Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Demütigung der Ostler hört nicht auf.

Innenpolitik Demütigung der Ostler hört nicht auf.

gerd54
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von gerd54
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 17.11.2016, 22:48:23
Offen gesagt hab ich genau die Reaktion erwartet die ich bekommen habe. Alle scheinen zu glauben, dass es allen Menschen im Westen gut geht. Ich hab selbst schlimme Zeiten durchgemacht doch ich hab nicht nach dem Staat geschrieen sonder maloocht wie ein Pferd 80 bis 100 Stunden in der Woche 7 Tage in der Woche niemals Urlaub. Wenn es mir jetzt gut geht dann habe ich das ganz allein erreicht und nicht darauf gewartet der der Staat mich bezahlt . Ich habe niemals Geld genommen sondern alles hart erarbeitet. Ich weis was Armut ist, aber ich bin ein harter Knochen der nicht jammert sondern arbeitet.
dutchweepee
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf gerd54 vom 17.11.2016, 23:59:37
@gerd ...ich habe alle DVDs vom "Ekel Alfred" (Ein Herz und eine Seele). Die allermeisten Ostmenschen haben seinerzeit, wie ich, einen Weg gefunden diese wunderbare Serie über das Alltagsleben des Westvolks regelmäßig zu sehen und ein großer Teil von "uns" hat auch verstanden, dass die Kohlebadeöfen im Westen auch nicht aus Gold sind.

Wir Deutschen haben alle malocht - hart und fleißig. Nur den Ostmenschen wird heute vorgeworfen, dass sie undankbar seien, obwohl sie IHR VOLKSEIGENES LAND an Unternehmen, Großbauern, Immobilien-Zocker und Banken für weniger als eine Mark verschenkt haben und dafür nun nicht unterwürfig buckeln wollen.
gerd54
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von gerd54
als Antwort auf dutchweepee vom 18.11.2016, 00:10:58
Bist du ganz sicher, das man dein Land verschenkt hat ? Nun muss man aber arbeiten ( du nennst es Buckeln) wenn man was erreichen will. Wer nur auf die Gaben des Staates wartet, der kann ja klagen wenn es dann zu wenig ist.

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dutchweepee
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf gerd54 vom 18.11.2016, 00:16:17
Du fragst mit recht gerd. Bezahlt wurde die Einverleibung der DDR durch die Millionen Steuerzahler in Ost und West im Rahmen des Solidarpackt. Gewonnen haben die Baulöwen aus Westeuropa, die Autobahnen saniert haben und Kleinkleckersdorf ein Wasserwerk für 700.000 Einwohner verkauft haben. Das Geld war ja da. Heute bezahlen die Dörfler natürlich horrende Nebenkosten - weil sie dumme Ostmenschen sind.

Gewonnen haben die CDU, SPD und FDP, die die Immobilien und Verlage der Blockparteien bekommen haben. Gewonnen haben Unternehmer, die Ihre Konkurrenten im Osten ausschalten konnten - und sagt jetzt nicht, dass es das nicht gab.

Ich habe selbst erlebt, wie die Brauerei RADEBERGER, HASSERÖDER und EINSIEDLER von Brau & Brunnen dicht gemacht wurden und dort nur noch die Westbrühe mit Tanklastern hingekarrt wurde. Wichtig war laut Westgesetz nur der Satz: "Orginalabfüllung Dresden". Von 100 Brauern und Fachkräften blieben nur 8 Hilfsarbeiter-Abfüller-Stellen aus Tschechien.

Kindergärten und Schulen wurden in den 90ern nicht saniert, aber die waren ja damals in halbwegs gutem Zustand und in ZDF und ARD sehe ich jetzt noch pausenlos irgendwelche Sendungen vom segnungsreichen Graf Joster und Koks, der sein 1945 enteignetes Schloß sanieren muss, weil es die bösen Kommunisten nicht gepflegt haben.

Ja --- wir Ostmenschen haben unser Land für eine ALDI-Tüte verschenkt!

Nun muss man aber arbeiten ( du nennst es Buckeln) wenn man was erreichen will. Wer nur auf die Gaben des Staates wartet, der kann ja klagen wenn es dann zu wenig ist.
geschrieben von gerd

Für diesen Satz bin ich geneigt, Dich zu verachten. Die allermeisten Ostmenschen arbeiten hart für ihre paar Kröten - viele sehr hart, fleißig, überqualifiziert und unterbezahlt. Ich lebe jetzt in NRW/OWL ...hier gibt es Menschen die sogar damit prahlen, dass sie für ihr üppiges Gehalt kaum etwas leisten müssen.

Ich verlange, dass Du Dich für Deinen unsäglichen und arroganten Text entschuldigst. Ich kenne viele Ostmenschen, die hart, kreativ und fleißig "gebuckelt" haben und trotzdem im Sog des Systemwechsels abgehängt wurden. So eine Umwälzung hat ein Westmensch nichtmal nach dem Krieg durchmachen müssen, wie es die Ostmenschen in den 90ern geschafft haben.

p.s.: Für den Ost- und Westmenschen bedankt Euch bitte bei der Sachkundigen olga ...ich werde ihre unsägliche Wolrtschöpfung als "normal" übernehmen.
ehemaligesMitglied41
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf gerd54 vom 17.11.2016, 23:59:37
Alle scheinen zu glauben, dass es allen Menschen im Westen gut geht. Ich hab selbst schlimme Zeiten durchgemacht doch ich hab nicht nach dem Staat geschrieen sonder maloocht wie ein Pferd 80 bis 100 Stunden in der Woche 7 Tage in der Woche niemals Urlaub. Wenn es mir jetzt gut geht dann habe ich das ganz allein erreicht und nicht darauf gewartet der der Staat mich bezahlt . Ich habe niemals Geld genommen sondern alles hart erarbeitet. Ich weis was Armut ist, aber ich bin ein harter Knochen der nicht jammert sondern arbeitet.

Sag mal, glaubst du als strenger Christ wirklich, was du da schreibst?

Ist das deine Einstellung zu deinen Brüdern und Schwestern?

Entschuldige bitte, aber irgendwie stimmt da etwas nicht in deinem Weltbild.

Ich spreche dich deshalb so direkt als Christ an, weil solche Menschen wie du tatsächlich glauben, dass die Nächstenliebe nur denen zusteht, die den Kuchen mit gebacken haben.

Es ist schlimm immer wieder festzustellen, dass es noch Menschen gibt, die sich mit dem Wesen des Sozialismus nicht beschäftigt haben.

In deiner Gedankenwelt gibt es so viel Hass gegenüber den undankbaren Brüdern und Schwestern, die ja nur nehmen und nicht geben, die stasibelastet und verseucht waren und sind, die Genossen, die darauf nur gewartet haben, bis die Brüder und Schwestern sie wohlwollend aufnehmen.

Ich fasse es nicht, dass nach 27 Jahren der Vorwurf im Raum steht, dass die DDR-ler es waren, die gebettelt haben.

Mit Sicherheit gehörte ich nie dazu.

Jeder Mensch träumt von einem besseren Leben, wir sehen es nicht zuletzt auch an zahlreichen Flüchtlingen.

Ich weiß sehr wohl, dass ein gewisser Lebensstandard nur durch eigene Arbeit erreicht werden kann und dass die mathematischen Grundregeln auch in der DDR ihre Anwendung fanden.

Die Verhältnismäßigkeit zwischen Lohn und dem, was uns persönlich zur Verfügung stand war eine andere.

Die Tatsache, dass wir mehr für das Gemeinwohl gearbeitet, als für uns selbst, müsstest du als Christ doch positiv bewerten.

Was daraus gemacht wurde, ist eine ganz andere Sache.

Dafür haben nur wir DDR-ler bezahlt.

Wir dürfen uns jetzt dafür demütigen und beschimpfen lassen.

Was glaubst du, woher dein jetziger Wohlstand mit erreicht wurde?

Natürlich zuerst von deiner Arbeit aber auch, dass wir in der DDR Produkte und Erzeugnisse hergestellt haben, die nur euch zur Verfügung standen.

Wir waren das Billiglohnland für den „Westen“.

Ich unterstelle dir, dass du das nicht so im Einzelnen wusstest, woher auch, denn die Produkte waren mit den Aufklebern der Firmen gekennzeichnet und liefen unter der Bezeichnung: „Made in Germany“.
Und, wir waren sogar stolz darauf, dass wir zu eurem Wohlstand beitragen durften.

So wie dir es schwer fällt, dein Herz für alle zu öffnen, so fällt es der älteren DDR Generation schwer, alles als „Nichts“ zu bewerten, wofür sie 40 Jahre gearbeitet, gelebt und gehofft haben.

Es gefällt den „Westlern“ nicht, dass wir sie als arrogant und überheblich bezeichnen, aber das ist noch milde demgegenüber, ständig als „Verlierer“ gebrandmarkt zu werden.

Wer mitdiskutieren will, der sollte sich zumindest nicht nur über die Schlagzeilen informieren und sollte versuchen frei von Verwandtschaft, gelegentlichen Besuchen, sich ein Bild zu verschaffen.

Im Gegensatz zu dir, haben wir sehr ausführlich das Wesen des Kapitalismus eingepaukt bekommen. Wir haben gelernt, dass die Glitzerwelt auf Kosten der Arbeitnehmer entstanden ist und wir haben gelernt, dass sie nur möglich ist, weil die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen erstes Gebot ist.

Natürlich, und das ist menschlich, haben wir es nicht 1:1 so wahrhaben wollen, weil trotz alledem ein anderer Fortschritt zu sehen war.

Und jetzt, jetzt weiß auch ich, dass man uns nichts vorgemacht hat.
Millionen DDR-ler haben nach der Wende irgendeine Arbeit gemacht, nur damit sie nicht zum Bittsteller wurden.

Leider lässt es das System nicht zu, dass alle Menschen gebraucht werden.

Das sind die Verlierer, nicht nur die aus dem „Osten“, sondern alle, denen es die Gesellschaft nicht ermöglicht, sie als gleichwertige Menschen anzuerkennen.

Glaube mir, für Menschen mit so einer Einstellung, wie du sie hast, empfinde ich sogar Mitleid. Mitleid in der Form, dass sie glauben, die Welt verändert sich nicht.

ein_lächeln_
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf gerd54 vom 17.11.2016, 23:59:37
Stopp gerd !
Ich weiss nicht was du da gelesen hast.Ich halte Menschen für fleissig, klug, dumm,faul oder nervig....aber sicher nicht nach Regionen gestaffelt.
Und ich habe weder dir noch irgendeinem anderen user hier unterstellt das er "reich" ist nur weil er im Westen wohnt....das ist Unfug, zumal mir persönlicher Reichtum ziemlich egal ist.Ich habe gerade einen Chef(Ossi) der sich täglich damit brüstet, wie er andere Menschen "übers Ohr haut" und so seinen "Reichtum" begründet.Ich verachte ihn.
Ich hoffe, wir haben uns verstanden...bitte zukünftig keine Unterstellungen.

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wandersmann
wandersmann
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Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf gerd54 vom 17.11.2016, 23:59:37
Ich hab selbst schlimme Zeiten durchgemacht doch ich hab nicht nach dem Staat geschrieen sonder maloocht wie ein Pferd 80 bis 100 Stunden in der Woche 7 Tage in der Woche niemals Urlaub.


Das sind ja gerade mal 11-15 Stunden pro Tag.
Mal ehrlich gerd, da hätte ich jetzt aber bissel mehr erwartet (Das macht das maloooooochn am 7. Tag(!) - Du als hardcore-Christ weißt ja selbst, dass Du da eigentlich ruhen solltest - dann auch nicht mehr wett).

Das erste, was mir nach der Wiedervereinigung unangenehm auffiel, war ja die Tatsache, dass es offensichtlich Usus im Westen ist, von Montag bis Freitag jeden Tag zu arbeiten. JEDEN! Das muss man sich mal vorstellen. Kannten wir hierzulande ja gar nicht. Das war natürlich 'ne Umstellung, kann ich Dir sagen! Konnte ja Keiner ahnen.
Hättet ihr allerdings nicht diese läppischen 11-15 Stunden pro Tag malooooocht (ich würde das ja fast schon als Kurzarbeit bezeichnen), sondern, sagen wir mal, so um die 20 Stunden, dann wäre das Feld besser bestellt gewesen, hätte es der Ostmensch nach der Vereinigung um einiges leichter gehabt. Mit bissel mehr Engagement Eurerseits wäre da deutlich mehr drin gewesen.
Karl
Karl
Administrator

Falsche Fronten
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 18.11.2016, 05:45:43
Ein-Lächeln..., Ich meine uns alle und nicht nur Dich, auch wenn ich Dich zur Illustration zitiere.
Es gefällt den „Westlern“ nicht, dass wir sie als arrogant und überheblich bezeichnen, aber das ist noch milde demgegenüber, ständig als „Verlierer“ gebrandmarkt zu werden.
geschrieben von Ein-Lächeln-für-Dich

Wir sollten nach 36 Jahren alle gelernt haben, dass es die "Westler/Wessis/Westmenschen"" und die "Ostler/Ossis/Ostmenschen" nicht gibt.

Mich deprimieren diese falschen Frontziehungen von wem auch immer nach so langer Zeit. Ich hatte gehofft, wir würden dies auch im Seniorentreff irgendwann einmal überwinden.

Ich z. B. werde niemals pauschal Menschen aus anderen Regionen als faul oder arrogant oder fleißig oder als Verlierer oder Gewinner charakterisieren (und habe das nie getan) und es würde allen Diskutanten gut anstehen, dies ebenso zu halten.

Karl
justus39
justus39
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von justus39
als Antwort auf gerd54 vom 18.11.2016, 00:16:17
Nun muss man aber arbeiten ( du nennst es Buckeln) wenn man was erreichen will. Wer nur auf die Gaben des Staates wartet, der kann ja klagen wenn es dann zu wenig ist.


In der DDR bekam kein Mensch Geld vom Staat geschenkt, aber da hatten alle Arbeit und verdienten sich ihren Lebensunterhalt selbst, wenn sie nicht gerade arbeitsunfähig oder in Rente waren.
Dass man gesunde Menschen nicht mehr beschäftigt, und dass diese dann um die Almosen des Staates betteln müssen habe ich erst hier kennengelernt.

justus
hobbyradler
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Mitglied

Re: Falsche Fronten
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 18.11.2016, 08:56:38
......Mich deprimieren diese falschen Frontziehungen von wem auch immer nach so langer Zeit. Ich hatte gehofft, wir würden dies auch im Seniorentreff irgendwann einmal überwinden. ….......
geschrieben von Karl

Bei realen Begegnungen treffe ich völlig andere Menschen, völlig anderes als sich wenige hier im ST geben. Da ist von Streit zwischen Ost und West nichts zu spüren.

Dutchweepee schrieb mal - Der Pass ist nur noch Papier und ein rassistischer Vergünstigungsberechtigungsschein.

Du Karl hast diese ungeheure Aussage gegenüber den damaligen Protesten damit entschuldigt, dass du ihn persönlich kennst und er das wohl nicht so meint.

Doch durch solche Vorgänge werden Grundsteine gelegt. Denn Alt-Bundesbürger müssen sich nicht von einem dutchweepe mit unflätigen Aussagen beschimpfen lassen.

@Elmos,
wenn jemand im Stil des obigen dutchweepee Satzes schreibt - warum ist es dann deiner Meinung nach verwerflich zu schreiben, dass jemand dorthin gehen soll wo er die ihm passenderen Bedingungen vorfindet?
Den Pass der BRD als „rassistischen Vergünstigungsberechtigungsschein“ zu beklagen, ihn aber trotzdem zu nutzen kann ich nicht verstehen.

Die Situation Ost/West ist im ST tatsächlich verfahren, und es wäre gut, provozierende thread Überschriften zu meiden. Die Eskalation in diesem thread begann mit dem Eröffnungsbeitrag..

Ciao
Hobbyradler

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