Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Demütigung der Ostler hört nicht auf.

Innenpolitik Demütigung der Ostler hört nicht auf.

Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von Elmos
als Antwort auf gerd54 vom 15.11.2016, 23:02:48
Hallo Gerd.

Wir sind ein Volk haben alle geschrieen.


das möchte ich nicht so stehen lassen, ich habe so etwas noch NIE geschrieen, auch nicht, als es modern war. Und ich mutmasse, ich bin nicht die Einzige.

Dass in einem Tierpark die Zahl der gehaltenen Arten abgebaut wird, das ist aber auch in meinem Augen sinnvoll. Wobei ich mich schon frage, wo die Kleinkatzen hingekommen sind, die sind nämlich sehr aufwändig zu halten und sehr "unattraktiv" so dass das wenige Zoos/Tierparks noch machen (und die meisten auch gar nicht richtig können). Weiss das zufällig jemand, der da näher rumgelesen hat?

Ach und Gerd - vielleicht, bevor du dich so über das "Gejammer" mockierst versuchst du dir mal vorzustellen, du hättest damals seit Jahrzehnten das Land auf der anderen Seite "der Mauer" bewohnt... Setz dich einfach mal mit ner Tasse Kaffee und ohne Banane in die Küche und denk drüber nach.

Liebe Grüße
Andrea
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf gerd54 vom 15.11.2016, 23:02:48
Wir sind ein Volk haben alle geschrieen.


Das ist sachlich falsch.
Der Spruch "Wir sind EIN Volk" entstammt eigenen Aussagen gemäß einer Werbekampagne der CDU, die dem damaligen Slogan "Wir sind das Volk", eine Fortführung geben wollte, im Sinne nach dem Wunsch einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Tatsächlich wurde auf den Demonstrationen in der DDR "Deutschland einig Vaterland" gerufen, witzigerweise ein Vers aus der DDR-Nationalhymne, und dagegen konnte die Obrigkeit ja nicht wirklich etwas unternehmen. Dass "Wir sind EIN Volk" gerufen wurde, ist nur ganz vereinzelt in Berlin dokumentiert worden.
Und gerd54 - alle haben auch nicht geschrieen. Im Westen war es in dieser Zeit seeeeehr ruhig. Da ist niemand auf die Straße gegangen, und hat die Einheit gefordert. Die drüben wurden erst munter, als es nach der Währungsunion im Osten Geld zu verdienen gab.

p.s.

Du hattest übrigens oben in Deiner Aufzählung noch vergessen, dass es dank der Wiedervereinigung ermöglicht wurde, dass heute bereits viele Haushalte im Osten über einen Strom- und Wasseranschluss verfügen.
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf gerd54 vom 15.11.2016, 23:02:48
nenenene....die Jacke zieh ich mir nicht an...weder den Schwachsinn, daß man im Westen dinge vernachlässigt hat zugunsten des Ostens noch das hier gejammert wird...beides halte ich für Schwachsinn.
Also erstmal haben sich Bund, Firmen und Banken "gesund gestossen" am Osten.
Wo sonst bekommt man sooo billig Grundstücke,Firmen und Märkte und natürlich billige, qualifizierte Arbeitskräfte ?
Wenn im Osten eine Autobahn gebaut wir,d dann werden darauf die Aldilaster fahren...und die Gewinne gehen...na wohin? Richtig in den Westen...denn dort sind die Firmen angesiedelt.
Und die Banken...die haben im Osten genug Häuser und Grundstücke bekommen....weil die Geschichte vom eigenen Haus bei jemand der arbeitslos wird nicht funktioniert.
Von den Firmen die Märkte ostdeutscher Betriebe übernommen haben, will ich nix sagen.
Warum empfindest du es als jammern, wenn jemand was moniert, was in diesem Staat gegen den Baum geht.Das du,olga oder karl auf der Insel der Glücksseeligkeit wohnt ist persönliches Glück.Wenn ihr im MV euren Wohnsitz hättet würdet ihr hier anders schreiben.
Wenn ich schreibe, daß ich es nicht verstehe die Militärkosten zu erhöhen, aber die Schulden nicht abzubauen ist das sicher berechtigt.

Anzeige

ehemaligesMitglied29
ehemaligesMitglied29
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied29
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 16.11.2016, 07:56:02
dion,

nicht nur die banken haben sich *gesundgestoßen*, nein, auch die
besitzer ehemaliger Ostgrundstücke.

Kauf mal eine wohnung an der ostsee- küste, du wirst sehen, wie teuer und manchmal unbezahlbar die ist.

ein penthouse kostet zb in sellin mal schlappe 1 1/2 Millionen.
wer da ehemals das grundstück hatte und verkauft hat, fährt heute
auch mindestens einen porsche, wenn nicht gar mehrere...
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf gerd54 vom 15.11.2016, 23:02:48
"Wir sind ein Volk"? haha, dann lese einfach mal Beiträge von olga über die "seltsamen Sachsen"...ich kann da nur schreiben
"Was seid ihr für ein Volk ?".
Aber auch bei dir höre ich raus, daß du wohl von Menschen die im Osten leben mehr "Dankbarkeit" erwartest.
Warum sind die das nur nicht? Ich kann es dir sagen...als nach dem Krieg (im Osten und im Westen) die Menschen dran gingen alles wieder aufzubauen..da sahen sie wie es mit jedem Tag besser wird...sie sahen sozusagen Licht am Ende des Tunnels.
Anders hier...nach der Wende wurden die Betriebe durch die von der Treuhand eingesetzten Westfirmeninhaber erstmal in den Ruin getrieben oder ausgebeutet.Ich kann dir da gern wunderbare Beispiele nennen aus der Energiewirtschaft.Verlierer waren im Osten hauptsächlich die Frauen,die auch gut qualifiziert gearbeitet haben und nun sich nen Job als "Putze" suchen mussten..aber wer konnte sich die leisten?
Die "Schaltstellen" wurden mit Personal aus dem Westen besetzt die sich hier bereichert haben und viel Mist verzapft haben...das habt ihr sicher nicht mitbekommen...wie Brücken gebaut wurden für die es gar keine Straßen gab...ihr habt nur gemerkt wie der Soli (den ich auch gezahlt habe) vergeudet wurde....aber wer dafür verantwortlich war habt ihr nicht zu Kenntnis genommen.
Das ostdeutsche Frauen mehr Rente bekommen wird in den Foren oft neidvoll angemerkt (sie haben einfach länger gearbeitet) ...das ihre Rentenpunkte immer noch weniger Wert sind als im Westen merkt keiner...jaja wir sind ein Volk.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 16.11.2016, 08:11:11
Du magst es nicht glauben, doch ich kann deinen persönlichen Frust irgendwie nachvollziehen.

Ich frage mich nur immer wieder, warum die so gut ausgebildeten und vor dem Westen jahrelang gewarnten DDR Bürger, sich trotzdem dem Westen anschlossen und ausbeuten ließen?

Hast du da eine Erklärung dafür? Bitte jetzt nicht lapidar mit dem Versprechen des Paradieses argumentieren. Das würde die damaligen DDR Bürger unberechtigt als raffgierig und blind verunglimpfen.

Für einen Menschen aus den alten Bundesländern habe bzw. hatte ich mit relativ vielen Menschen aus den neuen Bundesländern zu tun. Manche leben noch im Osten, manche hier im Westen. Soweit ich mit ihnen über die Wiedervereinigung sprechen konnte, waren alle damit zufrieden. Manche, weil zu jung, haben sich keine wertenden Gedanken darüber gemacht.
Der Zusammenhalt der Menschen untereinander sei in der DDR besser gewesen, waren die einzigen negativen Hinweise, dessen was sie im Westen vermissen. Doch das war in der BRD nach dem Krieg auch besser.

Für mich bleibt deshalb die Frage offen, trauen sich die Menschen ihre Wut und ihren Frust nicht zu äußern oder ist dieser Unmut nur bei den tatsächlich Abgehängten zu finden? Die gibt es aber auch im Westen, sogar im geschmähten Bayern.

Ciao
Hobbyradler

Anzeige

lupus
lupus
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von lupus
Ich hätte nie vermutet, daß die wirkliche Vereinigung der Deutschen so lange dauert.
In meiner Familie sehe ich das so:
Wird ein wesentlicher öffentlicher Posten besetzt registriere ich sofort woher der neue Inhaber kommt, sofern das bekannt wird, oder ich interessiere mich für dessen Herkunft.

Bei meinen Kindern ist zum Teil die gleiche Reaktion feststellbar.

Meine Enkel denken nicht darüber nach.

Es wird also wohl noch 40 Jahre brauchen bis diese Differenzierung ganz verschwunden ist.

Dann wird auch das ST-Publikum ein ganz anderes sein.

lupus
ehemaligesMitglied48
ehemaligesMitglied48
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaligesMitglied48
als Antwort auf hobbyradler vom 16.11.2016, 09:30:28
Also wenn ich hier schreibe, hat es doch nix mit persönlichen Frust zu tun...ich hatte und habe ein wirklich gutes Leben...hab keine finanziellen, gesundheitlichen oder privaten Sorgen.
Aber gerade deshalb kann ich mir erlauben solche Dinge hier zu schreiben.Ich bin eben keiner von den "Abgehängten" aber ich kenne leider viele.
Was ich aber beschrieben habe mit den Betrieben oder was da so passiert ist nach der Wende das ist an euch vorbei gegangen...ihr lebt doch so wie ihr immer gelebt habt...
Was aber erklärst du einer 56 jährigen übergewichtigen Chefsekretärin die man 1992 zum Fliessenleger umschulen wollte ? Oder eine ausgebildeten Industriemeisterin in einem Textilbetrieb...die sich ihre Groschen nun als "Putze" verdienen muss ?
Das aber sind für mich nicht die Verlierer...die Chefsekretärin ist nun schon lange in Mindestrente und die Meisterin verdient ihr Geld nun als Vorarbeiterin.
Aber erinnerst du dich noch an die Geburtenstarken Jahrgänge ? Da sind unendlich viele Jugendliche nicht ausgebildet worden.....und meist die im Osten..die haben sich nun größtenteils als Langzeitarbeitslose in Hartz4 eingerichtet.
Ja es sind auch Menschen in den Westen gegangen (viele kommen schon wieder zurück weil sie mit der Ellenbogenmentalität nicht klar kommen).Z.B. Mädels aus MV die Abi und gutes Studium hinter sich gebracht haben...im Osten fehlen sie...man zahlt schon "Rückkehrprämien" für studierte Ostfrauen...ist das nicht krank ?
Dageblieben sind Jungs die in der Schule eh bissel schlechter sind...die nen schlecht bezahlten Job haben...saufen und randalieren und der AfD zugeneigt sind.
Schau all solche Dinge betreffen mich nicht...ich radle durch die Gegend hier auf tollen Radwegen...spiele Tischtennis im Verein, betreibe Amateurfunk und hab nen kleinen Garten...ich fühle mich nicht als Verlierer...aber mich stinkt vieles an, was man nun als "normal " empfindet.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 16.11.2016, 10:00:28
Hast du jetzt beim Aufzählen deiner Hobbys die Martinstrompete vergessen?

Das Negative was du aufzählst gibt es alles. Es muss auch versucht werden das zu beseitigen. Hoffentlich werden unsere Politiker durch den Ruck nach rechts endlich aufmerksam.

Für manche schon, doch insgesamt gesehen ist Deutschland nicht so schlimm wie manchmal im ST geschrieben wird.

Ciao
Hobbyradler
Re: Schön das der sogenannte Osten Radtouren in neue Gebiete ermöglicht hat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 15.11.2016, 21:52:47
"Danke auch dir klaus, daß du dir immer wieder die Mühe machst mir zu antworten, obwohl dir das Thema egal ist."
geschrieben von dion


Mach dich nicht lächerlich, wenn mir das Thema egal wäre, hätte ich nicht geantwortet.

Du hast DEIN eigentliches Thema nur völlig falsch aufgebaut mit der Tierparkproblematik - oder besser mit dem, was die "Junge Welt" da berichtet hat.

Ansonsten kann ja nun jeder lesen (siehe 16.11.2016 07:56 und 16.11.2016 08:11), mit welcher Wut du auch nach 25 Jahren die Einheit betrachtest.
Dabei ist auffällig, dass du versuchst, so ganz pauschal alles was passierte, nach der "Wende" als Katastrophe in die Tonne zu kloppen.
Damit übertriffst du allerdings sogar die sozialistische Tageszeitung JW um Längen.
UND - du übersiehst völlig den damaligen Zustand der DDR ( zumindest kommt er in deiner "Katastrophenrangfolge" nicht vor).
Diese Einseitigkeit, die du hier anderen vorwirfst, wird bei dir leider sehr deutlich.
Dir ist doch sicher nicht entgangen, dass die Hauptindustriezweige in der DDR in einem katastrophalen Zustand waren, große Gebiete der DDR sich in ein "Umweltnotgebiet" verwandelten und die Lebenserwartung als wichtiger Indikator gesellschaftlicher Modernität sich immer mehr von der im anderen Teil Deutschlands entfernte.
( hat sich übrigens inzwischen auf hohem Niveau fast angeglichen).
Solche Schwerpunktgebiete (Braunkohlenverarbeitung) lagen ganz nah in deiner Wohnnähe.
Saale, Mulde und Elbe verwandeln sich in Kloaken. In den Schwerpunktgebieten lagerten sich Schwermetalle und Giftstoffe in einer Konzentration bis zum 1000-fachen des EU-Durchschnitts an.
Nicht zu vergessen der Zustand der Infrastruktur( ( Straßen, Schienenwege, Energieversorgung,...), Bausubstanz ...
Ist das alles unwichtig - so unwichtig, dass es bei dir überhaupt keine Rolle spielt?

Es ist in den Jahren nach 1990 einiges schief gelaufen, was vielleicht bei längerer "Vorbereitungszeit" und mehr Akzeptanz der "Ostler" besser funktioniert hätte.
Aber - wer wollte denn die schnelle Einheit mit allen Vorzügen (Geld, Reisefreiheit...). War das nicht die große Mehrheit der DDR-Bürger.
Schau dir die Wahlergebnisse der ersten Wahl in der DDR( ich meine nicht die DDR-Zetteleinwurf-Automatik) an (Unionsparteien 57%, SPD 22%) .

Mir gefällt es übrigens auch nicht, dass nach 25 Jahren immer noch bei bestimmten Anlässen von einigen "Wessis" hier auf den Osten herumgehackt wird, obwohl es ein gesamtdeutsches Problem ist und auch dazu habe ich mich mehrfach geäußert.

Anzeige