Innenpolitik Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
Ich sehe das wie Sie und bin auch dafür, ein solche Zeit ,die man für soziale Zwecke aufwendet für Jungen und Mädchen verpflichtend zu machen - nur das würde Struktur in die Angelegenheit bringen.
Die jungen Menschen müssten dann eben nicht das primäre Gefühl bekommen ,dass sie schon mit ca 17 Jahren zielgerecht auf ihre Verwendung in der "Wirtschaft" geschult werden, auch weil "die Wirtschaft" in einer vergreisenden Gesellschaft wie Deutschland immer weniger Nachwuchs haben wird.
Sie können sich nochmals eine Zwischenstation einbauen, um dann wirklich das reale Leben kennenzulernen,bevor sie dann beruflich in ihren einförmiger werdenden Gruppen verschwinden.
Aber nachdenkenswert finde ich auch eine Ausdehnung auf RentnerInnen (dann allerdings nicht verpflichtend, sondern freiwillig). Wie der Psychologe Herr Grünewald bei Lanz gestern richtig bemerkte, geraten ältere Menschen anfangs als RentnerInnen (er nannte dies den "Dauer-Lockdown") in Probleme, weil sie anfangs mit der vielen freien Zeit und der Tatsache,dass sie keiner mehr braucht, nicht gut umgehen können. Bei mir war es ähnlich - es klappte dann erst nach ca 2 Jahren in denen ich noch beratend für meinen früheren Arbeitgeber tätig war.
ABer dieses Thema kommt seit Jahren auf die Agenda - zuletzt hatte es AKK angesprochen und nun der Bundespräsident. Es wird vermutlich wieder versinken, weil die FDP darin schon wieder "staatliche Eingriffe in das persönliche Leben sieht" und die Ampel-Koalition sich dann wieder nicht einigen kann.
Schade, eigentlich - es könnte so vielen helfen. Olga
Es gibt doch schon jetzt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich als Jugendlicher ab 15,16 oder 17 auf das kommende Arbeitsleben vorzubereiten. Dazu gehören Praktika beispielsweise , bei uns in der 9. Klasse, wobei hier natürlich der zeitliche Rahmen (3 Wochen) begrenzt ist aber auch das hilft schon mal. Man kann aber auch in den Ferien arbeiten, so wie man möchte und auch helfen !
Drei meiner Enkel haben das schon mal hinter sich (Hotelbranche, Polizei und Supermarkt), alles ausgewählt aber jeder hatte danach gemeint, dass es nichts wäre...ich finde es hilfreich, schon mal zu wissen, was nicht ginge, also Branchen auszuschließen.
Ein soziales Jahr an sich finde ich unterstützenswert..., es könnte mehrfach helfen, den eigenen Werdegang zu unterstützen und vor allem das "wirkliche" Leben kennenzulernen, was oft hart genug ist.
Für den Arbeitgeber wäre es eine sinnvolle Unterstützung, wobei ich da auch an Kitas, Horteinrichtungen u.v.a.m. denke, es gibt so viele Betätigungsfelder.
Pflicht jedoch hilft kaum, hat eher eine abschreckende Wirkung und ist kontraproduktiv der Motivation.
Kristine
Wenn man mit diesem Vorschlag unseres Präsidenten verbinden möchte, dass unsere alternde Gesellschaft aus einer sehr grossen Problematik herauskommt, bzw. immer stärker hineinrast (je nach Sichtweise) geht es auf freiwilliger Basis nicht mehr. Dies bestand ja nun seit 11 Jahren (seit dem Ende der ausgesetzten Wehrpflicht und Ersatzdienst). Es sind zwar ca 100.000 Menschen, die sich bei Freiwilligen-Diensten engagieren - das ist hoch anzurechnen, zumal diese Menschen nur eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten.
ABer es sind auch noch sehr viele andere junge Menschen, die ein soziales Jahr z.B. in Australien, Afrika usw.verbringen und sich für dortige Gesellschaften engagiert einsetzen - warum verlagern sie dies nicht auf die notleidenden Gesellschaften in ihrer Heimat?
Das wäre natürlich auch eine Sache der Erziehung bei jungen Menschen,diesen zu verdeutlichen, dass sie sehr gebraucht werden und es der Persönlichkeitsbildung nur hilft, wenn man als junger Mensch diese Etappe in sein Leben einbaut.
Die Zeiten waren Anfang der 60er Jahre ganz andere (kurz nach dem Krieg und oft schlimme Elternhäuser. Aber ich getraute mich, für 1 1/2 Jahre nach Grossbritannien und Frankreich zu gehen, um dort als Au Pair zu arbeiten. Keiner wollte deutsche Mädchen in diesen Ländern sehen - sie erinnerten zu sehr an die mörderischen Deutschen. ABer es klappte und hat mir sehr auf meinem weiteren Lebensweg geholfen und ich bin bis heute froh,diesen Schritt gegangen zu sein. Olga
ABer es sind auch noch sehr viele andere junge Menschen, die ein soziales Jahr z.B. in Australien, Afrika usw.verbringen und sich für dortige Gesellschaften engagiert einsetzen - warum verlagern sie dies nicht auf die notleidenden Gesellschaften in ihrer Heimat? (olga)
...sie werden die gleichen Gründe anführen können, die dich nach Grossbritannien und Frankreich gehen ließen, vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass sie nicht nur
ihre "eigene Entwicklung im Auge" haben
Xalli
Es ist sicherlich nicht rein egoistisch, warum deutsche Jugendliche ein soziales Jahr im Ausland einlegen.
Deiner Aussage "nicht nur die eigene Entwicklung im Auge haben" stimme ich zu.
Diese Personen im Ausland leisten mit großem Einsatz und Entbehrungen etliches.
Auch wenn Sie, Xalli, sofort darauf aufspringen, um mir wieder etwas Unredliches o.ä. unterstellen zu wollen: ich war mit Genehmigung meines Vormundes Anfang der 60er Jahre als Au Pair in 'GB und Frankreich - volljährig war ich ja noch nicht.
Meine Beweggründe waren: weg von einer sehr auf ihren Sohn fixierten Mutter, das Erlernen von Fremdsprachen und die Überbrückung bis zu meiner Volljährigkeit, um dann mein Leben so führen zu können, wie ich wollte. Das klappte auch.
Schwierig war nur (und das hatte ich als sehr junger Mensch vorher nicht eingeplant) mit wieviel (verständlichem) Hass mir als Deutscher begegnet wurde. Das legte sich aber irgendwann, insbesondere in meiner englischen Familie, wo ich heute noch zu den Kindern, die damals sehr klein waren, Kontakt hatte.
Meine "eigene Entwicklung" stand natürlich indiesem Alter im Vordergrund - aber vielleicht konnte ich ja so manchen Leuten in diesen Ländern auch vermitteln, dass die Nachfolgegeneration, zu der ich gehörte, nicht mehr ist wie diejenige, die deren Länder überfiel und deren Menschen tötete.
Ich war Halbwaise und wusste sehr genau, dass mir niemand auf meinem weiteren Weg unterstützend zur Seite stehen würde und deshalb schaffte ich ein entsprechendes Fundamet, auf dem ich aufbauen konnte.
'Auch heute dürften junge Leute deshalb ins Ausland gehen, um die Sprachen zu erlernen (weil sie sonst schlechter Chancen auf dem Berufsmarkt haben) und selbstständig zu werden, was ausserhalb von Elternhäusern immer der sinnvolle Weg ist.
Aber es gibt auch die gesellschaftliche Komponente: wenn im eigenen Land viel Hilfe erforderlich ist, wäre das zu überdenken. Zu meiner Zeit gab es das nicht -da gab es ja viele junge Leute, die auch in Pflegeberufen arbeiten wollten, bzw. junge Frauen, deren erstes und oberstes Ziel es war, so schnell wie möglich zu heiraten, nicht berufstätig zu sein und Kinder auf die Welt zu bringen.
Diese Einstellung änderte sich dann zwar einige Jahre später - sie war aber im Westen von Deutschland noch sehr ausgeprägt vorhanden. Olga
...nach dieser "Einleitung" deiner Antwort an mich, ist es müßig für mich, mich weiter
einzubringen.
Xalli
Beglückwünsche Sie wirklich zu dieser guten Idee - mein Interesse daran wäre auch bei Null gewesen. Machen Sie sich also keine Mühe. Olga
Grundsätzlich finde ich ein soziales Jahr auch gut, aber auf freiwilliger Basis. 👍
Wenn ein Jugendlicher nach der Schule eine Lehre beginnt, dann lernt er doch das „wirkliche“ Leben auch kennen. Er muss arbeiten und kein Blödsinn machen, wie es hier zum Teil in der Schule während des Unterrichts abläuft. Nicht jeder macht Abitur und studiert direkt hinterher. Wenn er oder sie ein Pflichtjahr im sozialen Beruf absolviert, muss er auch arbeiten. Außer dass er die Berufe entlastet, wo Arbeitskräfte dringend gebraucht werden, ist da in meinen Augen kein Unterschied. Vielleicht sollten diese Berufe in der Bevölkerung aufgewertet und vor allem besser bezahlt werden. Für mich hat diese Diskussion den Beigeschmack, dass Lücken gefüllt werden sollen. 😏
Es ist doch auch nicht so dass alle Jugendlichen Egoisten sind und nicht wissen dass es Not und Armut auch bei uns gibt. Wenn ich mit meiner Enkelin (und ihren Freundinnen spreche), sieht sie dass es in anderen Ländern den Menschen viel schlechter geht. Deshalb möchte sie ja auch gerne über eine Hilfsorganisation in diese Länder und da ist sie nicht die Einzigste.
Wenn sie mit der Schule fertig ist und sie immer noch den Wunsch hat, werde ich sie dabei unterstützen und nicht überreden unbedingt in Deutschland zu bleiben. 😏
LG Heidrun
Es ist doch auch nicht so dass alle Jugendlichen Egoisten sind und nicht wissen dass es Not und Armut auch bei uns gibt. Wenn ich mit meiner Enkelin (und ihren Freundinnen spreche), sieht sie dass es in anderen Ländern den Menschen viel schlechter geht. Deshalb möchte sie ja auch gerne über eine Hilfsorganisation in diese Länder und da ist sie nicht die Einzigste.
Wenn sie mit der Schule fertig ist und sie immer noch den Wunsch hat, werde ich sie dabei unterstützen und nicht überreden unbedingt in Deutschland zu bleiben. 😏
LG Heidrun
genau das was du von deiner Enkelin schreibst @Heidrun, war Inhalt meiner Antwort
auf olga warum viele Schüler, wenn sie fertig mit der Schule sind, ins Ausland gehen wollen
statt in Deutschland zu bleiben und sich dort sozial einzubringen.
Wie so oft bei Olga, fühlte sie sich mal wieder zu Unrecht angegriffen, Kernpunkt des Restbeitrags von ihr war ihr eigenes Tun als Jugendliche, ergo fern vom Thema.
Gruß Xalli