wie wahr, sb.
Ich denke mal der Appel fällt nicht weit vom Stamm und wenn deine Eltern dieses Auftreten, welches du hier teilweise an den Tag legst, dir vererbt haben, so kann ich es gut nachvollziehen, dass sie sich genauso dort verhalten haben und demzufolge nicht gerade willkommen geheißen wurden. Aber das schriebst du ja intuitiv schon selbst.
Bei Medea hingegen kann ich mir Besseres und der Situation Angemessenes vorstellen.
loretta
Re: Objektive Geschichtsschreibung -eine Anmerkung
zu den Beiträgen von Marija, Medea, sitting bull
"Schwierig ist sicher die persönliche Situation eines Menschen, der, wie etwa Medea, die Vertreibung am eigenen Leibe erfahren hat, sich mit dem ganzen Komplex der Vertreibung (d.h. letztlich mit dem ganzen Zweiten Weltkrieg etc.) objektiv auseinandersetzen sollte. Der kann und will dies vielleicht auch nicht.
Robertino"
Die historischen Zusammenhänge sind mir schon
bekannt, Robertino, das darfst Du voraussetzen,
was ich mich allerdings immer wieder frage ist,
ob die Siegermächte tatsächlich die Vertreibungen
von Millionen von Deutschen "verantworten" konnten,
kann denn ein "Sieger" nicht auch so etwas wie
"Gnade" bei einem geschlagenen Gegner walten lassen?
Auch nach den furchtbaren Geschehnissen auf beiden
Seiten? Getroffen wurde ein Volk, bestehend aus
Frauen, Kindern und Alten, die Männer waren
gefallen oder in den Gefangenenlagern für Jahre
verschwunden.
Hier wurde Unrecht mit Gegenunrecht aufgerechnet.
- Zitat Klaus -
"Über die Ursachen und die Schuldigen für diese Vertreibungen brauchen die meisten Vertriebenen keine geschichtliche Aufklärung."
Ja Klaus, so ist es -
außderdem bin ich schon früh Mitglied der Deutsch-Polnischen
Gesellschaft geworden, um meinen Anteil für nachbarliche
Völkerverständigung zu leisten.
Medea.
@ loretta,
schade, dass Du die Diskussion wieder auf das Niveau persönlicher Unterstellungen abgleiten lässt.
Nun sind wir vom Thema "Bundespräsidentensuche" ja weit abgeschweift. Das von Dir angesprochene Thema, inwieweit wir unsere persönlichen Meinungen, die sich eben nicht unabhängig von den rezipierten Medien und den vorhandenen Schulbüchern und Lehrern entwickelt haben, immer wieder hinterfragen sollten, um uns so einer eventuell existierenden "Wahrheit" schrittweise zu nähern, wäre m. E. ein eigene Thema wert. Diese grundsätzliche Diskussion ist unter dieser das politische Tagesgeschehen ansprechenden Überschrift zu versteckt.
Zu dem zitierten Absatz von Dir konkret Folgendes: Die Sammlung subjektiver Eindrücke, Erfahrungen und natürlich von Meinungen halte ich schon für einen Wert an sich, der mir Erkenntnisgewinn bringt, denn sie erweitern automatisch meinen eigenen Erfahrungsschatz und verändern manchmal nach Prüfung - und vielleicht manchmal auch unbewusst - eben doch meine eigenen Bewertungsmaßstäbe.
Karl
schade, dass Du die Diskussion wieder auf das Niveau persönlicher Unterstellungen abgleiten lässt.
Aber vielleicht ist sowieso mein ganz Beitrag überflüssig, denn - so gerade mein Gedanke - vielleicht geht es ja hier, bei allen politischen und historischen Diskussionen, offenbar nur darum, die jeweils subjektiven Eindrücke, Erfahrungen und natürlich vor allem Meinungen von sich zu geben.
Nun sind wir vom Thema "Bundespräsidentensuche" ja weit abgeschweift. Das von Dir angesprochene Thema, inwieweit wir unsere persönlichen Meinungen, die sich eben nicht unabhängig von den rezipierten Medien und den vorhandenen Schulbüchern und Lehrern entwickelt haben, immer wieder hinterfragen sollten, um uns so einer eventuell existierenden "Wahrheit" schrittweise zu nähern, wäre m. E. ein eigene Thema wert. Diese grundsätzliche Diskussion ist unter dieser das politische Tagesgeschehen ansprechenden Überschrift zu versteckt.
Zu dem zitierten Absatz von Dir konkret Folgendes: Die Sammlung subjektiver Eindrücke, Erfahrungen und natürlich von Meinungen halte ich schon für einen Wert an sich, der mir Erkenntnisgewinn bringt, denn sie erweitern automatisch meinen eigenen Erfahrungsschatz und verändern manchmal nach Prüfung - und vielleicht manchmal auch unbewusst - eben doch meine eigenen Bewertungsmaßstäbe.
Karl
Re: Objektive Geschichtsschreibung?
Jau, schade, karl.
Ich finde übrigens auch vieles schade.
Aber da kommste vielleicht irgendwann selbst drauf.
Schönen Sonntag
loretta
Ich denke mal der Appel fällt nicht weit vom Stamm und wenn deine Eltern dieses Auftreten, welches du hier teilweise an den Tag legst, dir vererbt haben, so kann ich es gut nachvollziehen, dass sie sich genauso dort verhalten haben und demzufolge nicht gerade willkommen geheißen wurden. Aber das schriebst du ja intuitiv schon selbst.
das ist natürlich dummes zeug ...
von meinen eltern habe ich lediglich die vorliebe für das wasserballett geerbt .
mit mendelschen grüssen
sitting bull
Hier wurde Unrecht mit Gegenunrecht aufgerechnet.
Ach medea, kannst Du mir bitte einen einzigen gerechten Krieg nennen?