Innenpolitik Die AfD Segen für die deutsche Parteienlandschaft!?

Man mag sie mögen oder auch nicht, aber zweifellos bringt die AfD Bewegung in die verkrustete Parteienlandschaft Deutschlands.
Die beiden Volksparteien CDU/CSU und SPD können sich nicht mehr auf ihren Lorbeeren ausruhen und sind mehr und mehr dazu gezwungen Dreierbündnisse einzugehen. Dass auch die Furcht der Volksparteien vorherrscht, nicht mehr der nächsten Bundesregierung anzugehören, macht die Sache besonders spannend.
Sigmar Gabriel , sieht seine große Chance Bundeskanzler zu werden, muss aber konstatieren, dass die SPD in Berlin von allen Parteien die grössten Stimmverluste hinnehmen musste. Trotzdem hat er das Ergebnis als Erfolg gefeiert.
Die Bundeskanzlerin schließlich sieht sich genötigt, Fehler einzugestehen, vor ein paar Wochen noch undenkbar.
Es genügt nichtmehr, die AfD zu verteufeln, die etablierten Parteien haben gelernt, dass sie sich inhaltlich mit dieser Partei auseinandersetzen müssen.
Andererseits muss die AfD beweisen, dass sie mehr drauf hat, als Ablehnung gegen die Flüchtlingspolitik.
Nutznießer von der AfD, auch wenn sie es nicht zugeben werden, sind die kleineren Parteien Linke, Grüne und FDP, die jetzt ihre Chance sehen verantwortlich in den Bundestag einzuziehen. Ein Dankesschreiben an die AfD wäre eigentlich fällig .
Zu guter Letzt: die Wahlbeteiligung hat sich in allen Landtagswahlen erhöht!
Gutkarl

Andererseits muss die AfD beweisen, dass sie mehr drauf hat, als Ablehnung gegen die Flüchtlingspolitik.

daran habe ich aber große Zweifel. Denn wenn sie ihre kruden Wahlprogramme ( wobei Bundeswahlprogramm von Landeswahlprogrammen abweichen) durchsetzen, dann werden ihre Wähler merken,was das für windige Typen sind.
Da sie aber von allen Parteien geschnitten werden, haben sie auch kaum Spielraum etwas zu bewegen.Die Personaldecke ist dünn und von gegensätzlichen Typen durchsetzt.Wenn es nun noch die Medien schaffen, sie nicht in die Märtyrerecke zu stellen...dann werden sie sicher dort enden, wo sie hin gehören.

Ich gebe Ihnen Recht, zumindest teilweise, mit dem,was Sie hier schreiben, weil ich auch sicher bin, dass Sie vorher überlegt haben, bevor Sie zu den Tasten griffen (ist ja heute nicht mehr alltäglich dieser gute Stil).
Aber mit dem DAnkschreiben sollten die "kleinen Parteien" schon warten, bis in mehr als einem Jahr der neue Bundestag gebildet wurde, je nach entsprechender Farbsymphonie.
Gestern sah ich Markus Lanz. Einer seiner Gäste war ein früherer SPD-Mann aus dem Ruhrpott, der seit neuestem Mitglied der AfD ist. Er musste ein mittleres Diskussionsfeuer aushalten, was ihm auch vorher bekannt gewesen sein dürfte.
Letztendlich stellte sich aber schon raus, dass er auch deshalb der SPD Servus sagte, weil die ihm nie einen höheren Parteiposten angeboten hatten (vermutlich war er immer ein wenig unbequem und passte nicht in das Genossen-Schema). Jetzt wird er dank der AfD zu Talkshows eingeladen, mit der Welt und SZ führte er Interviews - er fühlt sich sichtlich wohl in dieser neuen Rolle, bedenkt aber wohl nicht ,dass damit schon bald Schluss sein kann, wenn die Medien das Interesse verlieren. Und auch wie es dann bei der AfD für ihn weitergeht, dürfte nicht absehbar sein.
Ich fand nur, dass dieser Parteiwechsel aus persönlichen Gründen nicht die Garantie bieten wird, dass der Einzelne damit die Welt retten kann - wovon auch immer. Olga

Da sie aber von allen Parteien geschnitten werden, haben sie auch kaum Spielraum etwas zu bewegen.

Das sehe ich nicht so, zumindest haben schon einige (aktuelle und künftige) Oppositionspolitiker signalisiert, dass sie künftig mit der AfD reden werden. Landespolitik ist ja auch schließlich etwas anderes als Bundespolitik und vielleicht findet man in einigen Punkten Gemeinsamkeiten.

Gutkarl

Ich gebe Ihnen Recht, zumindest teilweise, mit dem,was Sie hier schreiben, weil ich auch sicher bin, dass Sie vorher überlegt haben, bevor Sie zu den Tasten griffen (ist ja heute nicht mehr alltäglich dieser gute Stil).
Olga

Vielleicht konnte ich das aus Ihren Zeilen nicht rauslesen, aber mich würde doch interessieren, worüber Sie anderer Meinung sind.

Übrigens: Danke für die Blumen

Gutkarl

Berlin wird den Anfang machen. Aufgrund der dort speziellen Parteikompetenz werden AfD-Leute in die Bezirkstage einmarschieren, weil sie wahltechnisch die meisten Stimmen erhalten haben. Immerhin handelt es sich bei diesen Berliner Bezirken (z.B. Pankow, Neukölln, Steglitz usw.) um Vororte mit jeweils mehreren Hunderttausenden von Menschen; also grössere Ansammlungen als z.B. westdeutsche Städte.
Es ist auch nicht demokratisch, wenn mit einer Partei, die solche Wahlerfolge erzielte, "nicht gesprochen" wird. Und die Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat uns auch immer gezeigt, dass sich Parteien schneller entzaubern, wenn sie Verantwortung übernehmen müssen. Das dürfte auch einer der hintersinnigen Gründe sein, weshalb die AfD nach wie vor betont, sie sähe sich in der Opposition, wo sie dann mit ihren Parolen rumbrüllen , aber auf Problem-Lösungen verzichten kann. Olga

Hier irrt Fr. Olga. In Steglitz hat die CDU die Mehrheit mit 42.4 %, gefolgt von der SPD. AFD ist an 5. und FDP sind an letzter Stelle. Wollte ich nur richtig stellen.
Heddy.

Na, na, na...... der Segen bleibt in Deutschland immer noch den Kirchen vorbehalten!

ff

Na, na, na...... der Segen bleibt in Deutschland immer noch den Kirchen vorbehalten!

ff

Und was sagst Du zu dem Spruch, ein Regen ist ein Segen für den trockenen Boden?
Da hat die Kirche wohl nicht ihre Hände im Spiel, oder?

Gutkarl

Hier irrt Fr. Olga. In Steglitz hat die CDU die Mehrheit mit 42.4 %, gefolgt von der SPD. AFD ist an 5. und FDP sind an letzter Stelle. Wollte ich nur richtig stellen.
Heddy.

Ich habe mir mal das Wahlergebnis von Steglitz-Zehlendorf angesehen, demnach kommt die CDU dort auf 28,4 %.

Gutkarl