Innenpolitik Der Höhenflug der AfD endet, wann immer es Sahra Wagenknecht will. Und offenbar will sie jetzt.
Ich frage mich manchmal, so auch bei einigen Beiträgen hier, woher Leute, die die DDR nicht kannten, die weder Wende noch Vereinigungsprozess im Osten miterlebt haben, das Selbstbewusstsein nehmen, diese Vorgänge mittels angelesenem Halbwissen, den Zeitzeugen von damals erklären zu müssen, ihnen ihre gemachten Erfahrungen und Kenntnisse aberkennen wollen.und ich frage mich manchmal, woher Leute, die mich und meine Vergangenheit nicht kennen, die Selbstverständlichkeit nehmen zu behaupten, dass ich keine Ahnung und keine Berührungspunkte (gehabt) hätte.
Ich frage mich manchmal, so auch bei einigen Beiträgen hier, woher Leute, die die DDR nicht kannten, die weder Wende noch Vereinigungsprozess im Osten miterlebt haben, das Selbstbewusstsein nehmen, diese Vorgänge mittels angelesenem Halbwissen, den Zeitzeugen von damals erklären zu müssen, ihnen ihre gemachten Erfahrungen und Kenntnisse aberkennen wollen.Jeder kann sich eine Meinung bilden zu geschichtlichen Vorgängen auch dann, wenn er sie nicht perönlich erlebt hat. Voraussetzung ist, dass er sich informiert.
Ich kann mir zum Beispiel eine Meinung bilden zum römischen Reich vor 2000 Jahren wenn ich mich darüber informiere. Und das gilt auch für die DDR.
Nick42
Natürlich kannst du das, ob es jedoch den tatsächlichen Verhältnissen entspricht ist fraglich.
Die Berichte sind oft individuell gefärbt und es besteh aber eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Leute, die direkt oft lebenslang dabei gewesen sind, sachkundiger berichten.
Was wird schon z.B. eine Lehrerin an Meinungen schreiben die Ost-Schüler kurz nach der Wende zu ersten Mal besucht hat oder ein westlicher Ausländer der alle Kenntnisse aus westlichen Zeitungen geschöpft hat.
lupus
das mit dem "Aberkennen" kann ich zwar so nicht sehen, aber wenn dem so wäre, was spricht dagegen, dass die sich betroffen Fühlenden, zu Wort melden und das fehlende Wissen ergänzen bzw. schiefe Feststellungen korrigieren.ihnen ihre gemachten Erfahrungen und Kenntnisse aberkennen wollen.
Man kann sich darüber streiten, ob nur Indianer Indianer Kleidung tragen dürfen und nur Franzosen französische Chansons interpretieren und nur in Afrika geborene beim Krippenspielen den 'Melchior' spielen. Ich hänge dieser exzessiven idenditären Ansicht nicht an, solange dahinter kein Substituierungsanspruch steht, d.h. man spricht anstelle der Betroffenen und vergisst, dass man vorübergehend nur ein Rollenspiel betreibt.
Ich habe nicht in der DDR gelebt und kenne das Leben vor Ort nur durch gegenseitige Besuche von Verwandten, Kontakte und Zusammenarbeit im beruflichen Umfeld mit Verwaltungen.
Das mit der Staatsgläubigkeit wollte ich nicht als brave Zustimmung verstanden haben, sondern eher im Sinne von verordneter Gläubigkeit, vergleichbar mit dem Religionsanspruch an einen Glauben der Lehre, bzw. der herrschenden Ideologie. Und da ist nun mal nach herrschender Lehre der Staat , der das Primat der Umsetzung der Lehre hat und der Bürger eher das Objekt, aber nicht das frei von staatlichen Vorgaben handelnde Subjekt ist. Das schließt nicht aus, dass es Freiräume gab, in denen eigen-initiativ gehandelt werden konnte bzw. Graubereiche der Selbstorganisation, wo der Staat vernünftigerweise eher wegschaute.
Das war m.E. aber kein Egoismus, wenn man alles Heil vor der staatlichen Fürsorgepflicht erwartete, sondern eher eine staatlicherseits verordnete, regulierte Abhängigkeit. darin sehe ich auch den Unterschied zu den Erwartungen im Westen, was der Staat alles (zum Eigennutz) dem Bürger gewähren sollte.
Hier im Thread kann ich aber nicht erkennen, wie die Parteien, denen die Mehrheit das Vertrauen zu schenken bereit ist, die Erwartungen (an den Staat) erfüllen wollen.
Auch und im Besonderen nicht bei der AfD. Das Bild der alten fürsorglichen Großfamilie überzeugt mich nicht.
Beim BSW sind immerhin Ansätze für mehr bürgerliche Verantwortung und Engagement erkennbar,
Grundsätzlich ist das ja auch richtig, trifft aber dann und nur wirklich dann zu, wenn BEIDE Gesprächspartner das Römische Reich nur aus der Literatur kennen. Jetzt stell' Dir vor, einem Römer, der vor 2000 Jahren lebte, gelingt es, durch die Zeit in die Gegenwart zu reisen, er steht vor Dir und während einer Unterhaltung versuchst DU IHM das Römische Reich zu erklären, so, wie Du Dich darüber informiert hast. Könnte es sein, dass es dabei evtl. zu unterschiedlichen Interpretationen kommen könnte? Und würdest Du dann darauf beharren, die bessere Kenntnis über die Römer und ihr untergegangenes Land zu besitzen?Ich frage mich manchmal, so auch bei einigen Beiträgen hier, woher Leute, die die DDR nicht kannten, die weder Wende noch Vereinigungsprozess im Osten miterlebt haben, das Selbstbewusstsein nehmen, diese Vorgänge mittels angelesenem Halbwissen, den Zeitzeugen von damals erklären zu müssen, ihnen ihre gemachten Erfahrungen und Kenntnisse aberkennen wollen.Jeder kann sich eine Meinung bilden zu geschichtlichen Vorgängen auch dann, wenn er sie nicht perönlich erlebt hat. Voraussetzung ist, dass er sich informiert.
Ich kann mir zum Beispiel eine Meinung bilden zum römischen Reich vor 2000 Jahren wenn ich mich darüber informiere. Und das gilt auch für die DDR.
Nick42
Bisher habe ich ja nur passiv mitgelesen und finde viele Beiträge sehr interessant. Ich kann sogar viele Argumente von dir, Friedensfreund, nachvollziehen.
Aber jetzt an dieser Stelle möchte ich doch mal folgendes zu bedenken geben: Glaubst du wirklich, dass die Berichte aus einem Staat von denen, die da gelebt haben, alle gleich aussehen würden?
Ich bin mir sicher, dass ich zig verschiedene Berichte hören würde, wenn ich sehr heterogene Leute befragen würde, die manchmal so auseinanderklaffen, dass man meint, sie hätten nicht in dem gleichen Staat gelebt.
Nehmen wir doch nur mal diese Beispiele: Du befragst erst einen ehemaligen Stasi-Beteiligten oder einen lupenreinen Systemtreuen. Und dann befragst du jemanden, dem es nicht gelungen ist zu fliehen, der vielleicht bei einem solchen Versuch erwischt wurde, eine Frau vielleicht, der dann die Kinder weggenommen wurden und in ein Heim gesteckt wurden.
Glaubst du wirklich, du würdest bei einer Befragung von diesen Leuten das gleiche Bild von der DDR bekommen?
Und wenn du jetzt Leute im Westen fragst, gibt es die gleichen Verschiedenheiten. Jemand, der hier Karriere gemacht hat und in einer fetten Führungsposition sitzt, wird ein anderes Bild von der BRD vermitteln als ein/e Arbeitslose/r oder ein/e Obdachlose/r.
Es stimmt einfach nicht, dass man einen Staat nur dann beurteilen kann, wenn man selber in ihm gelebt hat, jede/r hat auch da eine andere Sichtweise. Und Leute, die nicht da gelebt haben, haben manchmal durch ihre Informationen mit mehr Abstand sogar vielleicht ein objektiveres Bild als Leute, die durch ihr Schicksal sehr subjektiv urteilen und befangen sind.
Den man kann sich informieren, wie Nick richtig schreibt. Du beurteilst ja auch die Verhältnisse in anderen Ländern, wenn du da nicht gelebt hast. Wenn man sich auf seriöse Berichte stützt und sein Bild nicht aus Drecksmedien bezieht, dann geht das ganz gut.
Woher nimmst Du Dir hier die Frechheit zu behaupten, „daß einige der Beitragsschreiber die DDR nicht kannten“??????
Ich kannte sie sehr gut durch meine eigene Familie und dann habe ich 1971 einen Ostberliner geheiratet, da habe ich die DDR noch mal von einer 2. Seite mit allem Drum und Dran kennengelernt, weil mein Icke dort seine Stiefeitern, seine Schwester, eine damals 14-jährige Tochter hatte, und einen 6- jährigen Neffen, ganz abgesehen von meinen „ eigenen“ Familienangehörigen, bis hin zu meinem NVA-Onkel, niemand muß mir was von der DDR erzählen, am allerwenigsten Du!
Edita
Nordlicht - ich bin mir etwas unklar über welche Wahlen Sie schreiben: meinen Sie die bevorstehenden in Ostdeutschland, wo gerade mal 6 Mio WählerInnen an dieUrnen gebeten werden oder meinen Sie die Bundestagswahlen in ca 1 Jahr, wo natürich sehr viel mehr Menschen wählen werden?
Frau Wagenknecht hat bisher 2 Koalitionen ausgeschlossen : mit der AFD und mit den Grünen.
Diese Aussage ist genauso viel oder wenig wert, wie entsprechende Aussagen der CDU!
Mich persönlich beunruhigt die Entwicklung innerhalb der CDU sehr viel mehr!
Denn das ist eine Partei "mit Rang und Namen", die wahrscheinlich den nächsten Bundeskanzler stellen wird!
Wenn innerhalb der Bundes-CDU fast 50% der Mitglieder eine Zusammenarbeit mit der AFD nicht mehr ausschießen mögen, finde ich das schon sehr erheblich!
Aber darüber liest man wenig, statt dessen wird sich auf jedes Wort von Frau Wagenknecht gestürzt - um ihre "Gefährlichkeit" zu beweisen... Damit spricht man ihr eine Macht zu, die sie überhaupt noch nicht hat.
Das wird aber "wunderbar" gepusht, indem sie ständig in den Mittelpunkt gestellt wird.
Katja
Vermutlich werden dann entweder Herr Merz oder Söder als Bundeskanzler kandidieren und einer wird vermutlich das Amt erhalten, wenn die CDU/CSU wieder an Wählerstimmen gewinnt.
Mich beunruhigt es gar nicht, wenn mehr als 50% aus der CDU/CSU es ausschliessen, mit einer AFD zu koalieren (Sie vergessen meistens die CSU,d ie aber in diesem Parteiengefüge eine wichtige Rolle spielt).
Sie beanstanden,d ass man "wenig darüber liest" - von irgendwoher müssen Sie es ja auch haben oder ist dies nur irgendeine Provokation aus den asozialen Netzen? Ausserdem können Sie ja nicht unbeding unseren freien Medien "befehlen", worüber sie schreiben sollen und worüber nicht. Ich fühle mich z.B. durch tägliche Lektüre der Südd. Zeitung umfassend informiert; fehlt mir etwas, ergänze ich durch den STERN bzw. Nachrichten und politische Sendungen im TV. Für mehr hätte ich gar keine Zeit mehr und auch keine Lust - gibt noch andere Interessen-Spektren in meinem Leben.
ich kann auch nur Bayern beurteilen, weil ich hier lebe und die politische Szene etwas beurteilen kann: hier stürzt sich keiner auf die Worte von Frau Wagenknecht (was die sicher gerne so hätte).In Umfragen hat deren Partei gerade mal 3 - 4%, womit sie theoretisch wie die Vorgänger, die Linke, nicht in den Bayerischen Landtag käme. Bundesweit käme die BSW laut aktuellen Umfragen auf ca 7 . 8%. Auch etwas wenig, um lautstark laufend Forderungen zu stellen.
ABer wenn Sie natürlich bei Ihren Ausführungen die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland meinen, sieht es sicher anders aus. WEr aber dort dann mit wem koaliert, hängt vom Ergebnis ab. Auch ein Herr Kretschmer wird sichtbar nervös,weil er mutmasslich dem Ende als MP entgegensieht. ABer auch um den mache ich mir weniger Sorgen: Parteifreund Friedrich Merz hat sicher ein bequemes und schönesPlätzchen für ihn im Bundestag reserviert.... Olga
Ich frage mich manchmal, so auch bei einigen Beiträgen hier, woher Leute, die die DDR nicht kannten, die weder Wende noch Vereinigungsprozess im Osten miterlebt haben, das Selbstbewusstsein nehmen, diese Vorgänge mittels angelesenem Halbwissen, den Zeitzeugen von damals erklären zu müssen, ihnen ihre gemachten Erfahrungen und Kenntnisse aberkennen wollen.Das ist vermutlich auch wieder so eine nostalgische Einbildung mit vielen Ressentiments. Es geht hier um ein Land, das vor ca 35 Jahren auf eigenen Wunsch der Bevölkerung eliminiert wurde. Es waren ja nicht die bösen Amerikaner oder der Klassennfeind auf der anderen Seite des antifaschistischen Schutzwalles,der dies dringend so haben wollte. Weltweit hatte man sich mit der Existenz der DDR arrangiert, bedauerte nur so einiges, was dort lebende Menschen ertragen und mitmachen wurde.
Wenn Sie nun ein Wissen über dieses Land nur denen zugestehen wollen, die "es kannten" - gilt das dann auch für die Bewohner, die jetzt ca 45 Jahre und jünger sind, aber dort leben? Als Kinder hatten die sicher auch kein grösseres, politisches und internes Wissen ansammeln können als irgendwelche "Dummschwätzer" aus dem Westen, die dies ebenso versuchen. Diese heute noch dort lebenden Menschen anderer Generationen haben sicher nicht mal ein Halbwissen, sondern beziehen Relikte daraus nur den vermutlich unermüdlichen Erzählungen der Altvorderen,die natürlich entsprechend subjektiv aufgebaut sind. Ich wage zu behaupten,dass diese völlig anders soziaslisierten jüngeren Menschen bei solchen Berichten immer wieder froh sind, dass sie in einer anderen Welt aufwuchsen durften .Olga
Ja dem kann ich durchaus zustimmen und ich schrieb auch, dass es wahrscheinlicher stimmt, wenn einer schreibt der es erlebt hart. Also durchaus nicht absolut.
Mit dem Anlesen über längst vergangene Zeiten ist es sehr problematisch.
Liest du den Tazitus über Germanien sind viele Aussagen ganz direkt und klar, aber eben falsch.
Fakt ist für mich, dass viele Bemerkungen von Edita über die DDR ganz falsch oder auch bewusst falsch sind.
Ich hatte einen Vorgesetzten der ganz großzügig seine Verwandten in der DDR mit viele Sachen unterstützt hatte , weil sie über ihre so schlechten Verhältnisse berichteten und klagten. Ohne sie persönlich zu kennen. Als die Wende kam, haben sie den Kontakt abgebrochen , was ihn sehr enttäuschte.