Innenpolitik Die Bundespräsidentensuche

Als treuer Gefolgsmann einer Ideologie bist du noch lange kein Täter oder Mauerschütze, wie du geschrieben hattest.

Damals kam das jedoch etwas bösartiger rüber, aber ok, wenn Du meinst, ich werd mirs einrahmen.

also zurück zum Thema ?

da meldet sich doch nach Schorlemmer -dem ich die unverblümte Freude über Gaucks Nominierung auch nicht ansehen konnte- doch heute ein Ex-Pfarrer namens Hans-Jochen Tschiche (ehrlich gesagt ich kannte ihn bisher nicht)und gießt Öl in das Feuer der Kritiker.
Das Amt sei "eine Würdigung, die er nicht verdient". tagesspiegel

auch aus den Reihen der CSU, der Grünen, der Linken und Parteilosen kommen sowieso noch mehr warnende Stimmen,,,da wird sich das Opfer Gauck wohl immer schwerer tun,,,
hat er sich sicher auch viel einfacher vorgestellt,
werden die hugos ihn wohl noch vor dem Ärgsten bewahren und ein wenig in Schutz nehmen müssen ?

die Klarsfeld scheint noch ziemlich fest auf dem Boden zu stehen wenn sie z.B. sagt:"Meine Kandidatur wäre eher eine symbolische Handlung. Die Chancen, Gauck zu schlagen, sind gering" (zeit-online)

hugo

Die Idee mit Frau Klarsfeld ist in jedem Fall besser als die frühere mit diesem seltsamen Herrn Sodann, der sich in Interviews ja nur noch lächerlich machte.
Viel interessanter finde ich aber mittlerweile die Rolle der zukünftigen First Lady (heute gibt es in der Südd. Zeitung hierzu einen sehr guten Artikel von Frau Bouillon). Von der First Lady wird ja anscheinend auch 2012 noch verlangt, dass sie z.B. eine akademische Ausbildung tunlichst verstecken soll. Ihre Rolle wird definiert mit weltweitem Winken, absolute Musts sind Bescheidenheit, gute Tischmanieren und ein devotes Wesen und Aufgabe ihres Berufes.
So verfuhr man schon mit Loki Schmidt, die eine gute Lehrerin war und dann zur Blumenzüchterin abqualifiziert wurde. Es gab wenige, die ihren Beruf beibehielten (m.W. Frau Carstens und Frau Scheel, obwohl letztere sich hauptsächlich in Charity noch austoben durften).
Die Lebensgefährtin von Herrn Gauck würde insbesondere den jungen Frauen ein gutes Beispiel sein, wenn sie es anders machen würde. Sie ist Anfang 50 und wenn der ganze Spuk des Präsidentenamtes vorbei ist, würde sie auch noch riskieren,dass sie keinen Journalisten-Job mehr bekommt. Hoffentlich ist sie so klug und weiss dies und lässt sich von ihrem Pastor nicht auf eine Rolle festlegen, die sicher nicht zu ihr passt. Olga

Nein, es gab zuerst die Wendehälse, die ihr Schäfchen ins Trockene brachten und erst später mutierten sie zu der einen oder der anderen Art, je nachdem wie gut es ihnen gelungen war. Das ist wohl ein Unterschied.

da sagte die Vera Lengsfeld fast wörtlich: ",,das es den ehemaligen Tätern in der jetzigen Gesellschaft materiell und von der Stellung her viel besser geht als den ehemaligen Verfolgten"

hugo

Frau Lengsfeld ist mir ein Begriff, da sie anscheinend von ihrem ehemaligen Ehemann für die Stasi missbraucht wurde und vermutlich daraus ihren nie endenden Hass bezieht. In Talkshows fällt sie zumindest mir oft unangenehm auf: sie lässt keine anderen Meinungen zu, fällt allen ins Wort und wird auch persönlich-beleidigend.
Gestern bei Anne Will attackierte sie ja ununterbrochen die ältere Dame von der Tafel, die ihrerseits ruhig Auskunft über ihr Leben gab und ihre Meinung darlegte - was ja der Sinn einer Talkshow ist.Ein weiteres Opfer war der junge Mann von den Jusos, dem sie ständig unterstellte, er könne alles nicht beweisen, was er sagt. Frau Lengsfeld keifte mit verbissenem Gesicht, bis sie sanft von Frau Will zur Ordnung gerufen wurde.
Und wenn sie diesen Satz wirklich so meint, bedeutet dies doch im Umkehrschluss,dass z.B. Herr Gauck, der ja schon zu DDR-Zeiten in den Westen reisen konnte und Vorteile hatte und diese auch jetzt wieder hat - nie zu den Verfolgten gehörte? Aber andererseits scheint Sie Herrn Gauck ja sehr zu schätzen. Olga

…………doch heute ein Ex-Pfarrer namens Hans-Jochen Tschiche (ehrlich gesagt ich kannte ihn bisher nicht)

Vielleicht hilft dir das weiter.

„Aufbruch 89 - Neues Forum“ - Gründung des Neuen Forum am 9. September 1989 in Grünheide:
Zu den 30 Erstunterzeichnern gehörten Erika Drees, Bärbel Bohley, Katja Havemann, Sebastian Pflugbeil, Hans-Jochen Tschiche u.a..
Der Aufruf leitete die politische Wende in der DDR ein.

Ach ja, der künftigen Bundespräsidenten tritt dort nicht in Erscheinung.

Nein, es gab zuerst die Wendehälse, die ihr Schäfchen ins Trockene brachten und erst später mutierten sie zu der einen oder der anderen Art, je nachdem wie gut es ihnen gelungen war. Das ist wohl ein Unterschied.

Dieser Satz von mir war die nicht so ganz ernst gemeinte ironische Antwort auf die etwas sehr oberflächliche Bemerkung von loretta.

Aber Du hast Recht.
Es gab in der DDR nicht wenige, die in irgendeiner Form unter dem Regime gelitten haben. Davon gab es wieder welche, die sich geschlagen gaben und welche die dagegen aufbegehrten und gegen das Regime angingen. Sie mussten dann dafür sehr oft grausam leiden und bis zum Schluss Einschränkungen hinnehmen.. Viele von ihnen sind jetzt glücklich und zufrieden, dass es diesen Staat nicht mehr gibt. Sie machen kein großes Theater darum und wollen auch nicht mehr daran erinnert werden.

Von denen die in der DDR passiv blieben und sich auch recht gut angepasst haben gibt es nun welche, die sich nach dem Mauerfall ganz plötzlich zu Widerstandskämpfern ernannten, obwohl davon bis zum Mauerfall nichts zu merken war. Als Beweis ihrer furchtbaren Drangsalierungen führen sie Dinge an, die Millionen Andere auch betrafen.
Siehst Du, und gegen diese selbsternannten Märtyrer habe ich eine Allergie, auch wenn sie sehr beeindruckend reden können.


@ senhora: Bei wikipedia existiert eine umfangreiche Dokumentation über Oppositionelle in der DDR. Unter den 27 Widerstandskämpfern aus kirchlichen Kreisen ist Herr Gauck auch nicht zu finden.
Das mag die Ursache sein, dass Herr Gauck gerade in Rostock und Umgebung nicht sehr geschätzt wird.

Die nachträgliche, eigene Heldenverehrung ist ja anscheinend eine spezifisch deutsche Eigenart. Auch nach der Nazi-Zeit waren alle Widerstandskämpfer und wussten von nichts.
Mich interessiert aber nach wie vor der Status Quo des neuen BP viel mehr als die alten DDR-Possen:
So z.B. ist ja verständlich und bekannt, dass Herr Gauck kein Kommunistenfreund ist. Wie wird er z.B. bei seinem ersten Besuch in China reagieren? Dieses Land beweist uns ja seit vielen Jahren, dass sowohl Kommunismus als auch Kapitalismus sehr erfolgreich agieren können. Wird Herr Gauck es schaffen, seine pastorale Zunge im Zaum zu halten, damit er nicht unsere Unternehmen vergrämt oder gar die Bemühungen unserer Kanzlerin torpediert, die ja versucht, in China Gelder locker zu machen, um Europa zu retten. Ich hoffe, dass Herr Gauck vorher ein entsprechendes Briefing erfährt und sich auch daran halten wird. Die vielen pastoralen Reden kann er dann ja im Inland halten, womit wir natürlich rechnen müssen, da seine bisherige Wanderprediger-Touren ja nicht mehr stattfinden werden (Nebenerwerb). Olga

danke senhora
über Deine Quelle bin ich auf eine Seite gestoßen (Antrag Demokratie jetzt vom Runden Tisch 1989/90,,)welche ich schon lange gesucht habe,,

außerdem geriet ich auf die HP der Lengsfeld,,,und wurde sofort an olgas obigen Beitrag erinnert,,hat sie gut beobachtet.

ja so isses, justus hat recht wenn er feststellt: "Von denen die in der DDR passiv blieben und sich auch recht gut angepasst haben gibt es nun welche, die sich nach dem Mauerfall ganz plötzlich zu Widerstandskämpfern ernannten,,"

stimmt, aber sag das Denen mal ins Gesicht, die vergessen spontan ihre gesamte gute soz. Erziehung *g*

hugo

Ich habe Wikipedia bemüht und nichts Schlimmes über Frau Lengsfeld gelesen.

Wegen Protestes gegen die Stationierung sowjetischer Atomraketen in der DDR wurde sie aus der SED ausgeschlossen. Vor dem Zusammenschluss BRD und DDR war sie in einigen Oppositionsgruppen tätig.

Ich verstehe warum Hardliner etwas gegen Frau Lengsfeld haben. Der Grund dürfte ähnlich liegen wie bei der Abneigung Linker gegen Gauck. Man kann im Internet nachlesen wenn man interessiert ist. Vielleicht kann aber einer der DDR Kenner sagen was sie verbrochen hat?

Vera Lebgsfeld

Ciao
Hobbyradler

Sie hat nix weiter verbrochen, als daß sie ein wenig am untergang der DDR mitgewirkt hat.
Das ist für eine bestimmte seite hier der grund, alle diese leute mit dreck zu bewerfen und den versuch nachträglicher diffamierung zu unternehmen.
Das der ex ehemann, diese frau eiskalt an die stasi verraten hat ist dabei nicht erwähnenswert, das war doch einer von den guten.