Innenpolitik ... brennt Köln an diesem Wochenende?

Diese Fast-Ohnmacht, gegen diese Schmeißfliegen kann einem krank machen.

Hallo Hafel,

diese Sprache ist gerade das, was wir - auch in Bezug auf die Rechten - nicht gebrauchen sollten; denn der Vergleich von Menschen mit Ungeziefer verbietet sich in jedem Fall. So entschieden ich auch die rechte Ideologie ablehne, so vehement würde ich mich doch auch für die Menschenrechte rechter Menschen einsetzen. Für mich ist nämlich niemand verloren und - da ich an das Gute (wie auch das Böse) in jedem Menschen glaube - würde ich mit jedem Rechten auch sprechen und ihn zu überzeugen suchen und nicht, wie der Ungeziefervergleich suggeriert, ihn entsorgen.
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karl

@karl

es ist schwer worte wie "ungeziefer" und "geschmeiß" zu vermeiden, wenn man von den glatzen spricht. ich habe selbst in chemnitz miterlebt, wie die nazis einen linksautonomen laden zerschlagen und die 22-jährige inhaberin krankenhausreif geschlagen haben.

es fällt schwer danach noch diese leute als demokratische diskussionspartner zu akzeptieren, wenn ihr hauptaugenmerk auf destruktion gerichtet ist. wir haben trotzdem immer den kontakt gesucht und die fäuste in der tasche gehalten, da wir ja nunmal in der selben stadt und dem selben land leben.

es ist jedoch unglaublich schwer diese dumpfen köpfe zu erreichen.

p.s.: bei allen antifa-demos die ich miterlebt habe, stand der polizeicordon immer mit dem rücken zu uns (linken zecken) und mit dem schild zu den nazis - das sagt alles!

Muß es eigentlich sein, Leuten, die sich klar für das Grundgesetz einsetzen, immer wieder Vorhaltungen zu machen, wie dies zu geschehen hat?

Das kann einem wirklich die bestgemeinte Argumentation verleiden. Mir geht es jedenfalls so. Gerade bei politischen Auseinandersetzungen ist manchmal eine Sprache nötig, die von der Gegenseite auch verstanden wird. Das gilt besonders für die Rechte.

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adam

Tut mir Leid, aber da muss ich karl beipflichten. Bei aller politischen Wirrnis dieser Menschen, deren Ideologie ich total ablehne, kann und darf man sie nicht mit Begriffen wie "Gesocks", Schmeißfliegen" o.ä. bezeichnen. Damit tun wir ihnen einen großen Gefallen, nämlich den, dass sie sich als Märtyrer und Verfolgte begreifen und dann umso härter zurück schlagen.

Wir leben in einer Demokratie und das bedeutet eben nun mal, dass man nicht alles, was einem nicht in den Kram passt, einfach nur mit einem Verbot belegen kann.

Was die Demokratie leisten kann, ist, diesen Leuten auf friedliche Art und Weise zu zeigen, dass ihre Ideologie nicht erwünscht ist. Dazu gehört Bereitschaft seitens der Menschen, die das nicht wollen. Bereitschaft in der Weise, dass man sie mit legalen Mitteln daran hindert, das zu tun, was sie wollen.

Mein Informationsstand in der Kölner Sache ist leider zu ungenau, als dass ich dazu viel sagen kann. Vielleicht könnte uns da pilli noch einiges dazu sagen.
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eko

Ich schrieb von Vorhaltungen, die meiner Ansicht nach an die falsche Adresse gerichtet wurden. Lies das doch bitte nochmal nach.

Wir leben in einer Demokratie und das bedeutet eben nun mal, dass man nicht alles, was einem nicht in den Kram passt, einfach nur mit einem Ver

Lies mal nach, was hafel dazu geschrieben hat. Dieser Meinung bin ich auch.

Was die Demokratie leisten kann, ist, diesen Leuten auf friedliche Art und Weise zu zeigen, dass ihre Ideologie nicht erwünscht ist. Dazu gehört Bereitschaft seitens der Menschen, die das nicht wollen. Bereitschaft in der Weise, dass man sie mit legalen Mitteln daran hindert, das zu tun, was sie wollen.

Das nenne ich nicht politische Argumentation, sondern versuchte Bekehrung. Und bekehren läßt sich die Rechte ganz bestimmt nicht. Die moderne Demokratie muß Rückgrat beweisen, sie muß es sein, die zurückschlägt, wenn gegen ihr Grundgesetz verstoßen wird. An der weichen Methode ist die Weimarer Republik zugrunde gegangen, was folgte ist bekannt.

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adam

Die moderne Demokratie muß Rückgrat beweisen, sie muß es sein, die zurückschlägt, wenn gegen ihr Grundgesetz verstoßen wird

Demnach müsste man also als erstes die Richter erschlagen, die die Nazi-Versammlung für genehmigungswürdig erachteten, und sich demzufolge nicht grundgesetzkonform verhielten?
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gerald

Hallo dutchweepee,


es mag ja schwer fallen, aber der weit verbreitete Vergleich von Menschen mit Ungeziefer ist mit ein Grund dafür gewesen, dass so etwas wie der Holocaust möglich werden konnte. Ich weiß, dass es eventuell schwer fällt, jetzt gerade im Hinblick auf diese unsere schreckliche Geschichte Nazis selbst nicht mit solchen Prädikaten zu belegen, aber es ist notwendig, dass wir uns bewusst machen, dass Menschen kein Ungeziefer sind, was auch immer für Ideologien sie anhängen mögen.

Wie ich bereits sagte, ist es notwendig zwischen den Überzeugungen, Ideologien und den Menschen selbst zu unterscheiden. Jeder von uns ist gut und böse, wir tragen beides in uns. Niemand verdächtigt mich, mit den Rechten zu sympathisieren, deshalb hoffe ich, dass es Gewicht hat, wenn ich sage: "Wir dürfen nicht deren Fehler wiederholen".

Sprache ist nicht unwichtig. Sprache ist immer der Anfang.

Das, was ich hier schreibe, bedeutet nicht, dass ich nicht die rechte Ideologie mit allen Mitteln bekämpfen würde. Die Waffen hierfür müssen Aufklärung und Bildung sein, aber natürlich muss Widerstand auch schon einmal physikalischer Natur sein. Die Aktionen der Kölner fand ich sehr gut, ich schrieb es bereits.
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karl

hallo gutgelaunt,,,Nach meiner Meinung läßt sich rechtsextremistische Ideologie auch nicht mit den Mitteln des Demonstrationsrechts legitimieren, wie es auch das Verwaltungsgericht von Nordrhein-Westfalen, das Oberverwaltungsgericht Münster in einem Beschluß(OVG NRW, Az 5 B B 585/01) mal feststellte.

Das GG muss und wird also mal so und mal so verdreht, ausgelegt und hindefiniert, wie es die Richter und die Zuständigen und Interessenten sich gerade mal -scheinbar nach Lust, Laune und Tagsform aus dem Ärmel saugen,,
wie sonst könnte es gehäuft zu wechselnden Urteilen mit verschiedenen, sich z.T widersprechenden Aussagen kommen.

was da gerade in Köln passierte, läßt hoffen das die breite Öffentlichkeit (bzw ein Teil davon) sich nicht hat einschläfern, einlullen lassen und noch relativ hellwach ist,,auch völlig ohne den Ansporn der Zuständigen Obrigkeit,,,

ps: zum Wortwechsel wegen der Wortwahl, hier ein kleines Beispiel, wie es mal aussehen könnte, wenn wir uns gegen die braune Brühe nicht vehement allüberall zur Wehr setzen.

siehe Link


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hugo

Nein gerald, wenn die Judikative eine Demonstration zuläßt, muß die Exekutive dafür sorgen, daß sie auch durchgeführt werden kann und darf nicht darauf warten, bis eine genehme Situation eintritt, die es erlaubt, die Demonstration doch zu verhindern. Dieses Verhalten ist nicht demokratisch.

Ausdrücklich: Das betrifft nicht die bewiesene Zivilcourage der Kölner!!

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adam

Danke Adam: Du hast besser formuliert als ich.
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hafel