Innenpolitik Benehmen eines Staatssekrtäres
Ich möchte Euch gerne einen Kommentar zur Kenntnis geben, der heute in der Neuen Presse Hannover veröffentlich ist. Dieser Mann ist ein Hauptverantwortlicher für das Hartz IV-Gesetz/SGB II und lebt wohl inzwischen frei nach dem Motto :Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert.
--Statt Großes zu leisten im kleinen Karo verstrickt
VON VERA KÖNIG
Alle bieten Hilfe an, um die Massenentlassungen beim Jobcenter zu verhindern. Alle – bis auf einen. Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, war gestern zu keiner Stellungnahme am Telefon bereit.
Genervt vielleicht von dem Anruf bei sich zu Hause, noch genervter wahrscheinlich vom Dauerärger um Hartz IV, bellte der SPD-Bundestagsabgeordnete ins Telefon. „Schreiben Sie doch, was Sie wollen.“ Rumms, und der Telefonhörer war aufgeschmissen.
Schade. 154 Männer und Frauen, die demnächst ihren Job verlieren, haben einen Anspruch darauf zu erfahren, warum sich ein Mann an entscheidender Position im Bundeskabinett nicht genug für sie einsetzt.
Gerd Andres, früher Maschinenschlosser, nach Abendschule und Fachoberschulreife Gewerkschaftssekretär, hat – so scheint es – die alten sozialdemokratischen Grundwerte-Wurzeln gekappt. In fast zehnjähriger Arbeit als Staatssekretär ist der einst rote Fuchs grau geworden. Und damit ist nicht nur die Haarfarbe gemeint ...
Vorbei sind die Anfangszeiten mit Bekenntnissen in Gerhard-Schröder-Manier: „Regieren macht Spaß.“ Als für Hartz IV zuständiger Staatssekretär macht Regieren eben keinen Spaß mehr. Aber die Enttäuschung abzulassen auf die Menschen in der Region, die ein schludrig gemachtes und übereilt umgesetztes Gesetz umsetzen müssen, ist falsch.
Unnötig waren die Angriffe auf Erwin Jordan, den Sozialdezernenten der Region. Überflüssig die Dauerlitanei über zu viel interne Querelen und zu wenig abgerufenes Geld. Wirklich wichtig wäre es, sich bei Vizekanzler und Parteifreund Franz Müntefering dafür zu werben, dass gut ausgebildete Männer und Frauen in den Jobcentern ihren Job behalten.
In der Vorwoche verlieh Bundespräsident Horst Köhler Gerd Andres für dessen Einsatz um die deutsch-türkischen Beziehungen und sein Engagement für die Integration von Migranten das Bundesverdienstkreuz. Glückwunsch nachträglich – auch wenn ich mich frage, warum ein Bundestagsabgeordneter für etwas Selbstverständliches ausgezeichnet wird. Mehr noch als der Orden würde Andres der selbstverständliche Einsatz für seine Klientel schmücken.
Im Dialog mit Gerd Andres sagte Norbert Blüm (CDU) einst: „Ich habe etwas dagegen, dass sich die Bremser von gestern heute als Erfinder des Gaspedals vorstellen.“ Ich habe etwas dagegen, wenn einer, der Großes für die Menschen hier leisten könnte, zu sehr im kleinen Karo verstrickt ist.
kreuzkampus
--Statt Großes zu leisten im kleinen Karo verstrickt
VON VERA KÖNIG
Alle bieten Hilfe an, um die Massenentlassungen beim Jobcenter zu verhindern. Alle – bis auf einen. Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, war gestern zu keiner Stellungnahme am Telefon bereit.
Genervt vielleicht von dem Anruf bei sich zu Hause, noch genervter wahrscheinlich vom Dauerärger um Hartz IV, bellte der SPD-Bundestagsabgeordnete ins Telefon. „Schreiben Sie doch, was Sie wollen.“ Rumms, und der Telefonhörer war aufgeschmissen.
Schade. 154 Männer und Frauen, die demnächst ihren Job verlieren, haben einen Anspruch darauf zu erfahren, warum sich ein Mann an entscheidender Position im Bundeskabinett nicht genug für sie einsetzt.
Gerd Andres, früher Maschinenschlosser, nach Abendschule und Fachoberschulreife Gewerkschaftssekretär, hat – so scheint es – die alten sozialdemokratischen Grundwerte-Wurzeln gekappt. In fast zehnjähriger Arbeit als Staatssekretär ist der einst rote Fuchs grau geworden. Und damit ist nicht nur die Haarfarbe gemeint ...
Vorbei sind die Anfangszeiten mit Bekenntnissen in Gerhard-Schröder-Manier: „Regieren macht Spaß.“ Als für Hartz IV zuständiger Staatssekretär macht Regieren eben keinen Spaß mehr. Aber die Enttäuschung abzulassen auf die Menschen in der Region, die ein schludrig gemachtes und übereilt umgesetztes Gesetz umsetzen müssen, ist falsch.
Unnötig waren die Angriffe auf Erwin Jordan, den Sozialdezernenten der Region. Überflüssig die Dauerlitanei über zu viel interne Querelen und zu wenig abgerufenes Geld. Wirklich wichtig wäre es, sich bei Vizekanzler und Parteifreund Franz Müntefering dafür zu werben, dass gut ausgebildete Männer und Frauen in den Jobcentern ihren Job behalten.
In der Vorwoche verlieh Bundespräsident Horst Köhler Gerd Andres für dessen Einsatz um die deutsch-türkischen Beziehungen und sein Engagement für die Integration von Migranten das Bundesverdienstkreuz. Glückwunsch nachträglich – auch wenn ich mich frage, warum ein Bundestagsabgeordneter für etwas Selbstverständliches ausgezeichnet wird. Mehr noch als der Orden würde Andres der selbstverständliche Einsatz für seine Klientel schmücken.
Im Dialog mit Gerd Andres sagte Norbert Blüm (CDU) einst: „Ich habe etwas dagegen, dass sich die Bremser von gestern heute als Erfinder des Gaspedals vorstellen.“ Ich habe etwas dagegen, wenn einer, der Großes für die Menschen hier leisten könnte, zu sehr im kleinen Karo verstrickt ist.
kreuzkampus
Re: Benehmen eines Staatssekretärs
Gerade Spätberufene auch in höheren Ämtern haben das menschliche zur Seite geschoben um ihr später erworbenes Wissen besser in den Vordergrund zu stellen. Sie werden zu Besserwisser, heben dabei ab und merken es im Laufe der Zeit überhaupt nicht mehr.
--
tobias
--
tobias
Wenn Sozialisten jemals nach "Gerechtigkeit" gerufen haben, dann hörten diese Rufe in dem Augenblick auf, als sie ihre persönliche Vetternwirtschaft etabliert hatten.
--
seewolf
--
seewolf
Re: Benehmen eines Staatssekretärs
Das gilt für alle Parteien/Politiker.
--
rolf
--
rolf
Re: Benehmen eines Staatssekretärs
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@rolf,
RICHTIG - nur die anderen rufen nicht so laut !!!!
--
klaus
RICHTIG - nur die anderen rufen nicht so laut !!!!
--
klaus