Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Corona, Superspreader und die neue Freiheit.

Innenpolitik Corona, Superspreader und die neue Freiheit.

aixois
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von aixois
als Antwort auf werderanerin vom 26.11.2021, 15:11:03
Wenn die neue "Ampel" endlich einen gut funktionierenden Krisenstab und eine Expertenrunde etabliert, ist das absolut notwendig, müsste aber schnellstens geschehen und nicht erst im Neuen Jahr !
 
Ich fragte mich als ich diesen allseits bejubelten 'innovativen' Vorschlag las : wie um alles auf der Welt haben die es bisher geschafft, ganz ohne Krisenstab, ohne Experten ????

Wenn ich dann weiter denke, wofür die Bundesebene in der Seuchenbekämpfung kompetent ist, d.h. den Ländern was vorschreiben kann, dann frage ich schon, was sollen diese Gremien eigentlich machen, anders, besser machen als was jetzt schon existiert. Und wenn das bereits Vorhandene nichts taugt, warum hat man es nicht schon lange verbessert ?  Warum hat die Kanzlerin oder ihr Bürochef Braun dem Gesundheitsminister nicht die Leviten gelesen, sprich vor die Tür gesetzt , wenn er es nicht bringt ? Ich nehme an im Gesundheitsministerium sitzen hunderte hoch kompetente, in Seuchenfragen sich auskennende, Beamte. Haben die es nicht fertig gebracht,  ihrem Minister eine TO DO LISTE , gestaffelt nach zeitlichen Prioritäten,  vorzulegen ?  Gab  es wirklich keine Management Tools,  um überblickend alle Messgrößen im Griff zu haben, einzuschreiten, wenn es nötig ist, zu evaluieren,  ob die Mittel wirken usw. ? Kaum zu anzunehmen.

Wozu hat sich die Regierung ein RKI zugelegt, dessen Aufgabe es ist, die Regierung wissenschaftlich zu beraten. Was ja auch geschehen ist. Jede Woche, mit Handlungsvorschlägen, die sehr gut waren.
Was machen die vielen Universitätsprofessoren (Virologen, Epidemiologen, Modellierer, Psychologen,Soziologen ), was machen die think tanks,  was macht die Viadrina ....

Sogar gelegentliches Nachlesen, was ein gewisser "Karl"  hier im ST zu Corona von sich gibt, könnte hilfreich sein ...

Die Regierung  hat eher viel zu viel Zugang zu Experten, daran mangelt es wirklich nicht, auch nicht an  zusammenstellenden, auch für Nicht-Fachleute leicht verdaulichen, mit vielen bunten Bildchen  geschmückten Analyse der Meinungen und deren Folgewirkungen im Umsetzungsfall.

Was die Koordination mit und das Handeln der Bundesländer angeht, so fanden schon bisher auf den Fachebenen regelmäßige Kontake statt. Ganz ohne Wählscheibentelefone. ...

Ich bin nicht überzeugt, dass durch diese Gremien (in denen sich keine Leute sitzen werden, die ständig unbequeme Frage stellen oder regierungskritische Positionen beziehen) eine wesentliche Verbesserung eintritt, was das Regierungshandeln auf Bundesebene angeht.

Wo es hakt und auch weiter haken wird, ist die politische Ebene.
Bisher wurde viel auf dem Verordnungsweg (weil in Seuchenlage schneller) vorangebracht.

Jetzt soll das viel mehr unter Einbeziehung der Parlamente und der vielstimmigen Chöre der einzelnen Parteimeinungen besprochen, beraten und abgestimmt werden. Das kann nicht sehr schnell gehen. Man hat es ja in den letzten Wochen gesehen, wo es mehrere Wochen brauchte, bis das Infektionsschutzänderungsgesetz in Kraft treten konnte.

Die Länderchefs hatten trotzdem viele Instrumente, um die Infektionen zu bremsen bis hin zu beschränkten Kontakteinschränkungen, Verbot von Massenzusammenkünften usw.
Sie haben sie aber bis heute nicht oder viel zu spät eingesetzt....

Und da helfen dann noch mehr Stäbe und Gremien, wo sich ohnehin überwiegend nur die treffen, die jetzt schon täglich mit der Materie befasst sind und sich miteinander austauschen.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da viel Aktionismus mit im Spiel ist und dass es sich bei diesen Ankündigungen um viel weiße Salbe handelt, die vorgaukeln soll, dass sich jetzt endlich was tut und alles besser wird.

Warum eigentlich hat die SPD als GroKo Partner nicht schon lange auf der Schaffung solcher Stäbe/Gremien bestanden - könnte auch mal eine Frage lauten.

aixois


 
pschroed
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Songeur vom 26.11.2021, 17:18:35
Aufgrund der neuen Corona-Variante, die in Südafrika aufgetaucht ist, haben die Behörden in Belgien ein Einreiseverbot für Reisende aus diesem Land verhängt.
 
Sonderlich viel bringt dieses Einreiseverbot wohl nicht. Ich habe (im Radio) gehört, daß die betroffene Person aus Ägypten hier eingereist ist.
Aus Äypten, dann wäre die Mutante schon breit im Umlauf.  Phil.
Songeur
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von Songeur
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2021, 17:20:12
Aus Äypten, dann wäre die Mutante schon breit im Umlauf.  Phil.
Schau mal

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pschroed
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2021, 17:20:12
Aufgrund der neuen Corona-Variante, die in Südafrika aufgetaucht ist, haben die Behörden in Belgien ein Einreiseverbot für Reisende aus diesem Land verhängt.
 
Sonderlich viel bringt dieses Einreiseverbot wohl nicht. Ich habe (im Radio) gehört, daß die betroffene Person aus Ägypten hier eingereist ist.
Aus Äypten, dann wäre die Mutante schon breit im Umlauf.  Phil.
Ich habe es auch jetzt gefunden.
Es ist mindestens ein Fall einer solchen Ansteckung auch in Belgien bekannt. Dabei handelt es sich nach Angaben des Virologen Marc Van Ranst um eine Person, die etwa 30 Jahre alt ist und die aus Ägypten zurückgekehrt war. Der Mann wurde am 22. November positiv auf Corona getestet und offenbar stellte sich bei einer Analyse einfach heraus, dass er sich mit der neuen Variante B.1.1.529 infiziert hatte.

Danke Songeur für den Link. Phil. 👍
olga64
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2021, 17:21:53

So wird das hier auch berichtet, dass diese Frau ca 11 Tage nach Rückkehr aus Ägypten hohes Fieber und grippeähnliche Symptome aufwies, die dann nach einer Testung Rückschlüsse auf das neue Virus ergaben.
Was ich aber als sehr wichtig empfinde: die Dame war nicht geimpft - das gibt mir in meiner Verzweiflung als Dreifach-Geimpfte nun wieder ein wenig Hoffnung. Olga

rose42
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von rose42
als Antwort auf jeweller vom 26.11.2021, 10:35:27

Gestern habe ich es im Radio gehört, daß sich eine neue - viel gefährlichere - Variante aus Südafrika verbreitet. Natürlich fiel mir sofort unser lieber Jeweller mit seiner Gattin und Euer Sohn  ein.
Ich hoffe, Ihr habt Euch gut geschützt vor evtl. Ansteckung!
Liebe Grüße von Rosemarie


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Songeur
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von Songeur
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2021, 17:21:53

In der Türkei soll die Dame - lt. RTBF - auch noch gewesen sein.

aixois
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Songeur vom 26.11.2021, 17:18:35

Alter Trick, wenn nicht bekannt werden sollte, woher man gerade kommt. Einfach ein paar Zwischenstopps vorsehen, darauf achten, dass jeweils getrennte Tickets ausgestellt werden ... gute Reiseagenturen sind darin wahre Meister (auch wenn es darum geht Flüge billig zu gestalten, da fliegt man dann nach dem Ticket fast um die halbe Welt, reisst halt die nicht benützten Streckenabschnitte raus).

Sinn machen würde es nur, wenn alle Abflüge in SA gesperrt würden (und auch die terrestrischen Grenzübergänge, denn wer raus will/muss kann ja notfalls auch von Gaborone, Maputo,Maseru, Mbabane ... fliegen, solange die Anreise nicht länger dauert als die zu erwartende Quarantänedauer  beim Direktflug 😉)

jeweller wir sich da besser auskennen ...

aixois

olga64
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 26.11.2021, 17:38:00

WEnn die Dame, bei der jetzt das mutierte und mutmasslich gefährlichere Virus inBelgien entdeckt wurde, mit einem normalen Ferien-Charterflug aus Ägypten kam, denke ich nicht ,dass solche Flugtricks angewendet werden.
Besorgter macht mich hier ,dass mit Sicherheit auch viele, sorglose Deutsche in diesem kalten November nach Ägypten geflogen sind, dort evtl. noch sind und irgendwann zurückkommen.
So fing die Verbreitung aller anderer Mutanten auch an und konnte letztendlich nie eingedämmt werden, wie wir an der Delta-Variante sehen können.
Da erinnere ich mich noch an die vielen Scheiterhaufen in Indien, um die vielen Toten zu verbrennen.

Jetzt bin ich nur gespannt, wann die USA wieder Europäern und hier insbesondere Deutschen die Einreise verbieten.Seit Wochen verkauft die LH überproportional viele Tickets für Dezember in die USA (der Sohn einer Freundin nebst Freundin befindet sich auch darunter; die prüfen derzeit ihre Stornomöglichkeiten für Abflüge am 18.12. nach New York).
Nach fast zwei Jahren Pandemie hat man nun einiges schon mehrfach erlebt und kann, könnte und sollte sich daran orientieren. Olga

aixois
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RE: Corona, Superspreader und die neue Freiheit.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Songeur vom 26.11.2021, 17:18:35

Danke für den link Songeur.

Schmunzeln musste ich - trotz des traurigen Inhalts - über den gender-neutralen Satz, wonach der Infizierte eine Frau ist,
Man stelle sich da hier vor, wenn da stünde, die Infizierte war ein Mann ...

Eigentlich müssten ja auch die _Flüge von Israel oder Hongkong, aber auch Ägypten, der Türkei, in die EU gestoppt werden, das scheint bislang nicht der Fall zu sein, so dass man in den kommenden Tagen weitere Fallmeldungen erwarten darf.

Die belgische Reisende hat sich ja wohl in Ägypten angesteckt, wo sie sich länger aufgehalten hat.

Alexander De Croo dürfte das bei der Ankündigung neuer Restriktionen heute nachmittag berücksichtigen.  23 620 neue Infektionen in Belgien wie das Sciensano heute meldet,  ist ja auch recht erschreckend,  bezogen auf die Bevölkerung.

aixois


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