Innenpolitik Das Diesel-Desaster
Eben 30 Minuten in der ARD gesehen.
Das sollte man gesehen haben!
Die haben sich was erlaubt.
Die Reaktionen können spannend werden.
lupus
Hast du einen Link odere weitere Informationen ?
Phil.
lupus
Danke Lupus Phil.
...Entlarvende Erkenntnisse, aber Reaktionen? Die werden kaum über das Schimpfen der betroffenen Dieselfahrer und ein hilfloses Schulterzucken der Regierungspolitiker hinaus erfolgen.
Die Reaktionen können spannend werden.
lupus
Heute im Focus.
Ich kann das persönlich nicht glauben, sollte das wirklich zutreffen,
Phil.
Irrsin von Fahrverboten
Wenn in der Wohnung beim Spaghetti-Kochen der Stickoxid-Grenzwert 30-fach überschritten wird, draußen aber Fahrverbote für Diesel bei kleinen Überschreitungen verhängt werden, kann etwas nicht stimmen, meint eine ARD-Dokumentation. Was steckt dahinter?
Vor diesem Hintergrund versucht die ARD-Dokumentation "Das Diesel-Desaster" (direkter Link zum Video) zu klären, welche wissenschaftlichen Grundlagen es für die gesundheitliche Bedrohung, die Stickoxid-Messungen und die daraus folgenden Konsequenzen gibt, und hat dazu verschiedene Positionen eingeholt. FOCUS Online fasst die Dokumentation zusammen und nennt weitere Hintergründe.
Professorin Annette Peters vom Helmholtz-Zentrum München erklärt, dass der Grenzwert letztlich einfach geschätzt wurde: "Man dachte damals, dass man die Bevölkerung mit diesem Grenzwert wirkungsvoll schützen kann", so Peters. Weil entsprechende Erkenntnisse fehlten, behalf sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Daten, die man anhand von Gasherden in Wohnungengewonnen hatte.
Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes verglich Stadt- und Landbevölkerung und stellte eine geringfügig höhere Lebenserwartung bei der Landbevölkerung fest. Mangels entsprechender Daten erklärte man sich diesen Unterschied mit einer höheren Schadstoffmenge in der Stadt - diese reduziere die Lebenserwartung.
Professor Martin Hetzel, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Stuttgarter Krankenhaus vom Roten Kreuz, hält nicht nur Diesel-Fahrverbote wegen Stickoxiden, sondern auch den regelmäßigen Feinstaub-Alarm in Stuttgart für "Volksverdummung". "Es gibt keine Feinstaub- oder NO2-Erkrankungen des Herzens und es gibt keinen einzigen Feinstaub- oder NO2-Toten. Das sind konstruierte mathematische Modelle", so der Mediziner.
Auch Lungenspezialist Dr. Dieter Köhler von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie zweifelt eine Gesundheitsgefahr in Zusammenhang mit den gemessenen Stickoxid-Konzentrationen in deutschen Städten an: "Man macht aus einer zufälligen Korrelation eine Kausalität, für die es keine Begründung gibt", so Köhler. Als Beispiel nennt er das Rauchen, das erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sei: Raucher inhalierten bis zu einer Million Mikrogramm NO2. "Ein Raucher müsste sofort tot umfallen", so Köhler, wenn eine regelmäßige Exposition mit den infrage stehenden zig-fach kleineren Schadstoffkonzentrationen die behaupteten Folgen hätte.
Dr. Wolfgang Straff vom Umweltbundesamt widerspricht: Es gebe zwar keine NO2-Toten oder Erkrankten, weil man keine singuläre Verursachung durch bestimmte Schadstoffe beobachte. Aber : "Was wir beobachten, sind epidemiologische Studien - wenn mehr NO2 vorhanden sind, treten die Erkrankungen auf", so Straff.
USA: 103 statt 40 Mikrogramm erlaubt
Interessant ist dabei, dass in den USA der von der EU festgelegte und auf der WHO-Empfehlung basierende Grenzwert nicht übernommen wurde, da man die entsprechenden Studien für nicht aussagekräftig hielt. Stattdessen sind in den USA 103 Mikogramm erlaubt, fast dreimal soviel wie in Deutschland. Strengere Vorschriften gelten nur in Kalifornien, dort ist der Grenzwert laut ARD-Recherchen 57 Mikrogramm. Würde in Deutschland kalifornisches Recht gelten, gäbe es fast nirgendwo Fahrverbote, denn die noch gemessenen Grenzwertüberschreitungen bewegen sich zum Teil im einstelligen Bereich.
2. Messstationen: Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse?
Deutschland ist das einzige Land Europas, dass Diesel-Fahrverbote für wenige Jahre alte Diesel aufgrund von Grenzwert-Überschreitungen an Messstellen ausspricht. Experten halten die Messungen in Deutschland seit längerem für ungeeignet - FOCUS Online thematisierte das bereits vor einigen Monaten in Gastbeiträgen, bei denen es um die Aufstellung von Messstationen und Auswertung von Ergebnissensowie das Handeln bzw. Nicht-Handeln der Verwaltung als Reaktion daraufging. Die ARD-Dokumentation hat Mess-Experten befragt:
Professor Matthias Klingler vom Fraunhofer Institut demonstriert an der berühmten Messstation am Stuttgarter Neckartor die seiner Ansicht nach völlig falsche Platzierung, die nicht im Sinne der gesetzlichen Vorgaben sei: "Trickreicher kann man eine Station nicht aufstellen, wenn man Feinstaub-Grenzwertverletzungen messen will", so Kilingler. So sei die Station direkt im Anfahrbereich einer Ampelkreuzung platziert worden. Zudem komme ein großer Teil des Feinstaubs nicht aus Dieselabgasen, sondern anderen Quellen - beim Verkehr Reifenabrieb und Bremsenabrieb sowie anderen Quellen außerhalb des Verkehrs. Klingler demonstriert mit Messungen, dass dort, wo sich tatsächlich Menschen aufhalten - etwa an einer Fußgängerbrücke oder im Schlossgarten nahe einer Straße - erheblich geringerer NO2-Konzentrationen herrschen.
Nach dem Anschauen dieser 30 Minuten Dokumentation könnte man sich entscheiden ob der Herr Resch von der Umwelthilfe oder die Lungenfachärzte Scharlatane sind.
Das kann aber zur bisherigen Ansicht sehr unpassend sein.
Deshalb haben die über 70 Leser dieses Links entweder die Dokumentation nicht angesehen oder schweigen lieber betroffen.
lupus
lupus
Ich bin absolut keine Expertin in dieser Dieselfrage, habe gestern den Bericht in der ARD gesehen und bin sehr nachdenklich geworden. Aber beurteilen kann ich nicht, wer Recht hat. Mir schienen die Aussagen der Mediziner sehr plausibel. Plausibler als die der Vertreter der Umwelthilfe. Aber trotzdem ...