Innenpolitik Die Autoindustrrie
Einige deutsche Firmen planen, ihre Fuhrparks mit E-Autos nicht mehr über Tesla zu decken.
Das könnte irgendwann negative Auswirkungen auf Grünheide haben, was ich dann für diese ostdeutsche Region schon sehr bedauerlich empfände. Olga
Das ist nicht nur geplant, einige haben das bereits umgesetzt.
Als ich vor 1,5 Jahren meinen letzten Firmenwagen aussuchen durfte, standen mir 3 Diesel und 3 Autos zur Auswahl. Es war auch vorgesehen den Mitarbeitern die E-Autos wählen zu Hause eine Tanksäule zur Verfügung zu stellen.
Da ich mich mit Autos nur dann befasse wenn ich eines auswählen muss, dauert dieser Prozess entsprechend lang. Dann kam noch Urlaub dazu und so vergingen 4 Wochen vom ersten Sichten der KFZ-Liste bis zum erneuten Aufruf. Ich staunte nicht schlecht als ich feststellte, dass alle E-Autos aus der Liste verschwunden waren und diese durch Diesel-KFZs ersetzt wurden.
Später habe ich dann auch erfahren weshalb. Wir sind ein Unternehmen mit überproportional viel Außendienst und gefahrenen Langstrecken und da gab es wohl reichlich Probleme. Hinzu kamen überproportional viele Probleme mit den Werkstätten. O-Ton unseres Fuhrparkleiters: die meisten Werkstätten waren damit überfordert.
Kollegen die ein E-Auto gewählt hatten und lange Strecken fahren müssen, die ärgern sich weil im Job lange und/oder relativ viele Tankzeiten suboptimal sind. Und je nach Witterung schaffen es die Autos noch nicht einmal mit einer Tankladung 400 km am Stück. Das ist für uns inakzeptabel.
Ich vermute, dass das auch der Grund ist weshalb inzwischen diverse Firmen wieder darauf verzichten.
Natürlich wird sich manches noch entwickeln, aber wer kann schon sagen, wie lange es dauert wann wesentliches erfunden wird und andere Verhältnisse eintreten.
Im St wurde da schon behauptet aber::
Derzeit kommen täglich neue Meldungen von der E-Auto-Front. Wir werden sehen, dass Verbrenner bald nur noch Ladenhüter darstellen werden. Oktober 21
oder:
Der Wandel wird jetzt sehr schnell gehen, denn wer will denn heute noch einen Verbrenner kaufen, wenn er weiß, dass diese sehr bald dramatisch an Wert verlieren werden? Ich jedenfalls kann niemanden verstehen
Es kam eben etwas anders.
lupus
Als ich noch berufstätig war, hatte ich selbst für einige Jahre ein Firmenfahrzeug - es war Bestandteil meines Gehaltes; 1% vom Listenpreis musste versteuert werden.
Kollegen die ein E-Auto gewählt hatten und lange Strecken fahren müssen, die ärgern sich weil im Job lange und/oder relativ viele Tankzeiten suboptimal sind. Und je nach Witterung schaffen es die Autos noch nicht einmal mit einer Tankladung 400 km am Stück. Das ist für uns inakzeptabel.
Ich vermute, dass das auch der Grund ist weshalb inzwischen diverse Firmen wieder darauf verzichten.
Aber 400 km am Stück bin ich natürlich nicht täglich gefahren.
Und Tankpausen waren damals schon nicht sehr beliebt - ich hatte Kollegen, die konnte man nur zum Stop bringen, wenn sie eine Toilette aufsuchen mussten.
Welches Beförderungsmittel wir benützen war bei uns anders eingeteilt und lag auch in der persönlichen Entscheidung:
Ich hatte eiine Bahncard 100 - die verwendete ich bei mehrtägigen Reisen, wo es mir auch wichtig war, im Zug vorher und hinterher zu arbeiten (also Besuche aufbereiten, Berichte verfassen usw.). Oder wir mieteten im Zug ein Abteil für z.B. 2 Personen und konnten dort ungestört unser Meeting abhalten.
Ab 500 kam konnten wir das Flugzeug benützen, auch weil dann Ein-Tages-Reisen möglich waren und somit Hotelkosten gespart werden konnten.
Wenn wir mit mehr Kollegen eine Dienstreise durchführten, nahmen wir das Auto, auch weil wir uns bei längeren Strecken am Steuer ablösen konnten.
Mein Dienstfahrzeug konnte ich auch privat nutzen - zur damaligen Zeit hatte ich auch kein eigenes Fahrzeug angemeldet. Allerdings fuhr ich nie in Urlaub mit dem Auto o.ä.
Aber hier hat sich vieles geändert. Da weltweit das E-Fahrzeug auf dem Vormarsch ist und Deutschland mittlerweile mehr Fahrzeuge exportiert als im eigenen Land verkauft (bzw. mehr Fabriken im Ausland hat,die für die grossen Umsätze sorgen), ist die Transformation in vollem Gange.
DAs hängt auch mit unserem demografischen Faktor zusammen. Eine vegreisende Gesellschaft kauft nicht alle paar Jahre ein neues Auto - man fährt nicht mehr so viel und hofft, dass ein älteres noch länger fahrtüchtig bleibt.
Deshalb wundere ich mich so oft bei diesem Thema, warum sich einige so sehr darüber aufregen, wenn in ca 10Jahren das Aus für den Verbrenner käme.
Planen die meisten von uns wirklich, in dieser Zeitspanne sich noch ein neues Auto zuzulegen - wenn wir uns dann evtl. dem 90. Geburtstag nähern?
Olga
Aber hier hat sich vieles geändert. Da weltweit das E-Fahrzeug auf dem Vormarsch ist und Deutschland mittlerweile mehr Fahrzeuge exportiert als im eigenen Land verkauft (bzw. mehr Fabriken im Ausland hat,die für die grossen Umsätze sorgen), ist die Transformation in vollem Gange.
DAs hängt auch mit unserem demografischen Faktor zusammen. Eine vegreisende Gesellschaft kauft nicht alle paar Jahre ein neues Auto - man fährt nicht mehr so viel und hofft, dass ein älteres noch länger fahrtüchtig bleibt.
Deshalb wundere ich mich so oft bei diesem Thema, warum sich einige so sehr darüber aufregen, wenn in ca 10Jahren das Aus für den Verbrenner käme.
Planen die meisten von uns wirklich, in dieser Zeitspanne sich noch ein neues Auto zuzulegen - wenn wir uns dann evtl. dem 90. Geburtstag nähern?
Olga
Das E-Auto wird so lange nicht flächendeckend eingesetzt werden können, so lange sowohl Fahrstrecke als auch Tankmöglichkeiten ein Problem darstellen. Bahn und Flugzeug sind nicht wirklich einen Option und Skype bzw. Teams auch nicht immer eine Alternative.
Gewerbliche Halter besitzen zwar nur ca. 12% des Pkw-Bestandes in Deutschland. Bei den PKW-Neuzulassungen im Jahr 2024 waren jedoch über 2/3 auf diese zurückzuführen. Damit gewährleisteten vor allem die gewerblichen Halter das Wachstum auf dem PkW-Markt in Deutschland.
Im Moment sind die gewerblichen Halter bei Hybrid- oder reinen E-Autos die Vorreiter, fragt sich nur wie lange noch.
Sinnvoll sind sie bei allen die die Autos auf Kurzstrecken einsetzen müssen. Z.B. die Pflegedienste, Postzusteller usw. Aber all die, die Langstrecken fahren müssen, die überlegen sich das wieder. Wie gesagt, das Unternehmen für das ich arbeite wollte diesbezüglich umstellen, hat sehr schnell die Probleme zu spüren bekommen und wieder eingestellt und bis heute nicht wieder aufgenommen.
Ich bin mir sicher, so bald die E-Autos zumindest ähnlich effektiv sind wie Verbrenner, wird man das wieder angehen. Schon alleine aus Imagegründen. Derzeit sieht man wohl keinen Nutzen für das Unternehmen
Und was uns "Oldtimer" angeht. Nun, in 10 Jahren gedenke ich noch Auto zu fahren - sofern mir keine Krankheit dazwischen kommt. Nicht alle die sich hier tummeln sind bereits 80 und darüber.
Ich vertrete hier eine andere Meinung als Sie, auch weil ich vermutlich sogar als Beifahrerin seit fast 3 Jahren eigene und gute Erfahrungen mit E-Autos mache.
Und was uns "Oldtimer" angeht. Nun, in 10 Jahren gedenke ich noch Auto zu fahren - sofern mir keine Krankheit dazwischen kommt. Nicht alle die sich hier tummeln sind bereits 80 und darüber.
Aber darüber werde ich nun nicht mehr im Detail diskutieren, habe aber eine Frage an Sie:
Was sollen diejenigen machen, die doch schon z.B. Mitte 70 und älter sind und wenn es dann in 10 Jahren keine Verbrenner mehr gibt? Wie sollen die disponieren - natürlich immer vorausgesetzt, die Menschen sind medizinisch überhaupt noch in der Lage, autozufahren. Das kann ja alles schon früher anders eintreten, als man es sich heute so vorstellt....
Über Menschen, die Pläne machen, lacht der liebe Gott gar herzlich... Olga
Ich vertrete hier eine andere Meinung als Sie, auch weil ich vermutlich sogar als Beifahrerin seit fast 3 Jahren eigene und gute Erfahrungen mit E-Autos mache.
Aber darüber werde ich nun nicht mehr im Detail diskutieren, habe aber eine Frage an Sie:
Was sollen diejenigen machen, die doch schon z.B. Mitte 70 und älter sind und wenn es dann in 10 Jahren keine Verbrenner mehr gibt? Wie sollen die disponieren - natürlich immer vorausgesetzt, die Menschen sind medizinisch überhaupt noch in der Lage, autozufahren. Das kann ja alles schon früher anders eintreten, als man es sich heute so vorstellt....
Über Menschen, die Pläne machen, lacht der liebe Gott gar herzlich... Olga
Na ja, die Meinung hat eher die Firma für die ich arbeite - und auch wenn das nicht Siemens oder Mercedes ist, der Konzern hat weltweit immerhin ca. 90.000 Mitarbeiter und ist sehr gut aufgestellt. Ich denke, unser Fuhrparkt hat das Für und Wider gut überdacht. Zumindest so wie das aktuell läuft ist es für dieses Unternehmen unattraktiv. Unternehmen mit ähnlicher Struktur werden das auch so sehen.
Ich habe aber durchaus die Hoffnung, dass sich noch einiges verbessern wird. Das muss es auch.
Aber zu Ihrer Frage: Im Moment kann niemand disponieren weil wir nicht wissen wie sich alles in 10 Jahren entwickelt hat. Aber ich würde das pragmatisch sehen weil kaum jemand Ü80 und älter noch Strecken von 400km und mehr an einem Stück fahren wird (und sehe das für mich ebenso weil ich davon ausgehe, dass ich in 10 Jahren auch keine Langstrecken mehr fahren werde) und deshalb ohne zu jammern ein E-Auto kaufen. Problematisch ist es doch für die jungen Menschen und die Geschäftsleute. Und das sind die, die die Mehrheit der PKW-Halter darstellen. Oder irre ich hier?
Ihr Hinweis bezüglich Pläne und dem Lachen des lieben Gottes ist mir mehr als bewusst. Mir wurde das vor 5 Jahren quasi schlagartig klar gemacht. Wir kommen dennoch nicht darum herum uns Gedanken über die Zukunft zu machen sofern wir nicht nur Getriebene sein wollen. Deshalb, planen wir und halten uns (hoffentlich) so flexibel, dass wir mit dem was wir nicht beeinflussen können gut umgehen können.
Bei jungen Menschen, vor allem denen, die z.B. in Städten leben,geschieht seit Jahren eine grosse Veränderung.Die haben zwar alle den FS, da dieser seit Jahrzehnten zur "Allgemeinbildung" gehört, aber ein eigenes Auto ist nicht mehr so interessant.
Die Enkel meines Freundes haben keinerlei Interesse an einem eigenen Auto (obwohl der Opa das sogar bezuschussen würde). Sie fahren vorwiegend mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln, derer es in München ja viele gibt.
Warum auch? Wenn sie dann in einer Stadt stundenlang nach einem Parkplatz suchen müssen? DAs geht doch alles mit Fahrrad, U-Bahn, Bus, S-Bahn usw. einfacher, billiger und bequemer und dann ist nach feuchtfröhlichen Abenden auch immer noch eine Taxifahrt drin.
Mir gefallen auch die Lastenräder, wenn hinten dann fröhliche Kinder sich kutschieren lassen. Kürzlich erlebte ich bei strömendem Regen eine bereits sehr nass gewordene Mama mit, die dann von hinten auch noch gefragt wurde, ob sie jetzt nass wird (die Kinder waren ja gut eingepackt).
Da ändert sich vieles und wenn doch mal ein Auto,dann gibt es Carsharing usw.
Sogar bei uns in der Gemeinde gibt es diese Unternehmen, obwohl hier noch teilweise eine 4-köpfige Familie über 4 Autos plus Motorrad plus Fahrräder verfügt.
Deshalb denke ich,dass es ein guter Ansatz ist, wenn sowieso eine Neuanschaffung erforderlich wird, diese von Grund auf zu überdenken und immer ins Kalkül zu führen,dass in anderen Ländern, wo E-Autos seit längerem völlig normal sind, die Leute auch nicht automatisch dümmer sind als wir.
Aber in einer rapide älter werdenden Gesellschaft ist das grösste Problem,dass der Veränderungswille nicht mehr stark vorhanden ist; also auch die Neugierde fehlt, sich auf etwas neues einzulassen.
Leute im fortgeschrittenen Alter fahren heute schon nur noch Kurzstrecken und meist auch solche, die ihnen bekannt sind. Urlaubsfahrten dürften sich entweder erledigt haben,bzw. wird das Flugzeug genommen oder der Bus.
Und sobald die Nachfrage nach E-Autos steigt, wird es diese auch als Kleinwagen geben. Das empfinde ich als das grössere Problem,dass es meist grosse SUV-Fahrzeuge sind ,die entsprechend teuer sind.
Mein Freund tauschte vor ca 3 Jahren bei seinem BMW-Händler seinen Benziner ein und liess sich auf das Experiment E-Auto ein - und er ist rundum zufrieden und versteht insbesondere diejenigen nicht, die gegen E-Autos sind, obwohl sie keine Erfahrung damit haben.
Ich fahre eine 20 Jahre altes kleines Auto. Da meine jährliche Fahrtleistung aber nur noch ca 3000 km beträgt und das Auto auch regelmässig in der Werkstatt begutachtet wird, hoffe ich,dass keine Neuanschaffung mehr erforderlich wird in einem Alter, wo andere an Rollstühle denken. Olga
Toll, wir schaffen LkW ab und transportieren nur noch mit dem Lastenfahrrad.
Und weil das Leben auf dem Land ohne brauchbare Transportmittel über größere Strecken nicht mehr sein soll - alle zurück in die Großstadt.
Also macht schon mal ein bischen Platz, rückt weiter zusammen - wir kommen..!
Die oft als so positiv, vor allem von Laien diskutierten Effekte greifen wohl nicht. Eine Verbesserung der Auslastung wurde erst nach ein paar Jahren gesehen.
Der Autoverzicht , wo es denn zu verkraften ist , oder die Ausleihe haben ja eben gerade eine reduzierende Wirkung auf die Auslastung.
lupus
Toll, wir schaffen LkW ab und transportieren nur noch mit dem Lastenfahrrad.
Und weil das Leben auf dem Land ohne brauchbare Transportmittel über größere Strecken nicht mehr sein soll - alle zurück in die Großstadt.
Also macht schon mal ein bischen Platz, rückt weiter zusammen - wir kommen..!
Ähnliche Gedanken hatte ich auch. Ohne Auto hier draußen ist das Leben bedeutend schwieriger.
Ich hatte gehofft, dass die großen Lebensmittelläden auch hier anfangen zu liefern, aber bisher tut sich da nichts. Nachdem wir jetzt in Mecklenburg (eine sehr schöne Gegend) unterwegs waren, habe ich allerdings eingesehen, dass wir gar nicht so ländlich wohnen.
Wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin, denke ich so manches Mal, warum kann man nicht viel mehr auf die“ Schienen verlegen“. Da fährt Wochentags ein Lastwagen hinter dem anderen. 😏 Ich weiß die Bahn schafft das nicht.
Ich musste mir ein neues Auto ( Gebrauchtwagen ) kaufen. Ich habe wieder einen Benziner genommen. E-Autos sehe ich (noch) kritisch, solange die Umwelt in den Länder in denen Lithium und Kobald abgebaut wird zerstört wird und auch keine Rücksicht auf die Gesundheit der Menschen genommen wird. 😳
Meine Töchter leben sehr umweltbewußt, sind viel mit Fahrrad (auch Lastenfahrrad) unterwegs, aber ohne Auto kommen auch sie nicht aus. Es hängt immer davon ab wo man wohnt.
LG Heidrun