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Innenpolitik Der Streit um das Betreuungsgeld

dunkelgraf
dunkelgraf
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 29.04.2012, 18:50:35
Na gut, dann ziehe ich hier mit das "sorry" zurück.
hafel
hafel
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von hafel
Erzieher haben eine schlechte Anerkennung und ebenso eine sehr schlechte Bezahlung bei fehlenden Karrierechancen. Dabei müssen sie immer höhere Qualitätsstandards erfüllen. Es ist unterdessen überhaupt nicht mehr ungewöhnlich, dass Abiturienten nach einer 3-jährigen Ausbildung in diesem Job in Vollzeit so wenig verdienen, dass an eigene Kinder sehr lange nicht zu denken ist.

Nun buhlt die Nation um sie, da die Gemeinden und Städte den Gesetzesauftrag, Hortplätze zu schaffen, nachkommen müssen. Der verordnete Krippenausbau bis 3013 setzt Land und Kommunen unter Druck.

So locken manche Städte mit Schnupperwochenenden und mit reizvollen Stellen aus dem Elternurlaub.

Die derzeitige Ausbildungssituation spricht jedoch eine ganz andere Sprache. Es ist nicht gerade professionell, wenn die geringen Ausbildungskapazitäten in den Fachschulen für Sozialpädagogik erst dann erhöht werden, wenn der Kita - Ausbau bereits im vollem Gange ist. Bereits jetzt gibt es große Probleme eine Krankheitsvertretung zu finden. Viel zu spät und vor allem viel zu zögerlich kommt der Kita – Ausbau voran, denn der Fachkräftemangel war absehbar. Es wird also höchste Zeit, das Berufsbild endlich etwas aufzuwerten und den Stellenwert in der Gesellschaft zu geben, den es verdient.

Es nützt nichts gegen das Betreuungsgeld zu sein, wenn man nicht gleichzeitig mehr Engagement für die Ausbildung der Erzieher ist.

Hafel
Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 15.05.2012, 13:24:29
Nun buhlt die Nation um sie, da die Gemeinden und Städte den Gesetzesauftrag, Hortplätze zu schaffen, nachkommen müssen. Der verordnete Krippenausbau bis 3013 setzt Land und Kommunen unter Druck.


Lache, Hafel, bis 3013 kann das geschafft werden.
(Tippfehler, ich weiss, aber "ein bisschen Spass muss sein".)

Ich lese hier immer nur "mehr, mehr", "höher, höher",
man kann eine funktionierende Wirtschaft auch kaputtfordern.

Was das Betreuungsgeld betrifft, bin ich überzeugt, dass diese (eigentlich berechtigte) Forderung allein für Daheim-Erziehende die CDU in der NRW-Wahl viel Stimmen gekostet hat.
Auch nach dem Verfolgen der hiesigen Diskussion bin ich nunmehr der Ansicht,
man sollte diese Idee ad acta legen.
Der Steuerzahler kann die Folge-Forderungen nicht aufbringen.

MargArit


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olga64
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.05.2012, 14:48:34
Ganz so dürfte es sich nicht darstellen: die Herdprämie ist der dringende Wunsch der CSU, um deren erzkonservative alte männliche CSU-Mitglieder ruhig zu stellen und bei der Wählerklientel Leute dieser Couleur nicht zu verlieren. Viele sind es nicht mehr - aber leider immer noch vorhanden. Es geht sicher nicht nur um die Finanzierung dieser Herdprämie; Spätfolgen in bezug auf die armen Kinder, die in einer Art Isolationshaft vor dem Fernseher geparkt werden, während die Eltern die Herdprämie in Bier anlegen, sind hier noch nicht eingerechnet. Die Ungerechtigkeit, dass Wohlhabende diesen Betrag, der ja auch ihnen zusteht, für die Bezahlung eines Au-Pair-Girls verwenden, nicht berücksichtigt. Davon gibt es übrigens in Oberbayern viele, die sich jetzt ins Fäustchen lachen. Olga
Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.05.2012, 15:53:40
Deine Hinweise, Olga, sind ja richtig.

Auswüchse gibt es zu beiden Seiten.

Fordeerungen der CSU, wirken sich aber schon auf die CDU aus.

Vorhin hab' ich zufällig das unbeabsichtige Ende von Seehofers TV-Interview gesehen,
klare Worte waren das gegen Röttger, ich meine berechtigte.
LG MargArit
olga64
olga64
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.05.2012, 16:35:56
Unseren Seehofer muss man mit grosser Vorsicht geniessen. Es kann gut sein, dass er morgen schon anders spricht - dafür ist er berücksichtigt. Er befindet sich auch bereits im vorgezogenen Wahlkampf - er muss ja gegen den sehr beliebten Münchner Oberbürgermeister (SPD) antreten. Und da dürfte Seehofer und seinen Mannen so ziemlich alles recht sein, um zu stänkern oder Volkes Meinung nachzuplappern. Wir lachen viel über ihn hier in Bayern. Ich persönlich war noch nie CSU-affin und sehe diesem Theater-Stadl mit grossem Vergnügen zu. Olga

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gemella
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von gemella
als Antwort auf olga64 vom 15.05.2012, 16:41:20
Daß Bayern über Seehofer lacht, ist mir neu. Gelacht wurde vielleicht über Stoiber, aber immer mit dem Hintergrund, daß seine Leistung anerkannt wurde.
Seehofer ist ein Politiker, wie sie alle sind.Seine Sendung, die nachträglich ausgestrahlt wurde, war volles Kalkül von ihm und hatte auch die Wirkung, die von ihm erwartet wurde.
Also liebe Olga, schreib bitte nie wieder; wir in Bayern.................
fenna
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von fenna
als Antwort auf olga64 vom 15.05.2012, 16:41:20
Vor den Wahlen ist jede politische Partei ein Theaterstadel. Was die sich da so einfallen lassen ist schon allerhand.

Man sollte das mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen.

Und vor allem,- nichts glauben
hafel
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 15.05.2012, 16:41:20
Ich denke eher, dass Seehofer Angst davor hat, dass seine CSU in den Abwärtsstrudel gerät. "Sie können das alles senden", war nicht nur ein spontaner Medien Gag. Es war auch Abrechnung + Ansage zugleich --> so geht es nicht weiter!

Und ich denke, dass hier H. Seehofer sogar Recht hat, denn seine Kritik am Zustand von Schwarz-Gelb hätte kaum treffender ausfallen können.
Der endlose Streit blockiert die Regierungsarbeit hartnäckig. Und die NRW-Wahl ging für die CDU mit verloren, weil die Kanzlerin ihren "klugen Röttgen" mit seinen Rückzugsoptionen freien Lauf gelassen hatte. So eisern die Kanzlerin in Europa die Linie vorgibt, so watteweich löst sie die Dinge im eigenen Haus. Hier ist fast alles aus dem Ruder gelaufen.

Der "bayerische Löwe" gilt eben als unberechenbar, intrigant und m. E. auch als politischer Wendehals.
Somit taugt das ZDF –Interview nur für die Archive.

Hafel
olga64
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 16.05.2012, 12:53:10
Ich denke eher, dass Seehofer Angst davor hat, dass seine CSU in den Abwärtsstrudel gerät. "Sie können das alles senden", war nicht nur ein spontaner Medien Gag.


Und ich denke, dass hier H. Seehofer sogar Recht hat, denn seine Kritik am Zustand von Schwarz-Gelb hätte kaum treffender ausfallen können.


Hafel


Solche INterviews werden ja - sowohl im TV als auch Printform- vor Sendung autorisiert - das meinte Herr Seehofer mit dem Spruch, man könne es senden. Es gab ja ein Parallel-Interview dazu, wo er sich viel harmloser ausdrückte ( wurde im Bayerischen Rundfunk gesandt).
Er braucht keine Angst um einen Absturz der CSU zu haben - diese liegt derzeit bei 46% in den Umfragewerten. Die SPD in Bayern könnte es nur zusammen mit den Grünen und den Freien Wählern schaffen - aber bei beiden Parteien sieht es mehr als mies aus.
Und eine Kritik an Schwarz-Gelb von Herrn Seehofer ist ja lächerlich - er regiert ja in Bayern ebenfalls schwarz-gelb - die CSU ist ja kein Alleinherrscher mehr. Und das ist gut so. Olga

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