Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?

Innenpolitik Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?

adam
adam
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von adam
als Antwort auf niro vom 20.05.2013, 11:39:23
Da bin ich anderer Meinung, niro.

Wir haben mit Europa nämlich ein kleines Paradies zu verteidigen und die Kommandozentralen der Angreifer sitzen nicht in unserer Mitte, sondern schleusen sich ein. Außerdem werden wir nicht umhin kommen, auch Bitten um Unterstützung nachzukommen. Zum Beispiel von Frankreich in Mali.

Obama zieht die USA aus der Rolle des Weltpolizisten zurück und es wird auch Sache der Europäer sein, den Islamismus zu bekämpfen. Und das wird, schon auf mittlere Sicht, ohne Drohnen nicht funktionieren.

--

adam
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2013, 10:50:27
neusprecher nennen den deutschen kriegsminister "verteidigungsminister". solches sprech ist mittlerweile weit verbreitet. es dient der gehirnwäsche. so wird auf wundersame weise aus angriff "verteidigung", aus krieg "frieden", aus mörder "soldat". - die herren im miniwahr und minipax wissen um die wirkung von sprache. die knechte funktionieren wie beabsichtigt und plappern nach.
---
w.


PETER BICHSEL
Ein Tisch ist ein Tisch

"Es muß sich etwas ändern.
"

"Immer derselbe Tisch", sagte der Mann, "dieselben Stühle, das Bett, das Bild. Und dem Tisch sage ich Tisch, dem Bild sage ich Bild, das Bett heißt Bett, und den Stuhl nennt man Stuhl. Warum denn eigentlich?" Die Franzosen sagen dem Bett "li", dem Tisch "tabl", nennen das Bild "tablo" und den Stuhl "schäs", und sie verstehen sich. Und die Chinesen verstehen sich auch. "Warum heißt das Bett nicht Bild", dachte der Mann und lächelte, dann lachte er, lachte, bis die Nachbarn an die Wand klopften und "Ruhe" riefen.

"Jetzt ändert es sich", rief er, und er sagte von nun an dem Bett "Bild".

ein Tisch ist ein Tisch
qilin
qilin
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.05.2013, 10:50:27
Danke für die Übersetzung ins Altsprech - ich verstehe: "Was ich sage ist richtig, denn ich denke richtig - wer Anderes sagt, gehört zu den Knechten, die nur nachplappern. Wir schreiben 1984 oder 1944, haben eine Wehrmacht und einen Kriegsminister und befinden uns im Krieg." - OK, man muss sich nur auskennen, durch's Reden kemmen d'Leut z'samm...

() qilin

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 20.05.2013, 12:01:05
Wir haben mit Europa nämlich ein kleines Paradies zu verteidigen ...
geschrieben von adam


folgerichtig und selbstvergessen

gibt es immer wieder Menschen, die predigen das Paradies und vergessen dabei, den Teufel zu bekämpfen.
geschrieben von adam




sitting bull
niro
niro
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von niro
als Antwort auf adam vom 20.05.2013, 12:01:05
Da bin ich anderer Meinung, niro.

Wir haben mit Europa nämlich ein kleines Paradies zu verteidigen und die Kommandozentralen der Angreifer sitzen nicht in unserer Mitte, sondern schleusen sich ein. Außerdem werden wir nicht umhin kommen, auch Bitten um Unterstützung nachzukommen. Zum Beispiel von Frankreich in Mali.

Obama zieht die USA aus der Rolle des Weltpolizisten zurück und es wird auch Sache der Europäer sein, den Islamismus zu bekämpfen. Und das wird, schon auf mittlere Sicht, ohne Drohnen nicht funktionieren.

--

adam
geschrieben von adam


Ich wiederhole mich! Gewalt erzeugt immer Gegengewalt!
Folglich kann "den Islamismus bekämpfen" nicht zum gewünschten Erfolg führen!

"Islamismus" ist ein Symptom!
Will ich ein Symptom beseitigen, muß ich die Ursache angehen!
Dieser Punkt scheint vollkommen unter den Tisch zu fallen!

Und: ich sehe unser kleines Paradies Europa eben nicht nur von außen gefährdet!
Es ist ein feiner Unterschied zwischen warnen und Angst machen!
Habe ich das Gefühl jemand will mir Angst machen, werde ich mißtrauisch, hinsichtlich der Motivation des "Warnenden"!
Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf niro vom 20.05.2013, 13:41:34
Islamismus – das neue Feindbild!!!

Und was ist mit dem rechten Terror derer, die auch „nur“ den Islamismus bekämpfen wollten?
Ich erinnere an Breivik und die NSU.

Ihnen fielen die Leute zum Opfer, die entweder islamischen Glaubens waren oder die der Toleranz ihm gegenüber das Wort redeten.

Islamismus, ein Schlagwort, mit dem man heute jede Gewalt rechtfertigt. Ein Symptom (und übrigens auch ein Phantom), genau richtig. Denn durch den sogenannten „Kampf gegen den Terror“ sind die Islamisten erst richtig fanatisch und gewaltbereit geworden. Gewalt erzeugt Gegengewalt, so banal und abgedroschen es klingt, so richtig ist es auch.

Die Politiker sollten alle einen Grundkurs in Psychologie machen, ganz offensichtlich haben die meisten keinen blassen Dunst davon. Vielleicht gäbe es dann weniger Kriege.

Danke Niro!

P.S. Was mich übrigens sehr wundert, ist, dass sich hier gar niemand von den Drohnenverteidigern darüber aufregt, dass nun Milliarden in den Sand gesetzt wurden von unserem sogenannten "Verteidigungs"minister für die Erforschung von Drohnen, die nun keiner mehr will.
So werden die Steuergelder zum Fenster rausgeschmissen.

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qilin
qilin
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von qilin
als Antwort auf niro vom 20.05.2013, 13:41:34
Ich wiederhole mich! Gewalt erzeugt immer Gegengewalt!
Folglich kann "den Islamismus bekämpfen" nicht zum gewünschten Erfolg führen!

"Islamismus" ist ein Symptom!
Will ich ein Symptom beseitigen, muß ich die Ursache angehen!
Dieser Punkt scheint vollkommen unter den Tisch zu fallen!
geschrieben von niro
Da gebe ich Dir im Prinzip völlig recht. Ursachen anzugehen ist allerdings schwierig, langwierig und nicht immer möglich - vgl. das Nahostproblem; dessen Ursachen liegen weit in der Vergangenheit, und die kann man nicht mehr ändern, nur aufarbeiten - und zu einer solchen Aufarbeitung ist der goodwill aller Beteiligten Voraussetzung... Mit dem (militanten) Islamismus scheint es mir ähnlich zu sein - er ist ein Problem, nicht nur für uns 'glückliche Europäer', sondern auch für sehr viele Muslime - es wäre wohl besser, wenn er nicht existierte oder zumindest seine Militanz verlöre - 'bekämpfen' kann man ja nicht nur mit Hasstiraden von 'Antiislamisten' oder Bomben und Drohnen, das geht auch mit Aufklärung und positiver Unterstützung der breiten Massen...

Dass 'Gewalt immer Gegengewalt erzeugt' ist richtig - aber nicht immer im gleichen Ausmaß; und der Rückschluss, dass Gewaltlosigkeit auch Gewaltlosigkeit erzeugen würde, hat sich m.W. Nur höchst selten erfüllt. Gandhi konnte damit Indien befreien - Teilung und Krieg zwischen Indien und Pakistan nicht - und wenn seine Mahnung an die Europäer Erfolg gehabt hätte, sich den deutschen Armeen nicht zu widersetzen, sondern den Besatzern durch zivilen Ungehorsam, gewaltlosen Widerstand und Hungerstreiks ihre moralische Überlegenheit zu beweisen (die gleiche Aufforderung richtete er an die deutschen Juden) - wie sähe die Welt heute aus? Was hat den lateinamerikanischen Indios ihre weitgehende Gewaltlosigkeit gebracht - oder den Opfern der weißen und arabischen Sklavenjäger?
Ich halte das Buddhawort für durchaus zutreffend "Hass wird nie durch Hass besiegt - nur liebende Güte besiegt des Hass" - aber das ist ein sehr langfristiges Projekt; in den 2.500 Jahren seither ist nicht sehr viel geschehen... Zweifellos hat es immer Idealisten gegeben die dem Gleichnis von der Säge zumindest teilweise folgen konnten, aber als Maxime für die Allgemeinheit ist es denkbar ungeeignet:
Wenn euch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde, wer da in Zorn geriete, nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.
geschrieben von Buddha

() qilin
niro
niro
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von niro
als Antwort auf qilin vom 20.05.2013, 15:11:22
Schön, daß Du mir im Prinzip zustimmst, qilin! ,

Klar ist es schwierig und meistens auch langwierig Ursachen anzugehen!
Aber wenn es "im Prinzip richtig" ist, kann es doch nicht verkehrt sein, diesen Weg zu wählen?!
Zumal der eingeschlagene Weg des "Bekämpfens" ja offensichtlich eben nicht zum Erfolg führt!
Mit Erfolg meine ich hier das Verschwinden des Terrors!
Seit Bin Ladens Tod ist es ja keinesfalls ruhiger geworden, an dieser Front!
Also wie weit soll die Schraube der Gewalt noch geschraubt werden?

Ich werde mir von niemandem einreden lassen, "Deutschland braucht Drohnen"!
Kein Mensch braucht Drohnen!
Kein Terrorist wurde als solcher geboren!

Kriegsgewinnler gibt es genug auf der Welt! Was fehlt sind Idealisten, die machtvoll ihre Stimmen erheben!

Ich halte das Buddhawort für durchaus zutreffend "Hass wird nie durch Hass besiegt - nur liebende Güte besiegt des Hass" - aber das ist ein sehr langfristiges Projekt; in den 2.500 Jahren seither ist nicht sehr viel geschehen...

...der durch Kriege angestrebte Frieden ist aber auch nicht in Sicht!
qilin
qilin
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von qilin
als Antwort auf niro vom 20.05.2013, 17:24:27
Schön, daß Du mir im Prinzip zustimmst, qilin! ,

Klar ist es schwierig und meistens auch langwierig Ursachen anzugehen!
Aber wenn es "im Prinzip richtig" ist, kann es doch nicht verkehrt sein, diesen Weg zu wählen?!
geschrieben von niro
Es ist auch "im Prinzip richtig" dass Geld- und Gefängnisstrafen i.A. wenig bringen; es ist "im Prinzip richtig" dass unser Schulsystem wenig effektiv ist - was ist die Alternative - ersatzlos streichen - oder verbessern?

Ich werde mir von niemandem einreden lassen, "Deutschland braucht Drohnen"!
Kein Mensch braucht Drohnen!
Kein Terrorist wurde als solcher geboren!
Auch kein anderer Mörder oder sonstiger Verbrecher wurde als solcher geboren - also kümmern wir uns nicht mehr um sie, sondern beschränken uns darauf, die Entwicklung zu solchen 'Laufbahnen' in Zukunft unmöglich zu machen - viel Erfolg damit!
Ob Deutschland - oder sonstwer - bestimmte Waffen braucht oder nicht braucht, das ist so ähnlich wie die Frage, welche Werkzeuge für einen Metzger nötig sind - für einen Vegetarier sehr leicht zu entscheiden...

Ich halte das Buddhawort für durchaus zutreffend "Hass wird nie durch Hass besiegt - nur liebende Güte besiegt des Hass" - aber das ist ein sehr langfristiges Projekt; in den 2.500 Jahren seither ist nicht sehr viel geschehen...
...der durch Kriege angestrebte Frieden ist aber auch nicht in Sicht!
Und die Alternative? Der Ratschlag Gandhis für die Juden, die Franzosen und Engländer? Das Vorbild der Indios, oder der Inder bei der muslimischen Eroberung? Nein, ich habe keine absolut wahren Antworten, aber ich kann halbwegs entscheiden welche blauäugig sind...

() qilin
sammy
sammy
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von sammy
als Antwort auf niro vom 20.05.2013, 17:24:27
Klar ist es schwierig und meistens auch langwierig Ursachen anzugehen!
Aber wenn es "im Prinzip richtig" ist, kann es doch nicht verkehrt sein, diesen Weg zu wählen?!
Zumal der eingeschlagene Weg des "Bekämpfens" ja offensichtlich eben nicht zum Erfolg führt!
Mit Erfolg meine ich hier das Verschwinden des Terrors!
geschrieben von niro

niro, sicherlich wird kein Mensch als Verbrecher oder Terrorist geboren. Aber wer die Welt jetzt mit offenen Augen und Ohren wahrnimmt, der wird eben auch Gewalt und Terror feststellen können, von Menschen ausgehend die nun mal in den unterschiedlichsten Kulturen, bei unterschiedlichster Ausbildung (bzw. keiner Ausbildung) unter sich im Wettstreit befindlichen politischen Ausrichtungen und letztlich unter sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen.
Da schreibt es sich leicht man solle die Ursachen und Grundlagen für Gewalt und Terror entziehen....es wird in der Reaslität nicht umsetzbar sein, lediglich mit gutem Willen Vieler können kleine Schritte in diese Richtung gegangen werden.

sammy

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