Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?

Innenpolitik Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Heidrun11 vom 15.06.2022, 21:11:02
 
Grundsätzlich finde ich ein soziales Jahr auch gut, aber auf freiwilliger Basis. 👍

Wenn ein Jugendlicher nach der Schule eine Lehre beginnt, dann lernt er doch das „wirkliche“ Leben auch kennen. Er muss arbeiten und kein Blödsinn machen, wie es hier zum Teil in der Schule während des Unterrichts abläuft. Nicht jeder macht Abitur und studiert direkt hinterher. Wenn er oder sie ein Pflichtjahr im sozialen Beruf absolviert, muss er auch arbeiten. Außer dass er die Berufe entlastet, wo Arbeitskräfte dringend gebraucht werden, ist da in meinen Augen kein Unterschied. Vielleicht sollten diese Berufe in der Bevölkerung aufgewertet und vor allem besser bezahlt werden. Für mich hat diese Diskussion den Beigeschmack, dass Lücken gefüllt werden sollen. 😏

Es ist doch auch nicht so dass alle Jugendlichen Egoisten sind und nicht wissen dass es Not und Armut auch bei uns gibt. Wenn ich mit meiner Enkelin (und ihren Freundinnen spreche), sieht sie dass es in anderen Ländern den Menschen viel schlechter geht. Deshalb möchte sie ja auch gerne über eine Hilfsorganisation in diese Länder und da ist sie nicht die Einzigste.
Wenn sie mit der Schule fertig ist und sie immer noch den Wunsch hat, werde ich sie dabei unterstützen und nicht überreden unbedingt in Deutschland zu bleiben. 😏
LG Heidrun

 
Es hat niemand pauschal erklärt, alle Jugendlichen wären Egoisten - das fiele ja in jedem Fall auf diejenigen zurück, die diese Kinder erzogen hatten. Aber es gibt nun mal in unserer Wohlstandsgesellschaft sowohl die eine als auch die andere "Gattung".

Wir haben einen Studierendenquote von ca 56% (2021); das bedeutet, dass die wenigsten nach dem Abitur eine Lehrtätigkeit anstreben. Das ist auch unser Problem - insbesondere in Bereichen mit nicht sehr attraktiven Arbeitszeiten finden die Unternehmen keine Lehrwilligen unter den jungen Leuten.

DAs betrifft z.B. Bäcker, Metzger, weitere handwerkliche Berufe bis natürlich hin zum Pflegesektor.

Jeder Mensch in unserem Land soll weiterhin volle Freiheit bei seiner Berufswahl und -ausübung haben, aber auch eine gesellschaftliche Verpflichtung anderen gegenüber, insbesondere, wenn - wie bei uns - die Menschen immer älter und hilfsbedürftiger werden.

Sollte das freiwillig klappen (was bisher nicht ausreichend der Fall war) wäre es gut; wenn nicht sollten entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden, damit dies besser funktioniert.

Was Ihre Enkelin anbetrifft, nehme ich an, dass diese bald volljährig ist und so wie sie das Mädchen immer wieder schildern, scheint sie ja eine kluge und verantwortungsvolle Person zu sein. Sie wird für sich und ihr weiteres Leben schon die richtigen Weichen stellen - auch wenn es natürlich in keinem Menschenleben ausbleibt, eigene, negative Erfahrungen zu machen - aber an denen lernt man sowieso am meisten. Olga
olga64
olga64
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Heidrun11 vom 15.06.2022, 22:18:19
 

Diese Art von Auslandsaufenthalte habe nichts mit einem normalen Aufenthalt als Au Pair Mädchen zu tun!!!
LG Heidrun
Ah ja? Welche persönlichen Erfahrungen machten Sie als Au-Pair vor ca 60 Jahren zB. in Grossbritannien und Frankreich? Wenn Sie so etwas schreiben, sollten die ja vorhanden sein - bin gespannt!

Meine Schwägerin hat übrigens in Deutschland viele Jahre Au Pairs aus anderen Ländern in die Familie integriert, die ihr als berufstätiger Frau halfen. Auch für meinen Neffen war dies eine gute Sache, weil er frühzeitig an andere Kulturen und Sprachen gewöhnt war und es schon als Kind als selbstverständlich betrachtete, dass nicht alle Menschen aus Deutschland kommen und auch so aussehen.

Heute sind viel strengere Anforderungen an Au-Pair-Agenturen gestellt als zu meiner Zeit, wo es erst richtig losging, dass junge Menschen ins Ausland gehen wollten und auch konnten. Das ist eine Erfolgsgeschichte und ich bin froh, dass ich damals daran teilhaben konnte. Olga
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2022, 17:00:00

Ja, Olga, ich habe auch eine Zeitlang in Paris als Au-Pair gearbeitet, bevor ich in einer Buchhandlung an der Sorbonne eine Stelle als „Stagiaire“ bekommen habe.
Aber ich kann nur sagen: Besonders gut ging es mir da nicht, die Familien, die ich auch mal gewechselt habe, haben mich durchaus spüren lassen, dass ich nur ein Dienstmädchen war.
Ich könnte lange Storys erzählen von dem, was ich da erlebt habe, aber da fange ich lieber gar nicht erst mit an. Ich war jedenfalls froh, als ich’s hinter mir hatte.
Geschadet hat es mir sicher nicht, danach konnte ich ganz gut Französisch und war selbstständiger als vorher. Mein Trost war, dass ich in der deutschen Gemeinde in einem guten Chor mitsingen und da Kontakte knüpfen konnte, denn die Franzosen, vor allem die Pariser, bleiben doch sehr unter sich „en famille“ und lassen so schnell niemanden an sich ran, der/ die aus dem Ausland eindringt. Damals zumindest war es so, es gab es ja durchaus noch eine Deutschenfeindlichkeit. „Les boches“ wurden wir genannt.
Die Zeit war sicher lehrreich, aber ich hätte gern auf manche schlechten Erfahrungen da verzichtet.

Na ja, heute wird das wohl alles anders sein, Vor allem besser bezahlt, man hatte ja nie Geld und musste auf vieles verzichten, dadurch konnte man das, was diese tolle Stadt geboten hat, kaum ausnutzen.


Anzeige

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2022, 16:32:51
Wir haben einen Studierendenquote von ca. 56% (2021); das bedeutet, dass die wenigsten nach dem Abitur eine Lehrtätigkeit anstreben. Das ist auch unser Problem - insbesondere in Bereichen mit nicht sehr attraktiven Arbeitszeiten finden die Unternehmen keine Lehrwilligen unter den jungen Leuten.

Das betrifft z.B. Bäcker, Metzger, weitere handwerkliche Berufe bis natürlich hin zum Pflegesektor.
( gekürzt! )

geschrieben von olga64
Die Frage ist, wie man diese  Berufe so aufwertet, dass sie für junge Menschen attraktiv werden! Nahezu jeder, bei dem es geistig reicht, geht auf eine höhere Schule, macht das Abitur ... und damit hat man nicht den Wunsch Bäcker,  Metzger o.ä. zu werden, auch nicht Klempner oder Koch! 

Nicht nur die steigende Anzahl von Akademiker Familien versucht alles, um die Kinder zum Studium zu bringen. Auch die untere Mittelschicht will das! Bei einer Kinderzahl von 1 bis 2 geht das sogar! Je mehr Kinder es sind, je schwieriger wird es allerdings.

Bäcker und Metzger werden weniger, dies machen Großbäckereien und Hilfskräfte an der Wursttheke, oder eben Supermärkte! Einen ( normalen ) Koch musste du mit der Lupe suchen!

Ich übertreibe vielleicht nun ein wenig: all die Berufe, bei denen ein Mangel herrscht, die wir als Gesellschaft aber dringend brauchen, müssen massiv aufgewertet werden, also die Vergütung muss deutlich steigen! ... und das muss die Gesellschaft im Endeffekt über höhere Preise zahlen!

Die Tariflöhne für einen Klempner ( 19€/Std. ), ein Koch liegt deutlich darunter, ein Metzger verdient 18€/Std .... kann ja jeder googeln! Nach einem Studium sieht die Sache schon anders aus, denn ... 30 ... 40 ... 50 Euronen die Stunde sind da ja nicht unrealistisch ... auch für durchschnittlich begabte!

Ich sehe nur die Möglichkeit, einer wirklich deutlichen Erhöhung der Löhne in diesen Mangelberufen, sonst wird das bald kaum noch jemand machen!

Ich sehe dabei natürlich auch das Problem, denn auch die dünn bezahlte Friseurin braucht mal einen Klempner  ...
MarkusXP
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 16.06.2022, 17:53:39

Markus - Sie werden es sicher nicht lesen wollen, aber auch diese Problematik ist vielschichtiger als dass man sie mit kurzen Forderungen zur BEsserung bringen könnte.

Solange Kunden Brot, Fleisch, Semmeln oder was auch immer lieber beim Discounter kaufen als im Fachgeschäft, wird sich auch bei der Bezahlung nicht viel ändern können. Zuständig für "gerechte Löhne" sind ja die Gewerkschaften und die Arbeitgeber und nicht "die Politik".

Und wer dann doch Koch werden möchte, wird zuerst mal recht frustriert sein, wie unmenschlich es dort zugehen kann (ganz abgesehen von den Arbeitszeiten, die wenig Möglichkeiten für "Fun" im privaten Umfeld bieten), wenn einige selbsterklärte Koch-Stars ihr hartes Regiment führen.
Viele dieser jungen Köche haben übrigens auch eigene Ambitionen - verführt durch TV usw. streben sie selbst eine Star-Koch-Rolle an, um dann bei Fernsehsendungen gemäss ihrer Vorbilder Melzer und wie sie alle heissen, mitmischen zu können.

Bei der "dünn bezahlten Friseurin" (welch eine seltsame Wortschöpfung) wird immer vergessen ,dass diese ihren nicht so üppigen Lohn doch durch einige Hundert Euro Trinkgelder (steuer- und abgabenfrei) aufpolstern können. Man sah das bei den Lockdowns für Friseure - da ging das Gejammer auf dieser Seite los, weil Kurzarbeitvergütung natürlich nicht Trinkgelder berücksichtigt, die nicht belegbar und abgabenfrei waren und sind. Das betrifft übrigens auch Personal in der Gastronomie.

Ich glaube auch nicht ,dass man BErufe nur mit Geld aufwerten kann - denn wo wäre dann hier die Grenze? Es sollte eine generelle Wertschätzung für alle Berufe geben, egal ob man sie anstrebt oder nicht. Wenn man aber jahrelang aus dem Pflegebereich nur noch negative Schilderungen erhält und jede Talkshow, die auf sich hält, immer einige Betroffene einlädt, die dann schlimmste Geschichten erzählen - welcher junge Mensch ist dann noch bereit, in so einer Hölle zu arbeiten? Am Geld sollte es eigentlich nicht so liegen - hier verdient man mittlerweile auch mindestes 3.000.- Euro monatlich, wenn man ganztags arbeitet - Teilzeit natürlich weniger.
Ähnlich ist es bei Erziehern, aber auch bei LehrerInnen (was dann schon wieder im akademischen Bereich liegt). Es mag sich halt nicht mehr jede um andere Kinder kümmern und sich dann noch mit Eltern auseinandersetzen, die sowieso immer alles besser wissen und schnell mit dem Anwalt drohen.
Auch hier fehlt eineWertschätzung zu einem Beruf, der dann aber auch einige Jahre Studium und Referendariat erforderlich macht - also ein gewisse Anstrengung, um ihn ausüben zu können. Olga

olga64
olga64
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 16.06.2022, 17:27:20

Liebe Rispe,

an vieles in meiner Au-Pair-Zeit, die fast 60 Jahre her ist, kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Nur noch der spürbare Hass, den ich als junge Deutsche (ersichtlich an blauen Augen und blonden Haaren) erlebt habe, blieb mir im Gedächtnis - obwohl ich das bis heute gut verstehe und nachvollziehen kann.

Gut war,dass wir relativ schnell Gruppen unter uns AusländerInnen bildeten und auch viel zusammen unternommen haben. Geld war immer knappt - aber dieser Zustand hielt bei mir dann noch die folgende Studierenden-Zeit an; daran war ich gewöhnt.
Für meine Tätigkeit in diesen Haushalten mit Kindern erhielt ich ein kleines Taschengeld; andere erhielten noch Zuschüsse von zu Hause (ich nicht) - aber irgendwo ging es trotzdem.
In diese Zeit fiel z.B. auch das Kennenlernen mit den Rollings-Stones in London in der Dean Street in einer sehr versifften Kneipe, als diese Band noch fast keiner kannte.
Und natürlich auch viele Besichtigungen usw. - war nicht immer leicht, hat mir aber für später doch sehr geholfen. LG Olga


Anzeige

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2022, 18:36:04

Mir sind da viele Einzelheiten im Gedächtnis geblieben, weil einiges wegen meiner geringen Kochkünste regelrecht traumatisch war. 😉
Am Ende konnte ich dann immerhin ein Soufflé zubereiten, das gelang mir sogar gut. Inzwischen hab ich längst vergessen, wie ich es gemacht habe.
Und dann, wenn die etwas tüddelige und vergessliche Madame, die immer irgend etwas suchte, mich mal unter das Bett kommandierte, um da wieder irgend etwas Verlorenes zu suchen. Oder als sie am Heiligabend fast in Tränen ausbrach, weil ihr Mann tatsächlich „vergessen“ hatte, ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen. Das alles im vornehmen Pariser Seizième, neureich, aber irgendwie traurig!
Und in der anderen Familie, wo ich ein total verzogenes Blag von der Schule abholen und das Klavierüben beaufsichtigen musste. Wenn ich ihn abholte, schmiss er mir seinen Ranzen vor die Füße, weil ich, das Dienstmädchen, ihn zu tragen hatte. Und als ich ihm am Klavier mal erzählte, dass ich früher auch Klavierstunden hatte und ungern üben wollte, aber dann eingesehen habe, dass es nötig war, hat er gesagt: „Na und? Meinen Sie, ich will mal eine „Bonne“ werden wie Sie?“ Das habe ich wörtlich in Erinnerung, weil es mich wirklich getroffen hat, auch wenn es nur ein Kind war. Da wurde mir mein Status so richtig deutlich gemacht.

Also ich könnte da noch jede Menge erzählen. 😉

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2022, 18:13:46
Markus - Sie werden es sicher nicht lesen wollen, aber auch diese Problematik ist vielschichtiger als dass man sie mit kurzen Forderungen zur Besserung bringen könnte.

( fast unzulässig gekürzt! )
So eindimensional denke ich ja nun auch wieder nicht, liebe Olga! Die gesellschaftliche Aufwertung des Pflegeberufs gibt es ja schon in breiten Schichten der Bevölkerung. Aber z.B., bei den diesen „zugemuteten“ Arbeitszeiten wird mehr kommen müssen! Wer in diesem Beruf arbeitet, muss sich in München oder Frankfurt auch eine angemessene Wohnung leisten können und auch m.E. die Chance haben, über eine Zeitschiene Eigentum zu erwerben.

Wenn man mehr Leute in einen Mangelberuf bringen will, dann ist dafür nicht allein die Tarifautonomie gefragt! Die sind für den Lohn zwischen Arbeitgeber und -nehmer zuständig ( nicht nur! ), also für Leute, die im Arbeitsprozess stehen! Gibt es aber keine Klempner mehr oder viel zu wenig Pflegekräfte, so ist das von diesen beiden Interessenverbänden kaum zu lösen!


Deine Beschreibung des Koch-Berufs ( u.ä. ) ist ja zutreffend! Was kann man ändern, um dennoch für junge Leute Anreize zu schaffen? Die wenigsten werden „Star-Koch“ und scheffeln Geld mit Fernsehen, Bücher und Events … nicht mal jeder wird es zu einem eigenen Restaurant bringen! Wollen wir den Beruf nicht vollständig aufgeben, dann muss mehr bezahlt werden! Andere Anreize willkommen, aber ich sehe keine!

Es ging mir nun nicht speziell um den Beruf einer Friseurin, sondern um die Frage, wie gering bezahlte Berufstätige eine Dienstleistung, z.B. einen Klempner ( mit wesentlich höherem Stundenlohn! ) noch bezahlen können.


Die Frage ist doch: wie kriegt man es hin, dass junge Menschen in Berufe einsteigen wollen, die negative Begleiterscheinungen haben, wie z.B. Schichtarbeit, kein regelmäßig freies WE, sehr frühes Aufstehen oder Dienst bis in die Abendstunden!

Wir sind uns sicher einig, dass die bisherigen Versuche Abhilfe zu schaffen, weitgehend gescheitert sind! Der Mangel in vielen gesellschaftlich notwendigen Berufen vergrößert sich von Jahr zu Jahr …
MarkusXP


 
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf werderanerin vom 16.06.2022, 11:11:32

Heute ist es nicht anders, viele junge Menschen zieht es nach dem Abi raus "in die weite Welt" und auch das kann nur gut sein, weil man selbstständiger wird und sein Leben allein meistern muss. Nur ist dies eben auch mit viel Geld verbunden, dass ja erstmal da sein muss und somit reduziert sich schon einiges.


Es gibt die Bundesfreiwilligendienste:   Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD), Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ), Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Das wird finanziell unterstützt und wäre auch für meine Enkelin interessant, weil dann die Halbwaisenrente und das Kindergeld weiter läuft. Aber da liest man auch, dass es regelmäßig mehr Bewerber als Plätze gibt. Das sagt doch aus, das es viele Jugendliche gibt die sich für ein soziales Jahr interessieren.



Wir informieren uns über Möglichkeiten wie sich meine Enkelin einbringen kann, wenn sie es möchte.  Aber da sie erst in der 9. Klasse ist hat es noch viel Zeit und wer weiß welche Ideen sie dann hat wenn sie ihr Schulziel erreicht hat, das sie sich fest vorgenommen hat.

 
Aber in diesem Thread geht es nicht um meine Enkelin, sondern um ein Pflichtjahr oder Freiwilliges Jahr für alle Jugendlichen!
 
Ich denke auch, dass man nach 10-13 Jahren Schulpflichtzeit froh ist, nun etwas zu machen, was freiwillig ist, egal wo und was es sein könnte. Freiwilligkeit ist daher für mich ein hohes Gut ! 
Kristine

So sehe ich das auch ❗️

Irgendwie kommt diese Forderung auch zu einer falschen Zeit. 😏 Mussten die Jugendlichen im Dienste der Gesellschaft, durch die Corona nicht genug zurück stecken? Und kommt durch den Klimawandel, den auch die ältere Generation mitverschuldet hat, nicht noch genug auf sie zu?
LG Heidrun

 
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2022, 17:00:00

Diese Art von Auslandsaufenthalte habe nichts mit einem normalen Aufenthalt als Au Pair Mädchen zu tun!!!
LG Heidrun
Ah ja? Welche persönlichen Erfahrungen machten Sie als Au-Pair vor ca 60 Jahren zB. in Grossbritannien und Frankreich? Wenn Sie so etwas schreiben, sollten die ja vorhanden sein - bin gespannt!
geschrieben von olga64


Nein persönliche Erfahrungen habe ich nicht gemacht  😄 , hatte aber meine  Ferien bei meiner Schwester verlebt. Sie arbeitete als Au pair Mädchen in Schweden (nein nicht in England oder Frankreich, war vielleicht ihr Fehler 😏 ).  Danach wusste ich, dass es nicht mein Ding ist ❗️ Im Ausland arbeiten ja, aber nicht im  Haushalt, Kinder hüten usw. Sie hatte es in der Familie gut getroffen (fuhr mit in Urlaub, wurde respektvoll behandelt usw ) aber mit sozialem Einsatz hatte das nichts zu tun, darum geht es ja hier im Thread  😏 .

Vor nicht so langer Zeit lernte ich 2 Familie kennen, die Au Pair Mädchen für ihre Kinderbetreuung usw beschäftigen. Das ist sicher billiger als eine ausgebildete Fachkraft einzustellen 😊.
Ich finde es gut wenn zum Sprachen lernen Mädchen als Au pair Mädchen ins Ausland gehen, wenn es ihnen Spaß macht und bei einer netten Familie arbeiten können ❗️
Während der Schulzeit ein Auslandsjahr  einzulegen können sich nicht viele leisten.

Ich habe auch im Ausland gearbeitet, aber in meinem Beruf, direkt nach meiner beendeten Lehre und das hat mir persönlich sehr viel mehr gebracht ❗️ In meinem damaligen Beruf war es recht leicht eine Arbeitsstelle im Ausland zu finden. Man traf junge Leute aus den verschiedensten Ländern. Das war sehr interessant 😊

Das hatte aber auch nichts mit sozialem Einsatz zu tun. Ich war auch ein Egoist 😄 und wollte lieber in meinem Beruf arbeiten, mit einer anderen Zeiteinteilung, Feierabend usw.

LG Heidrun

Anzeige