Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?

Innenpolitik Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ingo vom 04.08.2012, 13:52:55
ingo*: "Stammt der Begriff "Kriegsminister" nicht aus der DDR-Zeit?"

In der DDR hieß der Kerl Heinz Hoffmann oder zum Schluss Heinz Keßler und war "Minister für Nationale Verteidigung" ...und da Du diese Zeiten gerade ansprichst möchte ich auf die "Entpersonalisierung" und Automatisierung des Militärs eingehen. Als ich an den ersten Montagsdemos in Leipzig, Dresden und Chemnitz teilnahm, standen da haufenweise KVP-Soldaten mit der AK-47 (Kalaschnikow) vor der Brust. Denen konnten unsere Mädels eine Rose in den Lauf stecken und schon war die Luft raus bei den Kriegern.

Sollte eine zukünftige Regierung das Militär gegen revoltierende oder demonstrierende Zivilisten einsetzen (was ja in Lissabon ermöglicht wurde), so wird es sehr schwer bei einer Kampfdrohne an das Gewissen zu appelieren, wenn der Steuermann kilometerweit entfernt an einem Monitor sitzt.
Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.08.2012, 15:33:56
"Das BVerfG legte auch fest, dass das neue Wahlrecht wirklich neu sein soll und nicht nur aus paar veränderten Wortkonstrukten des Alten."


Wo hast du im Urteilsspruch der Verfassungsrichter gefunden, dass das Gesetz völlig neu formuliert werden muss und nicht nur Veränderungen enthalten darf?
Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 04.08.2012, 15:42:37
"Als ich an den ersten Montagsdemos in Leipzig, Dresden und Chemnitz teilnahm, standen da haufenweise KVP-Soldaten mit der AK-47 (Kalaschnikow) vor der Brust. Denen konnten unsere Mädels eine Rose in den Lauf stecken und schon war die Luft raus bei den Kriegern."


Aber - dutchweepee - die KVP (Kasernierte Volkspolizei ) gab es nur bis 1956, denn sie wurde in diesem Jahr zur NVA.
Du meinst sicher die Bereitschaftspolizei (VPB).
Die Bereitschaftspolizei wurde 1955 parallel zu den VP-Bereitschaften der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei aufgestellt und war dem Stellvertreter des Ministers des Innern unterstellt. Die VPB gehörten nicht zu den Dienstzweigen der Volkspolizei und sind auch nicht aus der Kasernierten Volkspolizei (KVP) hervorgegangen.

Dass es zum Wendezeitraum - von Ausnahmen abgesehen - recht friedlich zuging, hat wohl mehr mit der Hilflosigkeit der Führung nach den Informationen aus der SU und vor allen Dingen mit der Lustlosigkeit der Soldaten zu tun, auf die Demonstranten zu schießen.



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dutchweepee
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Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.08.2012, 16:14:04
Ja und klaus? ...brauchst Du noch die Namen der BEPOler, die da vor uns im Cordon standen?
Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 04.08.2012, 16:22:48
"Ja und klaus? ...brauchst Du noch die Namen der BEPOler, die da vor uns im Cordon standen?"


Was soll ich damit?
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.08.2012, 16:25:35
@klaus

Es ist doch schnurzegal, ob das nun KVP oder BEPO war ...es waren Menschen mit einem Gewissen. Zukünftige Demonstranten und Aufwiegler bekommen es mit Maschinen zu tun, die von weit entfernten Personen gesteuert werden, die von ihren Vorgesetzten direkt kontrolliert werden können.

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hisun
hisun
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von hisun
als Antwort auf dutchweepee vom 04.08.2012, 16:52:39
Ach Durchweepee, wer auch immer, solche Menschen haben kein
Gewissen. Sie müssen nur noch auf einen Knopf drücken, um
„unangenehme“ Aufwiegler lahm zu legen.

Demokratie, wohin bist du am entschwinden ?!

Hisun




contraklaus
contraklaus
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von contraklaus
als Antwort auf ingo vom 04.08.2012, 13:23:50
Ich gehe übrigens davon aus, dass weder 500.000 deutsche Soldaten, noch 100 deutsche Drohnen einen Krieg vom Zaun brechen würden. So what?
( Zitat : Clara )


Du hast völlig Recht, Clara ; noch nie in der deutschen Gerschichte haben Soldaten und noch weniger Waffen, und seien es noch die modernsten, einen Krieg vom Zaune gebrochen.
Es waren immer Menschen. Und wenn Du in der Geschichte einigermaßen bewandert bist, weißt Du auch, welche Gattung von Menschen da jeweils den Überfall auf die Nachbarn befohlen hat. Es waren - merkwürdiger Weise - niemals die Soldaten, es waren immer die Besitzer des Geldes und damit der Macht, die noch mehr Macht, noch mehr Geld erbeuten wollten.
In allen Kriegen der Neuzeit übrigens, an denen Deutsche beteiligt waren.
Und gerade deshalb bin ich strikt gegen den von den deutschen Militärs geforderten Einsatz waffentragender Drohnen.
Das hieße, die Büchse der Pandora in die Hände von
Verbrechern zu geben.
Unter den Bedingungen der modernen Zeit würde das aber auch den Untergang des deutschen Volkes bedeuten, und zwar gemeinsam mit allen anderen Völkern Europas.
Und meinst Du, das würde auch nur einen der über Krieg und Frieden entscheidenden Verbrecher von den Kriegsplänen abhalten???
Es geht um Macht und Geld. Und da kennt das deutsche Kapital - selbst bei Strafe seines Untergangs - keinerlei Hemmungen.
Deshalb nochmals meine Meinung : keine bewaffneten Drohnen in die Hände des deutschen Militärs !!!

contra
adam
adam
Mitglied

Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 04.08.2012, 15:42:37
Als ich an den ersten Montagsdemos in Leipzig, Dresden und Chemnitz teilnahm, standen da haufenweise KVP-Soldaten mit der AK-47 (Kalaschnikow) vor der Brust. Denen konnten unsere Mädels eine Rose in den Lauf stecken und schon war die Luft raus bei den Kriegern.

Sollte eine zukünftige Regierung das Militär gegen revoltierende oder demonstrierende Zivilisten einsetzen (was ja in Lissabon ermöglicht wurde), so wird es sehr schwer bei einer Kampfdrohne an das Gewissen zu appelieren, wenn der Steuermann kilometerweit entfernt an einem Monitor sitzt.


dutch,

die DDR ist seit über 20 Jahren Geschichte. In der Bundesrepublik ist es eher unwahrscheinlich, daß ein oder wenige Politiker an ein Machtpotential kommen, daß sie auf die Bürger schießen lassen könnten. Es liegt vor allem an den Wählern, daß es nicht soweit kommen kann. Die müssen z.B. darauf achten, daß das Parlament seine Hoheitsbefügnisse behält, der Bundescharakter erhalten bleibt und zu lange Amtsperioden vermieden werden, damit sich die Politiker, von Wahl zu Wahl, in relativ kurzen Zeiträumen, um Ämter balgen müssen und so durch ihr eifersüchtiges Konkurrenzdenken helfen, die Demokratie zu bewahren. In dieser Beziehung macht mir die Neustrukturierung der Bundeswehr mehr Sorgen als der etwaige Kauf von Drohnen.

Um diesen Kauf werden wir nicht herum kommen. Man kann seine Ader zum Pazifismus nicht erst entdecken, wenn es um die Ausrüstung von jahrzehntelang existierendem und nach wie vor notwendigem Militär geht. Unterhält ein Staat Militär, muß er es auch nach dem neuesten Stand der Technik ausrüsten, sonst bekommt er keine Soldaten mehr. Die letzte Chance, die Welt etwas friedlicher zu machen, hat der Westen nach den Anschlägen vom 11. September leichtfertig vertan. Mit dem Krieg gegen die Taliban ist aus der Konkurrenz der Kulturen endgültig ein Kampf geworden. Der Islam ist dabei, sich unter militanten Führern neu zu formieren.

Mit Glauben hat das so wenig zu tun, wie der Westen wegen christlichen Werten dagegen hält. Es geht um Vorherrschaft, die Art zu leben, also tatsächlich auch um Demokratie oder Totalitarismus, wobei wohl noch niemand sagen kann, was für das Fortbestehen der Menschheit besser sein könnte, ob der freie Fortschritt mit modernem Denken und Wissenschaft des Westens oder ein zivilisatorischer Rückschritt unter der Scharia des Islam. Allerdings wird das nicht allein die islamische Welt bestimmen, u.a. werden Indien und China da auch ein Wörtchen mitreden wollen.

Über ethische Werte und Moral möchte ich, wie immer, bei diesem Thema nicht diskutieren, weil für mich Gewalt und Krieg kein Thema von Moral ist, ja ich dem Menschen bei dieser Thematik moralische Fähigkeiten größtenteils abspreche. Wenn es ums Überleben geht, bleibt die Moral auf der Strecke. Oder hätte eine Diskussion Aussicht auf Erfolg, gegen Al Qaida, aus moralischen Gründen, keine Drohnen einzusetzen, wenn Al Qaida keine Selbstmordattentäter mehr losschickt??

Bei derartigen Diskussionen werde ich allmählich zum griesgrämigem Realisten.

--

adam
ingo
ingo
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Re: Braucht Deutschland bewaffnete "Drohnen"?
geschrieben von ingo
als Antwort auf dutchweepee vom 04.08.2012, 15:42:37
Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, dutch. M.W. wurden von dort aus schon damals die Verteidigungsminister der BRD als Kriegsminister bezeichnet.

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