Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "der nächste bitte ..."

Innenpolitik "der nächste bitte ..."

Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf yuna vom 15.04.2013, 23:18:27
Dein Beitrag ist sehr ausführlich, yuna.

Bei allen Ausführungen wurde noch folgender, überaus wichtige, Punkt ausser Acht gelassen:

- die meisten HIV-Bezieher/innen sind entweder
a) Alleinerziehend,
b) Aufstocker (werden in den Statistiken der JC nicht aufgeführt)
c) über 50 Jahre alt. (fallen mit 57 J aus der Statistik raus)

AGs bevorzugen jedoch junge, dynamische, billige Arbeitskräfte.
- Alleinerziehende werden gemieden, da sie durch die Kinder nicht, wie von den AGs gewünscht, flexibel sind. Müssen sich aber natürlich bewerben sonst werden sie und ihre Kinder sanktioniert, es gilt nämlich bei HIV Sippenhaft.
- Aufstocker trifft dies genauso, auch sie sind nicht flexibel. Müssen sich aber, wenn sie einen Minijob (400€) haben, weiter bewerben, auch sie und ihre Familie werden sonst sanktioniert.
- Ü50-jährige sind den AGs zu teuer, da diese meisten eine oder mehrere hervorragende Ausbildungen vorweisen und langjährige Berufserfahrungen mit sich bringen.

Noch eine Tatsache:
es werden im Allgemeinen vermehrt Zeitarbeiten/Werksverträge angeboten. Diese bieten einen Std.-Lohn von 6 € bis 7 €. Überstunden werden lt. Arbeitsverträgen nicht bezahlt und auch nicht vergütet durch Freizeit.
Diese Politik der Zeitarbeit und Werksverträgen führt wiederum zu ANs, die mit HIV aufstocken müssen
[b]
Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf Dreierlei3 vom 16.04.2013, 10:21:02
[aus welchem Grund auch immer wurde der Rest meines Posts nicht abgesendet und findet hier seine Ergänzung:]
...
Diese Politik der Zeitarbeit und Werksverträgen führt wiederum zu ANs, die mit HIV aufstocken müssen!

Erkennt endlich, dass ihr eure Steuern nicht an die HIV-Beziehern verschwendet, sondern dass ihr mit euren Steuergeldern Arbeitgeber und die Wirtschaft unterstützt, die sich nur mit eurer steuerlichen Hilfe so billige Arbeitskräfte leisten können!
Ihr bezahlt die Arbeitnehmer, die zum Aufstocken mit HIV gezwungen sind!

Und "der Michel" schläft seelig weiter...
und wacht nur einäugig auf, wenn es darum geht auf die HIV-Bezieher im allgemeinen und besonderen zu schimpfen...
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Dreierlei3 vom 16.04.2013, 10:21:02
Nach einer Untersuchung der Universität Duisburg-Essen sind fast 1/3 der HarzIV Empfänger Aufstocker.

Davon seien 44 % sozialversicherngspflichtig beschäftigt gewesen, mehr als jeder Zweite von ihnen sogar mit einer Vollzeitstelle. "Hier weren Niedriglöhne, von denen man nicht leben kann, aus Steuermitteln subventioniert", interpretierte Prof. Gerhard Bäcker die Zahlen.

Quelle: Artikel in der WELT)

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yuna
yuna
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von yuna
als Antwort auf Dreierlei3 vom 16.04.2013, 10:21:02
@Dreierlei3: Das ist richtig. So ausführlich wollte ich gar nicht werden. Andererseits ist es gut, dass du es mit aufgeführt hast. Danke :)

@mart1: Auch dir ein Danke für die Informationen.

Die Ungerechtigkeit bei H4 und wie diese Menschen behandelt werden, was sie über sich ergehen lassen müssen schreit zum Himmel. Für mich ist es unbegreiflich, dass es Menschen gibt, die immer noch lieber auf den Hartzern rumtrampeln und sie beschimpfen, als zu erkennen was da wirklich vor sich geht.
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von sittingbull
@ yuna
@ mart1
@ dreierlei3

danke für eure haltung ... allen lügen zum trotz .

sitting bull
olga64
olga64
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von olga64
als Antwort auf yuna vom 15.04.2013, 23:18:27
So lange H 4-Empfängern hauptsächlich die monatlichen Sätze gekürzt werden, weil sie es anscheinend nicht schaffen, die Termine mit dem Job-Center zu erfüllen, stimmt an dieser sozialen Alimentierung einiges nicht.
Erstaunlich ist auch, wenn die Job-Center wirklich massiv werden und noch stärker kürzen, steigen die meisten als Empfänger aus, was mich zu der Überzeugung bringt, dass es für diese Leute ein bequemes Zubrot war, sie aber ihren hauptsächlichen Lebensunterhalt anderweitig bestreiten (z.B. durch Schwarzarbeit). Wer schwarz arbeitet, ist ähnlich unsolidarisch dem deutschen Steuerzahler gegenüber wie Leute, die ihr Vermögen ausser Landes bringen, um der Gemeinschaft keine Steuern bezahlen zu müssen. Olga

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yuna
yuna
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von yuna
als Antwort auf olga64 vom 16.04.2013, 16:54:59
Gut, Frau Olga, ich muss mich entschuldigen.
Ich war nicht auf die Idee gekommen, dass es sich bei Ihren Fragen um rhetorische Fragen gehandelt hatte und habe sie beantwortet.
Wenn Sie an der Realität kein Interesse haben (davon muss ich ausgehen), dann kann ich damit leben. Und das meine ich nicht bissig, das ist einfach eine Schlussfolgerung zu der ich komme, nachdem Sie immer wieder die gleichen Aussagen machen obwohl Ihnen (nicht nur durch mich) schon öfters dargelegt wurde, wie das mit H4 so läuft. Ich bin nicht hier um Sie von Ihren Überzeugungen abzubringen, das können im Endeffekt nur Sie selbst, wenn Sie bereit sind diese mal ernsthaft zu hinterfragen. Müssen Sie aber natürlich nicht.

Was Ihre weiteren Unterstellungen betrifft, nur der Vollständigkeit wegen:
So lange H 4-Empfängern hauptsächlich die monatlichen Sätze gekürzt werden, weil sie es anscheinend nicht schaffen, die Termine mit dem Job-Center zu erfüllen, stimmt an dieser sozialen Alimentierung einiges nicht.

Sie reden hier von Einzelpersonen. Im Verhältnis gerade eine Handvoll Leute die aus unterschiedlichsten Gründen einen Termin nicht schaffen.
Dazu gehören neben Resignation auch nicht zugestellte Einladungen, Krankheit, Familienunglücke, Verspätungen durch unvorhergesehenes und sicher auch ein paar Faultiere, das streitet niemand ab. Aber es sind zu wenig um sie überhaupt zu erwähnen.
In den Medien wird das nicht differenziert, ebenso in den Statistiken.

Erstaunlich ist auch, wenn die Job-Center wirklich massiv werden und noch stärker kürzen, steigen die meisten als Empfänger aus, was mich zu der Überzeugung bringt, dass es für diese Leute ein bequemes Zubrot war, sie aber ihren hauptsächlichen Lebensunterhalt anderweitig bestreiten (...)

Diese Aussage ist falsch.
Die meisten H4-Empfänger, die durch Sanktionen oder falsche Bescheide gar kein Geld oder zu wenig um zu überleben erhalten, steigen mit Sicherheit nicht einfach aus, weil sie es sich leisten könnten.
Die meisten klagen dann eher ihr Recht vor Gericht ein und 1/3 von Ihnen erhält dann sogar Recht. Daneben gibt es ein paar, die steigen tatsächlich aus und leben dann auf der Straße.
Ich weiß nicht woher Sie Ihre Behauptung haben, aber wenn Leute aus H4 einfach aussteigen, weil sie dort nichts mehr bekommen können, dann wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen verschwindend geringen Anteil handeln.
Betrüger gibt es nun mal überall. Es gibt auch Menschen die verdienen 5000 Euro im Monat und arbeiten trotzdem schwarz. Frau Olga, Sie würden nicht auf die Idee kommen alle arbeitenden Menschen so zu verunglimpfen, weil unter ihnen ein paar Schwarzarbeiter sind, wie die H4 Empfänger, nehme ich an. Mich würde interessieren, wo Sie da den Unterschied machen.
Wäre es gerechter 4 Millionen Menschen, für die definitiv keine Arbeitsstellen in diesem Land offen sind, auf die Straße zu setzen und verhungern zu lassen?
Die meisten von ihnen haben durchaus lange Jahre vorher gearbeitet. Nach der Logik müssten Rentner auch arbeiten bis sie tot umfallen, wie das in vielen anderen Ländern der Fall ist. Wo machen Sie hier die Unterschiede?
Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf olga64 vom 11.04.2013, 16:03:19
am 11.4.13
...Vermutlich ist es ihnen gut möglich, diese Differenzen durch Schwarzarbeit aufzufangen... Olga


am 16.4.12
..., dass es für diese Leute ein bequemes Zubrot war, sie aber ihren hauptsächlichen Lebensunterhalt anderweitig bestreiten (z.B. durch Schwarzarbeit)...


Das liest sich ja schon richtig:

zwanghaft!

@ yuna:

Deine Ausführung war, wie immer, ausführlich, invormativ und gut recherchiert.

Nur, bitte, stelle Olga keine Fragen. Sie wird nur wieder hohle Phrasen dreschen, denn bisher konnte sie zum Thema HIV überhaupt keine Belege zu ihren Behauptungen liefern.

Olga polemisiert nur!

(Polemisieren heißt, gegen eine (bestimmte andere) Ansicht zu argumentieren. Der Polemiker sucht nicht zwingend den Konsens, sondern versucht im rhetorischen Wettstreit seinen Argumenten zum Durchbruch zu verhelfen)

Wir verschwenden an ihr nur unsere kostbare Energie
Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Dreierlei3 vom 17.04.2013, 10:20:54
Polemisieren?
Nein, ich möchte jetzt nicht stänkern.
Aber es interessiert mich wirklich, was daran übel sein sollte.
Natürlich muss man einen Konsens doch nicht immer anstreben.
Irgendwer (Adenauer?) hat mal gesagt (sinngemäß):
Wenn zwei (immer) einer Meinung sind, dann sind beide übel.

Ich zB denke, dass durch (fundiert oder nicht) Argumentieren und Polemisieren stets eine andere Sichtweise auftaucht -und sei sie noch so 'blöd'-, die von mehreren Teilnehmern aufgegriffen werden kann, und dann durchaus einen gänzlich anderen (besseren?) Konsens als urprünglich angestrebt ergeben.
Immer abzunicken ist doch gar nicht gut.

Ich würde die Ausführung zB als Versuch ganz argen Plattschlagens jeden Kontrahentens, als Totschlag'argument' ansehen:
(Polemisieren heißt, gegen eine (bestimmte andere) Ansicht zu argumentieren. Der Polemiker sucht nicht zwingend den Konsens, sondern versucht im rhetorischen Wettstreit seinen Argumenten zum Durchbruch zu verhelfen)

OT:
Im übrigen teile ich Olgas Erfahrungen (es sind auch meine), was aber auf obige Frage keine Auswirkung haben sollte.
slash
slash
Mitglied

Re: "der nächste bitte ..."
geschrieben von slash
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 10:48:27
@digizar,
unterschiedliche Meinungen können und sind meistens befruchtend, führen durch Diskussion selbiger zu (oft) anderer Sichtweise, zu einer Art Weiterentwicklung/Alternative. Wenn dann gleiche Meinungen als Ziel dadurch herauskommen oder man das Ziel der Diskussion ausprobiert, war die unterschiedliche Meinung das Ziel, nämlich zielführend.

...
slash

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