Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das Scheitern der Hartz-IV-Reform

Innenpolitik Das Scheitern der Hartz-IV-Reform

crystal
crystal
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von crystal
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.12.2010, 19:39:24
Wenn derjenige weis wie, ist es schon eine recht angenehme Nebeneinkunft neben Schwarzarbeit u.s.w. . Lebensmittel gibt es kostenlos von der Tafel , das kann gespart werden. Die lachen sich tot über die Erhöhung von 5€. Das macht gerade mal eine Schachtel Zigaretten aus.

Es leben sehr viele sehr gut davon. Einfach mal zwischendurch die Zeitung lesen, das zerstört so mache Illusion.
Vielleicht sollte derjenige der es nicht glaubt dann mal mit jemanden vom Sozialamt sprechen der jeden Tag von einigen dieser armen Menschen bedroht wird.

In diesen Familien lernen dann auch gleich die Kinder wer für die eigenen Bedürfnisse gefälligst aufzukommen hat: Der Staat.

Zitat aus einem Gerichtssaal:
Brummt mir ruhig eine Strafe auf, die bezahlt sowieso der Staat.

Es gibt immer einige die es nicht so gut drauf haben, z.B. jene die nach über
40 Jahren plötzlich arbeitslos werden und dann auf HartzIV angewiesen sind.
Vielen Dank dafür an die "Arbeiterpartei" SPD und besonders dem eheamligen Kanzler Schröder für die Zusammenlegeung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.
geschrieben von halli


Mag sein Halli, zur Tafel zu gehen, dazu gehört aber auch schon Mut. Sag ich mal. Andererseits weiß ich auch, das menschliche Abseits liegt näher als man denkt... Die meisten Menschen versuchen doch erst mal so klar zu kommen. Mit Hartz IV und allem was dazu gehört. Weiß denn jemand von Euch ewig Besserwissenden, was dazu gehört? Wart ihr schon mal Hartz IV Empfänger? Ja? Dann erzählt doch mal...

hugo
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Mitglied

Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von hugo
als Antwort auf crystal vom 26.12.2010, 23:48:00
Vielleicht sollte derjenige der es nicht glaubt dann mal mit jemanden vom Sozialamt sprechen der jeden Tag von einigen dieser armen Menschen bedroht wird

ich denke halil, da übertreibst Du gewaltig.

wenn es nur ein klein wenig so schlimm wäre, im Sozialamt im Büro gemütlich hinterm Schreibtisch zu sitzen und gutsituierte Harzer abzuwimmeln, dann würde ich ja ab und zu mal etwas von Rollentausch lesen bzw Angebote dazu hören ,,,

aber nee halil, sowas kam mir noch nicht unter,,,,die von den Ämtern wollen freiwillig nicht in eine solch "gehobene" Harzerposition rein.

Warum wohl ?? Weil die ganz genau wissen was sie selber jeden Monat auf dem Konto haben (und ganz ohne viele Anträge und Bettelei und Behördenwillkür)zum Vergleichen mit dem, was sie den Harzern zumuten.

hugo
olga64
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von olga64
als Antwort auf crystal vom 26.12.2010, 23:48:00

Mag sein Halli, zur Tafel zu gehen, dazu gehört aber auch schon Mut. Sag ich mal. Andererseits weiß ich auch, das menschliche Abseits liegt näher als man denkt... Die meisten Menschen versuchen doch erst mal so klar zu kommen. Mit Hartz IV und allem was dazu gehört. Weiß denn jemand von Euch ewig Besserwissenden, was dazu gehört? Wart ihr schon mal Hartz IV Empfänger? Ja? Dann erzählt doch mal...


"Sag ich mal...." - wer dieses "Füllsel" benützt, dem fällt manchmal nicht das wirklich Richtige ein, oder? Aber gerne sag/erzähle ich mal: innerhalb meiner mehr als 40-jährigen Berufstätigkeit versuchte ich immer, noch ein wenig mehr dazuzulernen, noch ein wenig mehr zu tun als der Durchschnitt. Wenn sich ein neuer Arbeitsplatz nur weiter entfernt anbot, zog ich dorthin - dies machte ich zum letzten Mal als ich schon 53 Jahre alt war - mit 65 Jahren erhielt ich dann die von mir erarbeitete Rente. Also war es in meinem Leben nie nötig, H 4-Empfänger oder früher Sozialhilfeempfänger zu sein,da mir schon in jungen Jahren klar war, dass jeder (und jede) für das eigene Leben selbst verantwortlich sein soll (auch unter Opfern). Diese Sichtweise scheint aber aus der Mode gekommen zu sein und die Menschen, die von staatlichen Transferleistungen leben, beschimpfen umgekehrt auch die Bezahler (also die deutschen Steuerzahler). Da läuft einiges grundfalsch, wie ich finde. Olga

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hugo
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 27.12.2010, 15:53:44
Aber gerne sag/erzähle ich mal: innerhalb meiner mehr als 40-jährigen Berufstätigkeit versuchte ich immer, noch ein wenig mehr dazuzulernen, noch ein wenig mehr zu tun als der Durchschnitt.(olga)

ja da haste aber saumäßiges Schwein gehabt das Deine Mitmenschen so großzügig, generös und mitfühlend zu Dir waren und dieses Vorhaben nicht durch eigensüchtiges Dazulernen selber für sich nutzten und es Dir somit unmöglich gemacht hätten über den Durchschnitt zu gelangen,,,

Danke dem Durchschnitt und noch mehr Dank gebührt den Unterdurchschnittlichen, sie waren Deine Rettung. *g*

bitte bespucke sie jetzt nicht, sie waren Deine Trümmerfrauen, Deine Krücken, Deine Basis, Dein kreditloses Darlehen, Deine uneigennützigen Steuerzahler und staatstragenden Helfer in Zeiten Deiner Studien,,

ansonsten läufst Du grundfalsch -um mit Deinen Worten zu sprechen,,


hugo
olga64
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 27.12.2010, 17:07:03
bitte bespucke sie jetzt nicht, sie waren Deine Trümmerfrauen, Deine Krücken, Deine Basis, Dein kreditloses Darlehen, Deine uneigennützigen Steuerzahler und staatstragenden Helfer in Zeiten Deiner Studien,,hugo[/quote]

Ich bespucke niemanden - zu meiner Ausbildung gehörte ja auch gutes Benehmen, oder?Als die Trümmerfrauen agierten, war ich ein Kleinkind; zu meiner Zeit waren diese dann vorwiegend "Nur-Hausfrauen".
Und mein Studium verdiente ich mir durch diverse Nebenjobs selbst - kämpfen lernte ich früh und der Gesellschaft zahlte ich viel zurück durch höhere Steuern, Sozialabgaben - übrigens bis heute. Meine Rente wird ebenfalls versteuert - und das ist auch völlig richtig so. Olga
hugo
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 27.12.2010, 17:10:30
hm danke olga,, ja das klingt schon viel besser.

ist eben nicht jedermanns/frau Sache anzuerkennen das jegliche Leistung zumeist auf vorhergehende Leistung Anderer beruht.

Als Student macht man sich zumeist keine Rübe darüber das ja mal all das, was man dabei nutzt, von der Bibliothek, den Lehrräumen, den Materialien den Professoren bis hin zur Mensa usw von einer ach so anonymen Masse Mitmenschen geschaffen, erhalten und finanziert wurde/wird.

da ist man sehr schnell auf ein Dünkellevel abgehoben und später hat man das sowieso vergessen das man mal abhängig war oder gefördert wurde usw, dann denkt man nur noch böse an die gerade fällig werdenden Steuern und setzt die eigene Leistung viel viel höher an, als jene Derjenigen welche,,,

z.B.
Und mein Studium verdiente ich mir durch diverse Nebenjobs selbst.(olga)
ja das will ich ja gar nicht kritisieren, das auch Du ein kleines Scherflein zum Gelingen beitrugst, das war Dein gutes Recht und wenn das dazu beitrug das Du Dich jetzt besser fühlst wenn die Rede mal darauf kommt, ok,, aber es ist nichts Besonderes nichts Unnormales, deshalb muss man nicht abheben.

Mir wurde von Kind an eingebläut -und ich werde das auch nie vergessen- das ich nur wachsen konnte mit und durch die Hilfe und Mithilfe der Gemeinschaft
und das diese Gemeinschaft auch das Anrecht auf Meine Mithilfe hat und bis hin zu den ärmsten Mitmenschen nicht Meine Kritik oder gar meine Überheblichkeit angebracht ist.

aber Da Du mit Deiner Steuer freundlicherweise Kopfnickend dabei bist, biste schon mal auf einem gutem Weg,,*g*

hugo

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sarahkatja
sarahkatja
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf hugo vom 27.12.2010, 09:49:32
Ja, Hugo, so ähnlich habe ich am Heiligen Abend mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten.

Nach dem gelungenen Abendessen, zubereitet von meinem Jüngsten, kam das Gespräch seiner Stieftochter und deren Partner genau auf dieses Thema.

Beide waren sich einig in der Meinung, dass es den Harzer gut ginge und ihre Ansprüche ins Unverschämte abglitten.

Ich wagte den Einspruch, dass es sicher solche Fälle gäbe, aber man doch nicht, in Bausch und Bogen, alle über einen Kamm scheren könnte.

Meine Schwiegertochter wies darauf hin, dass ihre Tochter bei der Stadt, in der Sozialabteilung, diese Fälle täglich bearbeiten würde, und also wisse, wovon sie spreche.
Der Freund, ebenfalls in diesem Bereich tätig, stimmte energisch zu.

Ich hielt meinen Mund, zumindest vorübergehend, denn es war Heiligabend und ich war Gast.

Einige Zeit später beklagte sich T. über ihre Kolleginnen und Kollegen,
weil jeder versuche, anfallende Arbeiten auf andere Abteilungen abzuwälzen.
Einschließlich ihr Chef, der wäre auch nicht besser.

Sie erzählte, dass eine, jüngst eingestellte Praktikantin, mit einer etwas komplizierten Überweisung, zu ihrer Kollegin kam und sie bat, ihr dabei zu helfen, da sie so etwas noch nie gemacht hätte.

Die Kollegin wies sie ab mit den Worten: “ Gehe damit in die Buchhaltung.“

Als die Praktikantin weg war, sagte dieselbe Angestellte: “ Bin ich denn blöd für 1500,00 Euro im Monat ihre Arbeit zu machen, sollen die in der Buchhaltung sich damit abgeben.

So ist das bei uns, in allen Abteilungen, sagte T.

Darauf ich: „ Na, dann sind also alle auf dem Sozialamt genau so faul, wie alle Harz4 Empfänger, von denen ihr eben gesprochen habt.

T. lachte, meine Schwiegertochter wurde etwas eisig.

Gruß von Sarahkatja

sarahkatja
sarahkatja
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf olga64 vom 27.12.2010, 17:10:30
Diese Frauen, waren nicht nur Heimchen am Herd, sondern haben,
neben der Erziehung ihrer Kinder, bevor sie Trümmer wegräumten,
auch in Munitionsfabriken gearbeitet, oder in der Landwirtschaft geschuftet,
weil ihre Männer im Krieg, Gefangenschaft oder gefallen waren.

Wann hörst Du endlich auf, Dich selbst hoch zu preisen, was Du alles geleistet hast. Du hattest das Glück einer späteren Geburt.

Hättest Du Kinder gehabt, hättest Du es Dir gar nicht leisten können, von einem Ort zum anderen zu ziehen.

Du hast keine, es war Deine Entscheidung und daran ist nichts auszusetzen,
aber lasse bitte die ständige Diskriminierung derjenigen, die eine Familie gründeten mit allem, was dazu gehört, von dem Du nicht die geringste Ahnung hast. Es gab damals noch Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten, sogar noch Tuberkulose.

Diese Familien mit Kindern hatten andere Kämpfe durchzustehen.
Wie kümmerlich waren über Jahre die Renten der Kriegerwitwen, wie früh mussten die Kinder mithelfen. Da war kein Geld für Nachhilfestunden,
Klamotten und Freizeitgestaltung.

Und als die Kinder erwachsen waren, haben viele dieser „Nur Hausfrauen“
sich nicht nur um ihre Enkel gekümmert, wenn Not am Mann war, sondern ihre Eltern und Schwiegereltern gepflegt und dem Staat immense Summen erspart, und den Alten das Dahinsiechen in mehr oder weniger guten Heimen.

Sarahkatja






olga64
olga64
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von olga64
als Antwort auf sarahkatja vom 27.12.2010, 19:35:49
Diese Frauen, waren nicht nur Heimchen am Herd, sondern haben,
neben der Erziehung ihrer Kinder, bevor sie Trümmer wegräumten,
auch in Munitionsfabriken gearbeitet, oder in der Landwirtschaft geschuftet,
weil ihre Männer im Krieg, Gefangenschaft oder gefallen waren.

Wann hörst Du endlich auf, Dich selbst hoch zu preisen, was Du alles geleistet hast. Du hattest das Glück einer späteren Geburt.

Hättest Du Kinder gehabt, hättest Du es Dir gar nicht leisten können, von einem Ort zum anderen zu ziehen.


Sarahkatja

Werte Sarahkatja - Sie verheimlichen uns ja leider Ihr Alter; ich kann also nur davon ausgehen,dass Sie selbst damals Trümmerfrau waren? Mich beschäftigt seit langem, weshalb diese tüchtigen Frauen,die so Vieles geleistet haben, sofort nach Rückkehr ihrer Männer aus den Schützengräben wieder das brave Frauchen waren und ihre gewonnene Selbständigkeit nicht weiter verfolgten. Warum habt Ihr dies so getan?
Da Sie nicht wissen, weshalb ich mich gegen Kinder entschieden habe (dies konnten ja alle deutschen Frauen ab ca 1963, da es zu diesem Zeitpunkt die Pille gab), finde ich Ihren Vorwurf mit dem "weiterziehen" etwas infantil. Immerhin half ich Jahrzehnte mit, auch diesen Sozialstaat mit zu finanzieren - . Und die Frauen in der ehemaligen DDR haben doch gezeigt, dass es ging: keine Heimchen am Herd, sondern Frau, Mutter und berufstätig. Nur im satten Westen hat sich dies bis heute oft nicht rumgesprochen und das Geschrei ist dann spätestens mit Erhalt des Rentenbescheides gross und es wird der Einfachheit halber wieder auf denen rumgehackt, die dies schon früher begriffen haben.
Also bitte etwas weniger Prosa und mehr Realismus - das ist hilfreicher. Nix für unguat - Olga






myrja
myrja
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Re: Das Scheitern der Hartz-IV-Reform
geschrieben von myrja
als Antwort auf olga64 vom 28.12.2010, 16:56:35

Sarahkatja

Werte Sarahkatja - Sie verheimlichen uns ja leider Ihr Alter; ich kann also nur davon ausgehen,dass Sie selbst damals Trümmerfrau waren? Mich beschäftigt seit langem, weshalb diese tüchtigen Frauen,die so Vieles geleistet haben, sofort nach Rückkehr ihrer Männer aus den Schützengräben wieder das brave Frauchen waren und ihre gewonnene Selbständigkeit nicht weiter verfolgten. Warum habt Ihr dies so getan?
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Und die Frauen in der ehemaligen DDR haben doch gezeigt, dass es ging: keine Heimchen am Herd, sondern Frau, Mutter und berufstätig.
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Olga


Hallo Olga,

vielleicht ist Ihnen nicht mehr in Erinnerung, dass bis 1976 Ehefrauen nur mit Erlaubnis ihrer Ehemänner berufstätig sein durften. Einem Ehemann war es sogar erlaubt ohne Einverständnis seiner Frau ein von ihr bestehendes Arbeitsverhältnis zu kündigen.

Da ist so manche Frau um des lieben Friedens Willen gleich zu Hause geblieben und hat den Haushalt alleine geschmissen.

Myrja

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