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Innenpolitik Die Bundespräsidentensuche

pilli
pilli
Mitglied

wer suchet, der findet...;-)
geschrieben von pilli
...und wer halt mit wenig selbstbewußtsein ausgestattet ist, wird sich gerne leidenschaftlich in die privaten liebesgeschichten anderer verbeissen?

wo nur blieb deren biss, als Horst Seehofer, kommissarischer Präses mit dem kind aus einer ausserehelichen liebelei mit einem entzückenden büromäuschen, vertretungsweise erster mann im Staate war? darf der datt denn, ohne die nation zu fragen?


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pilli

Trojaner
Trojaner
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von Trojaner
als Antwort auf sittingbull vom 25.02.2012, 21:20:04
Jeder darf seine Chance nutzen - auch Gauck, Sittingbull. Doch er wird es, wie ein anderer auch, nicht jedem hier im Lande recht machen können - das liegt auf der Hand. Ich schaue mir das an, was er zu sagen hat, wie er handelt, erst dann kann ich ihn verurteilen oder loben, meinst du nicht auch?
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Trojaner
sittingbull
sittingbull
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Trojaner vom 25.02.2012, 21:26:53
...erst dann kann ich ihn verurteilen oder loben, meinst du nicht auch?
geschrieben von irojaner


nö ...

der häuptling weiss , wie sein volk er betrogen wurde .


SB


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Trojaner
Trojaner
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von Trojaner
als Antwort auf sittingbull vom 25.02.2012, 21:35:19
...dann erkläre dich...
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Trojaner
hafel
hafel
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von hafel
Ich sehe das ebenso wie Adam, dass für die Eignung Gaucks als Bundespräsident es zweifellos unerheblich ist, ob man ihn als Bürgerrechtler bezeichnen kann – oder eben nicht. Im Anforderungsprofil für dieses Amt steht darüber nichts. Auch steht da nix, ob der ostdeutsche Bewerber widerständige Aktivitäten aus DDR-Zeiten vorweisen kann oder muss.

Für mich weist dieser Streit eindeutig darauf hin, dass 22 Jahre nach der friedlichen Revolution viele Protagonisten von damals noch zerstritten sind. Mit den ersten freien Wahlen zur Volkskammer am 18. März 1990 brachen einige Illusionen zusammen. Manche wollten unabhängige Bürgerrechtler bleiben und warfen dann anderen, die kandidierten, vor, sich dem politischen "Establishment" anzudienen. Und in den unterschiedlichen Parteizugehörigkeiten schmolzen dann die letzten Reste der Gemeinsamkeiten dahin.

Werner Schulz, früherer Bürgerrechtler und Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen weist mit Nachdruck den Eindruck zurück, dass der Präsidentschaftskandidat Gauck sich zu Unrecht mit dem Label "Bürgerrechtler" schmückt. Er betont, dass Gauck in seinem kirchlichen Wirkungskreis im Sinne der Oppositionellen Gruppen tätig war --- in der Jugendarbeit und etwas in der Betreuung Ausreisewilliger. Er nennt ihn einen "Bürgerrechtler der letzten Stunde". Na und?

Ist das nun entscheidend für eine Wahl zum Bundespräsidenten?

Kaum ist er nominiert und schon steht er vielfältig in Kritik. So werden von einigen Kritikern Interviews vorgeworfen, die restlos aus dem Zusammenhang gerissen nach Gründen der Ablehnung suchen. Die Piraten werfen ihm vor, für die Vorratsdatenspeicherung einzutreten. Die Linke, dass er Hartz IV und Raubtierkapitalismus gut finde. Und selbst der Grüne Ströble fragt sich in der "Frankfurter Rundschau", wie Gauck angesichts der allgemeinen Klage gegen Übermacht und Machtmissbrauch des Finanzsystems, den Protest dagegen auf der Straße "unsäglich albern" nennen könne.

Immer werden dabei ältere Zitate von Gauck zu neuem Leben erwacht. Sie sollen einen herzlosen Neoliberalen, ohne Herz für die Schwächsten der Gesellschaft zeigen.

Was hat aber Gauck wirklich gesagt?

Zu Sarrazin und seinem Buch "Deutschland schafft sich ab": Hier attestierte Gauck Ende 2010 in einem Tagesspiegel-Interview, dass der Autor "Mut bewiesen" habe. Allerdings bezog sich Gauck nicht auf Sarrazins krude Thesen, sondern vielmehr auf den Willen das Tabuthema "misslungene Integration" überhaupt öffentlich zu diskutieren. Gauck sagte: "er hat über ein Thema offener gesprochen, als die Politik". Und Gauck bezeichnete einen Teil des Inhaltes als populistisch und unsachlich.

Die Kritik an der Occupy-Bewegung:
Auch hier wird selten die eigentliche Quelle zurück verfolgt. Gauck sagte: "das wird schnell verebben. Das Ausmaß der Proteste vermöge ihn nachhaltig zu beeindrucken, schließlich habe er in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren". --- Eine Referenz an das verstaatlichte Bankwesen in der DDR. Diese Worte fallen Gauck heute, wo er im medialem Focus steht, auf die Füße.

Er hat eben eine andere Lebenssituation durchlebt.
Und Gauck sagte noch in der "Süddeutschen": "Ich akzeptiere das linke systematische Denken, so lange, wie es das Vorhandene ernst nimmt und sich mit allen Kräften einsetzt, Mängel zu überwinden". Und er sagte: "Das Land mag kapitalistisch sein, aber es ist lernfähig" und bedienst sich eine Metapher:
"wir schaffen den Fußball nicht ab, weil es Raubeine und Foulspiele gibt".

So meine ich, dass es vielleicht nicht sehr klug war, alle Occupy-Anhänger über einen Kamm zu scheren. Das steht auf einem anderen Blatt.

Die Montagsdemos:
In der Berliner Zeitung sprach 2004 (!!) Gauck die überlieferten Worte "töricht und Geschichtsvergessen". Gauck rügte aber hier lediglich die Verwendung des Begriffs/Etiketts "Montagsdemo" für die Massenproteste gegen den Sozialabbau. Nicht rügte er, das steht jedenfalls nirgends, dass die Proteste statt finden. Im Gegenteil, Gauck sagte in einem Spiegel-Interview: "er sei erfreut, dass sich Bürger von ihrem Sofa erheben".

Die Vorratsdatenspeicherung:
Und dann noch die Sache mit den Vorratsdatenspeicherungen. Bei einer Podiumsdiskussion in Wien warnte Gauck im Dezember 2010 vor einer von Angst getragenen "hysterischen Welle", nahm aber dabei zugleich den Gesetzgeber in die Pflicht: "Wenn der Staat Rechte beschneidet, dann muss es verhältnismäßig sein. Ich will tragfähige Belege, was das Ganze bringt. Dem Bürger müsse erklärt werden, dass trotz berechtigter Sorgen die Speicherung von Telkommunikationsdaten nicht der Beginn eines Spitzelstaates sind".

Belege, die jeder – er will – im Internet finden kann.

Hafel
sittingbull
sittingbull
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Trojaner vom 25.02.2012, 21:38:36
...dann erkläre dich...


das "er" zwischen "volk" und "betrogen" , hat da nichts zu suchen .

ich hoffe deinem wunsch nach "aufklärung" genüge getan zu haben .

SB

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sittingbull
sittingbull
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf hafel vom 25.02.2012, 21:40:45
Belege, die jeder – er will – im Internet finden kann.


könnte ich doch nur einen zweiten SP vergeben...

sitting bull
Trojaner
Trojaner
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von Trojaner
als Antwort auf sittingbull vom 25.02.2012, 21:46:58
Meinst du wie sein Volk wurde oder gemacht wurde...
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Trojaner
clara
clara
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von clara
als Antwort auf hafel vom 25.02.2012, 21:40:45
Hafel, Du hast Recht, einige dieser Gauckschen Aussagen sind älteren Datums. Gestört haben sie mich schon immer, aber vielleicht hat der künftige BP (an seiner Wahl zweifele ich nicht) inzwischen ja seine Meinungen geändert. Er wird sicher Gelegenheit bekommen, sie kund zu tun, die Medien gehen mit Staatsoberhäuptern nicht mehr zimperlich um, warum auch!
Wenn er immer noch auf diesen Ansichten verharrt, ist er für mich kein guter Präsident, der das Volk vertreten soll. Leider weiß ich keine(n) bessere(n) und bin richtig froh, dass dem Bundespräsidenten 1949 die politische Machtfülle genommen wurde, also wenigstens in dieser Hinsicht keine schlimmen Befürchtungen mehr bestehen.

Clara


hafel
hafel
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von hafel
als Antwort auf clara vom 25.02.2012, 22:31:31
Moin Clara,

ich habe mich mal hingesetzt und alte Zitate rausgesucht, auch weil ich Deinen Beitrag 19:22h für recht oberflächlich fand. Auch Du bist auf die allgemeine Antistimmung reingefallen, denn Deine Gründe "Sozialproteste" und auch die "Occupy- Bewegung" waren wenig fundiert. Einfach nur den Zitatteil genommen, der gerade in die Stimmung passt. Passiert eben, mache ich leider auch manches Mal.

Natürlich kann und darf man auch gegen Gauck sein. Keine Frage! Auf den Familienkram bin ich gar nicht eingegangen, da das hochkarätig kleinkariert ist. Ich denke nur, wenn man/frau gegen Gauck ist, sollten die persönlichen Ablehnungsgründe nicht aus unvollständigen Zitaten bestehen.

Noch ein geruhsames Wochenende

Hans

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