Innenpolitik Die Ausländerlücke (Spiegel)
[...]Oh, ist dein Google kaputt?
Im Osten existieren keine wirklichen Großunternehmen, keine großen Forschungszentren, keine relevanten Verwaltungseinrichtungen, wie Bundesgerichte, Ministerien usw.
[...]
Bundesarbeitsgericht
Forschungsstandort Sachsen
Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt
das hat keine fünf Minuten gedauert. Ministerien sind logischerweise in Berlin angesiedelt. Oder was erwartest du sonst?
Es gibt hier im Forum einen thread über "Selektives Lesen, Hören, Sehen", der ist wirklich hilfreich.
det
... der Exodus der "Fachleute" aus der DDR erfolgte schon viel früher und permanent; deshalb wurde m.W. auch die Mauer gebaut, um dieser Abwanderung Einhalt zu gebieten.
Nach der sog. Wiedervereinigung ging und geht das aber so weiter.
Eine absolut richtige Feststellung!
Vom Aderlass vor dem Mauerbau erholte sich die DDR nie ganz, allzumal wichtige Ressourcen in einer missgünstigen Umgebung fehlten.
Man könnte nun noch beurteilen wo die ausgewanderten Fachleute Werte und Gewinne geschaffen haben.
lupus
Noch eine Bemerkung zu Karl.
Wenn ein Einwanderer mit vorhandenen gesuchten Fachkenntnissen anstatt 80% auch 100% verdienen kann, was vermutest du wohin er gehen wird ?
Übrigens gibt es hier eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Medizinern aus den östlichen Ländern. Meine Hand operierte erst kürzlich ein Tscheche.
@mausschubser
Im Grunde hat die flapsige Art Deines Beitrages nicht wirklich eine seriöse Antwort verdient.
Dass es eine Reihe dieser Ansiedlungen im Osten gab, ist doch unbestritten, und wurde von mir auch gar nicht in Abrede gestellt. Das waren zwar Schritte in die richtige Richtung, sie waren aber zu kurz, zu kleinherzig, zu hasenfüßig.
Was die Bundesministerien betrifft:
6 von ihnen haben nach wie vor ihren Hauptsitz in Bonn, und zwar die Ministerien für
- Gesundheit
- Ernährung und Landwirtschaft,
- Umwelt, Naturschutz und Nuklearsicherheit,
- Bildung und Forschung,
- Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
und auch das Bundesverteidigungsministerium residiert wie gehabt auf der Hardthöhe.
Wenn sie schon nicht in der Hauptstadt sind, dann können sie auch überall in Deutschland arbeiten. Weshalb also kein Umzug in den Osten?
Das Bundesarbeitsgericht in meiner Heimatstadt Erfurt ist mir aufgrund verwandtschaftlicher Beziehung zu einem Mitarbeiter dort ein wenig bekannt. Der Umzug von Kassel nach Erfurt erfolgte im Jahr 1999 auf Beschluss der "Föderalismuskommission".
Soweit so gut.
Typisch aber ist folgendes Merkmal:
Sowohl die Päsidentin des BAG, als auch der Vizepräsident, und selbst die Pressesprecher stammen samt und sonders aus den Alten Bundesländern. Ebenso, bis auf eine einzige Ausnahme, alle Richter und Vorsitzenden Richter. Quelle. Und das im Jahr 28 der "Deutschen Einheit".
Tja, warum antwortest du dann, wenn mein Beitrag keine Antwort verdient hätte? Ich dagegen kann noch etwas hinzufügen:
Das offenbart ein eigenwilliges Rechtsverständnis, oder? Du möchtest, daß Firmen unter Strafandrohung dazu gezwungen werden, sich in bestimmten Gebieten anzusiedeln. Das hört sich nach einer Idee von vor 1989 an. Soll das eine Rückkehr zur Planwirtschaft werden?[...]
Was hindert denn bspw. die Regierung daran, Festlegungen zu treffen, dass sämtliche DAX-Unternehmen ihre künftigen Neuinvestitionen im Osten zu tätigen haben. Das Bundesministerium für Wirtschaft fördert und lenkt diese Entwicklung, und sanktioniert gleichzeitig Zuwiderhandlungen. Gleiches auf dem Gebiet der Forschung.
det
Wandersmann, dass die von dir angeführten Ministerien ihren Hauptsitz in Bonn haben, erklärt sich doch schlicht und einfach aus der Tatsache, dass sie noch von der Zeit, als Bonn Bundeshauptstadt war, erhalten geblieben sind. Die hat man nicht alle nach Berlin verlegt, denn sie alle umzuverlegen, hätte erstens noch mehr Geld gekostet, und zweitens vermute ich, es ging auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen in Bonn, damit die Stadt nicht völlig brachliegt nach dem Hauptstadtwechsel.
Deshalb wäre es auch kontraproduktiv gewesen, sie sonstwohin, also vielleicht in den Osten, zu verlegen, wenn überhaupt, hätte man sie gleichermaßen nach Berlin verlegt wie die anderen Ministerien, aber . . . s.o..
Hier noch ein Artikel, den ich dazu gefunden habe: Bonn bleibt Bonn und Berlin bleibt Berlin
@ mausschubser
Dass das Einzige, was Dir zu diesem Thema einfällt, das Schlagwort "Planwirtschaft" ist, rechne ich mal Deiner Fantasielosigkeit zu.
Dass solch restriktive Maßnahmen in der Bundesrepublik nicht mal angedacht, oder gar in Angriff genommen werden, zeigt doch nur, das ein zweifellos vorhandener politischer Wille, positive Veränderungen herbeizuführen, mit den ökonomischen Zwängen des Kapitalismus' kollidiert., der Fortschritte an dieser Stelle verhindert. Wir könnten längst viel weiter sein.
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Was hindert denn bspw. die Regierung daran, Festlegungen zu treffen, dass sämtliche DAX-Unternehmen ihre künftigen Neuinvestitionen im Osten zu tätigen haben. Das Bundesministerium für Wirtschaft fördert und lenkt diese Entwicklung, und sanktioniert gleichzeitig Zuwiderhandlungen. Gleiches auf dem Gebiet der Forschung.Ich denke, Wandersmann, solche Forderungen sind Ihrer nicht würdig, der Sie doch ein recht kluger und vermutlich auch nachdenklicher Diskutant sind.
Wir leben nun mal nicht in einer Planwirtschaft, wo ein Bundesministerium den Unternehmen, die sich - bei den Dax-Unternehmen - im Besitz von Aktionären befinden, vorschreiben kann, wo diese sich anzusiedeln haben.
Wie praktikabel wäre es z.B., wenn lange eingeführte Firmen wie z.B. Bayer, BASF, BMW. Mercedes, Volkswagen usw. ihre Zelte im Westen mit Millionen Mitarbeitern abzubrechen hätten, um neu im Osten anzufangen (was übrigens viele Jahre dauern würde, bis es realisiert ist).
KÄme eine solche Forderung, würden die meisten Firmen, die alle international tätig sind, ihre Zelte generell hier abbrechen und in Länder gehen, wo die meisten Kunden sitzen und zwar solche, die auch die Zukunft versprechen, als mehrheitlich jünger sind als im vereinten, vergreisenden Deutschland.
ES ist sicherlich einiges sehr falsch gemacht worden als sich die DDR der BRD angeschlossen hatte und es wird nach wie vor dauern, bis man hier von einer "Wiedervereinigung" sprechen kann (obwohl ja dieses Wort in sich auch nicht richtig ist, wenn sich zwei konträre Systeme "vereinigen", machen sie dies ja nicht "wieder").
Aber die Fehler wurden auf beiden Seiten begangen: die einen hatten zu hohe, oft nicht realisierbare Wünsche, Forderungen und Vorstellungen - die anderen nützten Notlagen aus - beide hatten einfach keine Ahnung, wie dies schnell funktionieren soll.
Aber es hat sich doch auch vieles getan (ausser den wunderschön sanierten Städten). Es gibt eine junge Generation, die viel Nutzen daraus zieht und die DDR nur noch aus den Erzählungen ihrer Altvorderen kennt). Warum nicht auch mal das betonen, was gut läuft und immer nur darauf hinweisen, was man in der Vergangenheit hätte besser machen können? Olga
Nun, es ist doch ganz einfach. Es braucht keine Fantasie um zu sehen, wohin restriktive Maßnahmen führen. Die endeten mit dem "antifaschistischen Schutzwall" und das Experiment will wohl kaum jemand wiederholen. Das kapitalistische System hat zweifellos Nachteile, aber es brauchte keinen Schutzwall. Ich verstehe nicht, warum die BRD die gesetzliche Grundlage in Richtung eines gescheiterten Vorbilds ändern sollte.
det
Aus dem Spiegelzitat:
"Die Zunahme an Fachkräfteengpässen war im Osten am höchsten",
Noch eine Bemerkung dazu:
Wenn es nach den Verhältnissen in meiner Verwandschaft bei jungen Leuten geht ist das logisch
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Das muß durch die anzulernenden Handwerker eben ausgeglichen werden.
lupus
Ein kleines, nicht sehr erfolgreiches Land (DDR) schliesst sich einem anderen, grossen und erfolgreichen Land (BRD) an, erwartet aber nach Jahrzehnten der gigantischen Investitionen und Reparationsarbeiten mehrheitlich durch das grössere Land (BRD) nun eine Änderungen der Strukturen, die dem Land DDR beim Beitritt bekannt waren und die diese auch anerkannten, weil sie sonst dem Beitritt nicht zugestimmt hätten, oder?
Da sollen dann also jahrzehntelang eingeführte und etablierte Standorte wie Ludwigshafen, Leverkusen, Wolfsburg, Stuttgart, München usw. eliminiert und im Osten wieder neu aufgebaut werden. Warum? Um Gerechtigkeit herzustellen?
Wenn dann diese Unternehmen nach dem Umzug mehrheitlich das eigene, westliche Personal mitnehmen wollen, gehen die Beschwerden hurtig weiter, weil dann wieder die westliche Dominanz an den Pranger gestellt wird.
Ganz abgesehen davon, dass die Eigentümer der DAX-Unternehmen, die Aktionäre, dieser Forderung nie zugestimmt hätten oder zustimmen würden, wäre es das Aus der Grossindustrie in Gesamtdeutschland.
Warum bemühten sich die Länderregierungen in den ostdeutschen Ländern nicht gezielter, z.B. Unternehmen wie Google, Microsoft, Amazon usw. in ihre Regionen zu ziehen, d.h., ihnen attraktive Angeboten zu machen usw.? Auch diese Unternehmen siedelten sich u.a. in Bayern an und arbeiten hier höchst erfolgreich.
Aber warum sprechen wir eigentlich nicht endlich mal und ausdauernd über alles, was mittlerweile gut bis sehr gut klappt? 'Warum beschränken wir uns immer wieder darauf, was anfangs schlecht lief und bis heute evtl. so empfunden wird, wenngleich hier sicher auch individuelle, menschliche Schicksale einfliessen, für die kein "Staat", Politiker oder was auch immer verantwortlich gemacht werden kann?
Vielleicht sollten wir die nächsten 30 Jahre dazu benützen, das Positive herauszustellen und wir alten Leute können daran mitarbeiten, so lange uns noch die Zeit gegeben ist, dies zu tun. Olga