Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik den deutschen geht es gut ...

Innenpolitik den deutschen geht es gut ...

Elisabet
Elisabet
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Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf justus39 vom 11.01.2014, 15:10:26
Justus, und dass das einfache Leben mehr Niveau hat,wie unsere Generation es erleben konnte,als die heutige schicky Gesellschaft,davor hat unsere Jugend im Herzen drin Achtung und Respekt und findet es auch cool,mit modernen Wörtern ausgedrückt.Da muß der Mensch ja volle Kanne kreativ sein,sind auch Worte die aus ihren Mündern zu hören sind.Bei einer Tochter erlebte ich es,beim Abschluss in der FH,sie beschenkten sich gegenseitig stolz mit selbsteingemachten Marmeladen-ohne dass die Mama oder Oma assistiert hat.Beim Spargelverkauf erlebte ich junge Leute die mal 9 Kilo Spargel holten, klar den ganz dünnen,weil der wird auf den Griller geschmissen.Auf meine Frage,wer dann der Spargelschäler wird-alle die Spargel essen wollen war die schnelle Antwort.
Ich will damit meinen,dass die Jugend es sehr wohl zu schätzen weiss,wenn der Mensch Selbstversorger sein kann oder konnte, und sein will.
Wenn wir "Oldies" zu dem Thema Fingerspitzengefühl den neugierigen Jungen gegenüber pflegen,und sachte weitergeben aus den einfachen Leben unserer Kindheit und Jugend,dann sind das doch kostbare Dinge für das Leben. Und keiner von uns älteren weiss heute,unter welchen Bedingungen die heutige Jugend eines Tages Leben wird.
Als junger Mensch war ich es nicht ich wollte in die große Welt hinaus. Doch heute verspüre ich sehr viel Dankbarkeit im Herzen drin,dass ich 1946 auf dem kleinen Bauernhof meiner Großeltern, auf 940 m Seehöhe geboren bin,als Kind kartoffeln ernten mitgehen durfte,die eine Kartoffelschleuder an die Oberfläche transportierte,das von unserem Pferd angezogen wurde,das der Großvater auf seinem Nachhauseweg aus dem Kreigsgeschehen unterwegs einsam mit einem anderen Pferd stehen sah,heimgeritten hat.Wobei die "Krönung" dieser Tatsache noch war,dass der Jugendfreund von ihm zugleich in derselben Scheune übernachtet hat als er, und sie gemeinsam den Heimritt angetreten sind, jeder auf einen Muli (eine Eselart).Aus dem heraus waren auch die strengen Wörter der Heimgekehrten gerechtfertigt: wenn der Mensch im Winter was zu essen haben will, muss er im Sommer aufs Feld gehen. So durfte ich die beiden Freunde in der Wohnstube oft belauschen,wenn sie beisammen saßen und interessante Sachen besprachen. Nie hab ich die Wörter von ihnen vergessen können,weil sie wohl aus ehrlichem Herzen kamen.Immer wieder mal sagte einer von Beiden: kaum gehts denn Menschen wirtschaftlich wieder besser. gehts mit der Demut der Scholle gegenüber bergab.
sarahkatja
sarahkatja
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Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf justus39 vom 11.01.2014, 15:10:26
Ich habe Krieg und Nachkriegszeit erlebt. Kenne alle die Dinge, die Du anführst. Hunger tut weh und leben auf engstem, primitiven Raum auch.
Doch damals waren wir jung und glaubten an bessere Zeiten.
Die kamen auch, wenn wir auch nie das aufholen konnten, was
Menschen mit Beziehungen und sichergestelltem Vermögen wieder
erreichten.

Es kann doch nicht sein, dass alte Zeiten zum Vergleich genügen, um über Mißstände, die nun einmal vorhanden sind, hinwegzutäuschen.
Es muß doch gesehen werden, wohin die Richtung geht.

Immer weiter, immer höher, Geld spielt für viele keine Rolle mehr, man hat es
und die es nicht haben sind selber schuld.

Es wird mit dem Allgemeingut des Volkes gepokert. Nur der Gewinn zählt.
Wir haben noch eine Demokratie, aber wehe, wenn die Kräfte, die unsere
Demokratie halten, denen ausgeliefert werden, die an eben dieser Demokratie
sägen. Spekulanten, Vergeudung an Staatseigentum, Monopolbildungen.
Wasser und Saatgut privatisieren, und dazu eine Regierung, die zu wenig dagegen unternimmt. Bespitzelung aller Unternehmen und Privatpersonen sind nur ein Teil

Nein, das Aufzählen von viel ärmeren und zerstrittenen Ländern genügt nicht.
Wenn der Bürger sich nicht entschieden wehrt, triften wir weiter ab.
Der normale Bürger und Steuerzahler ist das Fundament unseres Staates.

Es wird immer unterschiedliche Menschen geben.
Verantwortungsbewußte Unternehmer und solche, die nur an ihren Profit denken. Denen muß man Einhalt bieten.
Intelligente Menschen und weniger intelligente, die aber auch ein Recht auf
Akzeptanz haben. Außerdem kann ein ehemaliger Schulmuffel durchaus lebenstüchtig sein.

Eine Kommunistin bin ich nicht, ich weiß, warum sich der Kommunismus von der SPD absonderte, und dass er keine Lösung der Probleme bringen kann, sondern wieder Diktatur bedeutet.

Das letzte Gefecht, müßte eine allumfassende gesteigerte Verantwortung sein.

Sarahkatja
justus39
justus39
Mitglied

Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von justus39
als Antwort auf sarahkatja vom 11.01.2014, 16:28:49
@ Sarahkatja

Mit meinen Gedanken, wie relativ das persönliche Empfinden sein mag, ob es einem gut geht oder nicht, wollte ich keinesfalls über die Ungerechtigkeit der Verteilung von Vermögen hinwegtäuschen.
Auch wenn ich mich persönlich nicht beklage, sehe ich mit Sorgen wie sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet.
Mir entgeht es auch nicht, dass Menschen unverdient zu Reichtum gelangen während andere ohne eigenes Verschulden in Not geraten.
Diesen Widerspruch hat aber auch der Kommunismus oder was sich so nannte, nicht beseitigt. Im Grunde hat das auch schon Jesus von Nazareth gepredigt ohne dass sich seine Vertreter daran gehalten haben.

Es wird wohl auch das grundlegende Problem der Zukunft bleiben.

justus

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von JuergenS
ein großes Wunder ist es, dass sich nicht wenige Menschen, denen es "gut geht", bewusst in Gebiete begeben, wo sie ausschliesslich Menschen antreffen, denen es "schlecht geht", wie z.B. in Teilen Afrikas.Um dort irgendeinen Tropfen auf irgendeinen heissen Stein zu setzen.
Diese ausgleichende Vorgehensweise hat aber auf der Welt noch nie wirklich zum Erfolg geführt, weil andere Entwicklungen, wie Klimawandel, kapitalistische Ausnützung, Kriege, noch wesentlich wirksamer sind, immer vorauseilen.
Allerdings ist der Kommunismus das ungeeignetste Mittel zur Lösung von Problemen, weil er vorlügt, dass ihm alle, alle Menschen am Herzen liegen, dabei hat er gar kein Herz.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sarahkatja vom 11.01.2014, 16:28:49
Für mich ist es beschämend, das erst Menschen auf die Strasse gehen und protestieren müssen bis die Politik ganz plötzlich erkennt, das es hungernde und frierende Obdachlose ohne jedes Einkommen auch in Deutschland gibt.

Es kommt beim Betrachten des Clips vielleicht nicht richtig hervor, es gab in diesem Hamburger Stadtteil eine mobile Suppenküche in Form eine Gulaschkanone, die jedoch verboten wurde und einer der Anlässe für die Ausschreitungen in den letzten Tagen war.
netarip
netarip
Mitglied

Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von netarip
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2014, 17:03:31
Lisa Fröhling: Mobile Suppenküche für Bedürftige eingeweiht - Mit seiner feuerroten Gulaschkanone verteilt Volker Schmidt aus St. Georg warme Mahlzeiten an die, "die es brauchen".
Fast wäre alles an einer fehlenden Genehmigung gescheitert.

Der Bezirk Mitte hat diese Suppenküche mehrfach abgelehnt. " Im öffentlichem Raum darf es keine Sondernutzung geben, aus " hygienische Gründen " als wenn sich der Bezirk um die Nacht für Nacht in den Hauseingängen und vor den Geschäftshäusern liegenden Personen " aus hygienischen Gründen " kümmert.
Es geht darum die Menschen , als nicht passend , aus der Gegend zu vertreiben. Es soll schließlich mal eine Visitenkarte werden und da passen Bedürftige nicht in das Bild. Aber dann gab es doch noch die Genehmigung für Volker Schmidt der jetzt Kreuzweg / Steindamm stehen darf. Hansaplatz und Carl von Ossietzky Platz dürfen nicht aufgesucht werden. Was Carl von Ossietzky wohl in der Weltbühne dazu sagen würde ? Die Genehmigung gilt bis März 2014 dann ist es ja hoffentlich wärmer und die Leute brauchen dann keine warme Suppe mehr. Up and away.
Und der Clou in der Genehmigung " es darf kein Gewinn erwirtschaftet werden.
Volker Schmidt ist täglich von Montags bis Donnerstag von 12 bis 18 Uhr an der besagten Ecke. Am ersten Tag ware 300 Menschen vor Ort. Nun ja einige waren ja wohl auch Polizisten.

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Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf netarip vom 12.01.2014, 10:19:42
Obdachlose und Hartz4er mitten in der Stadt, das ist aber auch so was von unhygienisch.
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.01.2014, 11:00:13
lebt ein Bischof in der Stadt ? Wenn ja,dann müßte schon so eine Person zu Hilfe geholt werden können,dass er einen Platz und Möglichkeiten anbieten mag,wo so ehrliche Bürger wie ein Suppenkoch seine selbstlose Tat vollbringen kann.Denn gerade Bischöfe und Pfarrer nennen sich machfolgend Christen,und aus der Lehre Christi heißt es auch: was du den geringsten meiner Brüder angetan hast,das hast du mir angetan.
Ich bin froh,dass auch hier Menschen aufzeigen,dass es in Deutschland genauso arm und reich gibt.In der Straße hier lebt ein Ehepaar mitte 50, beide H4-Bezügler, körperlich und emotional sehr abgewrackt,trotzdem 1-euroJobber gewesen,und wie umliegende besserverdienende Leute oft damit umgehen ist erbärmlich.Mein Mann und sein Freund versorgen die Beiden wöchentlich im Wechsel mit Produkte von der Tafel, fährt sie wen nötig zu einem Arzt und zum Einkaufen.
So von oben herab könnte ich nur handeln,wenn ich von mir selber sagen müßte,ich hab mein Selbstwertgefühl dem Mammon geopfert,ebenso meine Selbstachtung.
Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.01.2014, 11:00:13
Mit Verlaub Polemik ein:
Deine politischen Vorbilder "Die Linke" haben ihren Ursprung doch in der SED. Die SED ist doch die Substanz, dieser Vereinigung aus PDS und WASG.
In der DDR wurde der Umgang mit „Asozialität“ bzw. „krimineller asozialer Lebensweise“ 1968 in § 249 des Strafgesetzbuchs geregelt. Als Begründung wurde angegeben, dass Asozialität eine Quelle der Kriminalität wäre. Nichtarbeit wurde als "Parasitentum" und "permanente Entwendung von Volksvermögen" eingestuft.
geschrieben von Wikipedia


Nun hinterwaeldler, was macht Dich den so sicher, dass sich in Deiner so verherrlichten Partei nicht noch alte Genossen tummeln, die solche Gesetze gerne auch im vereinigten Deutschland hätten. Geht es da unseren Obdachlosen und Hartz IV Beziehern jetzt nicht besser? Oder wäre es gar ein gewisses Risiko, wenn „Die Linke“ in Deutschland die Richtlinienkompetent hätte?
Polemik aus!
Nix für Unguat!
Re: den deutschen geht es gut ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elisabet vom 12.01.2014, 11:40:01
Liebe Elisabet,

das Engagement Ihres Mannes in Ehren, doch die gleichzeitige Kritik an christlichen Institutionen ist wieder einmal nur eine üble Verallgemeinerung.

Ich empfehle Ihnen, dass Sie sich einmal informieren, wie viel "Ehrenamtliche" aus christliche Motiven sich in dieser Gesellschaft einbringen und anderen Menschen helfen. Sie werden staunen.
Wenn man natürlich nur einen Bischoff als Maßstab nimmt, dann ist das mit Verlaub, eben nicht korrekt.

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