Innenpolitik Brutaler, 4facher Mord in einem Pflegewohnheim in Potsdam
von dieser schrecklichen Bluttat haben hier sicher alle gehört und gelesen. Die Tat soll eine Angestellte ausgeübt haben, die dort schon viele Jahre gearbeitet hat und die ihrem Mann nach der Tat die Morde gestand - eine weitere Frau wurde mit einem Messer sehr schwer verletzt, soll aber inzwischen ausser Lebensgefahr sein.
Viele Menschen wurden zu dieser Tat inzwischen befragt und haben in Mikrophone gesprochen - nur Behinderte, die wurden dazu offenbar gar nicht befragt. Dass man die MitbewohnerInnen des Heims verständlicher Weise noch nicht in die Öffentlichkeit zieht, dafür wurde wenigstens gesorgt - aber es gibt so viele selbst Behinderte, die den verschiedenen Vereinen und Selbsthilfegruppen vorstehen - da wurde offenbar niemand befragt und aus deren Reihen macht sich Unmut laut - und auch eine ziemliche Wut.
Raul Krauthausen hat dazu einen sehr lesenswerten Artikel geschrieben, den ich hier verlinken möchte.
Vier Menschen sind tot, der Ableismus*** lebt
Er ist in Lima/Peru geboren und ist in Berlin aufgewachsen. ist ein deutscher Aktivist, der sich für soziale Projekte einsetzt und selbst einige Projekte ins Leben gerufen hat. Krauthausen hat Osteogenesis imperfecta (umgangssprachlich „Glasknochen“), ist kleinwüchsig, auf einen Rollstuhl angewiesen und lebt in Berlin, Kreuzberg. Seit Oktober 2015 moderiert er die Talkshow Krauthausen – Face to Face auf Sport 1.
2013 wurde Raul mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Verdienste um die sozialen Belange von behinderten und sozial benachteiligten Menschen ausgezeichnet.
*** Der Begriff Ableismus bezeichnet die Beurteilung von Menschen anhand ihrer Fähigkeiten, was als behindertenfeindlich angesehen wird. Menschen mit Behinderung würden aufgrund des Fehlens bestimmter Fähigkeiten abgewertet.
besonders der RBB TV Sender zeigte sich in der Berichterstattung und im weiteren Programm besonders unsensibel und taktlos - in den Interviews der RBB Abendschau wurden so wichtige Frage ausgelassen, stattdessen nur Betroffenheitsgemurmel, aber eine konkrete Frage , wie es denn generell um die Gewalt in Behinderteneinrichtungen und Pflegeheimen wurde nicht gestellt. Auch nach den Arbeitsbedingungen in dem betroffenen Heim - keine Fragen vor laufender Kamera. D
Dafür zeigte man anschließend einen Werbefilm über diese Einrichtung , das "Oberlinhaus" und dann im Hauptprogramm - und das war unsensibel und geradezu zynisch - die französische Filmkomödie
"Ziemlich beste Freunde"
Inspiriert wurde der Film durch die 2001 erschienene Autobiografie Le second souffle des ehemaligen Pommery-Geschäftsführers Philippe Pozzo di Borgo, der im Juni 1993 beim Paragliding abstürzte und seither Tetraplegiker ist. Ziemlich beste Freunde erzählt lose von der Freundschaft zwischen ihm und seinem langjährigen Pflegehelfer, der mit seiner unkonventionellen Art dem wohlhabenden, aber isoliert lebenden Philippe neuen Lebensmut gibt....
Danke für deinen Bericht.
Raul Krauthausen dürfte eigentlich (fast?) jedem bekannt sein. Ich finde auch, es sind tolle Leistungen, die er schon vollbracht hat.
Gruß xenia
liebe Xenia, es ging mir weniger um die "tollen Leistungen" des Herrn Krauthausen, die ich herausstellen wollte - denn dann würde ich mich ja dem Kreis derer anschliessen, die den von ihm mit Recht angeprangerten Ableismus anwenden und danach Menschen beurteilen - bitte tu Du es auch nicht - es geht um den unfassbaren Mord und um Gewalt in Behindertenheimen.
auch wenn dieses Thema offenbar niemanden hier so wirklich interessiert, es gab jüngst noch einen Fall von "Gnadentod" in einer Deutschen Klinik - erschreckend und beängstigend
aus der Medical Tribune
hier der ganze ArtikelGegen einen 45-jährigen Oberarzt des Universitätsklinikums Essen hat die Staatsanwaltschaft Essen Anklage wegen Totschlag in drei Fällen erhoben.
Wie Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens in einer Pressemitteilung informiert, wurde der Mediziner im November 2020 festgenommenen. Er befindet sich noch immer in Untersuchungshaft. Er soll, so der Vorwurf der Ermittler, drei schwerst an COVID-19 erkrankte Patienten aus Essen, Gelsenkirchen und den Niederlanden unmittelbar lebensbeendende Arzneimittel verabreicht haben, die zum vorzeitigen Tod geführt haben. Das Landgericht Essen hat noch nicht über die Eröffnung des Verfahrens entschieden. Auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern noch an, um weitere Fälle auszuschließen.
Diese Fälle gehen oder können in verschiedene Gedankenrichtungen der Täter und gesellschaftlich in brisante und streitbare Themen gehen. Z.b. blockiert unser Gesundheitsminister nach wie vor eine Entscheidung des BVG in Sachen Sterbehilfe, gehend in Richtung der Niederlande. Ich Maße mir kein Urteil an den oder die Einzelfälle zu bewerten. Ich habe aber volles Vertrauen in unsere Justiz, welche es besonders in diesem Bereich der Strafbarkeit auch nicht leicht hat! Gutachter sind hier entscheidend über die Persönlichkeit und Handlung der Straftäter um "gerecht" zu entscheiden.
auch wenn dieses Thema offenbar niemanden hier so wirklich interessiert,An dem Tag, als das zum 1. Mal im TV berichtet wurde, kam ein Mann zu Wort, der die Täterin kannte und sie wie folgt beschrieb: " war schon eine komische Frau, aber sie war auch oft überarbeitet, das sah und hörte man ihr an!"
Dieser Mann war nie mehr zu sehen .......
In einer Branche, die personalmäßig so zusammengeschrumpft wurde, daß man aus finanziellen Gründen häufig gezwungen ist vom Besten nur das Schlechteste zu wählen, bleiben solche "Folgeerscheinungen" nicht aus!
Meine Tochter hatte in der Werkstatt bis vor 3 Wochen einen Kollegen, der in einem Wohnheim lebte, 26 Jahre alt, vor 3 Wochen am Sonntag klagte er im Wohnheim über arge Bauchschmerzen, die Betreuer im Heim sagten er solle in seinem Zimmer im Bett bleiben, am nächsten Montag früh schauten sie in sein Zimmer , weil er nicht zum Frühstück kam, anscheinend riefen sie dann die Rettung an, die ihn auch holte, aber mittags war er tot ...... vielleicht morgens auch schon, denn die Polizei kam auch ....
So hat es mir der Freund meiner Tochter erzählt, der auch in diesem Heim lebt.......
Erst gestern war die Beerdigung....... irgend etwas ist gehörig faul an diesem Falle!
Ich muß fit bleiben und mindestens 115 Jahre alt werden .......
Edita
auch wenn dieses Thema offenbar niemanden hier so wirklich interessiert,
Es kann aber auch sein, dass die neuen Thema einfach zu schnell von der Liste "neues" nach unter rutschen. So wie es bei mir der Fall ist.
Mein Interesse, nein, meine Betroffenheit an diesen und über diese Verbrechen ist sehr groß. Ich habe von 1990 bis 1996 in einem Wohnheim für "geistig behinderte" Erwachsene gearbeitet (ich mag das Wort "...", weiß aber nicht so recht, was aktuell richtig ist) ich kenne und mag diese Menschen sehr, denn sie sind sehr offen, ehrlich, haben zu ihren Betreuern oft grenzenloses Vertrauen. Ich weiß nicht, was in dem Heim vorgefallen ist, ich weiß nicht, ob die Frau durchgedreht ist, die das mutmaßlich getan hat, aber als ich das vor drei oder vier Tagen im Radio erstmals gehört habe, war ich fassungslos und hatte Tränen in den Augen.
Allerdings weiß ich jetzt nicht so recht, worüber wir hier diskutieren sollten. Dass das ungeheuerlich ist, das wird doch hier jeder so sehen, zumindest vermute/hoffe ich das.
Das TV-Programm des RBB war an jenem Tag wirklich absolut geschmacklos, das habe ich auch so empfunden.
Schönen Gruß
DW
auch wenn dieses Thema offenbar niemanden hier so wirklich interessiert, es gab jüngst noch einen Fall von "Gnadentod" in einer Deutschen Klinik - erschreckend und beängstigend@Woschi2
hier der ganze Artikel
Es ist nicht so, dass mich diese Fälle nicht schockieren würden, ganz im Gegenteil
Ich kann auf solche Nachrichten oft nicht reagieren, weil sie mich zu sehr schocken,
auch wenn es um Themen wie Kinderpornografie geht. Ich kann nicht darauf reagieren, weil ich es so abscheulich finde und würde ich mich ins Thema reinhängen und es verfolgen, hätte ich keine ruhige Minute mehr über das Entsetzliche. Auch, weil ich nicht wüsste, wie den Opfern helfen und den Verursachern ein schlechtes Leben wünschen könnte. Es ist unfassbar, wozu Menschen fähig sind. Daher blende ich vieles aus.
Lorena
Will Dir einfach DANKE sagen, Lorena.auch wenn dieses Thema offenbar niemanden hier so wirklich interessiert, es gab jüngst noch einen Fall von "Gnadentod" in einer Deutschen Klinik - erschreckend und beängstigend@Woschi2
hier der ganze Artikel
Es ist nicht so, dass mich diese Fälle nicht schockieren würden, ganz im Gegenteil
Ich kann auf solche Nachrichten oft nicht reagieren, weil sie mich zu sehr schocken,
auch wenn es um Themen wie Kinderpornografie geht. Ich kann nicht darauf reagieren, weil ich es so abscheulich finde und würde ich mich ins Thema reinhängen und es verfolgen, hätte ich keine ruhige Minute mehr über das Entsetzliche. Auch, weil ich nicht wüsste, wie den Opfern helfen und den Verursachern ein schlechtes Leben wünschen könnte. Es ist unfassbar, wozu Menschen fähig sind. Daher blende ich vieles aus.
Lorena
Ein Geschehen wird nicht interessanter und/oder wichtiger, wenn es "besprochen" wird,
und das in einer weitläufigen Personengruppe.
Im Gegenteil.
Gruss
Clematis