Innenpolitik Bildungswesen auf dem Prüfstand
Nur ein Zwischenruf!Luchs, danke für deinen sachlichen Beitrag. Ich lese deine Kommentare sehr gern, denn sie sind nie einseitig u du wirst nie persönlich. Du versuchst immer auch die andere Seite zu beleuchten. Das heißt, du versuchst dich in die Situation, die Lage der anders denkenden reinzuversetzen, ohne Partei zu ergreifen. Vorallem bei den großen Themen der Außenpolitik. Wenn man den Frieden erhalten will, dann muss man wissen, warum der Feind so reagiert, wie er reagiert. Wenn man seine Ziele, Strategie durchsetzen will, dann muss man dem Gegenüber das gleiche zugestehen. Dann kann es nur einen Deal geben, wo beide Seiten zufrieden sein können. Alles andere geht nach hinten los, denn es kann zum Krieg führen. Genau das erzählen die vielen ehemaligen Politiker, jetzige Politiker u. Experten. Nur Diplomatie kann den Frieden sichern.
Danke, Karl, Dein Wort in alle Ohren - in unserem Fall in die Augen!
Sind wir , die wir im Westen groß geworden sind, nicht auch auf einem Auge blind, wenn es um die Politik geht? Wer im Osten des Landes von klein auf die Erziehung genossen hat und nichts anderes kennenlernte, ist doch "in die erwünschte Spur" gelenkt worden wie die Menschen des Westens auch, die aber immerhin in Freiheit und in mehr Wohlstand leben durften.
70 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, die wir nun nicht innerhalb von 30 Jahren Wiedervereinigung einfach abwischen können.
Für unsere Diskussionen hier wäre es nur von Vorteil, wenn wir beim Schreiben- bezw. Niedermachen - mal daran denken würden wie es wäre, wenn wir 1990 dem Ost-Regime zugeteilt worden wären und uns nun damit auseinandersetzen müssten.
Ich meine, dass die Menschen "von drüben" in Vergleichen ihren Weg suchen durch die für sie zum "Dschungel" gewordene Politik. Sie werden viele "Aber" in den Vergleichen anbringen, und in der Unsicherheit wächst eben auch die Nostalgie nach Momenten, wo alles noch überschaubar gewesen ist - mit den bekannten Einschränkungen.
Und nicht übersehen: Nicht jeder in Ostdeutschland hatte real die Gelegenheit oft mit Westlern zu diskutieren, deshalb ist dieses Forum sicher ein guter Ort, um auch gegenseitiges Verstehen zu lernen, um auch wirklich zusammenzufinden.
Luchs35
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina
Lieber lupus,Das ist der ganze "Müll", den ich heute nachmittag geschrieben habe. Die Absicht war versöhnender Natur.
aber machst Du nicht auch den Fehler, die Abneigung gegen ein System mit dem Hass auf Menschen zu verwechseln?
Was mich wundert ist, dass sich viele Diskutanten aus dem Osten immer wieder mit dem damaligen System, das sie selber gestürzt haben, solidarisieren, wenn dieses angegriffen wird.
Sollten wir nicht trennen können?
Ich finde eine Frontlinie zwischen Ossis - Wessis grundfalsch. Sollte diese Linie nicht zwischen Demokratie - Diktatur gezogen werden?
Was ist an DDR-Hass falsch, wenn er sich gegen das damalige System richtet - und zwar bei Ossis wie bei Wessis?
Bitte lassen wir es sein, Menschen aufgrund ihres Geburtsortes zu beurteilen, aber streiten wir sachlich für die Demokratie und deren Weiterentwicklung.
Karl
@hinterwaeldler,
du scheinst so verbittert zu sein, dass Dir an Versöhnung nicht gelegen ist, dann vergifte hier die Diskussionskultur nicht. Die Welt hat sich längst weiter bewegt.
Karl
Deinen Beitrag empfinde ich als das Beste, was hier zum Thema geschrieben steht. Du hast dir ordentliche Gedanken gemacht und es sehr gut formuliert.
Dir kann auch keiner vorwerfen dich mit dem alten System der der DDR zu solidarisieren. Und du hast es umfassend beschriebem. Ich verstehe schon einige hier, die ja nix anderes kennengelernt haben und es ja "zu was gebracht haben". Die können sich einfach nicht vorstellen, daß es Besseres gibt. Was ich gar nicht verstehe, ist das dieses ach so moderne Deutschland nicht schon vor 30 Jahren versucht hat das Schulwesen umfassend zu reformieren. Die Schwächen waren schon damals bekannt.
Danke nochmal und ich freu mich auf deinen nächsten Beitrag...sachlich, kritisch und optimistisch wie immer
.................................Das ist Deine eingeschränkte Sichtweise und vielleicht auch basierend auf persönliche Erfahrungen.
.............................................................
Wir haben auch in den 45 Jahren Erfahrungen gesammelt und fanden, das im Vergleich vieles nicht so schlecht war. Das könnt ihr kaum beurteilen, denn ihr hattet nur Bild, Welt und Weltbild. Die paar Besuche über ein paar Tage des Einen oder Anderen von euch zählen nicht. Für euch war es wie ein Abenteuer im Safaripark: Scheiben hoch und durch. Eventuell auch mal auf dem Rastplatz paar Apfelsinen verteilen. Im Osten haben 15 Mio Menschen gelebt und nicht nur die paar Leuts auf dem Parkplatz.
......
.................................
Unsere Medien bestanden nicht nur aus Bild, Welt und Weltbild, sie war damals schon vielfältiger.
Auf einige "Westler" mag es zutreffen.
Ein großer Teil hatte allerdings nicht nur Kontakt durch einige kurze Besuche.
Viele hatten Verwandtschaft in Ostdeutschland und regelmäßigen Kontakt, nicht nur brieflich (da trauten sich die Angehörigen nicht wirklich offen zu schreiben, die Post könnte kontrolliert werden), sie besuchten ihre Angehörigen auch öfters und trafen dort deren Nachbarn und Freunde in der Wohnung, dort wurde offen geredet.
Vor den Mauerbau konnten sie uns auch zu bestimmten Anlässen besuchen.
Auch ich und mein Mann hatten viele Verwandte in Ostdeutschland, da haben wir viel gehört und mitbekommen.
Ja, es gab auch positive Dinge die wir hörten, wie zum Beispiel die Kinderbetreuung von berufstätigen Müttern.
Trotzdem war die Unzufriedenheit groß, es wurde nicht offen darüber geredet, sie arrangierten sich so gut es ging.
Es waren nicht die Bananen, Apfelsinen und ähnliches was sie vermißten, sondern ganz alltägliche Dinge die es nicht gab oder nur zu bestimmten Zeiten.
Zum Beispiel wenn sie renovierten wollten, Tapeten, Farbe … sie mußten warten bis es im Angebot war. Andere Dinge ebenso.
Wie die Schulausbildung war, weiß ich nicht. Weiß aber, daß es für bestimmte Bereiche gute Fachbücher gab, z. B. im medizinischen Bereich.
Nach der Schule konnte nicht jeder den Beruf erwählen, den er gerne wollte, es wurde nach Bedarf ausgebildet. Ebenso nach dem Gymnasium welche Richtung zum studieren man einschlagen wollte.
Auch das habe ich bei einigen Familienmitgliedern persönlich mitbekommen.
Die persönliche Freiheit sich sein Leben nach eigenen Wünschen zu leben war eingeschränkt.
Eine Tante von mir lebte ihrer Mutter in einer großen 4 Zimmerwohnung (Altbau) in Leipzig.
Sie war alleinstehend, Mitte 40 und wollte endlich ausziehen und eine eigene kleine Wohnung mieten. Durfte sie nicht, die Wohnung sei groß genug für zwei Personen, die anderen Wohnungen würden für andere Mieter gebraucht.
Ich könnte noch viel mehr berichten….
Du schreibst:
Auch das ist Deine persönliche Sichtweise.Die wenigsten von uns Ossis wollte eine schnelle Wiedervereinigung.
Ich erlebte es im Familienkreis und im Kollegenkreis 8 viele sind nach der Wiedervereinigung ja nach dem Westen gekommen, auch meine Tochter, die auf dem Festland arbeitete hatte viele Kollegen/innen aus der ehemaligen DDR, sie waren glücklich und froh, daß es so gekommen ist.
Nun ist die Zeit schon lange her, Du lebst nostalgisch in Erinnerungen.
Die meisten bis Mitte 40 kennen die Zeit nur noch aus Erzählungen oder haben sie als Kleinkinder erlebt.
Muß denn noch zwischen Ost und West unterschieden werden?
Monja.
"Sachlich, kritisch und optimistisch - wie immer" ... ja der gute alte Karl Heinz Gerstner - dessen sonntägliche Wirtschaftsbetrachtung hab' ich immer gern gehört. Auf Radio DDR.
Danke nochmal und ich freu mich auf deinen nächsten Beitrag...sachlich, kritisch und optimistisch wie immer
Ansonsten bin ich es allmählich leid, mich an diesen realitätsfernen Diskussionen zu beteiligen, in denen die DDR auf Stasi, 17. Juni, 13. August, Mauerbau und Mauerfall, das fortschrittliche Bildungssystem auf Fahnenappell, Handgranatenweitwurf und Stasi-Lehrer reduziert wird. Es hängt mir zum Hals heraus. Und es tut mir leid um Jene, die ihre Perlen hergeben, indem sie ihre Lebenserfahrungen als DDR-Menschen hier präsentieren, diese aber von den Säuen wieder und wieder zermalmt werden.
Monja_moinLiebe Monja,
Unsere Medien bestanden nicht nur aus Bild, Welt und Weltbild, sie war damals schon vielfältiger.
genau dies fuhr mir auch durch den Kopf, als ich hws Beitrag las. Sehr offensichtlich bricht sich hier die alte Propaganda Bahn und uns werden alte Fronten aufgedrängt, die ich doch gehofft hatte, dass sie überwunden wären.
Um es klar zu stellen: Niemand sollte mir unterstellen ich würde behauptet haben, dass es nicht auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erhaltenswerte Ideen und Strukturen gegeben habe. Solch dummes Zeug habe ich nie geschrieben und würde es niemals tun. Noch weniger habe ich je daran gezweifelt, dass die Wende schmerzliche persönliche Umbrüche bei vielen der ehemaligen DDR-Bürger erzeugt hat.
Die Ablehnung der politischen DDR teile ich nicht nur mit der Mehrheit der damaligen DDR-Bürger, die das Regime alleine gestürzt haben, sondern ebenso mit der großen Mehrheit der heute in den ehemaligen DDR-Gebieten lebenden Menschen.
Es ist nicht mein Interesse und nicht meine Absicht, alles schlecht zu reden, was früher einmal war und ich habe nichts gegen die Übernahme guter Ideen und bin dafür, dass die Vielfalt in Deutschland genutzt wird, um das Beste herauszufiltern.
Aber so wenig wie ich bereit bin, die „Autobahnen“ zur Relativierung der NS-Diktatur heranzuziehen, werde ich Kindergärten und Ganztagsbetreung und die Ampelmännchen verwenden, um die politische DDR, das Regime, zu glorifizieren.
Dieses Statement beinhaltet auch nicht, dass ich es gut finde, wie nach dem Sturz des Regimes der weitere Prozess der Wiedervereinigung abgelaufen ist. Ich bitte einfach darum, mir nichts zu unterstellen, was ich nie geschrieben habe und bei Unklarheiten zu fragen.
Die Zeit der Ossi - Wessi Diskussionen sollte endlich auch im ST vorbei sein. Wir sind alle gleich viel wert und die Zukunft zählt.
Auf dieser Basis beteilige ich mich auch gerne am Ringen um das Beste Bildungssystem. Ich bin hier persönlich der Meinung, dass soviel Vielfalt wie möglich zugelassen werden sollte und Zentralisierung und Vereinheitlichung eine kulturelle Verarmung bedeuten könnte. Die Zuständigkeit der Länder sehe ich auch als einen Schutz vor zentralstaatlicher Gleichschaltung der Lehrpläne. Ich schätze die Vielfalt.
Karl
Lieber Hinterwaeldler.
Ich bin der letzte der dich nicht verstehen möchte, aber bitte vielleicht für alle ehemalige DDR Bürger, es tut mir leid was mit euch passiert ist, ich als Westler kann eure guten und schlechten Erlebnisse dieser Zeit nicht mehr rückwirkend beeinflussen genauso wie ehemalige DDR Bürger meine westlichen nicht immer schönen Erlebnissen rückwirkend verstehen oder beeinflussen könnten.
Der Weg des Leben ist nun mal so, lieber HW, sind die möglichen Traumatas auch noch so schlimm. ich weiß von was ich rede keiner kann mir, keiner kann dir, keiner kann das Rad der Vergangenheit wieder zurückdrehen, das ist passè, damit muß jeder und das sind viele leben, ältere Menschen sagten oft zu mir als jugendlicher, "So ist das Leben" Man wird random geboren.
Das Forum ist eine gute Möglichkeit seine Erlebnisse tausenden Leser mitzuteilen, aber helfen kann dir, mir keiner, da muß jeder für sich durch mit seinen positiven und negativen Erfahrungen.
Keiner hier im Forum, aber wirklich keiner hatte Einfluß auf diese schreckliche Trennung eine Trennung von Menschen durch eine Mauer welche 1989 wieder abgerissen wurde, was meines
e.a. richtig war, daß nachher viele Wünsche und Vorstellungen für viele DD Bürger nicht eintraten ist richtig.
Besonders wir Senioren sollte in unseren vielleicht letzten Jahrzehnten das Leben der Gegenwart geniessen und den Rest unserer Lebenszeit nicht verbittern mit der Vergangenheit.
Ich weiß für dich sind es sensible Sätze, aber ich gehe davon aus daß du Verständnis für meine Ansicht aus einer anderen Perspektive hast.
Phil.
Pssst...den Spruch kennt doch ausser "Insidern" keiner.
Ansonsten reg dich bitte nicht auf...sie kennen doch keinen persönlich. Dich nicht, mich nicht und auch nicht den Hinterwälder. Und es sind auch nicht alle so...du hast sicher die Beiträge von tina1 oder elmos (nur 2 positive Beispiele) gelesen. Die zeigen doch, daß nicht alle solche kruden Ansichten vertreten und man deshalb auch nicht alle in einen Sack stecken sollte. Menschen die voreingenommen sind gibt es überall.
Ich finde die Geschichte mit den Handgranatenweitwurf oder dem "Stasilehrer" eher lustig....wer nicht weiter weiss bringt solchen Unsinn. Das Grundproblem haben diese User einfach nicht erfasst. Das hat tina1 sehr gut raus gearbeitet. Es sind ältere Menschen die, wie sie hier selber geschrieben haben, auf den Schreiber reagieren...nicht auf das Thema.....wünsche dir einen sonnigen Tag und hoffe, daß du auch weiterhin hier schreibst. Ich denk die, die du angesprochen hast werden über deine Worte in Ruhe nachdenken.
Guten Morgen phil. Ich glaub, auch du hast den hinterwälder nicht verstanden. Es geht weder um Traumata noch um nicht eingetroffene Vorstellungen. Er hat ganz richtig auf das Thema geantwortet . Ja und er hat sein Unverständnis geäussert, wie man solchen Unsinn schreiben kann und ein Schulwesen an "Handgranatenweitwurf" oder einen "Stasilehrer" messen kann. Es ging um besssere Schulmethoden und über Dinge wie kostenloses Schulessen(was ja nun nix schlechtes ist). Wieviele Lehrer in der alten BRD tätig sind, die auch bei der Stasi war, ist dabei ebenso unwichtig (aber ich werd darüber mal einen Thread aufmachen) wie dieser hier mehrfach zitierte Handgranantenweitwurf .
Vielleicht liest du den Beitrag von tina1 um zu erkennen worum es wirklich geht. Und dann möge bitte dieser Unsinn aufhören hier User zu beschimpfen, weil sie "irgendwas" in der DDR gut oder besser fanden...denn das nenn ich "Siegermentalität" die völlig unangemessen ist...wir leben nun alle im gleichen Deutschland. Und wir können uns austauschen ohne persönliche Beleidigungen...hoff ich.
Mein Beitrag soll zwei charakterisierende Ereignisse aus dem persönlichen Erleben zeigen.
1. Mein Sohn machte das Abi und wurde Diplomingenieur nach Studium an einer altehrwürdigen Uni mit ausgezeichneten Ergebnissen und anschließender Karriere im "Westen". Er mußte sich im Studium intensiv der Forderung nach einer Offizierslaufbahn widersetzen
2.In seiner Oberschulzeit trug er eine abgetragene Jeansjacke mit einem Abzeichen "Schwerter zu Pflugschaaren". Der Schuldirektor drohte ihm mit Rausschmiss wenn er diese Jacke nicht ablegt.
Fazit: Das Bildungswesen der DDR brachte ausgezeichnete Ergebnisse und war aber mit einer schlimmen Schurigelei des Einzelnen verbunden.
Nachtrag:
Ich riet ihm zur Ablegung der Jacke , was mir damals sehr nahe ging.
lupus
Und noch eine Bemerkung: In diesem Faden findet man "Stasilehrer" und "entnazivizierte Lehrer"! Wobei die letzteren eher positiv behandelt werden.