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Innenpolitik Das Dilemma der Autoindustrie

ingo
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von ingo
Die Manager-Gehälter sind, man mag von der Höhe halten, was man will, eine Lachnummer innerhalb des Betriebsgewinnes. Das derzeitige Problem in der Autoindustrie ist, dass die Politik das E-Auto hochgepuscht hat, ohne dafür zu sorgen, dass es genug Ladestationen gibt. Die müssten übrigens von Privatunternehmen gebaut werden, die keinen echten Anreiz dafür haben(vergleichbar übrigens der Verlegung von Glasfaserkabeln!). Würde ich mir ein E-Auto (bei diesen irren Preisen) kaufen, wenn ich für eine Ladestation 1 km hin und her laufen müsste? Bestimmt nicht! M.E. müsste an jeder Straßenlaterne eine Ladestation sein. Dann würden Leute, die das nötige Kleingeld für ein E-Auto haben, anfangen, nachzudenken. Nachdem es auch keine Zuschüsse mehr gibt, stagniert der Verkauf von E-Autos, und die Hersteller (und die Zulieferer!) befinden sich in einer Mausefalle. Wenn wundert's?
lupus
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von lupus
als Antwort auf ingo vom 30.09.2024, 17:26:18

100 Mio Gehalt machen bei VW etwa 10 Euro pro Fahrzeug aus!
Nur wegen der Größenordnung.

lupus

olga64
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 30.09.2024, 17:26:18
Die Manager-Gehälter sind, man mag von der Höhe halten, was man will, eine Lachnummer innerhalb des Betriebsgewinnes. Das derzeitige Problem in der Autoindustrie ist, dass die Politik das E-Auto hochgepuscht hat, ohne dafür zu sorgen, dass es genug Ladestationen gibt. Die müssten übrigens von Privatunternehmen gebaut werden, die keinen echten Anreiz dafür haben(vergleichbar übrigens der Verlegung von Glasfaserkabeln!). Würde ich mir ein E-Auto (bei diesen irren Preisen) kaufen, wenn ich für eine Ladestation 1 km hin und her laufen müsste? Bestimmt nicht! M.E. müsste an jeder Straßenlaterne eine Ladestation sein. Dann würden Leute, die das nötige Kleingeld für ein E-Auto haben, anfangen, nachzudenken. Nachdem es auch keine Zuschüsse mehr gibt, stagniert der Verkauf von E-Autos, und die Hersteller (und die Zulieferer!) befinden sich in einer Mausefalle. Wenn wundert's?
geschrieben von ingo
Ganz so ist das in der Praxis ja nicht. Mein Freund hat nun seit 3 Jahren ein E-Auto und ist rundum zufrieden damit. Als er sich anschaffte, wollte er ursprünglich bei seinem BMW-Händler das alte Auto gegen einen anderen Verbrennern eintauschen. Der Verkäufer überredete ihn dann zum E-Auto: es folgten Probefahrten usw und war doch Liebe auf den ersten Blick.
Damals gab es wirklich noch Probleme mit Ladesäulen - die sind aber, wenn man nicht irgendwo in einer völlig abgelegenen Gegend lebt, Vergangenheit.
Bei uns stehen sie in der Grossstadt München vor jedem grösseren Einkaufsmarkt und auch an Tankstellen. Die rüsten auch immer mehr auf. Und Freude kommt auf, wenn man dann die "Tankrechnung" Strom ./. Benzin vergleicht.
Wenn wir auf Reisen sind, tanken wir vor einem Café oder Restaurant und gönnen uns was Gutes - Zeit ist ja nicht mehr unser grösstes Problem.
Und zu Hause hat er in der Tiefgarage eine Wallbox, wo das Fahrzeug über Nacht betankt wirde - Strom kommt vom Dach aus der PV-Anlage des Hauses.

Die Zuschüsse,die im letzten Jahr dieRegierung sehr ad hoc strich, wurden übrigens umgehend durch die Automobilfabriken selbst wieder kompensiert durch Preisnachlässe.
Das nützt halt nicht viel, wenn diese Hersteller die falschen Typen bauen - als Schwerpunkt auf SUV und sehr teure Fahrzeuge. Dann hat man Probleme, sich der chinesischen Übermacht zu erwehren, was jetzt durch Strafzölle versucht wird. Ob das klappt?

Aber unsere Hersteller sind nun mal konfrontiert mit der weltweit gestiegenen Nachfrage nach E.-Autos und haben in einer ziemlich arroganten Art zu spät darauf reagiert. Da andere Staaten, wo E-Autos nun seit langem üblich sind, auch nicht blöder sind als wir, führte auch das zu der Mausefalle der deutschen Automobilindustrie. Immerhin sind deren Absatzmärkte schon lange nicht mehr Deutschland - sondern andere Länder wie China, USA usw.
Es sind grosse Managementfehler - und es ist peinlich ,wie man da jetzt herauskommen möchte, in dem wieder mal nach staatlichen Subventionen gerufen wird... Olga

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Elbling
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von Elbling
als Antwort auf MarkusXP vom 30.09.2024, 16:39:58
Kennst Du dieses Sprichwort:
'Der Fisch stinkt am Kopf immer am stärksten, denn dort hat er die meisten Körperöffnungen'.

Arbeiter machen die Arbeit und sind nie die 'Entscheider', aber die Entscheider arbeiten äußerst selten am Produkt und kassieren am meisten. Die Forderungen der Gewerkschafter verantwortlich für das Dilemma der Branche zu machen ist da schon dreist.
Für ein Lohnniveau gibt es in der Regel einen Tarifvertrag der zwei Unterschriften trägt! Tarifgebundene Unternehmen nehmen allerdings in ihrer Anzahl ab, daher ist zuweilen auch der Gesetzgeber gefordert..

Mit solchen ideologischen Plattitüden kannst du bei mir nicht landen. Warum Unternehmen am Markt nicht mehr bestehen, kann dies eine ganze Reihe von Gründen haben. Falsche Entscheidungen der GF gehören natürlich auch dazu.
 
Nur GF baden die Fehler in aller Regel nicht aus, das müssen die Mitarbeiter der Produktion. Jahrzehnte hat die deutsche Autobranche riesige Gewinne eingefahren - und schön gleichmäßig verteilt, untereinander. Bis auf den kleinen Teil den die Arbeitet ihnen durch Streik abgestritten haben.
Es war und ist rechtlich möglich Rücklagen zu bilden. Nur das hat keiner gemacht. Für den Jahresabschluß und die eigenen Boni haben die GF alles rausgehauen was ging.

Und nun is nix mehr da...... Und nun will keiner die schicken E-Autos fahren - miesepetrige Kunden.
Soll man da heulen..? Soll man Mitleid haben
Elbling
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Nick42 vom 30.09.2024, 17:16:37
Aber heute ist in China der Hunger, trotz weiterhin auftretender Dürren, kein akutes Problem mehr. Und das weiß die heutige Bevölkerung in China, dass es allen besser geht.
 
Vor ein Paar Jahren hat meine Enkelin für die Kleine keine Flaschenmilch kaufen können - China hat hier alles aufgekauft - so gut ging es ihnen, in China.
Elbling
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von Elbling
als Antwort auf lupus vom 30.09.2024, 17:22:52
Woher kennst du das mit den sklavenähnlichen Bedingungen?

lupus
Frag das mal russische Soldaten die in der Ukraine für Putin kämpfen müssen. Die kennen das sehr genau.

Und in China werden alle naselang Menschen aus 'privaten Arbeitslager' befreit wo sie unter sklavenähnliche Bedingungen leben und schuften müssen. Kriminele gibt es nicht nur in Deutschland, China hat auch genug davon. Extrem viele dieser "Chefs" bekommen im Land der Todesstrafe auch diese "Belobigung" - vor dem Erschießungskomando. Mehrere 1000 jedes Jahr. Frag mal Amnesty.

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olga64
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 30.09.2024, 19:55:56
Aber heute ist in China der Hunger, trotz weiterhin auftretender Dürren, kein akutes Problem mehr. Und das weiß die heutige Bevölkerung in China, dass es allen besser geht.
 
Vor ein Paar Jahren hat meine Enkelin für die Kleine keine Flaschenmilch kaufen können - China hat hier alles aufgekauft - so gut ging es ihnen, in China.
Das hatte aber m.W. auch andere Gründe: Asiaten und insbesondere Chinesen fehlt ein bestimmtes Enzym, wodurch sie Milch und Milchprodukte nicht vertragen können (Lactose-Intoleranz). Da scheint sich aber bei den Generatione etwas geändert zu haben und nun können anscheinend chinesische Kinder Milch trinken, was man ihnen auch gönnen sollte.
Nur geht es nicht so schnell mit dem Aufbau einer solchen Produktion, insbesondere für so viele Menschen, wie China hat. Ich denke auch ,dass die europäischen Hersteller solcher Milchprodukte es auch gerne gesehen haben, wenn sie demzufolge grosse Mengen zu guten Preisen nach China exportieren konnten.

Dafür ist Lactose-Intoleranz mittlerweile bei europäischen Menschen angekommen und immer mehr berichten, dass sie davon betroffen sind (vermutlich auch solche, die nie eine solche Diagnose ärztlich erhalten haben). Olga
Elbling
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2024, 20:06:08

Soweit eigentlich nachvollziehbar. Aber die EU hat Lager bis unters Dach voll mit Milchpulver. Wieso wird das nicht China dann angeboten. Die 'Aufkäufe erfolgten hier durch Privataufkäufer in den Geschäften. Es waren ganze Flugzeugladungen voll...

olga64
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 30.09.2024, 20:01:59

WAs Sie alles glauben, über China zu wissen - mutmasslich waren Sie nie dort.
Es ist zwar richtig ,dass es Chinesen gibt, die in den grossen Fabriken schlafen, weil sie sich keine Wohnung leisten können oder wollen; meist sind das die Wanderarbeiter, die nur zum Arbeiten in die Gegenden mit den Fabriken ziehen und ihre Familien am Heimatort in den Wohnungen zurücklassen.

Was Hinrichtungen anbelangt ,dürfte mittlerweile der Iran vorne liegen, insbesondere wenn man die Quoten in Relation zu den Einwohnerzahlen setzt. Olga

 

Elbling
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RE: Das Dilemma der Autoindustrie
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 30.09.2024, 20:10:35
"..Was Sie alles glauben, über China zu wissen - mutmasslich waren Sie nie dort.." - muß ich auch nicht. Nur weil in China ein Sack Reis umgefallen ist muß man nicht hinreisen um ihn  sich anzuschauen. Sich informieren reicht völlig aus.

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