Innenpolitik Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
@contraklaus: Du hast mein Zitat irrtümlich clara zugeschrieben.
Zur Sache selbst: Ich meine natürlich, dass eine deutsche Regierung weder mit 500.000 Soldaten (die wir irgendwann so ca. mal hatten), noch mit 100 Drohnen einen Krieg vom Zaun brechen würde. Ansonsten haben wir beide halt unterschiedliche Meinungen. Nochmal "So what?"
Zur Sache selbst: Ich meine natürlich, dass eine deutsche Regierung weder mit 500.000 Soldaten (die wir irgendwann so ca. mal hatten), noch mit 100 Drohnen einen Krieg vom Zaun brechen würde. Ansonsten haben wir beide halt unterschiedliche Meinungen. Nochmal "So what?"
Nochmal "So what?"Für Dich wird es keinen großen Unterschied machen, für von mit ferngesteuerten Drohnen anvisierte Menschen kann es alles bedeuten.
Andererseits ist adam zuzustimmen, auch wenn es schwer fällt. Die Grundsatzentscheidung ist es, Militär überhaupt zu unterhalten. Tut man dies, wird es wohl auch modern ausgerüstet sein müssen. Was mir Angst macht, ist die scheinbar intrinsische Logik dieser Argumentation. Wir werden hierdurch automatisch in die Entwicklung autonomer Kriegsmaschinen getrieben, die dann irgendwann keiner mehr beherrschen kann, bzw. derjenige, der darüber die Befehlsgewalt hat, hat alle Macht in seiner Hand.
Dutchweepee ist zudem vollkommen Recht zu geben. Diese Maschinen werden "ihren Job" erledigen und sich nicht um Blumen kümmern. Wir haben es nicht nur mit einer Entmenschlichung der Kriegsführung zu tun, sondern werden auch im Innern maschinell gegängelt und überwacht werden.
Nur indem wir solche Sorgen überhaupt formulieren, besteht wenigstens die entfernte Chance die Entwicklungen so zu beeinflussen, dass sie besser enden als unsere Befürchtungen.
Karl
Ich bitte Dich, Karl. Dem, was Du da sagst, kann ich gar nicht widersprechen; aber mein Ansatz ist doch ein völlig anderer. BW-Soldaten hätten, wenn sie denn mit Panzern, Flugzeugen, Raketen angegriffen hätten, für viele Menschen auch "alles bedeutet". Ich gehe halt davon aus, dass Deutschland auch nach über 50 Jahren keinen Krieg anzetteln und die Dinger dort benutzen würde. De Maiziere und seine Leute werden auf diesen Gedanken nur gekommen sein, weil sie damit ein strategisches (Verteidigungs!)Loch schliessen können, das entstanden ist, weil Deutschland jetzt weniger Soldaten hat. Dass ich gegen Militär auf der ganzen Welt bin, muss ich nicht erst betonen; aber ich möchte im eigenen Land schon gesichert leben. Wer hier allerdings die Sorge hat, dass evtl. künftige deutsche Regierungen Drohnen (und Soldaten mit ihren Waffen) zum Angriff einsetzen könnten, mit dem kann ich leider nicht diskutieren.
Ich gehe halt davon aus, dass Deutschland auch nach über 50 Jahren keinen Krieg anzetteln und die Dinger dort benutzen würde.Lieber ingo*,
jetzt kommst Du mir wie ein Schlafwandler vor. Deutschland führt an mehreren Fronten derzeit bereits Krieg. Nicht bemerkt? Hierzu gehören Afghanistan und Somalia. Du scheinst davon auszugehen, dass Deutsche angeborener Maßen immer zu den Guten gehören und es immer nur um "Verteidigung" gehen wird? Schon vergessen, dass ein Bundespräsident bereits einmal ausgeplappert hat, es ginge darum die deutschen Handelswege offen zu halten. Was unterscheidet diese Argumentation von der Argumentation früherer kolonialistischer Abenteurer?
karl
Tut mir leid, Karl; aber auf dieser altbekannten Ebene diskutiere ich hier nicht mehr. Diese Argumente sind rau- und runtergebetet worden, und jeder hat seine eigene Ansicht dazu. Und da ich kein Lust verspüre, mich wieder mal in dieses Argumentations-Getümmel zu stürzen, steige ich jetzt mal ganz schnell aus. Schönen Sonntag allerseits!
Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Deutschland führt an mehreren Fronten derzeit bereits Krieg. Nicht bemerkt? Hierzu gehören Afghanistan und Somalia. "
Deshalb sollte Deutschland - auch, wenn ich der Meinung bin, dass es keiner deutschen Regierung darum ging, Afghanistan zu überfallen und auszurauben - schnellstens die Truppen aus Afghanistan abziehen.
Ich wüsste nicht, inwiefern Deutschland gegen Somalia Krieg führt. In Somalia herrscht Bürgerkrieg.
Durch den Anti-Piraten-Einsatz sollen vor allem die Hilfslieferungen für die hungernde Bevölkerung in Somalia im Rahmen des Welternährungsprogramms, sowie der zivile Schiffsverkehr im Indischen Ozean gesichert werden. Hilfsgüter werden ständig geplündert und landen einzig und allein bei den Anführern von Banden und deren Mitgliedern.
Allein 2011 wurden nach Aussagen von Rot-Kreuz-Helfern des IRK mehr als 50% der Medikamentenlieferungen und anderer Hilfsgüter geraubt und durch die gut organisierten Banden verkauft.
Das mit militärischem Einsatz zu verhindern, halte ich NICHT für eine kriegerische Handlung Deutschlands - auch wenn das ständig z.B. v. der Linkspartei behauptet wird.
Dass im Vorfeld große Fehler gemacht wurden, indem z.B. die Region "abgefischt wurde" ( übrigens ohne deutsche Beteiligung ) oder italienischer Müll vor der Küste Somalias abgeladen wurde( Handlanger für diese illegale Müllverklappung war die Mafia), ist eine andere Sache.
Bei bewaffneten Drohnen schreckt mich am meisten die schon genannte Vorstellung, dass irgendwer diese Dinger über Monitore weit entfernt vom Einsatzort steuert. Schuldgefühle müssen gar nicht aufkommen, macht ja alles die Maschine. Es ist doch fast wie ein Computerspiel und berührt nicht unmittelbar. Zudem für den Angreifer genau so ungefährlich.
Darin hat de Maizière Recht, wenn er Drohnen mit Raketen, Torpedos oder Pistolen vergleicht. Streiten kann man über seine Aussage, eine Waffe sei ethisch stets als neutral zu betrachten.
Die Bundeswehr könnte von den USA bewaffnete Drohnen (mit dem sinnigen Namen "Predator" = Jäger im Tierreich, Raubvogel) kaufen, aber ich vermute, dass die heimische Waffenlobby schon dafür sorgen wird, diesbez. Großaufträge zu bekommen, die sich dann auch wieder in passende Staaten verkaufen lassen. Daran werden auch die Grünen nichts ändern können, die keine Notwendigkeit und nur unnötige Geldausgaben darin sehen. Doch "man" muss ja waffentechnisch auf dem neuesten Stand sein. Wozu eigentlich?
Clara
Darin hat de Maizière Recht, wenn er Drohnen mit Raketen, Torpedos oder Pistolen vergleicht. Streiten kann man über seine Aussage, eine Waffe sei ethisch stets als neutral zu betrachten.
Die Bundeswehr könnte von den USA bewaffnete Drohnen (mit dem sinnigen Namen "Predator" = Jäger im Tierreich, Raubvogel) kaufen, aber ich vermute, dass die heimische Waffenlobby schon dafür sorgen wird, diesbez. Großaufträge zu bekommen, die sich dann auch wieder in passende Staaten verkaufen lassen. Daran werden auch die Grünen nichts ändern können, die keine Notwendigkeit und nur unnötige Geldausgaben darin sehen. Doch "man" muss ja waffentechnisch auf dem neuesten Stand sein. Wozu eigentlich?
Clara
Für die heimische "Waffenlobby" wäre dieses Projekt viel zu gross - es muss auch im Zusammenhang mit der Nato gesehen werden. Bei den Drohnen erfolgt eine Zusammenarbeit von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.
Es wundert mich etwas, dass sich bisher niemand so sehr über die vielen Drohneneinsätze der USA aufregte (seit Obama Präsident ist, nehmen diese sehr überhand) über Staaten, die die USA als angriffswürdig definieren. Kaum ist Deutschland involviert und sei es auch nur partiell, erwacht das kritische Volk. Olga
Es wundert mich etwas, dass sich bisher niemand so sehr über die vielen Drohneneinsätze der USA aufregte (seit Obama Präsident ist, nehmen diese sehr überhand) über Staaten, die die USA als angriffswürdig definieren. Kaum ist Deutschland involviert und sei es auch nur partiell, erwacht das kritische Volk. Olga
Wenn die deutsche Rüstungsindustrie mitsamt ihrer Waffenlobby wollte, könnte sie sicher auch bewaffnete Drohnen bauen. Genau wie Panzer oder U-Boote von deutschen Firmen hergestellt werden. Eine Zusammenarbeit europäischer Länder bietet sich aus Kostengründen an, außerdem gibt es schon bewährte Modelle wie den "Predator" der Amerikaner. Dieser hat schon viel Unheil angerichtet, wie an anderen Stellen im Forum erwähnt. Hier geht es aber um die Bewaffnung der Bundeswehr, und es ist gar nicht ausgeschlossen, dass diese deutschen Drohnen auch irgend wann mal großes Unheil anrichten.
Clara
Clara
Die Bundeswehr setzte bereits in Afghanistan Drohnen ein, allerdings solche ohne Waffen, die "nur fotografieren" können.
Und ist es ethisch wirklich besser, wenn Deutschland in Kooperation mit Frankreich und UK zwar keine Drohnen baut, sie aber aus USA importiert? Ins Museum würden auch diese nicht gestellt werden, oder?
Es ist sicher auch zu verstehen, dass auch die Bundeswehr, die ja mittlerweile ein Berufsheer ist, Innovationen auf diesem Gebiet wünscht und braucht. Leider wird ja die Zeit nie vorbei sein,dass unsere Soldaten an Brennpunkten dieser Erde eingesetzt werden - da wäre es auch in deren Interesse schon sinnvoll, sie optimal auszurüsten.
Ein anderer Weg wäre natürlich alle Soldaten aufzufordern, die Hände von jeglichen Waffen zu lassen - das müssten dann pazifistisch veranlagte Menschen weltweit machen. Aber ich befürchte,dazu wird es nie kommen, da sich die Menschen immer untereinander bekriegen werden (aus unterschiedlichsten Gründen). Und dies ist dann nicht die Schuld der Waffenlobby, sondern der kriegführenden Nationen. Olga
Und ist es ethisch wirklich besser, wenn Deutschland in Kooperation mit Frankreich und UK zwar keine Drohnen baut, sie aber aus USA importiert? Ins Museum würden auch diese nicht gestellt werden, oder?
Es ist sicher auch zu verstehen, dass auch die Bundeswehr, die ja mittlerweile ein Berufsheer ist, Innovationen auf diesem Gebiet wünscht und braucht. Leider wird ja die Zeit nie vorbei sein,dass unsere Soldaten an Brennpunkten dieser Erde eingesetzt werden - da wäre es auch in deren Interesse schon sinnvoll, sie optimal auszurüsten.
Ein anderer Weg wäre natürlich alle Soldaten aufzufordern, die Hände von jeglichen Waffen zu lassen - das müssten dann pazifistisch veranlagte Menschen weltweit machen. Aber ich befürchte,dazu wird es nie kommen, da sich die Menschen immer untereinander bekriegen werden (aus unterschiedlichsten Gründen). Und dies ist dann nicht die Schuld der Waffenlobby, sondern der kriegführenden Nationen. Olga