Innenpolitik Der Bundespräsident hat es "gut" gemeint...?
Liebe Sandra, da hast du Recht..., manchmal oder öfter sogar braucht man einen Schubser, um vorwärts zu kommen, einfach mal etwas anderes auszuprobieren. Ich sage oft auch, man sollte schon auch im Leben mal so richtig auf die Schn...gefallen sein, um wieder aufzustehen und andere Wege zu nehmen. Das tut weh aber hilft ungemein.
Für mich wäre aber eben diese Pflicht nicht gut, sie löst etwas aus in mir ... aber auch da wird jeder etwas anderes empfinden, ganz klar.
Ich habe das Gefühl, dass sehr viele über das Wort Pflichtjahr stolpern.
Kristine
Wollte man garnicht drüber nachdenken und erstmal diskutieren und vielleicht auch noch andere, gute Gedanken einbringen ?Politik ist DIE Schlangengrube per se.
geschrieben von werderanerin
Deshalb gehts auch oft mühsam/umständlich (und teuer) 'voran'.
Liebe Sandra, da hast du Recht..., manchmal oder öfter sogar braucht man einen Schubser, um vorwärts zu kommen, einfach mal etwas anderes auszuprobieren. Ich sage oft auch, man sollte schon auch im Leben mal so richtig auf die Schn...gefallen sein, um wieder aufzustehen und andere Wege zu nehmen. Das tut weh aber hilft ungemein.Ja, das beinhaltet auch das Aufstehen, was VIEL angenehmer ist.
Das Eine geht halt nicht ohne das Andere.
Der Mensch muss allerdings oft zu seinem Glück gezwungen werden.
Ich finde, frei entscheiden kann man sich erst für etwas, was man kennengelernt hat.
Sandra
Dafür gibt es für Schüler die Schülerpraktikas. Das sind zwar nur 2 Wochen, aber zum "reinschnuppern" ist es gut. In den unteren Klassen gibt es die "Girlsdays" oder "Boysdays". Das ist allerdings nur ein Tag. Meine Enkelin bemüht sich um "Ferienpraktikas". Solche Praktikas sehen auch ganz gut in der Bewerbung aus und sie konnten Berufe ausprobieren.
Soziale Jahre finde ich nur bedingt gut. Es gibt Schüler die ganz genau wissen welchen Beruf sie nach der Schule erlernen wollen. Da ist es ein "verlorenes" Jahr. Weiß ein Schüler nach Abschluß noch nicht in welche Richtung er gehen will, befürworte ich wenn sie ein Jahr verschiedene Berufe ausprobieren. Also mehrere Monate in einem Beruf arbeiten und dann in einen anderen wechseln.
Zwangsweise ein Jahr in einem sozialen Beruf arbeiten zu müssen finde ich nicht gut. Da stimme ich Der-Waldler zu, das wird gerne ausgenützt / Geld gespart 😏
LG Heidrun
Hallo Heidrun
Ich stimme dir zu: Praktikanten werden gerne ausgenutzt, um Kosten zu sparen.
Andererseits finde ich schon, dass eine längerfristige Verpflichtung oder nennen wir sie: Verbindlichkeit in einem Bereich wichtig ist, um sich überhaupt ein realistisches Bild davon machen zu können. Wenn man weiss, dass man nach wenigen Wochen oder Monaten eh wieder weg ist, ist die Arbeitshaltung nicht dieselbe. Und in sozialen Berufen ist diese Verbindlichkeit noch wichtiger, würde ich mal behaupten. Denn da geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und die brauchen Zeit, um zu wachsen und zu reifen.
Dass du das soziale Jahr als "verloren" betrachtest, nur weil man später einen anderen Berufsweg einschlägt, kann ich nicht nachvollziehen. Man ist ja an den Erfahrungen gewachsen und kann die an späteren Stellen ebenfalls einbringen. Steve Jobs ist ein berühmtes Beispiel dafür: Er war obdachlos und hat - völlig sinnlos erstmal - einen Grafologiekurs belegt. Später wurden daraus die Schriftsysteme im Mac.
Man muss aber nicht zwangsläufig Multimillionär werden, damit etwas sinnvoll ist. Ich würde grundsätzlich behaupten, dass im Leben nichts verloren ist. Und wir sollten die jungen Menschen auch von diesem ständigen Nutzdenken wegbringen. Sie machen sich sowieso schon viel zu viel Druck und haben das Gefühl, mit 20 alles schon gemacht haben zu müssen. Etwas Entschleunigung und etwas mehr im Hier und Jetzt leben tut den neuen Generationen ganz gut, glaube ich.
Liebe Grüsse
Sandra.
Dass du das soziale Jahr als "verloren" betrachtest, nur weil man später einen anderen Berufsweg einschlägt, kann ich nicht nachvollziehen. Man ist ja an den Erfahrungen gewachsen und kann die an späteren Stellen ebenfalls einbringen.
geschrieben von Sandra1975
Du hast recht, das Wort "verloren" ist vielleicht, wenn man es so liest nicht gut gewählt. Ich habe es auch nicht so negativ gemeint wie es hier klingt. Ich denke da zu Beispiel an meine Schwiegersohn. Er hat schon als Schüler sehr früh "gewußt", das er mal Förster werden will. Das war sein ganzes streben.
Manche Jugendliche empfanden es zur Zeit als es noch Zivildienst gab, ungerecht dass die Mädchen das nicht machen mußten. Sie starteten sofort ins Berufsleben.
LG Heidrun
Für viele der ehemaligen Zivis war es eher ein gewonnenes Jahr. Manche entschieden sich nach dieser Zeit für einen sozialen Beruf, der vorher nicht in ihrer Überlegung war. Wer konnte sich unter "Heilerziehungspfleger" schon etwas vorstellen.
Es gab auch Fälle, in denen die Zivis ihrer Stelle z.B. dem Roten Kreuz als Freiwillige lange Zeit erhalten blieben und Spaß an dieser Aufgabe hatten. Z.B. waren sie als Helfer bei Konzerten vor Ort, konnten ohne Eintrittskarte ihre Musik hören, lernten Einsatzwagen fahren und schätzten die Kameradschaft.
Mein Sohn lernte in dieser Zeit die Gebärdensprache und verlor, weil vorher ohne Kontakt, seine Scheu vor Behinderten, wusste dann mit ihnen umzugehen. Er ist nicht in einem sozialen Beruf geblieben, aber er hatte Achtung vor der Leistung dieser Menschen und hielt lange Kontakt.
Und für manche Jugendliche, die nicht das Glück eines funktionierenden und liebevollen Elternhauses haben ist eine solche Zeit, auch wenn sie unter Zwang zustande kommt, nicht selten ein Sprungbrett in eine gute Zukunft.
Mein Neffe war auch Zivildienstleistender. Ursprünglich wollte er in Berlin der Drogenhilfe dienen, aber diese Plätze waren stark nachgefragt und er bekam keinen. Er diente dann in einem Altenheim und sagt heute noch,dass dies die beste Erfahrung seines Lebens war. Selbst kam er aus einem gutbürgerlichen Haushalt und hatte vom Elend, das anderswo stattfand und gemanaged werden musste, bis dahin nichts erfahren.
Er hielt den alten Menschen in diesem Heim auch nach Beendigung seines Zivi-Dienstes noch lange die Treue, besuchte sie und unterhielt sich mit ihnen - sie mochten den jungen, höflichen Mann sehr gerne und der war auch immer sehr traurig, wenn wieder jemand gestorben war in diesem Heim.
Persönlich bin ich sehr dafür, dass die jungen Menschen ein soziales Pflichtjahr machen sollten. Sie sind Bestandteil der Gesellschaft und die Misere auf dem sozialen Sektor dürfte und darf nicht spurlos an ihnen vorübergehen, denn sie tragen dieses Pakete auch praktisch in der Zukunft und müssen es sowieso bewältigen.
Da aktuell grosser Fachkräftemangel vorherrscht, ist auch nicht zu befüchten,dass die jungen Menschen keinen Arbeitsplatz finden werden.
Heute würde so ein soziales Jahr auch für Mädchen gelten; das war beim Zivi der Bundeswehr ja nicht der Fall, das Mädchen keiner Wehrpflicht unterlagen. Diese "Ungerechtigkeit" würde dann ebenfalls beseitigt werden können.
So sollten sie dann ein Jahr später ihr Studium beginnen und möglichst das soziale Jahr, das viele von ihnen heute schon machen, aber meist in Australien oder Afrika, dann im eigenen Land absolvieren, wo sie auch noch helfen können, immer grössere Missstände zu erkennen und evtl. zu beseitigen, wenn sich einige von denen entschliessen, auf diesem Sektor künftig arbeiten zu wollen. Olga
Manche entschieden sich nach dieser Zeit für einen sozialen Beruf, der vorher nicht in ihrer Überlegung war. Wer konnte sich unter "Heilerziehungspfleger" schon etwas vorstellen.
Es gab auch Fälle, in denen die Zivis ihrer Stelle z.B. dem Roten Kreuz als Freiwillige lange Zeit erhalten blieben und Spaß an dieser Aufgabe hatten. Z.B. waren sie als Helfer bei Konzerten vor Ort, konnten ohne Eintrittskarte ihre Musik hören, lernten Einsatzwagen fahren und schätzten die Kameradschaft.
Natürlich kann es auch so laufen und dann ist es natürlich ein gutes Jahr für den Jugendlichen. Aber nicht jedem liegt das und dann müsste man auch eine andere Möglichkeit zur Auswahl zulassen, z.B. im Umweltschutz (!!!!). Auch da gibt es interessante Berufe die nicht so bekannt sind. 😏
Meine Enkelin liebäugelt mit einem Aufenthalt im Ausland nach der Schule, bei irgendeiner Hilfsorganisation. Aber da muß man sehr genau hingucken, wie die Organisation arbeitet. Da habe ich schon einige negative Berichte gesehen / gehört. Aber meine Unterstützung hat sie.
Mein Mann hatte während seiner Studienzeit bei einer Wagonfabrik gearbeitet. Er bekam dadurch die Möglichkeit im Rahmen der Entwicklungshilfe Eisenbahnen, die nach Kambodscha geliefert wurden mit aufzubauen und die Leute anzulernen. Es gibt viele Möglichkeiten etwas sinnvolles zu arbeiten 😊 aber muß es unbedingt ein Pflichtjahr sein.
Die Klassenlehrerin meiner Enkelin hat allen abgeraten ein Soziales Jahr zu machen weil es ein verlorenes Jahr ist. Das fand ich sehr unüberlegt, denn die Lehrer haben einen recht großen Einfluß auf die Schüler und so mancher der es vor hatte läßt es dann lieber.
LG Heidrun
Es wurde gemeldet, dass es viel mehr Menschen gibt, die sich für ein freiwilliges soziales Jahr melden als genommen werden können, sind natürlich auch manchmal Rentner dabei :-)
Ich denke, Einsatz im Umweltschutz müsste doch auch möglich sein, wenn entsprechende Vereine Bedarf anmelden? Habe mich allerdings mit den Formalitäten noch nicht beschäftigt. Ich weiß nur, dass auch Gemeinden solche Freiwilligen beschäftigen können und bei uns ist der Bauhof z.B. sehr rührig und macht die Spiel- und Klettergeräte und alle Bänke im Gemeindegebiet selbst.
Wenn eine Umweltorganisation Freiwillige anmeldet müsste dies doch bewilligt werden?
Die Lehrerin verstehe ich auch nicht, sie hatte bisher vermutlich zu wenig Einblick und Rückmeldung von ehemaligen Schülern.
Also ich bin für ein verpflichtendes Jahr, die Chancen auf Erweiterung des Horizontes sind größer als die Risiken, dass es ein "verlorenes Jahr" war.