Innenpolitik Das Phänomen Merkel

Die Mehrheit hat Merkel als Kanzlerin gewählt,...

Wie kommst Du auf diese Idee? Mehr als 70% der Wahlberechtigten haben Merkel nicht gewählt.

"61, 8 Milllionen Menschen waren aufgerufen zur Wahl zu gehen. 17, 61 Millionen Bundesbürger verweigerten den Gang zur Urne und ca. 25,85 Millionen bevorzugten andere Parteien und Kandidaten. Das macht immerhin die stolze Zahl von 43,46 Millionen aus, die nicht hinter Merkel stehen."

Naja, nach dieser Arithmetik stehen auch 70% der Bayern nicht hinter Herrn Seehofer - da muss er sich ja furchtbar grämen
Vielleicht wäre es ja richtiger zu sagen "Frau Merkel wurde mit Abstand am wenigsten abgelehnt..."

Erinnert mich ein wenig an den österr. Politiker, von dem der Ausspruch überliefert ist
"30.000 haben gegen die Atomkraft demonstriert - also ist die Mehrheit dafür...!"

() qilin

Mein Denkansatz ist etwas anders: Zunächst müßten SPD, Grüne und Linke sich annähern und aus dieser Stärke heraus könnten dann realistische Verhandlungen mit der CDU geführt werden. Nicht die SPD als Mehrheitsbeschaffer sondern eine Koalition der neuen Mitte. So könnten auf lange Sicht die Weichen umgestellt werden.
Wenn´s nicht klappt nach 2 Jahren das Handtuch werfen: Entweder dann Neuwahlen oder Rot-Rot-Grün ...

Mareike

Dein Denkansatz geht mit Sicherheit nicht, der ist Unrealistisch.

Hier liegt es an der Linken, die zwar gute parlamentarische Arbeit in den neuen Bundesländern macht ABER auch ein sektiererischen Westflügel hat .... abgesehen von den Strömungen der kommunistischen Plattform. Hier hat die Linke vier Jahre Zeit ihr Haus in Ordnung zu bringen, vorher wird das nix. Betrachte doch nur einmal die internationalen, europäischen Abstimmungen im Bundestag. Linke immer mit "NIET".

Es mag Dein Wunschtraum sein, aber die Wahl ist eben kein Wunschkonzert und möglich ist nur was möglich ist.

Hafel

Der Denkansatz NEIN zum Krieg zu sagen und nach politischen und sozialen Lösungen zu suchen, ist in meinen Augen gut.

Die Mehrheit hat Merkel als Kanzlerin gewählt,...

Wie kommst Du auf diese Idee? Mehr als 70% der Wahlberechtigten haben Merkel nicht gewählt.

Wenn ich schreibe gewählt, dann meine ich auch gewählt.

Mareike

Die Mehrheit ist ab 50% aufwärts.
Die hat Merkel nur in ihrem Wahlkreis.
Ansonsten nicht.

"Das macht immerhin die stolze Zahl von 43,46 Millionen aus, die nicht hinter Merkel stehen."

Vorsicht - wir haben keine Bundeskanzlerwahl, sondern eine Bundestagswahl.
Nicht die CDU gewählt zu haben, heißt noch lange nicht, Merkel nicht als Kanzlerin haben zu wollen.

Angela Merkel ist die wandelnde Unverbindlichkeit. Als IM Erika hat sie gelernt, sich unverbindlich zu engagieren und in alle Richtungen glaubwürdig zu sein. Ihr perfektionierter Opportunismus befähigt sie zu einem gekonnten Slalom zwischen den Stangen der Parteiinteressen. Ihre pummelige Ruhe läd ein, bei ihr Sorgen abzuladen und erleichtert zu meinen, daß "Mutti" es schon richten wird, zwischen Kochtopf und Brüssel mal eben ein Machtwort spricht und schon wird alles gut. Merkels Äußeres macht glauben, durchschnittlich zu sein, so sympathisch, wie alle sein möchten und läßt alle Angreifer so ins Leere laufen, wie es der Durchschnittsbürger auch können möchte.

Frau Merkel kann dieselbe Rede vor Katzenfreunden und dann vor Katzenhaarallergikern halten und bekommt Beifall. Keinen frenetischen Beifall, denn dafür fehlt ihr als Opportunistin sowohl Leidenschaft als auch Charisma, aber das gleicht sie aus, indem sie ihre überlegene Intelligenz nicht offen ausspielt, sondern im Verborgenen gebraucht .

So steht sie mit ihrer Fingerraute immer jenseits von Ärger und Unruhe und das mögen die Leute. Wo Angela Merkel steht, ist Friede, Freude, Eierkuchen. Sie könnte von heute auf morgen die Partei wechseln und ein Großteil der Wähler würde es nicht merken.
adam

Adam Kritik ist angekommen, aber nun wäre interessant welche Alternative hättest du? Deine Analyse mag im groben ja stimmen. Aber vielleicht macht gerade das die Frau sympathisch, sonst wäre sie nicht wieder gewählt worden. Kein Mensch wurde gezwungen sich für die Frau Merkel zu entscheiden. Ich habe sie nicht gewählt, aber ich habe für mich eine Erklärung warum man sie gewählt haben könnte?
Kann es sein das viele Menschen nur noch interessiert, nur interessieren kann wie sie über die Runden kommen? Ich denke in ihrer Situation auch ganz normal. Es ist daher bestimmt für viele egal welche Strategie eine Frau Merkel fährt, wichtig ist das unterm Strich rauskommt das die Bürger nicht noch mehr belastet werden.

Die Gegenfrage wäre hat diese Politik so wie sie die letzten Jahre geführt wurde den Bürgern geschadet, also geht es Leuten schlechter wie unter Schröder ? Ich glaube unter Schröder gab es viel mehr Einschnitte für die Bürger, mich hat seine Politik sehr enttäuscht! Was gäbe es überhaupt für eine Alternative? Welche Partei würde es denn besser machen können? Welche Person wäre geeigneter? Davon liest man hier nicht viel?
Also wenn man der Merkel vorwirft sie habe zu wenig durchgegriffen, zu wenig Probleme gelöst dann muss man sich dann aber auch im klaren sein das es nicht nur um Probleme lösen geht, sondern die Bürger müssen dann mit den Konsequenzen leben. Das würde vermutlich unter anderem auch heißen das es vielen schlechter gehen würde, vor allen denen den es jetzt nur durchschnittlich geht. Ich denke das wünscht sich niemand aus dieser Bevölkerungsschicht.

Man muss es auch mal von der anderen Seite betrachten. Ich glaube es ist einfach u leicht zu sagen für Leute denen es gut geht, sie soll die Probleme angehen, also das würde auch bedeuten eine krasse "Sparpolitik" zu führen! Alles runter fahren was nur geht, Ausgaben für Soziales noch mehr streichen, damit Armut noch mehr ansteigen lassen, also auf einen Nenner gebracht "Kampf gegen den Schuldenberg"! Wäre sehr wichtig... aber wie soll man es machen .......es gäbe viele Leute denen diese Strategie/Politik nichts ausmachen würde, es träfe wieder nur die die es immer trifft. Und deshalb sind diese Menschen froh wenn es so bleiben würde wie es ist. Ich vermute das diese Gruppe ein Großteil der Wähler ist denn sie wählen nun aus Erfahrung.

Könnten das auch Gründe sein das man Frau Merkel gewählt hat`? Übrigens die großen Parteien kann man doch kaum noch unterscheiden sie reden doch alle das gleiche u machen nicht viel. Auf alle Fälle ist das Regieren heute viel schwieriger wie vor vielen Jahren. Im Moment scheint es keine bessere Person zu geben wie die Merkel ..oder habt ihr Ideen?
Ja und vielleicht sehnen sich auch manche Menschen nach "Friede, Freude, Eierkuchen " was ist daran so verwerflich?

Adam Kritik ist angekommen, aber nun wäre interessant welche Alternative hättest du? Deine Analyse mag im groben ja stimmen. Aber vielleicht macht gerade das die Frau sympathisch, sonst wäre sie nicht wieder gewählt worden. Kein Mensch wurde gezwungen sich für die Frau Merkel zu entscheiden.

Tina,

Du schreibst es ja selber. Ich habe mich in einer Analyse zum "Phänomen Merkel" versucht, aber nicht direkt ihre Politik kritisiert. Das wäre eine andere Überschrift.

Für mich bin, kurz gesagt, zu dem Schluß gekommen, daß Angela Merkel kein Charisma hat, das Menschen Mut für eine bessere Zukunft macht, sondern eher ein Beruhigungsflair, das die Leute beeinflußt, den Status Quo beibehalten zu wollen.

--

adam