Innenpolitik Der Genderblödsinn langweilt mich soooo sehr!
Wir könnten ja mal wieder zum Ursprungsthema "Genderblödsinn" zurückkehren und uns folgende Erhebung zum "Gender Pay Day" ansehen. Nach der Lektüre könnten wir uns dann mal fragen, ob hier noch von "Blödsinn" geredet werden kann, wenn es um gerechten Lohn für Frauen geht.
https://www.lohnspiegel.de/html/625.php
Zum Thread über den Internationalen Frauentag hätte dieses Thema auch gepasst, bevor darüber berichtet wurde, ob und in welcher Form ein Ehemann seiner Frau in der Küche hilft.
Die niedrigere durchschnittliche Bezahlung von Frauen gegenüber Männern beträgt bereinigt etwa 6%.
Zuviel und ungerecht, aber nun doch besser als die unkorrigierten Zahlen nahelegen.
Faktenfinder
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gehört zu meinen Themen und ich stell mich neben jeden auf die Barrikade, der dafür kämpft und streitet - egal ob Frau oder Mann. In meinen Augen lenkt jedoch der Streit um Toiletten, Begriffe und Worte nur von diesem wichtigen Thema ab. Frauen müssen in alle Fragen gleichberechtigt und gleichbehandelt werden, aber ich finde es sinnlos und ungehörig eine altgewachsene Kultursprache mit Wortschöpfungen wie Menschin, Bäumin oder anderem Quatsch zu mishandeln.
So ist es und ich wundere mich seit langem, warum Frauen nicht stärker für ihre BEdürfnisse und auch Rechte einstehen und kämpfen.
Wenn sie grossenteils nur in Teilzeit oder auf dieser unsäglichen Minijob-Basis arbeiten und damit ungebremst in die Altersarmut steuern und dies auch noch mit offenen Augen, verstehe ich dies einfach nicht.
Bin ja selbst eine Frau und hatte diese Probleme auch nie.
Kürzlich sah ich eine Reportage, wo Frauen und MÄnner gefragt wurden, ob sie mit ihren Chefs über Gehaltserhöhungen sprechen würden.
Die Männer bejahten dies - die Frauen verneinten es, oft mit dem Argument, die ARbeit würde so viel Freude machen, da dächten sie gar nicht daran, ihren Chef zu einer Erhöhung zu veranlassen.
Ja, wer sollte es dann machen? Der Chef selbst, weil SIE ja so nett und wunderbar ist?
Auch das neue Gesetz, das Frauen ermöglicht, faktengestützt herauszufinden, ob der männliche Kollege mehr GEld erhält (bei gleichen Bedingungen, also gleicher Aus- und Vorbildung und gleiche Arbeitszeit) wird fast nicht in Anspruch genommen.
Es hat Schwachstellen: z.B. nur in grösseren Firmen (wo meist sowieso geregeltere, tarifliche Voraussetzungen bestehen), bzw. müssen Frauen später klagen, wenn sie sich nicht mit ihrem Chef einigen usw.
Aber auch für eine Verbesserung von Gesetzen lohnt es sich, zu streiten. ABer Frauen sollten dies selbst machen und nicht wieder MÄnnern überlassen, wenn es um eigene Bedürfnisse geht. BEtriebsräte einschalten und notfalls die Gewerkschaft.
Alles mündet dann darin ,dass es Frauen oft nicht mal schaffen, ihre eigenen Lebenspartner zu mehr Mitarbeit im Haushalt und bei Kindererziehung zu verpflichten, was sie auch freier machen würde in ihrer BErufstätigkeit.
All das sollte man realistisch betrachten und Frauen ermuntern, für ihre eigenen Rechte endlich mal besser einzutreten. Olga
@olga
Die Quintessenz Deines Beitrages lautet also: Die Frauen haben letztlich selbst Schuld an ihrer Misere, da sie nicht richtig kämpfen, und nicht ordentlich gegen ihre Chefs Front machen. Hab' ich das richtig verstanden?
Das erinnert mich doch sehr an Stammtisch... Da werden mehrere Themen durcheinandergebracht.
1.
Der Genderblödsinn, den ich rein auf die sprachliche Verunglimpfung der deutschen Sprache beziehe. Und der langweiligt mich ebenso wie die blödsinnige Sprachreform.
2.
Die Ungleichbehandlung im Beruf. In meinem Job gab es in den 80er Jahren in meiner Firma weltweit kaum Frauen aber es wurden immer mehr bei gleicher Bezahlung. Da gibt es eine Betriebsvereinbarung ohne Unterscheidung zwischen Mann und Frau. Inzwischen kann ich nicht mehr feststellen ob es mehr Frauen oder Männer in meinem Job sind. Ist ja auch schnurz. Der Job war sehr belastend, zeitlich, nervlich... und ich sah Männlein und Weiblein versagen. Die Strukturen befinden sich im Wandel. Es gibt Pilotinnen, Stationsleiterinnen, Ops-Agentinnen und viele weitere Managerpositionen in der Luftfahrt in weiblicher Hand und niemand macht sich Gedanken darüber. Vielmehr sehe ich große Schwierigkeiten im Geschlechterkampf in sozial niedrigen Jobs, denn nichts ist schlimmer als einem Kleingeist Macht zu geben.
3.
Das dritte Geschlecht. Ich behaupte mal, daß sich alle Menschen einem Geschlecht zugeordnet haben. Wer wird sich denn an einer Schultoilette outen? Ich habe noch nie am Flughafen jemanden zweifeln sehen wo er/sie durch die Sicherheitskontrolle geht. Es läuft doch auch niemand als "es" durch die Gegend. Also auch ein Krampf.
Diese Punkte muß man auseinanderhalten, will man zu einem Ziel kommen.
Das sehe ich ganz genau so!
Aus der Diskussion hatte ich mich zurückgezogen, da ich auf (1) eingegangen bin und mit Gegenargumenten aus (2) und (3) niedergeschmettert wurde.
Das ist fruchtlos und führt niemals zu einem halbwegs akzeptablen Fazit.
Richtig! Der Streit um die Toiletten oder Wortneuschöpfungen lenkt vom Hauptproblem der ungleichen Bezahlung ab, obwohl sprachliche Genauigkeit auch mit Gleichberechtigung zu tun hat und nicht generell als "Blödsinn" abgetan werden kann.
Die Untersuchung, die von den "Faktenfindern" zitiert wird, entstand im Auftrag des DIW, also einer Arbeitgebervereinigung. Da braucht man sich über das Runterrechnen der Unterschiede nicht zu wundern.
Man sollte aber diesen Text bis zum Ende durchlesen:
"...Gender Pay Gap von 21 Prozent ist real
Doch obwohl der bereinigte Gender Pay Gap niedriger liegt als der unbereinigte, ist der EU-Vergleichswert von 21 Prozent keineswegs "falsch" oder "irreführend". Er beschreibt lediglich einen anderen Sachverhalt. Denn der Unterschied beim Durchschnitts-Stundenlohn wird ja nicht geringer, weil man die Vergleichsgrößen ändert. Frauen verdienen weniger - allerdings aus einer Vielzahl von Gründen. Mit dem "erklärten" Teil ist gemeint, dass Frauen im Durchschnitt vor allem deshalb weniger verdienen als Männer, weil sie öfter in Teilzeit arbeiten, weil sie zum Teil geringer qualifiziert sind und weil sie häufiger in Branchen arbeiten, die ein niedrigeres Lohnniveau aufweisen. Aus Sicht derjenigen, die sich für mehr Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern stark machen, ist damit aber noch keineswegs "erklärt", warum zum Beispiel Erziehungs-, Pflege- und Gesundheitsberufe schlechter bezahlt sind als technische Tätigkeiten.
..."
Die angeführte Beschreibung der Rechenwege erinnert mich stark an das Gutachten der berühmten Lungenfachärzte, wo die Schädlichkeit von irgendwelchen Oxiden für den Menschen weggerechnet werden. Nur dort haben sich die Lungenfachärzte schlicht und ergreifend verrechnet..
Ja, eine gute und nötige Klarstellung.
Zum Punkt 1:
Leider geht das,was da an sprachlichen Feinsinnigkeiten und Unsinnigkeiten ausgedacht wurde, in Vorschriften über, sogar mit Regeln über die Sprechpause (ich gab dafür 2 Beispiele).
Allgemeine gesetzliche Regeln werden folgen, so wie du heute bestraft werden kannst, wenn du eine Putzfrau oder eine Kinderschwester suchst.
...und außerdem lieb ich Skurilitäten,die dieses Thema zuhauf hat.
und wundere mich darüber,worüber sich Feministinnen ereifern.
Sehr fundierte Gegenargumentation, mart1, wirklich sehr fundiert!