Innenpolitik Das Diesel-Desaster

Karl
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Administrator

RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 26.02.2019, 15:48:13

@mart1 und @lupus,

wenn ich mich in euren Disput einschalten darf - ohne den Anspruch zu erheben, Fachmann für die Dieselwirkungen zu sein.

Ich habe mir den Link von Lupus angeschaut und dem Mathematiker aufmerksam zugehört. Die Formel wurde nach meiner Erinnerung nicht gezeigt, aber ich ich glaube verstanden zu haben, dass es um die Interpretation der Ergebnisse dieser Formel geht und nicht um die Formel selber.

Der Mathematiker behauptet, die Auswirkungen des NO2 seien minimal. Es würde sich nur pro Kopf eine Reduktion der individuellen Lebenszeit um 8 Stunden ergeben. 8 Stunden mal 80 Millionen sind aber immerhin 74.074 Jahre Lebenszeit, die der Gesamtbevölkerung gestohlen werden.

Als Biologe ist mir zudem klar, dass so ein Ergebnis so angegeben natürlich Unsinn ist, denn es behandelt alle Menschen als gleich empfindsam und gleich betroffen. Weder die Empfindlichkeit der Menschen, noch ihre Exposition zum Gift ist als gleich anzusehen. Bei einigen wird das NO2 an der Lebenszeit nichts ändern, da sie an anderen Ursachen sterben, bevor sich NO2-Wirkungen bei Ihnen entfalten können. Wenige wird es treffen, aber die besonders Empfindsamen und vielleicht Geschwächten werden wegen NO2 früher sterben.

Ich bin dafür die Diskussion um diese Frage zu beobachten. Meine Tendenz ist eher denen zu "glauben", die vor den Abgasen warnen.

Karl

Mitglied_81b4260
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 26.02.2019, 16:04:17

Einverstanden...

Ich habe allerdings die nötigen Stichworte gegeben und ein erklärende YouTube verlinkt.

Auf Deutsch scheint es kaum etwas zu geben.

Aber hier mag sich vielleicht jemand einzulesen:

https://www.who.int/quantifying_ehimpacts/about/en/

 Nein ich bin kein Epidemiologe und ich strebe so wie Merkel nicht den Nobelpreis an...das ist eine Replik auf Olga,aber soviel darf wohl sein.

Aus letztem Link:

"About the environmental burden of disease The environmental burden of disease quantifies the amount of disease caused by environmental risks. Disease attributable to the environment can be expressed in deaths and in Disability-Adjusted Life Years (DALYs). The latter measure combines the burden due to death and disability in a single index. Using such an index permits the comparison of the burden due to various environmental risk factors with other risk factors or diseases..."

olga64
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.02.2019, 16:22:51
 
 Nein ich bin kein Epidemiologe und ich strebe so wie Merkel nicht den Nobelpreis an...das ist eine Replik auf Olga,aber soviel darf wohl sein.

 
kaum schöpft "man" mal Hoffnung, dass Sie was Interessantes und Vernünftiges schreiben, machen Sie diese positive Stimmung selbst wieder kaputt.
Schätzen Sie unsere Kanzlerin, die seit Jahrezehnten nicht mehr als Physikerin arbeitete, wirklich für so dumm ein,dass sie auf einen Nobelpreis für Physik hofft?
Frau Merkel wird auch nach ihrem Ausscheiden aus der deutschen Politik noch viele, internationale Chancen haben, sich zu betätigen, wenn sie es denn möchte.
Ausserdem bin ich persönlich der Meinung, dass Herr Sauer (Ehemann von Frau Merkel) als renommierter, internationaler Chemiker eher Aussichten auf einen Nobelpreis hätte als sie. Olga

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Karl
Karl
Administrator

RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 26.02.2019, 16:42:01

@olga64,

also, Marts Beitrag war durchaus zur Sache und sinnvoll.  

Karl

lupus
lupus
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 26.02.2019, 16:04:17

Die unterschiedliche Empfindlichkeit ist sicher der wesentlichste Einflußfaktor.
Die grundsätzliche Schädigung der Gesundheit ist, betrachtet man die Arbeitswelt, wohl keineswegs größer als beim Rauchen.
Zumindest gelingt beim Rauchen eher ein Nachweis der Verknüpfung.
lupus

Karl
Karl
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 26.02.2019, 16:50:01

Wobei Rauchen eine eigenverantwortliche Selbstschädigung ist. Deshalb muss der Staat bei NO2 und Feinstaub früher eingreifen. 

Karl


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lupus
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 26.02.2019, 16:52:46

Ach Karl  das ist es ja gerade .
Wo denn überall eingreifen?  Zucker, Fleisch, Alkohol ,Sonnenlicht,Düngung, Medikamente,   Straßenverkehr an sich, Nachtarbeit, usw.usw.
Das Leben ist gefährlich!
lupus

PS: Wenn der Herr Resch von der Umwelthilfe mit Abmahnungen kein Geld mehr verdienen würde wäre vielleicht manches etwas anders

RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 26.02.2019, 16:04:17

Ich möchte hier mal einen Vergleich mit einbringen:
Es gibt Leute die ziehen aufs Land und dort sind dummerweise auch noch Tierhalter (Bauern). Da Tiere Fliegen magisch anziehen - beschweren sich die Neudörfler... Die Bauern sollen die Tiere abschaffen - ihr billiges Fleisch kommt von EDEKA aus der Kühltheke, oder samt Tiere verschwinden. Schließlich leben sie jetzt ja hier. Menschen und ihre Gesundheit ist ja wichtiger.

Soweit dazu...

Wenn den Menschen in den Städten die Luft zu schmutzig ist könnten sie doch theoretisch auch auf's Land ziehen - dort sind die Tiere ja weg und die Luft sauber.
Und wenn die Menschen weg sind aus den Städten wäre Platz für die Tiere. Und da die eher zum Schlachter gehen als vorzeitig an altersschwäche sterben - da macht denen ein wenig Dreck in der Luft ja auch nicht so viel aus.

Nur so mal als Gedankengang.....Unschuldig

pschroed
pschroed
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RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von pschroed

Wenn es jemand interessieren sollte (Beitrag Autobild)
Phil.

Euro 6 heißt: Auf dem Prüfstand stößt das Auto maximal 80 Milligramm NOx pro Kilometer aus. Zum Vergleich: Bei Euro-5-Dieseln sind bis zu 180 mg/km erlaubt. Doch die Unterschiede zwischen 6b, 6c, 6d-TEMP und 6d sind gewaltig: Es wird mit völlig unterschiedlichen Prüfverfahren (NEFZ, WLTP, RDE) gemessen, und es gelten andere Grenzwerte. Das wirkt sich nicht nur auf dem Prüfstand, sondern im Hinblick auf den realen Stickoxid-Ausstoß im Straßenbetrieb aus. Was genau hat sich geändert bzw. wird sich ändern? Hier ein Überblick:

Euro 6b: Die Abgasnorm Euro 6b wurde am 1. September 2014 für neue Baureihen und Modellgenerationen verpflichtend, am 1. September 2015 mussten alle Neuwagen 6b erfüllen. Erlaubter Grenzwert NOx: 80 mg/km (Diesel), 60 mg/km (Benziner). Gemessen wurde ausschließlich auf dem Prüfstand, und zwar nach dem veralteten und sehr realitätsfernen NEFZ-Zyklus. Auch wenn sie den Grenzwert auf der Rolle locker erfüllen, pusten diese eigentlich modernen Euro-6b-Diesel im realen Fahrbetrieb auf der Straße im Schnitt aber auf jedem Kilometer 507 Milligramm NOx in die Luft! Und das – sieht man einmal von den manipulierten Volkswagen-Fahrzeugen ab – völlig legal. 

Euro 6c/6d-TEMP: Die Euronormen 6c und 6d-TEMP traten parallel am 1. September 2017 in Kraft, neue Modelle (Typzulassung) müssen beide Normen erfüllen. Euro 6c bezieht sich lediglich auf den Prüfstand: Wie bei 6b gilt der Grenzwert von 80 mg/km, gemessen wird aber nach dem deutlich realitätsnäheren WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Testing Procedure).

Euro 6c ist seit dem 1. September 2018 für alle Neuwagen Pflicht. 
Neue Modelle (mit neuer Typzulassungen) müssen aber schon vorher die deutliche schärfere Norm Euro 6d-TEMP erfüllen. Zusätzlich zu den Prüfstandsmessungen (wie bei 6c nach WLTP-Zyklus, Grenzwert: 80 mg/km NOx) wird hier erstmals der Realausstoß im Fahrbetrieb auf der Straße gemessen (RDE, Real Driving Emissions). Grenzwert: Die Autos dürfen nicht mehr als 168 mg/km NOx (Benziner: 126 mg/km) in die Luft blasen. Für alle Neuwagen wird Euro 6d-TEMP erst am 1. September 2019 verpflichtend. Eigentlich sollten Straßenmessungen erst im Jahr 2020 eingeführt werden. Aufgrund des Abgasskandals wurde diese bereits mit der Übergangslösung Euro 6d-TEMP (TEMP = temporär) um gute zwei Jahre vorgezogen. Überblick: Diese SUVs erfüllen Euro 6d-TEMP und diese Kompaktwagen.

 Euro 6d: Wird für neue Modelle ab 1. Januar 2020, für alle Neuwagen ab Januar 2021 verpflichtend. Hier werden im Vergleich zur 6d-TEMP-Norm die Grenzwerte bei der RDE-Messung (also im Straßenbetrieb) nochmal verschärft: Statt 168 dürfen Diesel dann nur noch 120 mg/km(Benziner: 90 mg/km) Stickoxide ausstoßen. 
Dass im Straßenbetrieb immer noch nicht die echten Grenzwerte (80 mg/km) gelten, sondern die 2,1-fachen (6d-TEMP) bzw. die 1,5-fachen (6d), ist der Intervention der Autolobby bei der EU zu verdanken: 80 mg NOx pro Kilometer seien nicht zu schaffen gewesen. Heute ist klar, dass die 80 Milligramm kein Problem wären: Mercedes E-Klasse, BMW 5er und auch VW-Diesel haben bei Messungen bewiesen, dass sie diese Marke unterbieten und gemäß Euro 6d nachhomologiert werden könnten. Hilfe: Welche Abgasnorm hat mein Auto?
 

RE: Das Diesel-Desaster
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Die Automobilindustrie reagiert bereits. Auf dem Genfer Salon wurden erste Modelle gezeigt.
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