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Innenpolitik Die Bundespräsidentensuche

Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 23.02.2012, 17:52:16
"Ich verstehe warum Hardliner etwas gegen Frau Lengsfeld haben. Der Grund dürfte ähnlich liegen wie bei der Abneigung Linker gegen Gauck."

Das sollte wohl nicht schwierig sein, herauszufinden, was DDR-Hardliner gegen Lengsfeld und Gauck haben.
Das "Schlimme", ist die Tatsache, dass sie aktiv tätig waren als Oppositionelle gegen die Führung der totalitären DDR( die EINE mehr, als der ANDERE) und letztendlich das Ende des SED-Regimes einleiten halfen.

Dieses "Verbrechen" werden einige diesen Leuten nie verzeihen. Du erkenst das an den "giftigen" Diskussionsbeiträgen.
Dafür muss man wohl Verständnis haben, ohne es zu verstehen.
silhouette
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Mitglied

Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von silhouette
Ein bisschen was zum Lesen?
Ich habe den erstbesten link herausgegriffen, der insgesamt alles andere als parteiisch ist. Mitten in dem Artikel liest man, ohne etwas überspringen zu müssen:

[i]1981 war sie Mitbegründerin eines der ersten halblegalen Oppositionskreise der DDR, des Pankower Friedenskreises. Seitdem half sie mit, alle wichtigen Veranstaltungen der Friedens-, und Umweltbewegung der DDR zu organisieren.

Das zweite Parteiverfahren wegen Mitarbeit in der Bürgerrechtsbewegung führte 1983 zum Ausschluss aus der SED. Vera Lengsfeld erhielt Berufs- und Reiseverbot. 1988 wurde sie wegen versuchter Teilnahme an der offiziellen Liebknecht-, und Luxemburg-Demonstration mit einem eigenen Plakat wegen „Versuchter Zusammenrottung“ verhaftet und nach einem Monat Gefängnis in den Westen abgeschoben. Während eines Aufenthalts in England studierte sie Religionsphilosophie in Cambridge.

Am Morgen des 9. November 1989 kehrte sie in die DDR zurück und saß als Mitglied der Verfassungskommission am Runden Tisch. 1990 wurde Vera Lengsfeld Mitglied der ersten und letzten frei gewählten Volkskammer der DDR und erhielt im gleichen Jahr den Aachener Friedenspreis. 1992 erschien ihr Buch „Virus der Heuchler. Innenansicht aus Stasi-Akten“.
[/indent]

V. Lengsfeld

Ich denke, klaus, das reicht als Grund, oder?

Mag sein, dass sie keine Diskussionskultur hat, ich habe die Sendung nicht gesehen. Aber ein sachliches Argument gegen Gauck kann ich daraus nicht konstruieren.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Heiner Geißler im österreichischen DerStandard.at: Der Bedarf an Personenkult ist gedeckt
Der Bedarf an Personenkult ist in Deutschland gedeckt. Das Eintreten Gaucks für die Freiheit ist wichtig, aber es ist zurzeit nicht das wichtigste Thema unserer Gesellschaft. Ich finde es auch befremdlich, dass ausgerechnet ein Bürgerrechtler die Occupy-Bewegung in ihrem Kampf gegen Kapitalismus als albern bezeichnet.

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justus39
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von justus39
als Antwort auf silhouette vom 23.02.2012, 18:39:53
Mag sein, dass sie keine Diskussionskultur hat, ich habe die Sendung nicht gesehen. Aber ein sachliches Argument gegen Gauck kann ich daraus nicht konstruieren.


Die Sendung ist hier noch zu sehen. Mag sich jeder ein eigenes Bild machen.
Ich kannte Frau Lengsfeld nicht näher, aber in ihrer Art zu argumentieren, erinnerte mich sehr unangenehm an die Methoden der verrbissenen Altkummunisten in der DDR.

ES hat wieder sehr unangenehme Erinnerungen in mir geweckt.

silhouette
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 23.02.2012, 19:14:45
Das sind Stilfragen und persönliche Befindlichkeiten. Sie entschuldigen aber nicht, was hier an ehrabschneidenden Behauptungen, doch ja, Verleumdungen, aufgestellt wurde - und das habe ich widerlegt, sonst nichts.
hugo
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 23.02.2012, 17:52:16
Ich verstehe warum Hardliner etwas gegen Frau Lengsfeld haben. Der Grund dürfte ähnlich liegen wie bei der Abneigung Linker gegen Gauck. Man kann im Internet nachlesen wenn man interessiert ist. Vielleicht kann aber einer der DDR Kenner sagen was sie verbrochen hat?


hallo hobbyradler, gerne würd ich Dir so sachlich wie möglich meine Sicht zu Deiner Frage vorlegen.

Nun hast Du jedoch von unseren hiesigen DDR-Experten schon ein paar Antworten bekommen, die kann ich nicht ignorieren.

also 1.
Nein, es gab zuerst die Wendehälse, die ihr Schäfchen ins Trockene brachten und erst später mutierten sie zu der einen oder der anderen Art, je nachdem wie gut es ihnen gelungen war. Das ist wohl ein Unterschied
geschrieben von hinterwäldler


2.
Von denen die in der DDR passiv blieben und sich auch recht gut angepasst haben gibt es nun welche, die sich nach dem Mauerfall ganz plötzlich zu Widerstandskämpfern ernannten, obwohl davon bis zum Mauerfall nichts zu merken war. Als Beweis ihrer furchtbaren Drangsalierungen führen sie Dinge an, die Millionen Andere auch betrafen.
geschrieben von justus


3.
Das "Schlimme", ist die Tatsache, dass sie aktiv tätig waren als Oppositionelle gegen die Führung der totalitären DDR( die EINE mehr, als der ANDERE) und letztendlich das Ende des SED-Regimes einleiten halfen.


4.
Sie hat nix weiter verbrochen, als daß sie ein wenig am untergang der DDR mitgewirkt hat.
geschrieben von gram


zu 1. und 2.,,,ganz meiner Meinung, bei Gelegenheit und Interesse dazu gerne mehr.

und hier noch ein Beispiel wie man sich irren kann.

als gram beim Thema Wulff in seiner unnachahmlich netten Unart hier noch tönte: "Jetzt ist eine gewisse "schamfrist" verstrichen und man meint die "leichen" können aus dem keller geholt werden und W.abgeschossen werden.
Für mich nichts weiter als ein übles, geplantes, politisches ränkespiel. (gram)
war bei seiner Freundin Lengsfeld die Schamfrist schon längst verstrichen und Ihre Art des Ränkespiels hatte begonnen:

Unser Bundespräsident ist endgültig zur Witzfigur geworden. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung kann ihn nicht mehr ernst nehmen",
"Jede Stunde, die er sich länger an das Amt klammert, das er nie ausfüllen konnte und das er fast irreversibel geschädigt hat, schadet der demokratischen Kultur." sagte Lengsfeld im "Handelsblatt Online".
geschrieben von Lengsfeld


stell Dir gams Antwort vor, wenn Du von der "Witzfigur Gauck" sprechen würdest.

hugo

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justus39
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von justus39
als Antwort auf silhouette vom 23.02.2012, 19:39:47
Ich hatte das auch nur ganz informativ beisteuern wollen, und meinen persönlichen Eindruck nicht verbergen können.
Haltlose Behauptungen und Unterstellungen kommen hier von allen Seiten und nehmen zum Teil schon sehr beleidigenden Charakter an.
Wenn man sofort wider besseres Wissen in eine bestimmte Ecke gestellt wird, fällt es schwer, eine sachliche Meinung zu äußern.
Da Du selbst die Schikanen der "Arbeiter- und Bauernmacht" verspüren musstest, wirst Du mitfühlen können, wie schmerzhaft es sein kann, wenn man mit zu diesen Leuten gezählt wird, nur weil man seine kritische Meinung gegen einen selbsternannten Bürgerrechtler äußert.
silhouette
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Re: Die Bundespräsidentensuche
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 23.02.2012, 19:59:14

Da Du selbst die Schikanen der "Arbeiter- und Bauernmacht" verspüren musstest,

Da verwechselst du mich. Mich hat der Storch in der zukünftigen französischen Zone fallen lassen. Die einzigen Schikanen erlebte ich in der U-Bahn-Station Berlin-Friedrichstraße. Schwein gehabt...

Stattdessen kenne ich die Schönfärbereien von vielen Nazi-Biographien. In dem Ort meiner Jugend gab es einen großen Nazi, der nach dem Krieg als Industrieller wieder schnell sehr reich geworden ist und einigen Familien von großen Nazis eine neue Heimat beschafft hat. Ein paar Verurteilte von Nürnberg waren auch dabei. Nun ja, der eine Schirach-Sohn ist trotzdem noch "was Anständiges geworden", genau wie der Sohn vom Frank, dem Schlächter von Warschau.
Mitglied_5ccaf87
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Re: OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 23.02.2012, 17:07:14
Ich habe schon verstanden, dass du es unter OT gepostet hast. Aber zur von dir erwähnten Oppositionellen-Liste gibt es eine Ergänzung. Der Name Joachim Gauck taucht erst im Jahr 1989 auf. Zu diesem Zeitpunkt waren es eh 50% aller DDR-Bürger. Selbst Mitglieder des ZK zählten sich schon dazu, nur unsere Kanzlerin nicht. Auch im "Neuen Forum" war ihr Name unbekannt. Sie erfuhr gemäß eigener Aussage vom Mauerfall in der Sauna.

Wichtig ist aber, das diese Liste letztmalig am 21. Februar 2012 um 19:35 Uhr geändert wurde. Ein Schelm der übles dabei denkt. Selbstverständlich müsste er schon in der Kirchlichen Opposition gemeinsam mit Pfarrer Führer (Leipzig) und Pfarrer König (Jena) genannt werden. Irgendwie scheint man dort liederlich gearbeitet zu haben. Das darf bei einer solchen zukünftig hochgestellten Person nicht passieren.

Ich sehe gerade, das König auch nicht mehr in der Liste ist Er wurde glattweg wieder vergessen?!? Ach ja, der steht ja jetzt in Dresden wegen „Verdacht auf aufwieglerischen Landfriedensbruch“ (§125 StGB - Landfriedensbruch) vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen mit Hilfe von Musik einen Jugendlichen zum Werfen von Steinen animiert zu haben.

Leider konnte der Name Lothar König im Internet noch nicht restlos getilgt werden, aber man arbeitet schon daran. Siehste, so wird es gemacht.
justus39
justus39
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Re: OT
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.02.2012, 20:17:08
Irgendwann müssen sich doch auch einmal die wirklichen Regimegegner der DDR zu Wort melden und gegen diese Trittbrettfahrer angehen.
Es ist ja eine Diskriminierung der tatsächlich mutigen Kämpfer, die ihre Freiheit für die Freiheit aller riskierten.

Na immerhin hat ja Joachim Gauck bereits am 19. Oktober 1989in Rostock eine mutige Predigt über die Gerechtigkeit mit einem frechen Blick in Richtung Wandlitz gehalten.

Er darf sich daher auch nennen.

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