Innenpolitik Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
Schaschlik_Tango, erstmal danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir ausführlich zu antworten. Alles was du geschrieben hast, ist nicht falsch, aber es ist nichts Neues für mich. Dies Antworten u. Erklärungen kenn ich. Aber genau diese Erklärungen geben mir bei meinen Überlegungen, keine wirkliche Antwort. Ich hoffe, du verstehst wie ich das meine?
Tina
Hi Tina1,
Die Zahlen ab nächstem Dienstag können aber auch im Vergleich zur Zeit von vor Weihnachten ansteigen, weil sich viele Leute zu Weihnachten und Neujahr getroffen und dafür auch Reisen unternommen haben, wie mit der Bahn. Dadurch entstanden mehr Kontakte als wenn die Leute sich während des aktuellen Lockdowns zwischen Weihnachten und Neujahr nicht getroffen hätten und nicht verreist wären.
Es gab Monate, wo sich viele Menschen getroffen haben, im Zug, in Bus u Bahnen, im Schwimmbad, in Gaststätten, es gab große Feiern wie Hochzeiten usw., es gab auch damals Menschen die sich nicht an die Coronaregeln gehalten haben, es gab keinen Lockdown und trotzdem gab es keinen so großen Anstieg wie jetzt in Bezug Neuinfizierten.
Tina1 schrieb:
Im Sommer wo alles erlaubt war, alles offen war, nur die Coronaregeln galten, gab es sehr niedrige Zahlen. Wie kann das sein?Soweit ich weiß, ist das Cov-Sars-2-Virus weitaus stabiler, wenn es kalt ist und die Sonne nicht scheint. Ein Indiz hierfür waren die erhöhten Infektionszahlen in diesem Sommer bei den fleischverarbeitenden Betrieben wie Tönnies, denn dort wurde in kalter Umgebung Fleisch zerlegt.
Unter Einfluss von Wärme und UV-Strahlen ist das Virus weniger stabil. Deswegen gab es im Sommer weitaus niedrigere Infektions- und Todeszahlen als jetzt im Winter. Außerdem halten sich die Menschen im Winter mehr in Innenräumen auf,
wo es zu Kontakten kommt.
Das stimmt, aber es kann nicht der Hauptgrund sein, denn schon im August stiegen die Zahlen. Im Oktober stiegen die Zahlen der Neuinfizierten schon massiv, den anderen Monaten gegenüber. Da der Oktober sehr mild war, spielte sich das Leben immer noch draußen ab. Man saß draußen vor den Lokalen, man war draußen privat unterwegs. Auch noch Anfang November saßen die Menschen mit Heizpilzen vor den Lokalen. Die Besitzer wollten damit was gegen die Ausbreitung tun. Dieser Monat zeigt, dass das Ansteigen der Zahlen, nicht nur mit Kälte oder aufhalten in Räumen was zu tun haben kann.
Tina1 schrieb:
Dass die Situation jetzt so gefährlich ist, sich verändert hat, muss doch Gründe haben. Ich habe mir schon länger die Frage gestellt, warum sind die Zahlen plötzlich so hoch, eigentlich noch höher seit dem Lockdown.Der Lockdown begann als Teil-Lockdown im November. Da war es noch nicht so kalt wie jetzt. Meine Annahme, die sich auf Aussagen von Virologen stützt: Je kälter das Wetter ist, desto stabiler das Virus und desto mehr kann es Menschen infizieren.
Um eine Ansteckung zu verhindern, müssen die Regeln eingehalten werden. Das ist erstmal das wichtigste. Wenn das nicht ausreicht, dann muss man erstmal einen Teil-Lockdown durchsetzen, das wurde gemacht. Und mit dem Lockdown wurden Kontaktsperren eingeführt. Also es wurde verhindert, dass sich viele Menschen treffen können. Und genau das ist wichtig, damit die Ansteckung stark abgeschwächt werden kann. Und im Frühjahr hatten die Maßnahmen auch Erfolg, auch da war es noch kalt. Und jetzt ist es so, dass gerade seit dem es den Lockdown gibt die Zahlen enorm gestiegen sind. Dein weiterer Hinweis auf Kälte ist daher eine unbefriedigende Antwort.
Tina1 schrieb:
Inzwischen wurde in GB ein neues Corona-Virus entdeckt, was inzwischen in anderen EU Ländern u in der Welt ebenfalls entdeckt wurde. Dieses Virus verbreitet sich viel stärker, schneller aus, als das bekannte, das wurde durch Studien inzwischen bestätigt. Könnte das auch eine Ursache für den schnellen Anstieg der Infizierten sein? Wäre das eine von vielen Ursachen u. eine Antwort auf meine Fragen?Das kann auch der Fall sein.
Eine andere Ursache für die Zunahme der Infektionszahlen diesen Winter sind sicherlich auch jene Personen, die sich nicht an die AHA+L-Regeln halten.
Es gab von Anfang an Menschen, die sich nicht an die Regeln gehalten haben. Was schlimm ist. Und es gab lange auch keine Masken u. Maskenpflicht für bestimmte Sachen. Es gab nur die Regeln, Abstand halten, Hände waschen. Und trotzdem gab es in dieser Zeit nicht diese sehr hohen Zahlen der Neuinfizierten wie jetzt.
Schaschlik_Tango
Wir dürfen bei all den negativen KOmmentaren gegen die Regierung und insbesondere Herrn Spahn nicht vergessen ,dass Deutschland sich bereits im Wahlkampf befindet. Nicht nur Bundestagswahl wird es geben, sondern in wenigen Wochen wird in einigen Bundesländern gewählt, wo es sehr unsicher ist, ob die aktuellen LandesfürstenInnen weiterhin ihre Position behalten werden.
Und da bietet es sich immer an, ein wenig von sich selbst abzulenken und SChuldgerüste aufzubauen, um schon jetzt die Schuldigen zu definieren und anzuprangern.
Nun ist als Herr Spahn auch Schuld daran, wenn die EU mit den Bestellungen von Impfstoff im Mai des vergangenen Jahres etwas zögerlich war. Dieser Biontech/Pfizer Impfstoff war damals noch nicht freigegeben. Ich möchte mir gerne vorstellen, wie es ausgesehen hätte, wenn die EU gewaltige Mengen von diesem Impfstoff disponiert hätte und dieser dann durchgefallen wäre.
So war die Strategie eine andere: möglichst viele verschiedene Impfstoffe, insbesondere auch, um die logistischen Probleme des Biontech/Pfizer Impfstoffe in den Griff zu bekommen. Es scheinen ja nun die Impfstoffe von Moderna und Astra Zeneca in Kürze auf den Markt zu kommen ,die dann auch aufgrund der niedrigeren Lagertemperatur in den Hausarzt-Praxen verabreicht werden können.
Damit würde sich die Impfquote m.E.eklatant erhöhen.
Aber Herr Spahn war sicher weder für den Einkauf in der EU für den Impfstoff zuständig, noch gar, diesen selbst in Kühlwägen direkt auszuliefern.
Und auch bei den Ländern, die uns bis vor wenigen Tagen noch als so erfolgreich vorgehalten wurden, knirscht es anscheinend gewaltig:
israel führt jetzt eine 2-wöchige Impfpause durch; hier ist auch das grosse Problem, dass sich die arabische Minderheit nicht sehr aufgeschlossen gegenüber dem IMpfen zeigt.
In GB steigen die Infektionszahlen stärker als je zuvor; dort wird man jetzt die 2. Impfung des Biontech-Impfstoffe hinauszögern, um mehr Leute erstmalig impfen zu können und zwar so lange, bis man auch alternative Impfstoffe einsetzen kann. GB hat ja auch das Problem, dass es nicht mehr an den EU-Mengen partizipieren kann, sondern selbst und autark für die Beschaffung zuständig ist.
Man weiss bei allen Impfstoffen nach wie vor nicht, ob diese auch vor Weitergabe des Virus schützen und wird erste Auswirkungen bei GEimpften frühestens in einem Monat feststellen kiönnen. Olga
Liebe Olga, anbei der Brief wo die EU den Lead übernehmen sollte.
Der Weg ist meines Erachtens der Richtige, leider hat die EU versagt.
QUELLE Brief BILD.de Phil.
Ich habe heute auch gelesen,dass z.B. Monsieur Macron auch dafür kämpfte,dass die französische Firma Sanofi/Aventis mit einem Impfstoff stärker innerhalb der EU berücksichtigt wird. Das sind natürlich auch Wettbewerber unter sich: deutsche Firmen wie Biontech, Curevac,dann Sanofi oder die britische Zeneca/Oxford usw. Olga
Werte Frau Olga
Sie schreiben : .. Nun ist als Herr Spahn auch Schuld daran, wenn die EU mit den Bestellungen von Impfstoff im Mai des vergangenen Jahres etwas zögerlich war. Dieser Biontech/Pfizer Impfstoff war damals noch nicht freigegeben. Ich möchte mir gerne vorstellen, wie es ausgesehen hätte, wenn die EU gewaltige Mengen von diesem Impfstoff disponiert hätte und dieser dann durchgefallen wäre.
.. Im Grunde genommen könnten Sie Recht haben. Warum wird dann aber ein Auftrag an eine französische Firma gegeben, welche noch nicht einmal ein Impfstoff in Aussicht hat. Laut gestriger Pressemittteilung erst Ende 2022 ?
Und wieder ist dabei Frau Merkel und die nie zur Wahl gestandene Frau von der Leyen mit im Spiel. Bei der Zuschusterung von Aufträgen ist ja schon eine gewisse Übung vorhanden.
Der Herr Spahn soll das Bauernopfer geben.
Pschakref
Ich denke, dass bei den Beratern geknausert wurde.
Impf-nationalismus ist sehr böse und unsolidarisch. Eu- impfnationalismus wohl nicht so viel besser.
Aber man hätte ja richtig viel...auch von der EU...bestellen können und das, was zu viel ist, an andere arme Staaten abgeben können.
Das wäre doch gelebte und nicht nur im Mund getragene Solidarität...und eine win/win Situation.
Wer es nur schnöde rein wirtschaftlich betrachten möchte:
WIeviel kostet eine Woche Lockdown? Dagegen gerechnet Impfstoff.
@Mart2: Was sollten arme Staaten mit einem Impfstoff, der bei minus 70 Grad gelagert werden muss? Der Transport ginge ja noch; aber Lagerung in Afrika?
ja schon, aber die Fahrradkette ist nun abgenutzt, oft kann man später erst erkennen, dass der phantasierte Weg doch schlechter war, Gott sei Dank, sind Überraschungen konstanter Teil des Lebens.
ja schon, aber die Fahrradkette ist nun abgenutzt, oft kann man später erst erkennen, dass der phantasierte Weg doch schlechter war, Gott sei Dank, sind Überraschungen konstanter Teil des Lebens."Nun is es halt mal so!"
geschrieben von JuergenS
und
"wir müssen jetzt nach vorne blicken!"
lauten die politischen Standardfloskeln für solche Fälle.
"Nach vorne blicken" - das Motto aller Unfallflüchtiger.
Phil
Dass die EU möglicherweise nicht alles so gemacht hat wie es im Rückblick als 'optimal' erscheint, wäre doch nur normal. Wie würde es denn heute aussehen, wenn alle 27 EU Länder jedes allein vor sich hin gewurstelt hätte, jedes mit anderen Lieferbedingungen, Haftungspflichten, Preisen, Lieferdaten, Minimalmengen usw.usw. Was würde ich tun als Hersteller, wenn ich einen Vertrag für 10 Millionen Dosen zu 20 € habe und einen, etwas später geschlossenen, für 150 Millionen aber mit einer Vorschusszahlung ... ich würde den kleinen nicht vergessen, mich aber logischerweise auf den großen konzentrieren.. Nur mal so als Beispiel,was das für ein Durcheinander ergeben hätte.
Es gab damals 11 Firmen, die sich an die Herstellung von Impfstoffen gemacht hatten. Die Kommission hat mit den erfolgsversprechendsten (Vor-) Verträge geschlossen, dabei auch die Preise (Ostländer wie Polen wollten möglichst wenig ausgeben) und die Produkthaftung berücksichtigt, was die USA, Israel und das UK nicht taten.
Ich hatte hier im ST schon vor Monaten auf die Produktionskapazitäten (und Unterschiede der Impfstofftypen) hingewiesen, auch dass Pfizer nicht nur in Belgien, sondern auch in Deutschland produzieren will. Deshalb hat sie die alten Behringimpfstoffwerke in Marburg von Novartis gekauft und ist dabei, die Produktionsstätten entsprechend umzurüsten, was offensichtlich nicht so schnell geht, wie zunächst gedacht (Produktionsbeginn erst Ene Januar/Februar).
Nur Herr Lindner (u.andere) reden von einer Weitergabe von Lizenzen, um innerhalb weniger Wochen die Impfstoffmenge zu boosten. Soll das Ausdruck kompetenten Fachwissens sein ?
Wenn die Nachfrage hoch ist, fahren die Hersteller im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Produktion hoch.
Aber nicht von einem Tag auf den anderen. Manche mögen sich noch an die langen Wartezeiten erinneren, wenn man ein bestimmtes Auto haben wollte....
So ist es beim Impfstoff auch. Wenn ich eine Kapazität von 100 am Tag habe, die ich nicht mit einem Fingerschnippen hochfahren kann und schon gar nicht auf das Niveau einer Nachfragespitze von 500, dann müssen halt 400 Nachfrager vier Tage lang warten, bis sie bedient werden. Deshalb gibt es ja beim Impfstoff die Priorisierung. Es hätte also gar nichts gebracht, wenn DE die vierfache Menge als bisher bestellt hätte, da hätte nicht mehr geliefert werden können als was aus den Werken rauskommt.
Wenn ich mich recht erinnere, wird BioNTec allein DE gut 80 Million Dosen in 2021 liefern. Die Liefermenge aller Verträge liegt zwischen 250 bis 300 Millionen Dosen . Aber eben nicht alles an einem Tag.
Auch die Chinesen und Russen produzieren große Mengen Impfstoff. Vielleicht können die ja ein paar Millionen Dosen an DE 'abgeben' , z.B. Sputnik V light (der dem AstraZeneka Vektorimpfstoff auf der 'Basis von Adenoviren, den UK schon verimpft, sehr ähnlich ist) zur 'Überbrückung ? Zusätzlich zum Ausschlecken der Impfampullen, um einen sechsten Schuss rauszuquetschen ?
Noch ein Punkt: alle die heute so laut Kritik üben, was man alles hätte besser machen können, waren als es um die 'advance purchase agreements' ging, schon geboren, konnten lesen und haben alles mit verfolgt - ich erinnere mich nicht an Vorschläge seitens der heutigen Kritiker, was sie damals anders = besser gemacht hätten. Das gilt auch für die - wie ich meine billige und intellektuell unredliche - Kritik der SPD, die nun wirklich mit am Tisch sass und aktiv hätte eingreifen können, wenn sie der Meinung gewesen wäre, dass da was schief liefe. Sollte sie erst jetzt was mitgekriegt haben, was das alles bedeutet , was sie mitgetragfen haben, dann frage ich mich, welchen Mehrwert es hätte , wenn noch mehr Leute ohne Ahnung im Prozess der Anti Covid19 Massnahmenentscheidungen mitreden wollen.
Ich schlage vor, dass alle, die heute so tun als ob sie schon immer gewusst hätten, wer die Nase vorn haben wird bei der Impfstoffentwicklung, sich mit ihren seherischen Gaben den Pferdewetten zuwenden, das wäre doch ein sinnvoller Berufswechsel und ein äußerst lukrativer dazu.😁